Maserati Ghibli

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
mp
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Re: Maserati Ghibli

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kannst schon wieder zurücktreten vom Kaufargument. Ohne gehts heutzutage nicht mehr.
Maserati macht endlich auch für Firmenbosse Angebote und haben im Gegensatz zu einigen Usern hier gar keine Angst das die Marke nicht exklusiv bleibt.
http://www.autobild.de/artikel/maserati ... 04631.html
evo16v
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Re: Maserati Ghibli

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Dein Widerspruch ist aber so ganz auch nicht richtig, bzw. hat 2 Seiten:
Der erste Aspekt, in absoluten Stückzahlen betrachtet hast Du Recht, da war der Start des 3200 auch der Anfang des Aufstiegs, relativ betrachtet war Mitte der 80-er aber der Biturbo noch stärker das, was heute der Ghibli und der kommende Levante sein sollen, nämlich ein Stückzahl-Multiplikator. Der Biturbo führte daz, daß sich von '85 auf '86 die produzierte Stückzahl bei Maserati quasi verzehnfachte. Aber klar, das ist sicher die reine auf Stückzahl reduzierte Sicht dabei, von den Qualitätsproblemen eines Biturbo der ersten Produktinsjahre ist ein Ghibli natürlich meilenweit im Positive entfernt, insofern wird ein Ghibli auch die Marke nicht so schnell und heftig runterreissen wie es die mangelhaften Biturbos getan haben. Aber der Grundansatz, Maserati auf Stückzahl zu bringen, der war auch damals ident.

Ob der Stückzahlgedanke in Europa wirklich aufgeht? Wohl eher nicht, von den 487 in '15 dt. Zulassungen stehen 81 bei Mobile im Netz, zeigt also daß die Autos nicht wirklich begehrt sind sondern mit Nachlässen in den Markt gedrückt werden müssen. Und ob mit mehr Stückzahl und hohen Nachlässen tatsächlich unterm Strich viel erreicht wird im Sinne Gesamtbilanz wage ich zu bezweifeln. Vielleicht hätte man sich doch besser auf seine Stammkundschaft im Toplimousinen- und Sportwagenbereich konzentrieren sollen. Der Niedergang von Granturismo und Grancabrio zeigt ja, daß man da zumindest am europäischen Sportwagenfahrer weitgehend vorbei produziert. Ein gut gemachter 911-er Konkurrent, sowohl in Größe und Preis mit Varianten wie beim 911 hätte wahrscheinlich mindestens den gleichen Ertrag gebracht, als viele verschleuderte Ghiblis in Vertreterversion mit Traktorantrieb.

Jetzt kommt aber natürlich die globale Sicht, da spielt Europa für teure Autos nur noch eine sehr untergeordnete Rolle und der Ghibli findet mehr als zwei Drittel seines Gesamtabsatzes in den USA. Wenn er dort jetzt tatsächlich verkauft wird und nicht verschleudert, dann kann das Experiment unternehmerisch global gesehen natürlich trotzdem richtig gewesen sein. Aber dafür muß man erstmal 3-4 Jahre abwarten, Amis sind sehr flexibel, sprich am Anfang sicher eher bereit mal einen Wechsel zu wagen, mehr als in Markendenken festgefahrene Europäer, deshalb ist der Anfangserfolg des Ghibli dort erstmal gegeben. Andererseits sind Amis sehr Service- und Qualitätssensibel, da wird sich erst in einigen Jahren erweisen, ob Maserati mit Ghibli und Levante den dortigen Erwartungen entsprechen kann. Wenn ja, dann kann es auch uns Maseratifans in Europa Recht sein mit der Strategie, denn dann kommt auf Dauer Geld in die Kassen und man baut irgendwann vielleicht doch wieder mal einen echten Sportwagen, so wie das der Marke eigentlich würdig wäre. Denn das Image und der Markenwert kommt immer noch von diesen Autos, das ist auch bei Porsche nicht anders. Jeder denkt bei Porsche an Sportwagen, auch die Wirtschaftspresse schreibt oft genug vom Sportwagenbauer Porsche, obwohl mitlerweile 80% der gebauten Porsches keine Sportwägen sondern Traktoren und Limousinen sind. Aber ohne 911 wäre die Firma imagemäßig nur noch ein Schatten ihrer selbst. Und für mein Empfinden ist die Lage bei Maserati noch viel extremer in diese Richtung. Maserati steht für schöne, gut klingende hochmotorisierte und hochemotionale Sportwagen, nicht für Vertreterlimousinen.
mefisto2011
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Re: Maserati Ghibli

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Was soll dieses Geschwätz? Maserati hat nachgebessert, das ist alles
mefisto

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davor
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evo16v
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Re: Maserati Ghibli

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Dann erklär doch mal im Detail was sie verändert haben. Sollte für Dich als der große Maserati-Kenner ja nicht das Problem sein da im Detail konkret zu werden. Ich kenne nur die neuen Ausstattungsmerkmale Totwinkelwarner, Spurwechselassistent, den Fußwedel Kofferraumöffner, die jetzt serienmäßige Harmannkardon Anlage und die Möglichkeit die Zegna Seiden-Innenausstattung zu bestellen, das sind aber alles nur zusätzliche Features oder Sonderausstattungen, mit einer Änderung von Teilen oder Verarbeitung hat das aber nichts zu tun.
Aber da kannst Du ja sicher Licht ins Dunkel bringen, an welchen Innenraumteilen Maserati konstruktive qualitätssteigernde Maßnahmen durchgeführt hat.
Oder bist Du etwa doch noch nie in einem Ghibli III gefahren und beziehst Dein geradezu überbordendes Wissen nur aus Autoblöd?
Silvan
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Re: Maserati Ghibli

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Das mit den USA stimmt zweifellos. Nur: in den USA fällt es niemandem ein, einen Diesel zu kaufen (ausser Bauern und Trucker). Die Verkaufszahlen in EU sind rückläfig, und die paar Diesel hier machen den Schimmel nicht feisst. Darum ist das Verkaufsargument für einen Diesel und damit das Kaputtmachen des Sport-Images sehr relativ!
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LCV
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Re: Maserati Ghibli

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In meinen Augen begeht man immer wieder die gleichen Fehler. Die Modellvielfalt Indy, Ghibli, Bora, Merak usw. hatte ja dazu geführt, dass zunächst Citroen einstieg, wodurch der Merak zu einer merkwürdigen Kiste mutierte, andererseits der Citroen SM mit Maserati-Motor ein fast unbezahlbares Auto wurde (die Inspektion kostete so viel wie 2 neue Fiat 500). Aber dank Citroen-Pleite war Maserati 1 Jahr ganz verschwunden. De Tomaso baute dann die Sache wieder auf und im Ansatz war der Biturbo geeignet, eine ganz neue Aera einzuläuten. Aber statt sich auf die Qualität zu konzentrieren, ging es schon wieder los mit x Modellen bis hin zum Cabrio. Jedes Modell kostet natürlich jede Menge an Entwicklung, aber ohne die Gesamtstückzahl wesentlich zu erhöhen. Ein weiteres Modell macht nur Sinn, wenn dadurch zusätzliche Verkäufe möglich werden. So aber hat eine gewisse Zahl von Käufern nur zwischen mehreren Modellen gewählt, ohne den Gesamtabsatz wesentlich zu steigern. Aber die Kosten sind logischerweise höher. Erst als Ferrari sich mit einbrachte, wurde es besser - vorübergehend. Der 3200 GT mit den Sichelheckleuchten war seit langer Zeit wieder ein Traumauto (stylingmäßig, aber kein überzüchteter Supersportwagen). Und während der QP I noch ein gewisses Etwas hatte, zumal neben dem De Tomaso Deauville so ziemlich konkurrenzlos als Limousine mit italienischem Styling, waren die Nachfolger sehr merkwürdige Kisten. Aber der QP V war dann wieder ein großer Wurf. Leider hat man dem Coupé dann 08/15-Heckleuchten à la Audi verpasst, dem Cabrio ebenso und was jetzt als QP VI angeboten wird, hat in etwa den Charme eines Panamera.
Ferrari kann höhere Preise am Markt realisieren, Lamborghini und Aston Martin auch. Also sind auch mit kleineren Stückzahlen gute Gewinne möglich. Trotzdem wird Lamborghini nur durch Audi gestützt und Aston Martin durch wechselnde Geldgeber. Wenn ich wählen müsste, wäre für mich der Aston Martin die Nr. 1. Ich stehe nicht auf protzige Supersportwagen in rosso corsa, sondern eher auf Understatement. Dem AM sieht man zwar an, dass er keine Massenware ist, aber schon die bevorzugten Farben demonstrieren, dass es nicht ums Auffallen um jeden Preis geht. Maserati könnte nun im Preissegment darunter auch eine solche Rolle spielen. Aber niedrigere Preise bedeuten, dass man etwas höhere Stückzahlen braucht. Die erreicht man aber nicht, wenn man sich schon wieder verzettelt, neue Modelle herausbringt, Dieselmotoren usw. Es ist Unsinn, Maserati mit Porsche oder sonstwem zu vergleichen. Die Herkunft ist eine andere. Die ersten Porsche sahen aus wie plattgedrückte VW Käfer. Wenn man ein Kleinsthersteller ist, braucht man etwas Exclusives, das eben die Marke verkörpert. Den 3200 GT, konsequent weiterentwickelt, aber ohne das Styling zu versauen und genauso den QP V. Statt nun irgendwelchen Träumen nachzuhecheln, sollte man die Autos konsequent perfektionieren. Dann braucht man auch keine Eigenzulassungen, um die Kisten verbilligt (und ohne Gewinn) in den Markt zu drücken. Ich verstehe, dass es Eigenzulassungen gibt, z.B. Direktions- und Vorführwagen. Aber inzwischen ist es offenbar Mode, mit bis zu 50% Eigenzulassungen zu operieren, nur dass scheinbar gute Zulassungszahlen dabei herauskommen. Von derartigem Schwachsinn profitiert u.U. die Börse oder das Ego alter Männer. Als der 3200 GT heraus kam, war ich begeistert. Ich hatte schon immer eine gewisse Sympathie für Maserati, aber wie auch bei Lamborghini, kann ich mich mit den aktuellen Modellen nicht mehr anfreunden. Tut mir leid.
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mp
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Re: Maserati Ghibli

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Sorry das ist Erbsenzählerei -- Das Maserati Projekt hat gerade erst begonnen. folgen ja noch Modelle.
Du weisst ganz genau das ein SUV Maserati in Europa ohne einen starken Diesel gar keine Chance hat. Und das Argument das sie dann nicht mehr sportlich sind ist reine Panikmache. Siehe Porsche, die sind auch mit Diesel auf der Erfolgsspur.
lanciadelta64
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Re: Maserati Ghibli

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Was heißt den "kaputtmachen" des "Sport-Images"?

Was wäre dann mit Porsche? Ich habe noch nie gehört, dass Porsche geschadet hat, weil man beispielsweise einen Dieselmotor im Panamera anbietet, wobei der Panamera ein Fahrzeug des F und nicht des E-Segments ist, wie es beispielsweise der Ghibli ist.

Ich brauche keinen Diesel, will keinen haben, aber es gibt genügend Länder, in denen du ein Fahrzeug oberhalb des A und/oder B-Segments ohne einen passenden Dieselmotor nicht mehr verkauft bekommst. In Italien wäre ein Maserati ohne einen Dieselmotor nahezu unverkäuflich. Gerade im E-Segment wählt die mit Abstand überwiegende Mehrzahl der Italiener ein Fahrzeug mit einem Dieselmotor.

Ich halte daher diese ganze Diskussion für überflüssig. Ich verstünde ja noch, wenn man den Ghibli nur mit Dieselmotoren anböte, aber so hat man die Auswahl. Wer Diesel wie ich IMMER mit einem Trecker in Verbindung bringt und der praktisch immer das Dieselgeräusch selbst bei einem Oberklassenfahrzeug heraushören kann und somit ein No Go ist, der kauft sich den Benziner und gut ist. Also warum etwas zur "Glaubensfrage" machen, die in meinen Augen keine Glaubensfrage ist, also nicht entweder oder, sondern sowohl als auch. Für jeden das, was er haben will.
Ralph Cellini
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Re: Maserati Ghibli

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Thesis V6 3.2 arese/busso
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LCV
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Re: Maserati Ghibli

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So so, stilsicher, edle Lederausstattung? Das Design der Karosserie ist mAn je nach Blickwinkel recht plump. Es wirkt so, als hätten verschiedene Designer Details entwickelt, die man dann zusammengepuzzelt hat. Und edel mag das Leder ja durchaus sein, aber bei der Farbkombination hört für mich alles auf.
Klar, wenn der Herr Tester sonst Polo oder Golf fahren muss, dann ist das eine Abwechslung. Aber verglichen mit einigen Maserati-Modellen vor 10-15 Jahren, nein danke.
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