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Re: Delta 120 T-Jet Argento nach 6000 km(tu)
Posted: 15 Nov 2009, 20:35
by lanciadelta64
Ciao Michele,
wie du vielleicht weißt, kommen in Italien viele Delta-Besitzer vom Croma, aber auch vom A3 oder der B-Klasse und sogar 159er SW. Die meisten hatten in der engeren Auswahl eben auch diese Typen bzw. 3er BMW oder A4.
Mich verwundert es aber, dass der Croma besser verarbeitet sein soll, da Delta wie Croma in Cassino gebaut werden, wo auch der Bravo gebaut wird. Einzige Erklärung, die ich dazu habe, dass der Croma mittlerweile ein durch und durch ausgereiftes Auto ist.
Auf jeden Fall hat der Croma eine bessere Kofferraumabdeckung...das ist sicher.
Tanti saluti
Bernardo
Re: Delta 120 T-Jet Argento nach 6000 km(tu)
Posted: 16 Nov 2009, 00:26
by Mik75
Ciao Bernardo,
es ist wirklich so das der Croma über die gesamten 3 Jahre nahezu frei von Knistergeräuschen war. Zudem empfand ich die Materialien im unteren Bereich als robuster. Ich hatte den Croma damals geleast da war er schon 2 Jahre auf dem Markt.
Hab soeben einen interessanten Bericht über die Pläne Marchionnes bzgl. den der Zukunft der einzelnen Niederlassungen in Italien gelesen. Es scheint wohl sicher das Pomogliano keine Alfas mehr produzieren wird und dafür die Polenproduktion der Pandas bekommen soll.
Also hat Alfa doch noch eine Zukunft.

Nicht so ganz gefällt mir der Plan die Produktion des Ypsilons nach Polen zu verlagern denn ein Lancia sollte für mich immer Made in Italy sein.
Grüße, Michele
Re: Delta 120 T-Jet Argento nach 6000 km(tu)
Posted: 16 Nov 2009, 10:30
by lanciadelta64
Ciao Michele,
die Panda-Produktion nach Kampanien? Das wäre glatter Selbstmord. In meinen Augen dürften die nur Fahrräder bauen, die man möglichst weit weg bringt oder vielleicht so einen Tata Nano. Der Panda zählt zu den erfolgreichsten FIAT und lag in den letzten Monaten teilweise vor dem Grande Punto. Eines der Stärken des Pandas war und ist eben seine Zuverlässigkeit und die insgesamt gute Verarbeitung. Auch will mir nicht in den Kopf, was daran "logistisch" sein sollte, denn der Panda, FIAT 500 und der zukünftige Ypsilon haben viele Komponenten gemeinsam, ergo wäre eher Serbien ein geeigneter Standord.
Nun den Ypsilon nach Polen zu verlegen, wäre nicht so falsch, auch weil man kaum Alternativen hat, denn Melfi ist mit dem Punto beschäftigt, Cassino geht auch nicht, blieben die in Norditalien, aber für die gibt es andere Pläne. Da bleibt dann nicht mehr viel übrig und Tichy garantiert auf jeden Fall einen gut zusammengebauten Ypsilon.
Es ist eh klar, dass Pomigliano früher oder später die Schotten dicht machen wird. Organisativ werden Pomigliano und Cassino zusammengelegt, also als "eine" Einheit angesehen, ergo werden dort vielleicht bestimmte Teile hergestellt, aber ganze Autos denen zur Verfügung zu geben? Dann lohnt es sich eher, als "Sponsor" für die Camorra aufzutreten. Da haben die mehr davon...
Tanti saluti
Bernardo
Re: Delta 120 T-Jet Argento nach 6000 km(tu)
Posted: 16 Nov 2009, 13:27
by Mik75
Re: Delta 120 T-Jet Argento nach 6000 km(tu)
Posted: 16 Nov 2009, 13:39
by lanciadelta64
Grazie mille Michele,
ich habe nun das auch auf Autoblog.it gelesen. Interessant, dass in Italien für eine ähnliche Produktion 3x soviel Leute notwendig sind wie in Brasilien oder 4x wie in Tichy. Ich hoffe wirklich inständigst, die belassen den Panda in Tichy oder bringen ihn nach Serbien, denn besser als die in Pomigliano werden selbst die Eingeborenen dieser Welt bauen können. Und das Kuriose, man beschwert sich auch noch, warum jetzt die norditalienischen Stätte bevorzugt werden...die scheinen viel von Silvio gelernt haben, sowohl in Bezug auf Kaltschnäuzigkeit als auch bezüglich des Realitätsverlustes.
Selbst Melfi war bis vor wenigen Jahren fast untragbar und erst nachdem man denen immer und immer wieder auf die Füße getreten hat, wurde es besser, allerdings gibt es dort keine Camorra (die SCU zählt nicht

). Termini ist einfach unsinnig, allein von der Logistik her, auch wenn die Ypsilons von dort nicht unbedingt eine "Katastrophe" waren, so ist es einfach viel zu teuer, wenn man die Teile immer wieder per Fähre auch noch auf Sizilien liefern muss und dann wieder die fertigen Produkte in halb Europa von dort aus. Es fehlt eine echte Verbindung mit anderen Industrien dort, ergo ist die Schließung nur logische Konsequenz.
Das Problem ist, dass Tichy aus den Nähten platzt und das trotz großzügiger Erweiterungen, aber mit Panda, 500er, Ka werden schon drei erfolgreiche Modelle dort gebaut...
Tanti saluti
Bernardo
Re: Delta 120 T-Jet Argento nach 6000 km(tu)
Posted: 16 Nov 2009, 14:10
by Mik75
Ich freu mich jedenfalls für Alfa das die von Pomigliano wegkommen.
Man sollte die Hoffnung nie aufgeben aber in Kampanien ist die gesellschaftliche und politische Situation dermaßen katastrophal das eine Produktionsstätte eines so komplexen Sektors wie die der Automobilbranche in so einer Region untragbar ist.
Solange in Sachen Qualität die Polen im Fiat Konzern an erster Stelle stehen beudetet das für alle anderen ital. Produktionstätte das noch Verbesserungspotenzial vorhanden ist.
Michele
Re: Delta 120 T-Jet Argento nach 6000 km(tu)
Posted: 16 Nov 2009, 14:24
by lanciadelta64
Ciao Michele,
Pomigliano und somit Arese oder Chivasso gehören leider zu einem Teil der Geschichte Italiens, die man besser vergraben sollte und dessen Enkel Silvio ist. Dass Arese und zuvor Chivasso geschlossen wurden, hatte eher politische Gesichtspunkte und für Agnelli wahrscheinlich auch ökonomische (denn der Staat hat ja im Prinzip das mitfinanziert und eine kuriose Sache ist, dass am Tag, an dem das Gericht die Wiedereinstellung der Arbeiter befohlen hatte, in Chivasso Buldozzer alles planiert hatten).
Dass es in Sachen Verarbeitung sich in Italien einiges verbessert hat, sieht man am besten Beispiel an Melfi (Melfi, weil die ja im Prinzip immer nur Puntos gebaut haben und ich einen auf Mirafiori habe, sodass man eindeutig die Unterschiede erkennen kann). Als 2003 der Punto II Restyling herauskam, sahen die Puntos aus Melfi schlimm aus. Die waren wirklich regelrecht "zusammengeschustert". Die Kofferraumbodenabdeckung beispielsweise war immer falsch geschnitten, falsch geknickt, sodass ich nie begriff, wie sie eigentlich hätte sein sollen. Dann bekam ich meinen Punto aus Mirafiori (HGT) und da erst wurde mir bewusst, wie es hätte sein sollen. Zuerst einmal waren die zu kurz geschnitten (genauso wie Türdichtungen und Teppich) und dann auch falsch geknickt. In Wirklichkeit hat sie hinten zur Rückbank einen Knick und lehnt sich an der Rückbank an, sodass man das Loch zwischen Sitzbank und Boden nicht sieht und vorne schließt sie bündig ab und darin ist dann eine Öffnung als Griff.
Die ersten GPs waren schon wesentlich besser, aber auch hier hattest du über Jahre eine Handschuhfachklappe, die beängstigendes Spiel hatte. Dann habe ich die Abarths gesehen und da war schon ein "Quantensprung" zu erkennen, mit perfekt eingebauter Klappe und ab My2008 sieht endlich alles so aus, wie es hätte immer sein müssen. Der Evo wiederum ist ein erneuter Sprung nach vorne. Melfi wurde denn vor ein paar Monaten von einer Europäischen Vereinigung premiert.
Die Auswahl des Standords von Bertone für die zukünftigen Fahrzeuge des D/E-Segments der Gruppe kommt nicht von ungefähr, besitzt sie -so heißt es jedenfalls- die modernste Lackierstraße.
Aber wie du richtig geschrieben hast, ist Pomigliano nicht mehr zu retten und das weiß Marchionne schon seit längerem. Wenn es nach ihm ginge, wäre die Fabrik längst nicht mehr. Ich denke mir, es wird ein Rückzug auf Raten. Zuerst einmal ist der 147er weg und 159/Brera werden bis zu den Nachfolgern in Produktion bleiben und dann auch die Stück für Stück verschwinden...
Tanti saluti
Bernardo
Re: Delta 150 T-Jet Oro nach 19'000 km
Posted: 16 Nov 2009, 15:47
by T.sos
Hallo miteinander
ich habe nun ein Probewochenende (!) mit einem Delta 150 T-Jet Oro hinter mir. Der Wagen hat ca. 19'000 km hinter sich als Ersatz- und Probewagen. Ein hartes Leben also. Das Fazit ist (fast) durchweg positiv: toller Motor, schön abgestimmtes und schön zu schaltendes 6-Gang-Getriebe, sehr gute Sitze, schöner Innenraum, guter Reisewagen, wunderschönes Design - ich hätte ihn gerne behalten.
Die einzigen Kritikpunkte (Lamentieren auf hohem Niveau) beziehen sich auf den Innenraum und lassen sich so zusammenfassen: auch der Delta ist durch und durch ein Lancia neueren Datums. Überall im Innenraum, wo man ständig hinsieht, ist alles schön gemacht und wertig. Sobald man den Blick in Bereiche schweifen lässt, die man eher seltener anschaut, merkt man wo gespart wurde. Ist auch bei meinem Ypsilon so und eigentlich in Ordnung, solange die Preise dies reflektieren. Wichtigste Kritikpunkte also:
- die Gepäckraumabdeckung mit diesen Rollos ist ärgerlich. Sie sieht nicht wertig aus und ist immer irgendwie im Weg beim Beladen.
- die Armstütze zwischen den Vordersitzen mit den Fächern darunter ist qualitativ nicht das Gelbe vom Ei. Sie knarzt schon bei der geringsten Belastung und das Scharnier des obersten Fachs (dem unter dem Armpolster) sieht nicht so aus als hielte es ein Autoleben lang stand. Auch diese Schiebeabdeckung der Fächer sieht nicht wertig aus. Sorry, aber beim Golf hat das eine andere Qualität.
- die Auskleidung des Gepäckraums ist Fiat-Standard: erfüllt den Zweck, sieht aber nicht wertig aus (Materialien usw. dieselben wie im Bravo, GP)
- das Kupplungspedal macht beim Loslassen ein leises, leicht knarrendes Geräusch (das hatte auch meine Brava, zwei Punto-Mietwagen und mein Ypsilon macht dies auch gelegentlich - scheint eine Fiat-Eigenheit zu sein, die eigentlich nicht stört, da die Kupplungen trotzdem langlebig sind. Es schmeichelt allerdings nicht dem Ohr)
- leichtes Knistern aus der rechten Türverkleidung hinten, aber nur sehr selten
- Federungskomfort war gut, aber nicht sehr gut. Auf guten Strassen fährt er sehr geschmeidig. Auf holprigen Strecken spürt man die Unebenheiten schon. Weniger zwar als im Ypsilon, aber deutlicher als z.B. im Saab 9-5 meines Vaters