Nachdenken über den Markenwechsel

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
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LCV
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Re: Nachdenken über den Markenwechsel

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@ Rainer: Genauso ist es. Auch in der Vergangenheit hat es Versorgungslücken gegeben, z.B. zwischen Kappa und Thesis und ganz extrem zwischen Delta 2 und Delta 3. Welcher "normale" Autokäufer ist denn bereit, einfach mal 5 und mehr Jahre zu warten, bis man einen Nachfolger bringt, wobei das ja nicht mal sicher ist. So treibt man die Kunden zur Konkurrenz.

Ich persönlich bin der Marke trotzdem treu geblieben, aber davon hat Lancia keinen finanziellen Nutzen, da ich mich eben auf etwas ältere, gebrauchte Lancia-Modelle verlegt habe. Für die Marke ist aber jeder Lancia wichtig, der im Straßenbild erscheint. Nur so wird der Name Lancia überhaupt noch ein wenig verbreitet. Über Werbung geht ja fast nichts. Selbst in den Anzeigenspalten der Autozeitungen ist ganz selten mal ein Lancia zu finden. Und vielleicht bezeichnend für die Situation:
Vom 5. - 7. Februar findet die 25. AUTOMOBIL in der Messe Freiburg statt. Selbst Oldtimerclubs haben dort einen Stand. Ansonsten sind jeweils durch das AH vertreten:
BMW,Citroen, Dacia, Ford, Hyundai, KIA, Mazda, Mercedes, Mini, Mitsubishi, Opel, Peugeot, Renault, Smart, Subaru und Toyota. Und wer glänzt durch Abwesenheit???

Man versäumt die Chance, bei solchen Gelegenheiten, die vielen Besucher aus der Region auf die Marke hinzuweisen. Fiat und Alfa kennt man zumindest, aber gerade Lancia hätte es bitter nötig. Die müssten uns nur fragen, wir würden zwei oder drei Klassiker zur Unterstützung des Delta bereitstellen. Ein Stratos, ein 037 und ein Integrale auf dem Stand würden Scharen anlocken. Aber nein, man bleibt lieber ganz weg.

Im Juni haben wir unser Jubiläumstreffen. Die Stadtverwaltung erlaubt uns eine Lancia-Ausstellung in der Fußgängerzone in Kooperation mit den umliegenden Cafés. Normalerweise würde sich ein örtlicher Händler mit Freuden daran beteiligen. Bei uns keine Chance. Es würde nur etwas Sprit und Zeit kosten. Wir verlangen ja nichts dafür!

Gruß Frank
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machtnix
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Re: Nachdenken über den Markenwechsel

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45.000 das sind round about 90.000,00 DM
(ich rechne halt immernoch um)

ich möchte den bundesbürger sehen dessen einkommen sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt hat.
das ist verarsche hoch drei.

mein A6 TDI 2,5 Ltr. hat immer so um die 60 bis 65.000 DM gekostet.
und das war schon viel geld.

ich frage mich jeden tag wann die blase wirklich und in echt platzt.
vielleicht ja spätestens wenn wir auch aus griechenland eine badbank gemacht haben.
im alleingang versteht sich! wer sonst als unsere geliebte angela kann sowas wuppen?
in god we trust
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LCV
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Re: Nachdenken über den Markenwechsel

Unread post by LCV »

@ Chris: Es wäre hilfreich, wenn Du immer gleich dazu schreibst, auf welche Aussage Du Dich beziehst. Ein dahingeworfener Satz ist erst einmal völlig unverständlich, wenn man sich nicht die Mühe macht, den ganzen Thread nochmals durchzulesen.

Und:
Seit wann ist Jaguar chinesisch??? Gehört doch zum Tata-Konzern.

Und Rover gibt es in China, verteilt auf mehrere Firmen. Ein auf dem Rover 75 basierender, aber MG genannter Wagen soll demnächst nach Europa kommen. Mit den ehemaligen Rover-Händlern gibt es bereits Gespräche über einen Neuanfang. Könnte auch besser funktionieren, als bei im chinesischen Alleingang entwickelten Autos. Der Rover 75 entstand noch unter BMW-Führung und ist ein gutes Auto. Bei einer solchen Basis können die Chinesen nicht allzu viel falsch machen. Ich würde das Auto aber aus Prinzip trotzdem nicht kaufen.

Gruß Frank
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rosso & nero
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Re: Nachdenken über den Markenwechsel

Unread post by rosso & nero »

Danke für die Korrekturen!;)

Aber wieso "aus Prinzip"?

Das Problem dabei: es trifft nicht auf dich zu, aber viele hier fühlen sich bemüßigt, ihre "Prinzipien" Andersgläubigen mit aller Wucht als die einzige seligmachende Wahrheit aufs Aug zu drücken.

Bernardo zb mag keine Peugeots und keine Franzosen, zT wegen der Straßenlage. Mir gefällt der C6, andere finden ihn abscheulich.

Ich habe mit Franzosen durchwegs gute, weil meinen Erwartungen und Anforderungen entsprechende Erfahrungen gemacht.

Sollen wir einander nun die Birnen einhauen? Ich muß ja nicht mit ihm einverstanden sein, können seine und meine Meinung jedoch ko-existieren? Ungewichtet? Solang des einen Ansicht nicht wirklich die Freiheiten des anderen einschränkt sind verschiedene Ansichten sogar stark zu befürworten.

Gruß,

Chris
lanciadelta64
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Re: Nachdenken über den Markenwechsel

Unread post by lanciadelta64 »

Ciao Chris,

es ist nicht so, dass ich "keine" Franzosen mag ;) Ich fand nur vergleichbare Italiener fast besser. Das war immer meine Überzeugung. Dazu gefiel mir sehr oft nicht das Innenambiente. Dass es Leute gibt, die mit französischen Autos glücklich geworden sind, ist mit Sicherheit so, genauso auch mit Italienern und darum geht es mir. Manchmal wird so getan, als haben die Franzosen im Vergleich zu den Italienern "hochwertigere und bessere" Autos im Programm. Wenn dann mir jemand einreden will, dass nun Peugeot "gehobener" als FIAT ist, dann dreht sich mir der Magen, weil beide wie auch Renault mehr oder weniger auf ähnlichem Niveau stehen. Der Rest ist dann Geschmackssache.

Die meisten Franzosen sind i.d.R. sehr weich ausgelegt und etwas für Komfortfreaks, andere mögen lieber eine bessere Straßenlage und da haben die Italiener i.d.R. mehr zu bieten (ich rede hier nicht von den verschiedenen RS oder GTIs, die dann oft wieder bretterhart sind, also schon wieder des Guten zuviel) und das passt man wieder eher zu mir.

Aber das sind unterschiedliche Philosphien. Und ich denke mir, dass es gut so ist, weil es ja unterschiedliche Geschmäcker gibt.

Lg

Bernardo
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LCV
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Re: Nachdenken über den Markenwechsel

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@ Chris:

Mein "Prinzip" ist eine für mich persönlich getroffene Entscheidung,

a) nie wieder ein frz. Auto zu kaufen (da ich nur schlechteste Erfahrungen machte und irgendwann will ich auch keinen neuen Versuch mehr starten. Als Chef des LCV habe ich auch eine moralische Verpflichtung, einen Lancia zu fahren. Das geht aber nicht so weit, dass ich nun grundsätzlich jedes neue Modell kaufen würde, nur weil Lancia draufsteht, evtl. nicht mal drin ist. Allerdings habe ich in über 40 Jahren und mehr als 2 Millionen km sehr spezielle Ansprüche an Fahrleistungen, Fahrwerk, Langstreckentauglichkeit und eine Aversion gegen all die neuen Elektronikgimmicks. Es mögen mich manche für verrückt halten, aber ich baue sogar als erstes das Radio aus. Ich will "pure Maschine". Perfekt Musik hören kann ich daheim. Navi usw. habe ich noch nie vermisst. Und Elektronik, die mich quasi bevormundet wie ESP usw. schon garnicht. Ich sehe das alles nicht als wirklich technischen Fortschritt an. Hin und wieder habe ich Gelegenheit, ein (sog.) modernes Auto zu fahren. Ich bin jedes Mal froh, mich wieder in meinen alten Wagen setzen zu dürfen.

b) ich werde auch nie ein chinesisches Auto kaufen. Ich habe absolut nichts gegen das chinesische Volk, wohl aber gegen das Regime und dessen Methoden. Soll diese Kisten kaufen wer will, ich jedenfalls nicht.

Aber das sind meine ganz persönlichen Ansichten und ich versuche hier niemanden zu überzeugen, Gleiches zu tun. Wenn Du am liebsten einen C6 hättest - pourquoi pas? Meine Bemerkung zielte rein sachlich darauf ab, dass frz. Autos in diesem Segment relativ erfolglos sind und die Verkaufszahlen in D sind auch nicht viel besser als sie es beim Thesis waren. Eine ID/DS hatte noch Flair. Der SM den Maserati-Motor (trotzdem ein finanzielles Grab für Käufer), der CX fand auch noch einigermaßen Anklang und auch der XM war nicht schlecht. Aber inzwischen wird das Premiumsegment derart dominiert von anderen, dass die Entwicklungskosten kaum hereinkommen. Gerade in diesem Segment muss ja auch alles an Extras hinein, was geht. Das kann so nicht funktionieren und es ist völlig klar, dass die Manager die Notbremse ziehen. Außerdem fehlt es an Prestige, das viele Käufer in dieser Preisklasse haben wollen. Mir ist so etwas völlig egal, aber die meisten ticken so. "Volks"wagen sagt schon der Name, hat es schwer, Autos in der Upperclass zu vermitteln. Das ist leichter mit Audi, weil man die Marke geschickt dafür aufgebaut hat. Da kann ein Audi der schlechtere VW sein, trotzdem ist etwas mehr Premiumimage vorhanden. Wer sich blenden lässt ... Fiat, Renault, Citroen, bedingt auch Peugeot, haben sich vor allem im Kleinwagensektor einen Namen gemacht. Die haben es extrem schwer, eine Luxuslimousine zu vermitteln. Extrembeispiel in der Vergangenheit war Glas. Bekannt durch das Goggomobil mit 250 cm³, baute man ein paar größere Autos bis zur Mittelklasse Glas 1700 incl. Coupé + Cabrio. So weit so gut. Dann der "Glaserati", das 2.6 Ltr. V8-Modell mit Frua-Karosserie und großer Ähnlichkeit mit dem Maserati. Der normale Autokäufer traut dem Spezialisten für Kleinwagen nicht zu, so ein Modell richtig gut zu entwickeln. Mercedes und BMW haben doch viel mehr Erfahrung, also bloß keine Experimente! Ob das berechtigt ist, weiß man nicht. Im umgekehrten Fall hat Mercedes mit der A-Klasse bewiesen, dass fehlende Erfahrung schon problematisch ist.

Gruß Frank
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Georg
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Re: Nachdenken über den Markenwechsel

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Na ja, meine beiden Thesis lagen auf der Höhe von 36.000 €, zuletzt wurde der auch mit über 40.000 € veranschlagt!
Lancia Delta II 1,6 i.e.
Fiat Bravo GT 1,9 jtd
Lancia Lybra SW 1,9 jtd
Lancia Lybra SW 2,4 jtd
Lancia Thesis 2,4 jtd
Lancia Thesis 2,4 Mjet
Alfa Romeo 159 2,4 Mjet
Alfa Romeo 159 SW 2,4 Mjet
Lancia Delta Oro 1,8 Di T-Jet
Lancia Delta Platinum 1,8 Di T-Jet
Peugeot 508 SW GT
Peugeot 308 SW GT HDI
BMW X1 25d
rosso & nero
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Re: Nachdenken über den Markenwechsel

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Ciao Bernardo

Na, ist doch klar!

Ich brauch keinen Wagen für 5 Köpfe mehr und wollte etwas, das mir wirklich Spaß macht, toll ausgestattet ist, kein Einheitsbrei, etc...

Es gibt sicher noch andere, die in diese Kategorie fallen könnten, aber der Delta ist es nach meinen Kriterien nun einmal geworden! Es wird auch Ansichten geben, die den Delta in Grund und Boden verdammen. Nehme ich unkommentiert zur Kenntnis! Wenn jedoch der Versuch lanciert wird, mir diese Meinung als die alleinige, allgemein gültige, unumstößlich Wahrheit aufgrund absoluten Wissens unterzujubeln, werde ich ungemütlich.

Und den 408er, sobald er rauskommt, werde ich mit Sicherheit probefahren, auch wenn ich nicht im Traum an eine Veränderung denke.B)

Tanti Saluti,

"Don" Chris
rosso & nero
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Re: Nachdenken über den Markenwechsel

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Servus Frank,

Damit wir einander nicht mißverstehen: ich respektiere Deine Erfahrung(en) mit und Deine daraus folgernden Meinungen zu den franz. Autos durchaus. Ebenso die Ansprüche an ein Fahrwerk von zb Bernardo.

NUR: du (und auch Bernardo) pauschalierst eben nicht "alle Franzosen sind mies". Ich zb habe wiederum mit deutschen Fabrikaten fürchterliche Erfahrungen gemacht. Ich verdamme deshalb nicht die gesamte dt. Auto-Industrie: ich kenne Leute, die sind zufrieden.

EIN Pauschal(vor)urteil allerdings wird mir nur schwer auszureden sein: dafür, was sie an Technik und Ausstattung bieten, sind die meisten dt. Fabrikate schwer überteuert. Und genau DAS wird sich mittelfristig rächen.

Gruß,

Chris
rosso & nero
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Re: Nachdenken über den Markenwechsel

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Ciao Bernardo,

Eins kommt noch dazu: wer zahlt, bestimmt, und die Kunden sind nicht alle blöd;) Außerdem werden in Zeiten wie diesen die Brieftaschen und die Ausstattung der Automodelle wesentlich eingehender betrachtet.

http://www.acea.be/images/uploads/files ... L-0912.pdf (das ist die Hausversion ACEA Deiner woanders verlinkten Statistiken)

Die Seiten 3+4 sagen dem oberflächlichen Betrachter (also mir) folgendes: allzu schlecht kann die Produktpolitik Fiats nicht sein.

Da wo andere stagnieren oder schwach zulegen bzw. wie die Premium-Segmentierer regelrecht einbrechen (-13% für BMW und Daimler) legt Fiat ganz schön zu (+6.3% in EU27+EFTA, die Schrottprämie war für alle gleich).

Man wird sehen, wie sich 2010 entwickelt, aber Modelle wie der Mito oder auch der Neue Punto könnten den Kreis ihrer Stammkundschaft durchaus zu Lasten minder üppig ausgestatteter Konkurrenz durchaus ausbauen.

Gruß,

Chris
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