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Re: Delta und Kinderwagen

Posted: 18 Jul 2009, 12:32
by mogli
Wenn Du in Österreich die Bundesländer meinst, na gut , da kann Einiges im Argen liegen.
Wien jedoch, hat sich in den letzten 30 Jahren und auch 10 Jahren wohl nur verbessert - wenn man
von ein paar Straßenzügen und Nebenstraßen absieht - aber auch das war früher oft schlimmer.
Was eigenlich gegen die SUV´s sprechen müsste. Ebenso, wie die immer schlimmer werdende
Parkplatznot, das weitere Ansteigen von Kurzparkzonen - die schon gar nicht mehr angezeichnet werden,
fast nur mehr im Internet ersichtlich sind und zeitlich so unterschiedlich gestaltet sind, daß selbst Wiener
oft fragen müssen, ob an diesem Tag zu dieser Zeit wohl Kurzparkzeit sei. So hat meine Frau immer noch
ihre Wohnung im 3 Bezirk in einer Nebenstraße, wo anfänglich die Kurzparkzeiten bis 20 Uhr waren. Seit kurzem
wurde das auf 22 uhr verlängert. Manche Bezirke komplett, manche nur bei gewissen Straßenzügen und
Geschäftsstraßen, manchmal sogar unterschiedlich pro Straßenseite. Am Samstag oft auch sehr unterschiedlich.
Auf manchen Straßen sind Buspuren, die am Sonntag zum Parken frei sind. Wehe Du verwechselst mal das
mit Samstag. Da läßt Dich der erste Bus morgens einfach abschleppen. Wenn das passiert, dann kannst
Du mit Gesamtkosten um die 300€ rechnen. Zudem darfst Du Dein Auto dort abholen, wo Du mit öffentlichen Mitteln mindestens 1,5 Stunden hin brauchst und 3km zu Fuß gehen darfst. Oder mit dem Taxi für 60€ - viel weniger wirds
nicht, auch wenns nur 7km wären. Die Parkhäuser sind so ausgelegt, daß Du minimal 2,5 Euro /Stunde zahlst
oder bis 4,5€. Und dann ist das auch noch so, daß nur stündlich abgerechnet wird.
Die armen Schweine, die im Bereich einer Kurzparkzone wohnen, dürfen sich ein Parkpickerl auf 1-2 jährlicher Basis
für GUTES Geld kaufen. Ist dieses um einen Tag überzogen, dann gibts Strafe, das gleiche gilt für Parkscheine,
wenn Du 5 min drüber bist. Dann kommt da noch hinzu, daß die maximale Parkdauer zwischen 1,5 und 3 Stunden schwankt. Füllst Du darüber aus - erstmals 21 € Strafe. Füllst Du mit Bleistift aus, weil grade nix Anderes verfügbar ist, kanns Dir passieren, daß Du wegen Dokumentenfälschung angeklagt wirst - kostet 200€. Im Winter: Die Parksherrifs kommen vorbei und schauen auf die freigeräumten Autos, ob der Parkschein oder Pickerl noch gültig sind, wenn nicht, dann Strafe, die anderen Autos, deren Scheibe voller Schnee ist, bleiben ungestraft.
Das nur mal zusätzlich zu unserer Parksituation - insbesondere in allen inneren Bezirken - mit den Einnahmen verdient
sich WIEN eine goldene Nase. Wie gesagt - Wien ist mit gutem Straßenbelag großflächig gesegnet. Aber trotzdem und auch trotz der Parkplatzsituation hat Wien die größte SUV Dichte von ganz Österreich. Vorarlberg, Kärnten , Steiermark, Salburg und Tirol liegen da weit hinten. Liegt wohl daran, daß sich Einige vom Großstadtdschungel abheben wollen. Und es ist auch nicht so, daß vorwiegend Pensionisten darin fahren, sondern Leute zwischen 28-55.
Und da auch sehr oft Frauen. Der Großteil dieser SUV-Lenker verhalten sich übrigens entsprechend der Menge des Bleches um sich, deutlich rücksichtsloser. Irgendwie erscheint es oft so, daß man mit diesen Autos ein Statussymbol verbindet, weil man ja höher sitzt und herabschauen kann. Zudem weiß eh jedes Kind, daß diese Funcars in allen Dingen viel teuerer sind. Also verständlich und logisch ist dieser SUV Boom zumindest in Vienna wohl kaum.


Saluti
Günter

Re: Delta und Kinderwagen

Posted: 18 Jul 2009, 13:06
by lanciadelta64
Nun könnte ich sagen, gerade in Ebenen sind die SUVs praktisch, denn in den Gebirgen nützen dir 200 PS und mehr in einem SUV wenig >:D<. Im Gebirge "rasiert" fast jeder halbwegs gut im Futter liegender Kleinwagen die in den Kurven. Ich finde das immer spaßig, wenn die arrogant dich überholen und dann die nächste Kurve kommt und dann im Normalfahrmodus selbst um die Kurven kommt und denen sehr dicht kommst. Dann flippen die in den nächsten beiden Kurven aus, um dann festzustellen, dass langsameres Fahren irgendwie gesünder ist, wenn man mit so nem Monster nicht in die Botanik landen will.

Ganz übel wird es für die SUVs bei uns, wenn du dann in die alten Orte kommst, in denen die Straßen schon fast für einen Punto zu eng sind und für nen SUV die absolute Hölle. Das Problem der SUVs liegt darin, dass sie dir eine Sicherheit vorgaukeln, die nicht wirklich vorhanden sind, denn nicht jeden Tag stößt man mit nem PKW gegen einen LKW und somit liegen die Nachteile auf der Hand.

Übrigens haben Leute, die in meiner Gegend einen Allrad brauchen (nicht alle Wege sind so einfach mit nem normalen PKW zu erreichen, meistens den Panda 4x4 und der eine oder andere einen "echten" Geländewagen, speziell die Werkstätten, die schon mal etwas "abschleppen", herausziehen müssen.

Es gibt also zumindest wenn ich meine Gegend und deutsche Städte vergleiche, mehr SUVs in Städten in einer Ebene, denn wirklich im Gebirge, denn es hat sich längst herumgesprochen, dass diese SUVs sehr gut für die Stadt sind, um sich zu zeigen, aber für den harten täglichen Einsatz absolut ungeeignet sind, wenn man denn nicht in der Familie des passenden Händlers eingeheiratet hat, denn sonst wird es richtig teuer.

Re: Delta und Kinderwagen

Posted: 18 Jul 2009, 15:26
by costaricapingu
Der Phedra ist auch eine gute Wahl, besonders die Biturbo-JTD-Variante finde ich sehr interessant (schnell und sparsam, dazu standfest). Heute kann man die wirklich bedenkenlos kaufen, alle anderen Vans auf dem Markt (außer vielleicht Toyota Previa) machen deutl. mehr Ärger als die Eurovans der letzten Baujahre, was man so hört..

Mir war so ein Van allerdings zu groß und hoch, ist ja nochmal eine Dimension größer als so ein Croma. Soviel Platz brauche ich dann doch nicht..

Re: Delta und Kinderwagen

Posted: 18 Jul 2009, 22:30
by mogli
Ja der Panda ist auch bei uns im Gebirge sehr beliebt, Eben, weil er wendig ist. Dann gibts da noch ein paar
Subarus, Lada Taigas, Mercedes G, die Defender und inzwischen auch den Suzuki/Sedici.
Damit hat es sich aber schon.
Einen Audi Allroad am Land , das kommt ganz selten vor.
Interessant auch, was man am Ikea Parkplatz zu sehen bekommt. Da kommen Familien mit ihren SUV (Tucson, Kuga, etc)
und wollen dann sperrige Güter einpacken. In der Annahme sie haben ein großes Auto - was bezüglich der Höhe ja stimmt, aber jeder Sharan oder Galaxy schlägt die bei weitem. Da kann man beobachten, wie Familienzwist ausbricht, die Frau dann mit den Kindern auf den Rücksitzen mit eingezogenen Kopf eingepfercht wird und am Beifahrersitz die Schachteln verstaut werden. Verzeifelt stellen dann Viele fest, daß ein normaler Kombi doch die bessere Wahl gewesen wäre. 'Ich muss dann immer lachen , wenn ich im Vergleich mit dem Dedra SW mit nur 4,34 m länge zu dritt noch
jede Menge an Dingen einladen kann und die Leute ringsum blöd schauen, was da so Alles reingeht.
Ich nenn sowas intelligente Raumaufteilung. Mit einem Kappa SW muß das ja noch viel größer sein.
Ich finde das ist genau das, was Lancia fehlt: etwas in dieser Klasse - ein richtig großer schöner Kombi.
Das würde sehr schnell den Marktanteil weiter anheben.

Re: Delta und Kinderwagen

Posted: 18 Jul 2009, 23:03
by lanciadelta64
Nun Lancias fehlt es nicht nur an SWs, sondern an vielen anderen Dingen auch...

Das Problem ist, dass mittlerweile alles fest in deutscher Hand ist und ich wenig Chancen sehe, dass sich da in absehbarer Zeit zumindest in Europa etwas ändern wird. Man hat nicht einmal den Bravo SW herausgebracht, der eigentlich, wenn auch zu einem späteren Zeitpunkt, geplant war. Oberhalb von FIAT Panda, 500 und Grande Punto wird es für die Luft für die FIAT-Gruppe sehr dünn, denn FIAT hat ein Image-Problem und das wird man in absehbarer Zeit nicht mehr loswerden. Ich denke mir, dass nach der Krise Mercedes und BMW sich erholen werden - Image ist nun einmal alles- und die VW-Gruppe in Europa schon eine sehr dominante Rolle spielen wird. Der Trend zeigt eindeutig nach oben und schon jetzt ist mehr als jedes fünfte Automobil in Europa eines der VW-AG, wobei im letzten Monat es schon fast jeder vierte war.

Da sehe ich wenig Spielraum. Wenn selbst die Franzosen sich schwer tun, oberhalb der Golf Klasse, Autos an den Mann zu bringen, wenn Toyota mit der in den USA so erfolgreichen Marke Lexus in Europa überhaupt keinen Fuß zum Stehen bekommt, dann weißt du, wie hier die Uhren ticken...

Tanti saluti

Bernardo

Re: Delta und Kinderwagen

Posted: 19 Jul 2009, 00:37
by mogli
Nun, daß die Uhren in Europa anders Ticken ist sonnenklar. Jedoch höre ich in letzter Zeit gerade folgende Sätze:
VW ist zu teuer geworden und spart in letzter Zeit ziemlich deutlich auch in qualitativer Sicht : von Kunden und Händlern gehört. Mercedes und BMW liegen preislich dort, wo die Masse nicht mehr mitkommt -also bleiben hierfür nur mehr Geschäftskunden oder wohl betuchte Klientel. Warum wohl drängen die beiden so sehr in die Kompaktklasse runter ?
Audi selbst liegt NOCH gut vorne dabei, aber die Frage ist, wer wird sich einen A1 und A2 leisten wollen - in der kleinen Kompaktklasse ist Audi bisher mehrmals fürchterlich auf die Schnauze gefallen. Die nächste Sache ist: wird Audi sich weiterhin den Prestige einer Modellpolitik - die eindeutig auf die oberere Mittelklasse und Luxusklasse lastet, leisten können ? Wohl nur dann, wenn Sie die sinkenden Marktanteile von BMW und Mercedes weiterhin für sich gewinnen können. Die goldenen Zeiten sind auch für Audi vorbei. Immer mehr Menschen verlieren ihre Arbeit, weil alle Firmen Mitarbeiter abbauen - somit bleiben immer weniger übrig, die sich dann auch noch den Premiumpreis leisten wollen oder können. Ein Volvo oder Saab sind zwar schöne Autos - aber gebeutelt von der Krise und das Risiko will keiner eingehen. Und Opel - naja - abwarten, vielleicht erledigt sich das Kapitel von selbst. Wenn nicht, dann hat Opel gute Chancen - dank der neuen Modelle, wieder Anteile zurück zu gewinnen - wenn der Preis weiterhin günstig bleibt.
Chevrolet ist immer noch ein Exote und zudem ein Spritvernichter par Excellence, dank bisher alter Motoren.
Kia & Hyundai werden weiterhin wachsen - leider - denn ich halte von denen nur wenig mehr, als von Chevrolet.
Und nochmal Audi: Ich habe nur mal flüchtig gesehen, welche Sparmaßnahmen die bei den Motoren und sonst so
einführen wollen - zwar mit Hightech, aber technisch gesehen nicht ohne Risiko - das kann schnell in die Hosen gehen.
So schnell kann der Slogan: Fortschritt durch Technik ins Gegenteil umkippen. Rückschritt durch zu viel Technik.
Peugeot und Citroen kämpfen wie Löwen um Marktanteile - haben sich aber in den letzten Jahren dank einiger Rückholaktionen und ungelöster elektronischer Probleme (Franzosen und Elektronik ist an sich schon ein Widerspruch)
den Markt massiv verdorben und den Kunden dabei für blöd verkauft, was der größte Fehler dabei war.
Renault spielt dabei in ähnlichen Bereichen, konnte sich aber dank Nissan und Dacia wieder fangen - ansonsten hätten die schon längst zugesperrt. Wollten halt auch das Auto schon ein paar Male erfolglos neu erfinden, bis sie es begriffen haben. Die optische Trendwende von den früheren mutigen Designversuchen - zurück am Boden der Realität manifestiert sich im neuen Megane.

Es gab schon einige Firmen, die dank ihrer unendlichen Technikgier und Highend Philosophie sich selbst in den Abgrund manövriert haben : Eumig sei hier genannt - ein Hightechunternehmen, welches sich Jahrzehntelang durch Hochtechnologie aufgewirtschaftet hat und sogar am Zenith noch glaubte, es ginge noch besser, noch mehr neue Ideen - noch mehr Investitionen - nur die Ideen wurden nicht mehr gekauft, weil zu teuer und Andere hatten inzwischen auch gute Sachen entwickelt, die viel billiger waren - sprich eine Sackgasse, die in kurzer Zeit das Ende brachte.
Oder Philips mit dem 2000er Videosystem - leider war man zu gierig auf die alleinige Marktherrschaft - man glaubte, man könne das Spiel , wie bei der Compactkassette wiederholen... technisch war V2000 das BESTE SYSTEM am Markt - am Ende gab es sogar Prototypen mit Digitalton in 16 Bit - und das im Jahre 1980 - kurz vor dem Erscheinen der CD. Normalerweise hätte das wie eine Bombe eingeschlagen ...
Nur da kam JVC mit dem billigen VHS System, die sehr genaue Marktanalysen machten, was der Kunde wirklich wollte und was er weniger brauchte, bzw. was der Preiswunsch der Kunden war. Es dauerte keine 2 Jahre, bis Philips am Boden mit V2000 war. Audi erinnert mich mit seinen Methoden und ihrer "Hightech-Dekadenz" sehr stark an diese beiden Beispiele. Ich arbeite seit 1986 im Qualitätswesen und es gibt nur eine "richtige" Qualitätsdefinition: gute, zuverlässige Qualität zum angemessenen Preis aus KUNDENSICHT (der Massenkunde und nicht nur ein paar Betuchte ) und nicht aus der Sicht der Techniker und realitätsfremder Manager, die meist ne eierlegende Wollmilchsau und 200% Gewinn haben wollen.


Fiat: zur Zeit bei Segment A und B auf der absoluten Gewinnerseite - wenn da keine großen Mängel mehr passieren, dann wird auch das C/D Segment von Fiat viel stärker wachsen, als erwartet. Jeder weiß, daß ein Kleinwagen nicht ganz soooo robust sein kann, wie ein Mittelklassewagen - aber wenn gerade der sehr zuverlässig ist, dann ist das Vertrauen zurückgewonnen - und Fiat kann beginnen, die Mittelklasse zurück zu erobern (wird aber 6-10 Jahre dauern, wenns bis dahin ruhig bleibt) - für Lancia und Alfa bedeutet das das Gleiche, denn die Beiden sind im Image sehr stark an Fiat gebunden. Wobei Lancia da noch ein bissel mehr Vertrauen geniesst , als Alfa.
Hoffentlich verkalkuliert sich Fiat nicht mit Chrysler -wenn auch das gut geht und Fiat am amerikanischen Markt als
problemlos und innovativ angesehen wird - dann hat Marchionne wieder alle Trümpfe in der Hand.
Nur darf mit den neuen Multiairmotoren kein Problem entstehen - schon gar nicht mit dem 2 Zylinder - denn der Motor könnte sogar VW eine Grube graben und viele Marktanteile im A/B Segment wegschnappen.
Fiat hat da einen Trumpf in der Hand, der sehr wertvoll ist: Man traut ihnen nicht viel zu - umso größer ist die positive Überraschung, wenn die Kunden wirklich zufrieden sind. Sollte es spürbare Probleme geben ,dann würden sich viele Menschen ihn ihrer "alten Meinung" bestätigt sehen. Wobei natürlich auch der allgemeine Kundenservice weiter verbessert werden muss. Ich sehe für Fiat sehr gute Chancen - wobei die Italiener erst dann wieder einen Italiener lieben lernen, wenn die Deutschen ihnen das vormachen.

Saluti Günter

Re: Delta und Kinderwagen

Posted: 19 Jul 2009, 10:08
by lanciadelta64
Ciao Günter,

die VW Gruppe kann sich nur selbst schlagen, indem sie sich selbst schlagen und weiterhin sich eher mit Porsche einen Machtkampf liefern, denn sich um die eigentliche Aufgabe kümmern, nämlich Autos zu bauen.

Über VW wird seit Jahrzehnten geredet, aber am Ende kauft man sich dennoch deren Fahrzeuge. Das Pardoxon ist ja, dass die Leute weniger Geld haben, aber am Ende man sich doch einen VW kauft.

Der von uns ALLEN hier belächelte Golf VI oder wie ich ihn nenne, 5.001, ist in den ersten 6. Monaten zum meist verkauften Auto Europas geworden, nicht Peugeot 207, kein Fiesta und schon gar nicht der FIAT Grande Punto, der irgendwo auf Platz 5-6 herumkrebst und der von vielen als so "tolle" Panda liegt noch weiter dahinter und wenn es nicht uns Italiener gäbe, würde den kaum jemand kaufen.

Das sind die brutalen Fakten. Ich sehe für FIAT schwere Zeiten herankommen, denn immer mehr Hersteller brechen in den Segmenten ein, in denen FIAT wenigstens in Italien eine dominante Rolle hatte und angesichts des Rufs ausländischer Hersteller, besonders aus Deutschland, befürchte ich, dass Fahrzeuge wie der GP große Probleme bekommen werden.

Natürlich wird VW keine 600.000 Golfs mehr verkauft bekommen, aber 500.000 sind so viele wie GP und Panda zusammen. Wer kein Geld für einen Golf hat, wird sich dann den "Mini-Golf" zulegen, also den Polo, der, das prognostiziere ich dir schon jetzt, mehr als der GP verkaufen wird und dem vor allem in Italien Marktanteile stehlen wird.

Der Flop Audi A2 hatte viele Gründe, auch wenn du viele von denen in Italien herumfahren (denn in keinem anderen Land gibt es so viele .... wie in meinem, was im Ausland als Schrott angesehen wird, wird bei uns zum Hit, A2 und Smart lassen grüßen).

Zum einen war das Aussehen schwer zu verdauen. Das war abschreckend genug. Da hat man sich dann lieber gleich einen Polo zugelegt, zumal ein Polo auch für Italiener ein "Luxus-Wagen" und somit man ja eine "schönere" Alternative hatte.

Ein weiteres Problem war die Alu-Karosserie, denn während ein einfacher Polo sich bei jedem Lackierer günstig reparieren ließ (viele Römer kommen im Sonner zu uns und lassen ihre "Fahrkünste" bei uns reparieren), brauchst du für den A2 eine fachkundige Werkstatt, die auch noch autorisiert sein muss, was Reparaturkosten in die Höhe treibt und somit den A2 entgültig etwas für "dicke" Geldbörsen war.

Audi hat das erkannt und wird diesen Fehler nicht noch einmal machen. Gerade junge Leute werden auf den neuen A1 fliegen. Sie werden ihn mit Handkuss annehmen und darauf schwören. Verlierer werden Mito, Grande Punto und vielleicht auch der Golf sein und auch der Mini könnte den einen oder anderen Kunden verlieren. Der Polo wird Lancia schwer schaden.

Dazu hat VW noch Skoda. Nicht FIAT, nicht die Ausländer, waren die Nutznießer der Abwrackprämie, sondern Skoda und somit die VW-Gruppe.

Somit wird FIAT sehr schwer haben, den aktuellen Marktanteil in Europa und auch in Italien halten zu können. Ihre Chancen liegen woanders, außerhalb Europas. Hier in Europa wird keiner den deutschen Vormarsch stoppen können.

Wie gesagt, nur sich selbst könnten VW und Co schlagen, wenn die ihre Top-Manager so herumspinnen wie gerade eben zu erleben ist. Porsche ist beinahe gegen die Wand gefahren worden, wie es selbst die "Top-Manager" meines Landes kaum schaffen würden und das soll schon etwas heißen...

Saluti

Bernardo

Re: Delta und Kinderwagen

Posted: 19 Jul 2009, 12:21
by mp
dein Händler ratet nur ab weil er mit den Phedra kein so gutes Geschäft macht wie mit einem Delta...lass dir nix einreden die Eoruvans sind in puncto Plattform, Motoren ausgereifte Autos....und eben sehr günstig zu haben....nur das anfällige Glasdach kannst vergessen.
Aber nachdem du ja noch in der Familienvergrösserung stehst....ist sicher ein Delta noch ausreichend und bis zum Dritten Kind gibt´s im Fiat Konzern die nächsten drei Jahre sicher neue Modelle(ausser von Lancia).

Re: Delta und Kinderwagen

Posted: 19 Jul 2009, 12:23
by graneleganza
ich habe den Delta erst probegefahren und ich fand das Raumgefühl sehr gut, und das besonders hinten.
Zahlen und Grössenangaben sind nicht alles, wenn ich den alten Dedra vergleiche, der hatte mit 480 l
einen sehr grossen Kofferraum (groesser als der neue Delta) ging aber deutlich zu lasten der Rücksitz-Mitfahrer.
Der neue Delta kommt mir im Vergleich dazu "riesig" vor.

Die Sache mit dem Kofferraum im Delta, ausser dem nominalen Volumen kannst du ja bei sperrigen
Sachen auch ein wenig die Höhe ausnutzen, was ja bei den Kofferraumangaben zunächst mal nicht
mitgemessen wird. So ist es schon vorteilhafter als bei einer Limo ! Und wie schon geschrieben,
der Kinderwagen wird wohl nur ein Bruchteil des Delta Lebens mitfahren.

Einzig störend empfand ich nicht die Grösse des Kofferraums sondern den wulstigen Abschluss
der nervt, weil Gegenstände erst über diese recht hohe Bürde gehoben werden müssen um eingeladen
zu werden....wer schön sein will, muss (ein weeenig !) leiden (:P)

Ansonsten hätte ich auch bei Nachwuchs keine Bedenken mit dem Gepaeckteil,
(es sei denn es werden Drillinge oder mehr :)-D

Natürlich, es gibt geräumigere Autos. Ein Renault Kangoo zum Beispiel. Für mein Empfinden ist der Delta
aber gross genug und variabel genug für Eltern und Baby mitsamt Utensilien, auch für eine Urlaubsreise
nach Hellas B)

Re: Delta und Kinderwagen -

Posted: 19 Jul 2009, 12:45
by mogli
Servus Bernardo,
Sieh nicht immer sooo schwarz ...B)
Bitte nimm die Deutschland Brille ab - sicher in Italien läuft zur Zeit noch Vieles anders.
VW und Skoda ist kein Allheilmittel - wenn ich mir den neuen Fabia und den Großen ansehe, dann
schüttelt es mich - Bedenklich anders, mit einer Designlinie, die zwar hervorsticht, aber polarisiert - und mir
definitiv nicht gefällt. zudem bekommen Skoda und Seat oft nur die alten Motoren aus dem VW Konzern, das
wird sich böse rächen. Der Golf? Sieh Dir mal die Verarbeitungsqualität genauer an. Dann auch mal die Spaltmaße
außen - das ist kein VW mehr, wie er in den 90igern gebaut wurde -es wurde deutlich schlechter. Gestern hatte ich eine deutsche Autozeitung in der Hand: Ich habe auf Grund der Erfahrungen geraten, wer denn der jeweilige Sieger im Vergleichstest sein wird, bevor ich noch das Ergebnis gelesen hatte: 100% ige Übereinstimmung - deutsche Produkte siegen immer - also wenn ich schon das Ergebnis vorher kenne, brauche ich die Zeitung gar nimmer kaufen - die würde ich sowieso nicht brauchen, denn ich fahre erst mal ein Auto, bevor ich an einen Kauf denke.
Und die Probleme häufen sich seit dem 5er Golf ziemlich. Wenn der Polo Verkaufszahlen wegnimmt, dann dem Golf. Und die jungen Leute sind heute nicht
mehr so markentreu, wie früher - die denken schon mehr in Zahlen. Natürlich - solange die noch bei den Eltern wohnen und alles 'Geld in ein 'Auto stecken können, wird Prestige vorherrschen.
Bei uns fahren viele 'Pandas herum, GP sind auch häufiger - aber es wurden weniger, als beim bisherigen Punto - eben
weil der Preis stieg. Ich glaube, daß der Zenith von VW längst erreicht ist. Was ich jedoch mit Schrecken feststelle, sind die erfolge von Hyundai, Kia, Nissan, Suzuki, Daihatsu und Mazda im kleineren Segment.
Die fahren mit Einstiegspreisen rein, wo viele Andere nicht mitkönnen - in abgespeckten Versionen.
Die verlangen aber dann für gewisse Extras oder Extrapakete so viel, daß dann sowieso das Gleiche, wie bei der
europäischen Konkurrenz zu zahlen ist. Aber wenn sich die Käufer so über den Tisch ziehen lassen wollen, selber schuld. Gelockt wird oft auch mit einer längeren Garantie. Aber mal ehrlich, welches Auto ist in den ersten 5 Jahren so problematisch, daß die Servicekosten oder Punkte der Zuverlässigkeit explodieren würden ?
Wenn etwas passiert, dann bleiben die Autos aus Gründen der Elektronik hängen, was oft einfache Ursachen hat - oder man muß gleich abschleppen.
Du siehst für italienische Autos fast nur schwarz, Hier möchte ich mal einen Spruch, den ich im Marketing kennengelernt habe , anbringen: egal was Du denkst- ob Du es kannst oder nicht - Du hast immer Recht - Tatsache ist auch, daß man ähnliche Gedanken im NLP (neurolinguistischer Programmierung) als Grundsatz findet. Man kann alleine durch sein Verhalten, durch versteckte Betonung in den Sätzen so das Gegenüber beeinflußen, daß diese(r) sich auch dann so verhält, wie man es erwartet (und oft nicht will). So macht es z.B einen großen Unterschied, ob man mit fremden Personen beim ersten Telefonat im Sitzen oder stehen spricht - wie gut man drauf ist, ob man Kopfweh hat oder gerade im Stress oder relaxed ist. Das "spürt" das Gegenüber und verhält sich dann auch danach. Und das kann man , wenn man sich dieser unbewußten Dinge bewußt wird, auch gezielt steuern - Ich habs selber ausprobiert - verblüffend wie gut das funzt. Beinahe gefährlich, weil man sich bewußt wird, wie leicht Menschen manipulierbar sind (na sagen wir gut 70% ). Sprich - ich kann durch meine Wortwahl und Atemtechnik beim Reden - aber auch beim Schreiben - Menschen so beeinflussen, wie ich will - und schlimmer: wie ich es eigentlich nicht will.
Deshalb muss man ganz vorsichtig sein, wenn man mit negativen Gedanken auftritt - wie .z.B : VW hat ja sowieso schon gewonnen und Fiat verloren. Wenn man sowas sagt oder schreibt - dann laufen beim Leser oder Hörer im Kopf schon Bilder, Phrasen und Erfahrungen wie ein Film ab. Dann kommen dann auch noch Wörter und Sätze von anderen Personen aus der Vergangenheit hervor - die meist vergleichend oder komplett unterschiedlicher Natur sind - So und dann kreisen die Gedanken - was denn mit der neuen Information anzufangen sei. Wird man bei alten Meinungen nur bestätigt und scheinen Statistiken dies zu Bekräftigung zu bestärken , so findet die Bestätigung: wusste ich es doch -es ist so, statt. Und wenn hundert mal in der Realität das Gegenteil der Fall ist. Gerade negative Dinge bleiben viel stärker im Kopf, als positive Dinge - denkt nur mal an Eure Frauen...:)-D . - also sei Dir vorsichtig bewußt - da Du hier sehr viel (gute) Beiträge leistest - daß auch viele Menschen beeinflußbar sind - besonders die Neuen hier. Und wenn man im Lancia Forum liest - VW sind die Sieger, und die italienischen Autos werden weiter an Boden verlieren - da sie kein Image haben - dann stellt sich der Neue die Frage: warum denken gerade die Leute im Forum so - ist es denn wirklich so, daß die nur Schrott verkaufen ? -obwohl das hier sicher NIEMAND behauptet hätte. Warum sind die von den Produkten nicht überzeugt und posaunen das überall raus ?
Deshalb sollten wir Alle vorsichtig sein, zu sagen : Fiat hat kein gutes Image - das war einmal sicher so - und das haben die sich auch durch viel Dummheit oder Dekadenz seitens der Agnellis schwerst erarbeitet. - Ich war aufs angenehmste Überrascht, als ich zum ersten Mal den Bravo2 von innen sah: Mein Kommentar zum Händler :
Das ist kein Fiat mehr, wie früher - das geht schon weit in gediegene Qualitätsklasse rein - und das habe ich auch
Jedem so erzählt. Als ich dann zum ersten Mal im Delta saß - Wo ist der große Unterschied zum Fiat - da war die Erwartungshaltung einfach höher - bis ich mir bewußt wurde, daß der Level bei Fiat an sich schon so hoch ist, daß
der Unterschied logischerweise kleiner werden muss. Es ist halt das gewisse Etwas, was Lancia immer noch ausmacht - jedoch die frühere Liebe zum Detail (Rücksitzbank, Innenraumleuchten, Mittelkonsole, Dachhimmel) die ist dem Baukastenprinzip mit hohen Stückzahlen gewichen (was leider Branchenüblich ist) - aber genau in diesem Punkt kann
man bei Lancia wieder ansetzen - denn was bei Audi nur durch Slogans - besser als bei VW ist - dass läßt einen Lancia Stammkunden kalt. Ein Audifahrer wechselt schneller die Marke. Ein Lanciakunde ist laut meinen Erfahrungen deutlich kritischer und bei weitem verwöhnter - und läßt sich nicht so leicht zufrieden stellen. Die Stammkunden gehen auch durch Höhen und Tiefen mit. Ansonsten trifft man Markentreue oft nur bei Volvo, BMW und Mercedes so an, wie es Lancia Kunden sind. Bei diesen Marken "erlebt" man das Auto mit mehr Emotionen, wenn auch nicht immer problemlos.
Einen Audi kannst Du 200.000 km meist Problemlos aber auch nur emotionslos fahren und dann anschließend vergessen und zur nächsten Marke wechseln, weil eben der Charme und das Charisma fehlt.
Wir können selbst an der Verbesserung des Image mithelfen, wenn wir mal die sichtlich guten Bemühungen von Fiat und Co beginnen , mit Begeisterung zu erwähnen und zu honorieren. Wenn wir aber beim Händler sind - und Grund zu Klage haben, besonders beim Kundenservice - dann wäre es gut, mal zu erwähnen, daß der Qualitätseindruck der neuen Autos deutlich über der Qualität des Service liegt - und das ein Grund zum Handeln wäre, damit die Marke endlich Erfolge feiern kann. Dann ist auch das Image dort, wo es hingehört. Der Streit um eine defekt ausgelieferte Handbremse beim Delta auf dem Rücken eines vielleicht auch noch neuen Kunden ist da ein Paradebeispiel, daß man im Turiner Management in der Pendeluhr schläft. Dort würde ich mal in der Garantieabteilung einen Deutschen Wachhund reinsetzen, dann tut sich was.
Jedenfalls hat Fiat und Co im Juni 09 gegenüber Juni 08 sehr deutlich in Europa und besonders in Deutschland zugelegt. Und es ist wie bei den Frauen: wenn die ständig nörgeln, strengt man sich erst gar nicht mehr an, weil es sowieso nur schlecht aufgenommen wird. Wenn mal ehrliches Lob ausgesprochen wird, sieht das schon ganz anders
aus - das kommt besonders gut an und spornt zu Höchstleistungen an - das ist auch im Berufsleben manchmal so.
:)-D
Grüße
Günter