Natürlich kann auch ein "technisches" Problem die Ursache sein, dass ein Auto zu viel verbraucht und es wäre ja nicht das erste Mal, dass ein Fahrzeug selbst im "Testzyklus" deutlich mehr verbraucht, als angegeben ist.
Es gibt bei mir Werte, die kann ich - nach oben wie nach unten - nachvollziehen, andere eben nicht und da muss man eben auch in Betracht ziehen, das etwas nicht stimmt. Der 1,8er - wie auch der 1,4er - kann ohne Probleme 15 und mehr Liter verbrauchen. Das ist für sich betrachtet nicht einmal außergewöhnlich. "Außergewöhnlich" wird es nur dann, wenn der Wagen unverhältnismäßig hoch selbst bei einer Richtgeschwindigkeit verbraucht. Meine Werte, nach oben wie nach unten, sind für mich "logisch" und nachvollziehbar, wie auch bei anderen, die vielleicht das eine oder andere Liter mehr verbrauchen.
Den besten Vergleich, den man machen kann - wenn auch hier einige Faktoren von Bedeutung sind - ist das konstante Fahren in bestimmten Bereichen. Liegt hier der Wert deutlich über den Werksangaben, stimmt etwas nicht. Der 1,8er liegt außerorts unter "Laborbedingungen" bei 5,9 Litern, wobei der Normzyklus Geschwindigkeiten bis nur 120 Km/h vorsieht. Somit sind meine 6,5-6,7 auf den langen Reisen sehr leicht nachzuvollziehen, auch die Tests, die ein anderer 1,8er Fahrer in Italien vorgenommen hat und meinte, dass bei 130-140 Km/h er bei konstanter Fahrt unter 8 Litern blieb, was heißt, dass bei konstant 150-170 Km/h die 10 Liter-Marke überschritten wird (immer bei konstanter Fahrt).
Alle andere Vergleiche hinken immer hinterher, weil sie von vielen Faktoren abhängig sind. Wer alle "10" Meter eine Ampel hat, die auch noch keine "grüne Welle" besitzt, im schlimmsten Fall dann jedes Mal abbremsen und anfahren muss, wird immer höher liegen, als einer, der im Prinzip grüne Welle hat und/oder wenige Ampeln auf seinem Weg.
Wer im Winter bei minus 20 Grad sein Auto zuerst vom Eis befreien muss und dazu auch noch relativ kurze Strecken vor sich hat, wird mehr verbrauchen, als einer, der morgens sein Auto aus einer "vorgewärmten" Garage holt und dann gleich vielleicht eine Strecke von 50-100 Km vor sich.
Aber wir müssen auch bedenken, dass wir alle unterschiedliche Fahrstile haben, uns unterschiedlich gut an ein Auto anpassen können oder nicht. Ich habe mich immer sehr schwer getan, meinen Fahrstil an einen Diesel anzupassen. Nur wenn ich einen für länger hatte, kam ich damit besser zu recht. Nicht umsonst lagen bei den Testfahrten mit einem 1,8er und einem Biturbo die Werte auf ähnlichem Niveau.
Es geht also mir nicht darum, nun andere als "unfähig" hinzustellen, weil ja auch jeder so fahren kann und soll, wie es ihm gefällt. Es gibt Leute, die passen besonders auf, anderen ist das zu viel. Es ist auch ein Unterschied, ob ich ein Auto sehr viel beruflich nutze oder eben privat, eben weil man beruflich oft im Stress ist, nicht immer auf alles achten kann und will. Es gibt auch Leute, denen ist das eh egal, ob sie nun mehr oder weniger verbrauchen, wieder andere sehen es nicht ein, ihren Fahrstil dem Fahrzeug anzupassen. "ALLE" haben das Recht, so zu sein.
Wichtig aber ist, dass man nicht gleich kommt und behauptet, bestimmte Werte seien nicht zu erzielen, weil man sie selbst nicht erreichen kann. Wenn es einem interessiert, sollte man natürlich der Sache auf den Grund gehen und sei es nur, um ein technisches Problem auszuschließen, denn in der Regel bedeutet so ein Problem, dass der Wagen in jeder Hinsicht nicht vernünftig läuft und auf lange Sicht kann das dem Motor nicht gut tun.
Noch einmal, es geht hier nicht darum, die Erfahrungen anderer als fragwürdig anzusehen, aber das ist keine "Einbahnstraße" und sollte in jeder Richtung gelten. Dean hat auf 35.000 Km in etwa die Werte erzielt, die ich auf beinahe 30.000 Km erzielt habe. Vielleicht liege ich insgesamt noch darunter, aber das ist sehr leicht erklärt, weil meiner grundsätzlich in der Garage ist, die auch im Winter mindestens 13-14 Grad hat.
Ich habe also überhaupt kein Problem damit, wenn einer hohe Verbrauchswerte erzielt und er ist sicherlich nicht deswegen ein "schlechter" Autofahrer. Ich bezweifle sie auch niemals an, nur sollte man mir gegenüber auch dieses Recht eingestehen.
Wie gesagt, ich bin auch bezüglich der T-Jets, um nun beim Delta zu bleiben - Unterschiede zwischen Delta-Fahrern von 50% gewöhnt. Das ist kein Witz. Da sind einige, die schaffen "Rekordwerte", andere jammern über "extrem" hoche Werte. Manche schaffen mit einem 1,4er-150er 7 Liter "ohne Anstrenung", andere schaffen nur mit Mühe unter 11 zu bleiben.
Und wenn man meint, es sei nur ein Phänomen der Benziner, der irrt, denn bei den Diesel-Besitzern gibt es auch große Unterschiede. Beim Biturbo liegt der Verbrauch der Besitzer zwischen 5/6 und 8/9 Litern.
Dein Delta war eh eine "Sonderanfertigung" in negativer Hinsicht und in der Tat blieb er das wirklich in jeder Hinsicht.
Im Übrigen frage Lanzwil, den du ja gut kennst und der meinen 1,8er gefahren ist bzw. mit dem ich zu einem Delta-Treffen gefahren bin. Der wird dir bestätigen, dass die Verbrauchswerte meines 1,8ers sich im Rahmen bewegt haben.