Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
Georg
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D

Unread post by Georg »

stimmt leider

es gibt leider viel zu viele unfähige berufspolitiker (in allen ländern), die sich nur aufgrund populistischer äußerungen gegen die EU oder minderheiten einen namen machen können, anstatt durch politische brillianz, weitsicht oder gesellschaftliches verantwortungsbewußtsein von sich reden machen können. oftmals reflektiert die masse der bevölkerung nicht das geschwätz der berufspolitiker

jetzt sollten wir uns aber lieber wieder über automobile unterhalten, einen politischen konsenz hier zu finden wird sicher schwer sein ;-)
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lanciadelta64
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D

Unread post by lanciadelta64 »

Ich habe das auch nicht als "Vorwurf" gesehen, denn natürlich hast du voll und ganz recht. Das Problem ist, du siehst es, ich sehe es, aber wie "dumm Massen" sind, muss ich dir nicht erst erklären. Nimm einen "Durchschnittsdeutschen" und dann einen "Durchschnittsitaliener" (oder Österreicher oder oder oder...) und du wirst feststellen, die sind mit dem "kurzen" Denken nicht so unterschiedlich.

Und was du als "europäisch" siehst, ist leider ein Wunschdenken und wir sind nicht nur Lichtjahre davon entfernt und was ich sehe, ist eher ein Auseinanderdriften. Wenn man eigentlich über Jahrzehnte jede "nationale Dämlichkeit" damit begründet hat, "die EU habe Schuld", während man sich selbst die Errungenschaften auf die Fahnen heftet, muss man sich nicht darüber wundern.

Es ist eben nicht so, dass in der breiten Masse das "Europa der Regionen" sich in den Köpfen festgesetzt hat. Was wissen Deutsche wirklich über Italien, Frankreich oder wen auch immer? Was wissen Italiener tatsächlich über die Situationen in Deutschland oder Frankreich?

Sieht ein Deutscher, dass - beispielsweise in meiner Region - in kürzester Zeit die Arbeitslosigkeit von 4% auf über 12% angestiegen ist mit allen den Problemen und Konsequenzen? Sieht ein Italiener, was einem Hartz IV-Empfänger blüht und mit wie viel Geld er auskommen muss?

Wir sind immer noch mehr "national" ausgerichtet, denn wirklich "europäisch" und im Endeffekt hat sich oberflächlich einiges "internationalisiert", aber in der breiten Masse sind wir Europäer immer noch "jeder gegen jeden".
lanciadelta64
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D

Unread post by lanciadelta64 »

Ja, Deutschland ist sogar theoretisch noch jünger, aber dennoch gibt es ein viel stärkeres "wir"-Gefühl als es beispielsweise in Italien gibt. Ja, sicherlich ist Agnelli ein "Feindbild", aber ja und? Piech wurde dank Zwangsarbeiter zu dem, was er ist? Interessiert es irgendeinem in Deutschland oder Österreich? VW darf - heuer sogar mit Segen aus Europa mit dem VW-Gesetz geführt werden (einmalig in Europa). Ja, zwischen einem aus NRW und einem Bayern herrscht polititisch und kulturell nicht weniger Zündstoff wie zwischen einem Sizilianer oder einem Norditaliener. Der Unterschied ist, dass sich "die" Deutschen aber nach außen hin fast immer als Nation sehen.

Bayern, um beim Fußball zu bleiben, ist nicht minder gehasst wie FIAT in Italien, aber wehe, es geht gegen einem "ausländischen" Gegner, dann steht man mit Mann und Maus hinter "Bayern". Das ist der Unterschied.

Weil du gerade von Ferrari redest, aber wenn es ein reines "Agnelli-Problem" wäre, würde man doch auch gegen Ferrari sein, oder? Denn schließlich gehört Ferrari zu FIAT und somit zum Agnelli/Elkann-Clan, oder? ;-).

Aber zu deiner Beruhigung, es gibt selbst in Italien mehr Porsche-Fans als die von Ferrari ;-)
lanciadelta64
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D

Unread post by lanciadelta64 »

Schau an, da gewinnt ein Renzi-Mann die Regionalwahlen auf Sardinien und der "Spread", also der Unterschied zwischen BTP und den italienischen Staatsanleihen, sank auf 191 Basispunkte (1,91%) und nun bringen die Anleihen nur noch 3,6% wie zuletzt 2006.
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LCV
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D

Unread post by LCV »

lanciadelta64 schrieb:
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> Wir sind immer noch mehr "national" ausgerichtet,
> denn wirklich "europäisch" und im Endeffekt hat
> sich oberflächlich einiges "internationalisiert",
> aber in der breiten Masse sind wir Europäer immer
> noch "jeder gegen jeden".

Es gab mal ganz gute Ansätze für ein "vereintes Europa".
Leider hat sich durch Brüssel die Bürokratie verdoppelt.
Haben wir doch genug Ärger mit den Bürokraten und
weltfremden, selbstherrlichen und "unfehlbaren" Paragrafen-
reitern im Lande. Da kommen nun diese Typen in Brüssel daher
und mischen alles nochmal auf. Und wer sitzt in Brüssel?
Gescheiterte und unfähige Politiker, die quasi dorthin
entsorgt wurden und sich nun wichtig machen. Nicht alle,
aber viele waren im eigenen Land nicht mehr tragbar für
die eigene Partei und wurden "weggelobt". Solche Leute
schwingen sich nun zu einer Art Diktatoren in bestimmten
Ressorts auf, sind stur und unbelehrbar, kriegen dafür
noch viel mehr gezahlt als zu Hause in vergleichbarer Position.

Kein Wunder, dass EU-Gegner immer mehr Leute gegen
die EU aufbringen.

Ein weiteres Problem ist die fast unkontrollierte Ausweitung
der EU. Als Montanunion (BENELUX, Frankreich, Italien
und Deutschland) gab es keine so gravierenden Unterschiede
wie jetzt zwischen Industriestaaten und Agrarstaaten an den
äußeren Rändern Europas. Gleiche Vorschriften, gleiche
Währung usw. für so unterschiedliche Strukturen sind tödlich.
Die Krise in GR wäre ohne Euro leichter zu lösen. Abwertung
der Drachme und einiges würde entschärft. Hinter einer
Währung sollte immer der Gesamtwert eines Landes stehen.
Einfach Geld drucken wie im Dritten Reich oder jetzt in den
USA führt in die Katastrophe. Aber eine Währung für so
unterschiedliche Länder ist schon von vornherein ein Fehler.
Was Brüssel anstrebt, ist eine Art Zentralismus, der schon
den Franzosen zu schaffen macht. Was weiß schon der
Bürokrat in Brüssel, was für eine entlegene Berggregion
in Portugal oder Bulgarien gut ist?

Das ist zwar etwas OT, aber beleuchtet einige Hintergründe
für die Probleme in Europa und damit für die Absatzschwäche
der nicht weltweit aufgestellten Industrie.
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www.lancia-club-vincenzo.com
Georg
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Re: Ex-MP Italiens fährt mit seinem Privatwagen zum Präsidenten :D

Unread post by Georg »

stimme dir zu, lange Zeit hat man 2. oder 3. klassige Politiker die National nicht mehr einsetzbar waren nach Brüssel verschoben.

Die Politiker in den Nationalparlamenten haben auch gar kein Interesse ihre Autoritäten nach Brüssel zu verlegen, man sägt nicht am Ast auf dem man sitzt.

Gleiches erkennt man an den aus meiner Sicht nach überflüssigen 16 Bundesländern in D die ihre Daseinsberechtigung überspitzt auf die Resorts "Bildung" und "Polizei" legen. Landesparlamente in der Form wie wir sie in D einsetzen machen keinen Sinn mehr. Auf Basis einer Neustrukturierung der Landesparlamente in vielleicht 4 Regionen (Nord, Süd, West, Ost) und einer eher lokalen Fokuszierung der Aufgabeninhalte könnten Kosten sparen und die Bedürfnisse der Bürger vor Ort verstärken. Alle 2 Jahre müssten die Bürger entweder das Bundesparlament oder die verbleibenden 4 Landesparlamente (2. Bundeskammer) wählen so könnte auch eine von Wahlen beeinflusste Arbeit verbessert werden.

Bei der EU sehe ich eine ähnliche Problematik. Die Verantwortlichkeiten der nationalen und EU Parlamente für die jeweiligen Bereiche sind nicht sauber bzw. sinnvoll getrennt! Einige Aufgaben sind europaweit zu organisieren, andere sind besser auf der nationalen Ebene steuer- und beeinflussbar. Hier müssten "alte Zöpfe" auf allen Seiten abgeschnitten werden!

Mir fehlen im Augenblick Politiker die Ideen bringen, wie ein zukünftiges friedliches und gerechtes Miteinander in der EU aussehen kann. Überall nur Techno- und Bürokraten die nicht in der Lage sind Bürger von ihren Ideen zu begeistern. Populismus ist halt einfacher als Diskussion und Überzeugungsarbeit!
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