Re: Studie Neuwagenkauf
Posted: 18 Aug 2011, 19:30
mefisto2011 schrieb:
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> sorry, aber wenn ich heute ein neues Auto kaufe,
> interessiert es mich doch nicht, ob es in sechs
> oder acht Jahren einen Nachfolger gibt
Ob es DICH interessiert, ist belanglos. Den Fiat-Konzern
sollte es interessieren, Kontinuität in die Produktion zu bringen.
Da mich das Beispiel Golf ank..., nehmen wir die BMW 3er
Baureihe. Ob man nun den ersten E21 nimmt oder den
aktuellen, wie auch immer der heißt, die BMW-Firmenpolitik
ist konsequent auf Weiterentwicklung bedacht. Wir brauchen
jetzt keine Diskussion vom Zaun zu brechen, dass einige dem
3er nun irgendwelche Minderqualität zu überhöhten Preisen
bescheinigen. Das ist nicht der Punkt! Entscheidend ist,
dass ein 3er ein 3er ist, egal von welcher Epoche und dass
sich so viele Leute weltweit dafür entscheiden, dass Fiat & Co.
von solchen Zahlen nur träumen können*. BMW erzielt mit die
höchste Rendite und ist zumindest momentan deutlich vor
Mercedes und Audi. Ein wichtiger Baustein des Erfolgs ist
die Stammkundschaft. Wenn sich das Nachfolgemodell an
die selbe Zielgruppe wendet und diese sich damit identifizieren
kann, ist ein Teil des Absatzes bereits in trockenen Tüchern.
Jeder Marketing-Spezialist weiß das und die bei Fiat sind
sicher nicht blöd. Aber offenbar gibt es da andere Einflüsse,
Machtkämpfe hinter den Kulissen, die zu krassen Fehlentscheidungen
führen.
Der Fiat-Konzern verhält sich fast wie ein aufgescheuchter
Hühnerhaufen: konzeptlos und flatterhaft. Hat man nun schon
mal einigermaßen erfolgreiche Modellreihen wie Thema, Dedra
und Delta 1, sprechen die Nachfolger die bisherige Zielgruppe
nicht mehr an. Das heißt, man beginnt mit jedem Modell bei
Null und muss neue Kunden suchen. Dazu kommt, dass zwischen
Kappa und Thesis und erst recht zwischen Delta 2 und 3 derart
große zeitliche Lücken klafften, dass der größte Teil der Kunden
zur Konkurrenz getrieben wurde. Es wäre mehr als naiv zu glauben,
dass man nur ein neues Modell braucht und die kommen alle
mit Hurra-Geschrei zurück. Mit solcher Politik vertreibt man eher
noch mehr. Das Ergebnis kann man in den Verkaufszahlen
ablesen, die trotz vollmundiger Sprüche von Premium und so
immer weiter in den Keller gingen. Das sind einfach Fakten,
die man sogar durch die rosa Brille noch erkennen muss.
Es nützt auch nichts, dass hier immer wieder Erklärungen,
Entschuldigungen, Fremdschuldzuweisungen usw. gesucht
werden, der potentielle Kunde entscheidet, ob eine Firma
richtig oder falsch handelt. So einfach ist das.
Mit Chrysler hat Lancia die allerletzte Chance vor dem
Totalabsturz. Ich hoffe nur, dass die massiven Fehler der
Vergangenheit keine zu schwere Hypothek sind.
Hier wird auch immer wieder angesprochen, dass andere
die Käufer italienischer Autos für bescheuert halten. Aber
mal ehrlich, umgekehrt halten wir doch auch die Käufer
eines Golf für bekloppt. Doch für den Hersteller von Autos,
der erfolgreich sein will und auch die Arbeitsplätze seiner
Mitarbeiter sichern sollte, ist es besser, die Produkte auf
die größere Anzahl Bekloppter abzustimmen statt auf eine
Minderheit.
Gruß Frank
* Gemeint sind Absatzzahlen im Premiumsegment.
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> sorry, aber wenn ich heute ein neues Auto kaufe,
> interessiert es mich doch nicht, ob es in sechs
> oder acht Jahren einen Nachfolger gibt
Ob es DICH interessiert, ist belanglos. Den Fiat-Konzern
sollte es interessieren, Kontinuität in die Produktion zu bringen.
Da mich das Beispiel Golf ank..., nehmen wir die BMW 3er
Baureihe. Ob man nun den ersten E21 nimmt oder den
aktuellen, wie auch immer der heißt, die BMW-Firmenpolitik
ist konsequent auf Weiterentwicklung bedacht. Wir brauchen
jetzt keine Diskussion vom Zaun zu brechen, dass einige dem
3er nun irgendwelche Minderqualität zu überhöhten Preisen
bescheinigen. Das ist nicht der Punkt! Entscheidend ist,
dass ein 3er ein 3er ist, egal von welcher Epoche und dass
sich so viele Leute weltweit dafür entscheiden, dass Fiat & Co.
von solchen Zahlen nur träumen können*. BMW erzielt mit die
höchste Rendite und ist zumindest momentan deutlich vor
Mercedes und Audi. Ein wichtiger Baustein des Erfolgs ist
die Stammkundschaft. Wenn sich das Nachfolgemodell an
die selbe Zielgruppe wendet und diese sich damit identifizieren
kann, ist ein Teil des Absatzes bereits in trockenen Tüchern.
Jeder Marketing-Spezialist weiß das und die bei Fiat sind
sicher nicht blöd. Aber offenbar gibt es da andere Einflüsse,
Machtkämpfe hinter den Kulissen, die zu krassen Fehlentscheidungen
führen.
Der Fiat-Konzern verhält sich fast wie ein aufgescheuchter
Hühnerhaufen: konzeptlos und flatterhaft. Hat man nun schon
mal einigermaßen erfolgreiche Modellreihen wie Thema, Dedra
und Delta 1, sprechen die Nachfolger die bisherige Zielgruppe
nicht mehr an. Das heißt, man beginnt mit jedem Modell bei
Null und muss neue Kunden suchen. Dazu kommt, dass zwischen
Kappa und Thesis und erst recht zwischen Delta 2 und 3 derart
große zeitliche Lücken klafften, dass der größte Teil der Kunden
zur Konkurrenz getrieben wurde. Es wäre mehr als naiv zu glauben,
dass man nur ein neues Modell braucht und die kommen alle
mit Hurra-Geschrei zurück. Mit solcher Politik vertreibt man eher
noch mehr. Das Ergebnis kann man in den Verkaufszahlen
ablesen, die trotz vollmundiger Sprüche von Premium und so
immer weiter in den Keller gingen. Das sind einfach Fakten,
die man sogar durch die rosa Brille noch erkennen muss.
Es nützt auch nichts, dass hier immer wieder Erklärungen,
Entschuldigungen, Fremdschuldzuweisungen usw. gesucht
werden, der potentielle Kunde entscheidet, ob eine Firma
richtig oder falsch handelt. So einfach ist das.
Mit Chrysler hat Lancia die allerletzte Chance vor dem
Totalabsturz. Ich hoffe nur, dass die massiven Fehler der
Vergangenheit keine zu schwere Hypothek sind.
Hier wird auch immer wieder angesprochen, dass andere
die Käufer italienischer Autos für bescheuert halten. Aber
mal ehrlich, umgekehrt halten wir doch auch die Käufer
eines Golf für bekloppt. Doch für den Hersteller von Autos,
der erfolgreich sein will und auch die Arbeitsplätze seiner
Mitarbeiter sichern sollte, ist es besser, die Produkte auf
die größere Anzahl Bekloppter abzustimmen statt auf eine
Minderheit.
Gruß Frank
* Gemeint sind Absatzzahlen im Premiumsegment.