Ich als Österreich bin froh, dass wir keine AKWs haben. Allerdings, sieht es rund um mein Heimatland so aus:
Wirklich traurig, die vielen tausenden Japaner die starben mussten und die an der atomaren Strahlung sterben werden. Soetwas zeigt wie vergänglich das Leben ist, und wie gefährlich unsere "Hochtechnologie" eigentlich ist.
Ich hoffe für die Erde, dass sich "nur" die Erdachse um 10 Zentimeter verschiebt und nicht tausende an den Spätfolgen sterben (so wie meine Oma auf Grund von Chernobyl).
Ich bin ja jahrelang "FAN" von AKWs gewesen, als E-Techniker im weitesten Sinne ja vielleicht verständlich. Aber JAPAN hat mich wirklich in einen Umdenkprozess katapultiert, durch den ich noch nicht durch bin!
Es ist einfach saugefährlich, wenn denn was passiert. Irgendwie ist das wie in der Digitaltechnik. Entweder nix oder alles, also Leben oder Tod.
Ganz über geht es mir momentan, gedanklich....
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Tschernobyl war ein Reaktor der im laufenden Betrieb explodiert ist und ca. 5% des Brennelementematerials in die Umgebung abgegeben hat.
Dieses Material wird in 10.000 Jahren immer noch strahlen. Tschernobyl war das was man eine schmutzige Bombe nennt.
Fukushima ist ein korrekt heruntergefahrener Reaktor, dessen radioaktive Strahlung vom kontrollierten Ablassen von Dampf herrührt, weil die Kühlung der Restwärme von 3% nicht vollständig gelingt. Tschernobyl brennt noch heute. Die Reaktoren von Fukushima werden in spätestens 1 Woche zur Ruhe kommen. Länger halten die sekundären Zerfallsstoffe, die momentan für die Hitzeentwicklung verantwortlich sind, nicht. Die radioaktiven Partikel die von Fukushima ausgehen sind in wenigen Wochen nicht mehr aktiv und nicht gefährlicher als ein Langstreckenflug oder eine CT-Untersuchung.
Auch wenn die Reaktorgebäude explodiert sind, (durch eine Knallgasverpuffung) ist die eigentliche Reaktorhülle unbeschädigt. Darin befinden sich noch zwei weitere Schutzwälle, die ein Austreten von Brennmaterial verhindern. Selbst wenn eine Kernschmelze stattfinden sollte, wird die Hitze so schnell auf unkritische Werte abkühlen, dass der Kern die innere Reaktorhölle nicht verlassen kann. Denn die eigentliche Kernreaktion ist bereits längst unterbrochen. Hier ist nur noch eine sekundäre Reaktion am Laufen. Deren Energie reicht aber nicht mehr lang.
Hier wird von den Medien eine unglaublich fahrlässige Vermischung von Fakten vorgenommen, die die Leute unnötig in Panik versetzt.
Ich habe eben aus Fukushima eine Twitter-Nachricht von einem Kamerahersteller erhalten, der mich wissen hat lassen, dass in deren Fabrik lediglich geringe Gebäude- und Sachschäden aufgetreten sind und die Produktion heute wieder anläuft. Das größte Problem ist momentan der fehlende Strom.
Frankg schrieb:
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>
> Hier wird von den Medien eine unglaublich
> fahrlässige Vermischung von Fakten vorgenommen,
> die die Leute unnötig in Panik versetzt.
>
ist es aber nicht vielleicht die richtige Reaktion der
Medien, die Darstellung etwas zu übertreiben? Damit
entsteht ein Gegenpol zur Politik, die immer alles total
herunterspielt und den Bürgern auch nicht die Wahrheit
sagt. Würde die Presse mit trockenen wissenschaftlichen
Erklärungen operieren, lesen das nur diejenigen, die
ohnehin Bescheid wissen, aber nicht das "Volk".
Ich glaube, wir sind uns einig, dass der Ausstieg aus
der Kernenergie überfällig ist. Auch Technikfreaks müssen
bei aller Faszination zugeben, dass die Risiken nicht
restlos kalkulierbar sind. Die Befürworter in Industrie und
Politik haben vor allem materielle Interessen. Freiwillig
verzichten die nicht. Deshalb muss der Druck vom Volk,
vom Wähler kommen. Und deshalb ist es völlig ok, wenn
die Medien bei ihrer Berichterstattung etwas übertreiben.
Damit wird der Wähler sensibilisiert. Warum soll die Presse
100%ig sachlich und wahrheitsgemäß berichten, wenn die
andere Seite lügt, wenn sie den Mund aufmacht?
Solche konträren Meinungen führen zu Diskussionen und
erregen Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. Man muss
die Leute zum Nachdenken bringen.
Gruß Frank
PS. Die Landtagswahl in Ba-Wü ist ein Problem.
Die Parteien mit Chancen, die 5%-Hürde zu schaffen,
sind nach den jüngsten Ereignissen nicht wählbar,
weder die Regierungsparteien noch die Opposition.
Die Grünen dürften ziemlich stark werden, aber für
mich sind die zu sehr von Fundamentalisten abhängig,
die gern mit der Brechstange ihre Ideologie durchsetzen
wollen. Die Linke? Wir haben nicht die Wiedervereinigung
angestrebt, dass Nachfolger der SED ihre Politik in unser
Land tragen. SPD? Auch nicht besser als CDU/FDP.
Nicht wählen? Damit verringert man die Wahlbeteiligung
und stärkt Extremisten. Einzige taktische Möglichkeit:
Irgendeine kleine Partei wählen, die die 5% nicht schaffen
wird, aber damit zumindest eine gültige Stimme abgeben.
ich verwehre mich gegen jede Art der Medienmanipulation.
Auch aus vermeintlich edlen Motiven. Wohin das führen kann wissen wir als Deutsche nur zu gut.
Dass die Grünen nun diese Tragödie mißbrauchen um ihre unüberlegten Ziele durchzusetzen finde ich schäbig.
Ich bin wahrlich kein Freund von Kernkraft, aber dann braucht man eine grundlastfähige Alternative.
Jede die auch nur annähernd funktionieren würde wird aber seit Jahrzehnten nach Kräften blockiert.
Im übrigen sind Solar- und Atomlobby ein- und dasselbe. Hinter beiden stehen die großen Energiekonzerne.
Der statistische Effekt, dass die extremen Parteien gestärkt werden, wenn man nicht wählt ist bislang nicht belegt.
Er wird nur unbewiesen behauptet.
Ich für meinen Teil legitimiere keine Regierung mehr mit meiner Stimme.
Frankg schrieb:
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> Hallo Frank,
>
> ich verwehre mich gegen jede Art der
> Medienmanipulation.
> Auch aus vermeintlich edlen Motiven.
Manipulation wird immer stattfinden. Das liegt
auch daran, dass OBJEKTIVE Darstellungen
ein kaum erreichbares Ideal sind. Wer auch
immer etwas von sich gibt, wird sich von seiner
SUBJEKTIVEN Einstellung kaum völlig frei
machen können. In diesem speziellen Fall ist
es ein Gegengewicht zur Meinungsmanipulation
durch Politik und Interessensgruppen. Ich kann
damit besser leben, als wenn nur eine Seite
das Volk mit falschen Informationen impft. So
werden die Leute wenigstens animiert, sich mit
der Problematik auseinander zu setzen.
> Jede die auch nur annähernd funktionieren würde
> wird aber seit Jahrzehnten nach Kräften
> blockiert. Im übrigen sind Solar- und Atomlobby ein-
> und dasselbe. Hinter beiden stehen die großen
> Energiekonzerne.
Das ist mir völlig klar. Deshalb forciert man den Schwachsinn
Elektroauto. Dieses kann als Nischenprodukt, z.B. in der
City, eine gewisse Bedeutung gewinnen. Aber es ist nicht
die Lösung, um vom Erdöl wegzukommen. Könnte aber den
Energiefuzzies Argumente für weitere Laufzeitverlängerungen
liefern.
> Der statistische Effekt, dass die extremen
> Parteien gestärkt werden, wenn man nicht wählt
> ist bislang nicht belegt.
> Er wird nur unbewiesen behauptet.
Es ist eine Mischung aus Psychologie und Mathematik.
Jeder wird wohl zugeben, dass Extremisten auch extrem
politisch motiviert sind. Deshalb gehen die grundsätzlich
wählen. Der Wähler der Mitte ist oft weit weniger politisch
informiert/interessiert. Deshalb ist es für die Parteien der
Mitte (wenn es so etwas gibt) immer schlecht, wenn am
Wahltag entweder Sturm und Hagel oder auch das tollste
Schwimmbadwetter herrscht. In Gesprächen hört man ja
oft: Wir können sowieso nichts ändern, die machen sowieso
was sie wollen usw. Und: Meine Stimme ändert ja doch nichts.
Da offenbar große Teile des Wahlvolks so denken, wenn nicht
gar die Mehrheit, ist die Wahlbeteiligung bei ganz schönem
oder ganz schlechtem Wetter besonders niedrig. Verstärkend
kommt manchmal hinzu, dass die Politiker dafür gesorgt haben,
dass man alles nur noch zum K.... findet und am liebsten alle
zusammen auf den Mond schießen würde. Diese Politikverdrossenheit
führt dann zum Anstieg der bewussten NICHTwähler. Diese und
die anderen, die nur aus Bequemlichkeit wegbleiben, hätten
zusammen genommen oft den höchsten Stimmanteil.
Aber Links- oder Rechtsextremisten verfügen über ein bestimmtes
Potenzial an Stimmen, die auch zu bestimmt weit über 90%
abgegeben werden. Ist die Wahlbeteiligung bei guten 80%, dann
haben die normalerweise keine Chance. Sind es aber nur 40%,
dann verdoppelt das deren Gewicht. Kommen dann noch viele
Protestwähler hinzu, die nur deshalb solche Parteien wählen, um
den großen einen Denkzettel verpassen. könnten es plötzlich
Parteien in das Parlament schaffen, die wir ganz bestimmt nicht
haben wollten. Nicht wählen oder ungültig wählen ist deshalb
kontraproduktiv. Ich sehe die einzige Möglichkeit, die Stimme
einer kleinen Partei zu geben, die vielleicht sogar die besten
Ziele hat, aber trotzdem niemals die 5% schafft. Einige treten
ja ohnehin nur in weniger als 10 von 70 Wahlkreisen an. Ein
Direktmandat ist auch unwahrscheinlich. Immerhin wird so meine
Stimme gewertet und fließt in die Wahlbeteiligung mit ein.
Es wird jetzt schon viel zuviel manipuliert - gerade in dieser Frage!
Ich bin Nachrichtenjournalist in Radio und Fernsehen, übrigens gerade im Dienst!
80% meiner Kollegen sind rot-grün und berichten zumeist auch so - das macht keinen Spaß mehr, wenn Redlichkeit kaum noch Chancen hat...
Ich habe schon heute keine Chance mehr, neutrale Strahlen-Experten oder Ingenieure ins Studio einzuladen - geladen werden per Mehrheitsentscheid in der Redaktion nur noch "Experten" von Greenpeace, BUND und sonstigen parteiischen Organisationen. Ich müsste im Gegenzug eigentlich vorschlagen, Vertreter von Atombetreibergesellschaften einzuladen - ich weigere mich bisher standhaft, dies zu tun und versuche weiter, mit neutralen Lösungen durchzudringen.
Die Haltung, es sei ganz "gesund", etwas zu übertreiben, ist in meinen Augen kreuzgefährlich und manipulativ. Wir Journalisten treiben jeden Monat eine neue Sau durchs Dorf - ich erinnere nur an BSE, Schweinegrippe, Waldsterben. Jedesmal wurden Katastrophenszenarien an die Wand gemalt, von denen nicht eine eintrat.
Für JAPAN ist das alles eine Katastrophe, keine Frage - aber bisher sind dort Zehntausende am Erdbeben und am Tsunami gestorben. Zehntausende kämpfen dort in Trümmern ums Überleben. Darüber BERICHTEN WIR SCHON GARNICHT MEHR, bei uns dreht sich nur noch alles ums Atom, um die German Angst! Nicht um die Strahlungsprobleme in JAPAN, sondern um imaginäre Probleme HIER! Wo sind die Berichte über die verzweifelten Rettungsarbeiten, die Ernährungs- und Infrastrukturprobleme jenseits vom Thema Atom??
Ich habe hier deutsche Kollegen, die haben gestern Jodtabletten und Geigerzähler gekauft!! In Deutschland!!!
Wir pissen uns hier ins Hemd und führen Wahlkampfdiskussionen, während in Japan Zehntausende alles verloren haben - und, um ein weiteres Beispiel zu nennen, Gaddafi derweil sein eigenes Volk unbehelligt mit Bombern und Raketenwerfern plattmacht. Interessiert hier keine Sau mehr - nur noch Atom, Atom, Atom! Und dann kann ich nicht auch noch fordern, im Sinne des (vermeintlich) Guten zu überzeichnen - NEIN!! Wenn wir in den Nachrichten die redlichkeit noch mehr aufgeben als es zum Teil schon der Fall ist, werden wir noch mehr zur manipulierten Republik. Das KANN es NICHT sein!
Sorry, das war jetzt drastisch, aber bei mir hat sich in den letzten Tagen sehr viel angestaut hier im Nachrichtengeschäft - dieser Dampf musste jetzt mal raus (garantiert nicht radioaktiv).
Und jetzt widme ich mich meiner nächsten Sendung hier im Radio...
um das klar zu stellen: Ich befürworte nicht manipulative Berichterstattung.
Vielmehr ist es wohl eher die Realität und bei aller Verwerflichkeit hat jedes
Ding zwei Seiten. Wenn wir diese Berichterstattung in dieser Form nicht
wollen, müsste man auch gezielt gegen die ebenso interessengebundenen
Aussagen der Politik und Industrie vorgehen.
Die angebliche Gleichgültigkeit gegenüber den wahren Problemen in
Japan oder auch Lybien resultiert vor allem aus der sensationslüsternen
Berichterstattung in den Medien. Je mehr realen Horror man zeigen kann,
desto besser wohl für Auflagen bzw. Einschaltquoten. Dazu werden bestimmte
Aufnahmen zum hunderttausendsten Mal wiederholt, Sondersendungen
ausgestrahlt, bei denen auch nur x mal wiederholt wird, was man schon
in den Nachrichten gesehen hat. Irgendetwas Neues kommt selten, sondern
nur immer wieder geschüttelt und aufgewärmt. Dann wundert man sich,
dass die Leute immer mehr abstumpfen.
Und dass man sich trotz der Katastrophe in Japan mit aktuell anstehenden
Dingen befasst, ist ja wohl logisch. Was auch immer in Japan geschieht,
es rechtfertigt nicht, dass man die in ein paar Tagen anstehende Wahl
vergisst, denn man muss ja die Gewählten wieder einige Jahre ertragen.
Dass der Großteil der Journalisten eher links und rot-grün gestrickt ist,
merkt man ja ständig. Obwohl für mich inzwischen alle Politiker suspekt
sind, würde ich es schon begrüßen, dass man nicht einzelne Leute zu
Wort kommen lässt, sondern beide Seiten einlädt, um richtig kontrovers
zu diskutieren. Auch das kann Einschaltquoten bringen. Aber schon bei
der Auswahl der Gäste ist eine gewisse Manipulation gegeben.
Ich weiß nicht, welche Möglichkeiten Du hast, um diese einseitige
Ausrichtung der Medien etwas aufzuweichen. Ich könnte mir aber
gut vorstellen, dass man sich auch nicht zu weit aus dem Fenster
lehnen darf, wenn man den Job behalten will.
Hoffen wir, dass bei aller Kritik an der momentanen Situation
zumindest ein positiver Aspekt herauskommt: Nämlich, dass die
Bevölkerung sich mit den Problemen überhaupt befasst.