Einfachheit im Logo mag ja durchaus erwünscht sein, aber hier handelt es sich um ein heraldisches Logo, das noch nie einen besonderen Bezug zu den Produkten der Marke hatte.
Demzufolge gab es auch wenig Ansatzpunkte für eine Stilisierung. Von den drei Elementen Wappenschild, Lenkrad und Lanze war lediglich die Lanze als Symbol für die Gründerfamilie besonders. Ein Wappen haben viele Autofirmen, was mit der Gründung um die Jahrhundertwende zusammenhängt. Ein Lenkrad ist nichts besonderes, da alle Autos über eines verfügen. Also hätte man sich schon die Mühe geben können die Lanze symbolisch in ein neues Logo einzuarbeiten, zumal sie ja auch gut als Symbol für Dynamik dienen kann. Ausgerechnet das Lenkrad zu übernehmen erscheint mir willkürlich. Das wenigstens die charakteristische Schildform geblieben ist kann da kaum trösten. Zumal die wuchtige Ausarbeitung und plumpe Proportion in Bezug zu dem jetzt zu zart wirkenden Lenkradkranz außerordentlich dilettantisch wirkt. Die beiden Spitzen, die den Lancia-Schriftzug von oben und unten aufspießen kann ich nicht einmal mit Erklärung als Lenkradspeichen identifizieren und schon gar nicht einem vierspeichigen Lenkrad mit vermutlich unsichtbaren waagerechten Speichen (oder sollte das gar der Schriftzug sein?) zuordnen.
Wenn die oben sichtbare Metamorphose vom alten zum neuen Logo auch noch von der Agentur stammen sollte rundet sich das Bild ab. Primitiver und mit noch weniger Zusammenhang kann man eine Herleitung nicht erläutern, als einfach die Bilder übereinander zu blenden.
Erstaunlich ist nur, dass diese Agentur offenbar doch einige passable Arbeiten hervorgebracht hat, was ist da bloß bei der Neugestaltung des Lancia-Logos passiert. Was ist die Aussage? Leere?
Eine Arbeit die ich jedem meiner Studenten um die Ohren hauen würde.
Ich bin einigermaßen fassungslos auch wenn der Erfolg dem Marke davon glücklicherweise sicher nicht abhängen wird.