FIAT PLÄNE

SalvaGer
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Re: FIAT PLÄNE

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Ich teile eure Meinung nicht. Wenn so ein Dingenspider auf den Markt kommen sollte, werden in jedem Bericht die Worte "alter SLK" auftauchen.

Wenn Fiat seine Tipo- oder Stilo-Plattform zwei Modellcylen benutzt ist das ja ggf. in Ordnung, wie auch bei einem anderen Hersteller, der ja manch einem zu leicht und zu gerne als Feindbild dient.

Es ist aber etwas völlig anderes, wenn etwas zugelaufenes die Basis für was neues dient, so eine Promenadenmischung ist nicht automatisch beliebt.

Jetzt mal ehrlich, was ist denn an sowas noch italienisch?
Fasten your seatbelts. It's going to be a bumpy night.
Georg
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Re: FIAT PLÄNE

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Wir sprechen hier nicht von billigen GM-Produkten sondern von Chrysler. Chrysler ist in den USA eher im oberen Preissegment angesiedelt. Chrysler haben auch immer das anspruchsvollere Design und Technik. Durch Kooperation mit MB dürfte die Qualität auch einen Quantensprung erlebt haben.

Ich glaube man darf auch alles mal nicht ganz so schwarz sehen. Chrysler hat eine lange Tradition auf dem europäischen Markt. Die GM-Marken (Chevi, Buick, Oldsmobil, Pontiac, Cadilliac) sind doch eher Exoten in Europa. Diese Fahrzeuge entsprechen schon eher deinen Bedeken.

Habe 1/2 Jahr in Nordamerika gewohnt und gearbeitet. Hatte einen Pontiac als Geschäftsfahrzeug und der war wirklich technisch ca. 10 - 15 Jahren hinter denen europäischer Hersteller. Die Preise der Fahrzeuge war zu jener Zeit aber auch auf ca. 50% unter denen europäischer Hersteller. Chrysler wird sich sicher nicht an den Billigheimern orientieren, das können andere Hersteller besser.
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lanciadelta64
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Re: FIAT PLÄNE

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Ciao Michael,

dass man immer etwas gegen italienische Autos schreiben wird, ist vorhersehbar. So heißt der Delta ein "Bravo mit anderer Karosserie", der Bravo ein "verkappter Stilo" etc., aber schon allein ökonomisch gesehen kann man kaum einen eigenen Weg begehen. Ich habe aucht nichts dagegen, dass VW, Ford oder Opel ihre Plattformen mit den unterschiedlichsten Modellen gebraucht und auch nicht dass bei BMW intern wie auch extern (siehe PSA-Gruppe) gleiche Plattformen und teilweise gleiche Armaturen gebraucht werden, sondern weil die FIAT-Gruppe scheinbar nicht Dinge tun darf, die bei anderen längst Standard sind und ohne die heute kaum noch ein Auto -wenn wir einmal die Supercars von Ferrari, Porsche und Co beiseite lassen- zu einem marktüblichen Preis herzustellen wäre.

Nun ist die EINZIGE Chrysler-Plattform, die in Zukunft benutzt wird- das scheint völlig untergegangen zu sein - so eine Katastrophe zu sein, weil sie noch zu Mercedes-Zeiten entwickelt wurde und dann ist es natürlich logischerweise eine "alte Mercedes-Plattform". Meine Frage nun: wenn also diese Plattform so "uralt" ist, was sind denn dann die ganzen Plattformen der Konkurrenz, oder meint einer wirklich, dass man immer und überall grundsätzlich neue Plattformen baut? Die Plattform in der Giulietta ist von der Basis mit der des alten FIAT-Stilo verwandt, aber nicht nur weiter entwickelt worden, sondern in vielen Teilen verändert, damit auch Allrad darunter passen soll (so heißt es zumindest).

Ob diese neue Chrysler-Plattform nun gut oder schlecht sein wird, kann heute kaum einer sagen und wir werden sehen. Was nun "italienisch" noch daran ist, weiß ich nicht, aber wenn man bedenkt, dass "Italienisch" eher ein Schimpfwort ist denn "verkaufsfördernd", dürfte die Chrysler-Plattform an sich kein Problem darstellen.

Noch einmal, alle Fahrzeuge des A bis D-Segments benutzen FIAT-Plattformen und nur für die eventuell großen Lancia- und Alfa-Modelle wird es diese Chrysler-Bodengruppe geben und so sieht es auch auf der Motorenseite aus. Alle 4-Zylinder-Motoren und die Diesel-Aggregate kommen von FIAT, also die überwiegende Mehrzahl an Motoren. Lediglich der V6-Pentastar kommt von Chrysler und wenn ich mich richtig erinnere, wurden auch beim Thema 1 und 2 kein FIAT-Motor verwendet, sondern einer bis dato "gehasster" V6.

Und wenn es um die Presse geht, mein Gott, sie wird so oder so etwas finden, was dann "absoluter Mist" sein wird. Was hat man beim PuntoII kritisiert, dass Tacho und Drehzahlmesser vertauscht sind, als "unleserlich", zu sehr "gewöhnungsbedürftig". Bei Audi ist das Standard ohne dass ich jemals gelesen habe, dass das nun unmöglich sei.

Daran kann man schon sehen, egal, auf welche Plattform die größeren Fahrzeuge der FIAT-Gruppe entstehen würden, egal welche Motoren verbaut, alles wird als "Mist" bezeichnet werden, nur dass dann halt mit einem Chrysler-Plattform über die USA hergezogen wird, während bei einer italienischen geschrieben worden wäre, wie schlecht das sei, weil halt aus Italien.

Also ist das schon eh egal. Was viel wichtiger sein wird, dass die Fahrzeuge a) optisch angenommen werden b) die Verarbeitung nicht so ist, wie man es leider oft erlebt hat (siehe Pomigliano, aber nicht nur die Fahrzeuge von dort) c) entsprechend ihres Segmentes konkurrenzfähig sein werden, technisch wie preislich und last but not least, dass die Fusion Lancia-Chrysler zu Lancia vom Markt nicht abgestraft wird.

Die Tatsache, dass nun FIAT mit Chrysler sich verbündet hat, dass nun Chrysler ein Teil seines Know Hows nach Italien transferiert, wird die neuen Produkte weder schlecht noch gut machen. Arbeitet man gut, hat man die richtige Strategie und endlich eine Marketing-Abteilung, die den Namen verdient, könnte es erfolgreich werden, arbeitet man schlecht, ist die nächste Krise in der Gruppe vorhersehbar.


Liebe Grüße

Bernardo
mp
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Re: FIAT PLÄNE

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und warum sind sie dann eingegangen ?? und zwar mit Abstand hinter Ford und GM. Und das Chrysler im Gegensatz zu Ford und GM in Europa Tradition hat, ist mir neu....für mich ist gefühslmässig bei der Verbindung Chrysler mit Mercedes eher die Qualität von Mercedes nach unten gegangen.....
SalvaGer
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Re: FIAT PLÄNE

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Das klingt mir aber als sehr geschönte Erinnerung. Die Marke Chrysler hat in den USA wahrlich keinen guten Ruf und viele Modelle wurden in den letzten Jahren eher verramscht denn verkauft.

In Europa einen besseren Ruf als GM oder Ford? Wo bitte soll das sein? Wagen wie der 300C stellen einen billigen Weg dar, viel Leistung, Zylinder und Hubraum zu besitzen, bzw. zu bewegen. Außerhalb einer kleinen Klientel sind die diese Autos kaum vermittelbar.

Es geht hier um Chrysler als Marke, nicht um Jeep oder evtl. auch eine Viper. Beim PiTy Cruiser kann man auch sagen: "Er tanzte nur einen Sommer lang...

Auch wenn ich mir nun den Zorn oder das Unverständnis einiger zuziehe, für mich ist Fiat auf dem Holzweg und es wirkt wie bei "Pinky und der Brain"...
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mp
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Re: FIAT PLÄNE

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lanciadelta64
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Re: FIAT PLÄNE

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Dafür hättest du nicht extra die Fotos für das Cabrio auswählen brauchen, denn auch die "Limo"-Version fand ich (td) Ich werde niemals verstehen, wie man so etwas auf den Markt bringen konnte und man soll mir bitte nicht mit "in Erinnerung an früher" kommen, denn daran sollen auch Mini und 500er erinnern, aber in beiden Fällen auch noch gut gelungen.
gamma a.i.
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Re: FIAT PLÄNE

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Nachdem Fiat am 1. Juni den Vertrieb der Marken Chrysler, Dodge und Jeep seines Partners Chrysler übernommen hat, steht für die bisherigen Chrysler-Händler schon bald ein Schilderwechsel ins Haus.

Denn gleichzeitig mit der Übernahme des Chrysler-Vertriebs wurde auch die Zusammenlegung der Händlernetze der Marken Lancia und Chrysler begonnen, die bis Jahresende abgeschlossen sein soll. Dann wird Chrysler bis auf Großbritannien vom gesamten europäischen Markt verschwunden sein und nur noch in Nordamerika existieren.

Die bisherigen Chrysler-Händler werden für den Fall, dass sie Chrysler-Fahrzeuge auch künftig vertreiben werden, ihre Chrysler-Logos gegen das von Lancia tauschen. Und was für die Händlerbetriebe gilt, gilt auch für die von Chrysler entwickelten und in Europa vertriebenen Fahrzeuge. Denn auch die werden künftig das Lancia-Logo tragen. Eine Ausnahme macht nur die Chrysler-Marke Jeep. Denn die soll künftig weltweit als Ikone für Offroad-Fahrzeuge und Allrad-Kompetenz von Fiat stehen.

Das wird dazu führen, dass zahlreiche der bisherigen Lancia-Händler künftig auch das Jeep-Logo zeigen und bei vielen bisherigen Chrysler-Händlern neben dem Lancia-Logo weiterhin das Jeep-Logo zu finden ist. Bei Fiat Deutschland geht man davon aus, dass sich aus dem Netz der bisherigen 70 Lancia-Händler und der bisherigen 112 Chrysler-Händler ein neues Lancia-Vertriebsnetz mit 154 Partnern bilden wird, von denen 127 auch die Marke Jeep anbieten werden.

Nach den Vorstellungen des Fiat- und Chrysler-Chefs Sergio Marchionne sollen die Verkäufe der Fiat-Marken Lancia und Alfa-Romeo von 200.000 im vergangenen Jahr bis auf weltweit 800.000 im Jahr 2014 gesteigert werden.

Fiat-Deutschland-Chef Manfred Kantner hat das Ziel, 2014 mit dem neuen Lancia-Netz 41.500 Fahrzeuge zu verkaufen. Dazu soll ein zu Beginn des nächsten Jahres startendes Lancia-Modellfeuerwerk beitragen. So sollen im zweiten Quartal 2011 der neue Lancia Y und der Nachfolger des Chrysler Voyager auf den Markt kommen. Im vierten Quartal soll der Nachfolger des Chrysler 300 C folgen, ein Jahr später kommen zwei neue Kompakte und 2013 ein völlig neues SUV.
lanciadelta64
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Re: FIAT PLÄNE

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Diese Zahlen sind so realistisch wie das Steuersenkungsversprechen Westerwelles im Wahlkampf. Schon eine Verdoppelung der aktuellen Verkaufszahlen wären ein sehr ehrgeiziges Ziel, zumal in erster Linie mit Fahrzeugen, die auch eine breitere Masse anspricht, als es die Chrysler-Derivate sein werden. Wenn vom New Thesis/New 300C in etwa 10.000-15.000 Fahrzeuge geplant sind (wobei die erst einmal an den Mann gebracht werden müssen), dann womit will man auf solche Zahlen kommen? Der aktuelle Ypsilon verkauft sich in Italien ausgesprochen gut, aber ob der New Ypsilon, der ja auch noch die Aufgabe hat, den Musa zu ersetzen, je die Zahlen des aktuellen Modells erzielen kann, wird sich zeigen und ob man Alt-Ypsilon/Musa-Zahlen erreichen wird, ist noch unwahrscheinlicher, ergo startet man schon einmal mit Verkaufszahlenreduzierung und somit wäre es toll, wenn die neuen Modellen diese Reduzierung ausgleichen könnten und vielleicht das eine oder andere Fahrzeug mehr an den Mann bringen, aber gleich von "800.000" zu reden, ist schon häftig und gar über 40.000 in Deutschland. Ich glaube FIAT wäre froh, diese Zahlen allein in diesem Jahr in D. zu erzielen und die träumen nur von Lancia.

Wie gesagt, eine Verdopplung bis 2014 wäre schon ein riesiger Erfolg, weil das hieße, dass man dann auch Fahrzeuge außerhalb Italiens verkauft bekäme, denn in Italien wird man kaum groß noch zulegen können.
Jens kLt
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Artikel im Focus

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Hallo zusammen,

es lohnt sich, den aktuellen Focus zu kaufen. Da ist ein großer Artikel über die Pläne von Lancia. Kritisch, wohlwollend und wohltuend sachlich. Titel sinngemäß: "Amerikanische Mercedes' für Italien". Nicht ganz unbegründet die Sorge, wie sich grobes amer. Design transformieren lasse in ital. Eleganz, was der Auto-Enthusiast von Lancia erwarte.

Marcchionne profitiere überdies von einem breit angelegten E-Auto-Programm in Detroit. Auf Kosten des amer. Steuerzahlers.


Gruß


Jens
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