Re: New Lancia Delta Executive
Posted: 08 Jul 2009, 21:34
Ciao Bernardo,
Tja, Vieles , was Du schreibst, war mir eigentlich auch bewußt - Du hattest ja schon einige Male darüber geschrieben.
Was den Franzosen unter den Italienern betrifft, so gestehe ich ihm zumindest etwas Begeisterung zu - aber viel durchgesetzt hat er wohl nicht. Mag wohl auch an den mageren Jahren liegen - na zumindest hats ja für den Delta
gereicht - und hoffentlich auch für den New Y. Das sich mit der Verschiebung von Lancia vom Sport zur Eleganz natürlich Einiges ändern mußte , ist mir klar. ABER: VAG machts mit Audi und Seat, respektive Skoda ziemlich gut vor:
Seat sportlich (wie Alfa) , Audi mehr Eleganz und technische Raffinesse- für den deutschen Geschmack (wie Lancia),
VW - das Alltags-Brot und Butterauto - gute Quali für relativ moderaten Preis (eben wo auch Fiat angesiedelt ist).
Aber der Krampf, daß Lancia nicht genauso sportlich sein darf, wie Alfa - das ist unverständlich - vor allem, wenn man hier mal Audi im VW Konzern betrachtet. Eine motorische Aufwertung von Lancia in höhere Leistungsklassen und ein Cabrio/Coupe würden die Marke stark beleben. Alfa zielt ja sowieso momentan mehr in Richtung Seat (günstiger und sportlicher - wenn man so die Preisgestaltung der letzten Zeit betrachtet - Ausnahme 8C) - Und ein Alfa Freund wird
sich wohl weniger einen Lancia nehmen, weil ihm das Design weniger sportlich vorkommt. Betrachtet man Audi -so
kommt der wohl optisch weniger sportlich daher (A4,A6,A3,A8) - als seine spanischen Kollegen - trotzdem gibts die
S-Modelle. Gut Seat fehlt es an der oberen Mittelklasse und Oberklasse. Aber auch da gilt - wem ein Leon gefällt - der
wird am A3 weniger Gefallen finden und umgekehrt.
Also könnte man einen Lancia Delta doch zumindest einen etwas getunten 1.8 DI mit 220 Pferden als HF taufen.
Und der müsste dann auch wahlweise Recaro anbieten.
Den gleichen Motor mit gleicher Leistung kann man im "149er" mit dem Kleeblatt anbieten - und darüber noch einen
GTA - wers will mit 40 PS mehr und Biturbo. Aber auch Lancia würde es guttun - da noch nach oben hin mehr zu bieten.
Ein HF Logo mit dem galoppierenden Elefanten oder einem Skorpion - ja auch Lancia war schon Kunde in dieser Schmiede - ist aber schon ein paar Jahre her. Aber Vielleicht gewinnt Fiat nun dank dem Multiair endlich mehr Selbstvertrauen in die eigene Technologie und Qualität und traut sich endlich mal auch in das Segment, wo ein Audi S3, S4 und ein BMW M1/3 angesiedelt sind. Man kann ja das Paket so elegant schnüren, daß es nicht dem GTA die Show stiehlt - aber trotzdem eine feine Alternative zu den Deutschen ist. Oder befinden wir uns dann wieder im Thesis Syndrom ? Der Thesis hatte nur einen Fehler: er war gegenüber dem Dialogos in der Außenoptik zu weichgespült - ein Quentchen zu konservativ - übrigens ein Fehler, den auch Mercedes inzwischen eingesehen und geändert hat.
Ein wenig mehr Dynamik in den Linien, sowie stärkere Motoren und ein V8 - hätten dem Thesis sicher ordentlich auf die Beine geholfen. Und die Möglichkeiten wären zu GM Zeiten sicher da gewesen. Vielleicht besinnt man sich nun mit Chrysler eines Besseren.
Optisch hätte er auch gut in den USA verkauft werden können - nur als Einstiegsmodell einen Vierzylinder in solch einer 5 Meter Limo anzubieten, hätte den Amis schallendes Gelächter ins Gesicht getrieben.
Dort fahren solche großen Autos zumindest mit 2,8l V6 - über 31.L, 3,8L, 4.2L und 4,7L V8 Motoren - und da sprechen wir von Leistungsklassen von 170 PS bis runde 400 PS. Jedenfalls sind deren großvolumige Motoren gar nicht so schlecht gewesen, auch nicht vom Verbrauch, wenn man die letzten Jahre hernimmt.
Gut, das hat sich alles von selbst erledigt - auch die Amis sinnen nun nach kleineren Motoren.
Die Fiat Manager sollten sich mal fragen, wie denn Alfa und Lancia in alten Zeiten so gut nebeneinander und sportlich
doch ziemlich gleichwertig (über Jahrzehnte gesehen) existieren konnten. Beide in der sportlichen Mittelklasse angesiedelt - aber auch bei Sportwagen. So viele Jahrzehnte haben die nebeneinander durch gegenseitiges "Übertrumpfen wollen" die automobile Welt bereichert und sich wohl kaum gegenseitig kannibalisiert.
Der Grund für Beider Abstieg und letztendliche Übernahme von Fiat waren wohl Probleme anderer Art.
Zu dieser Zeit war ein Audi noch eine olle biedere Kiste, ein BMW meistens leistungsmäßig Zweiter und ein Mercedes war nur in der Haltbarkeit besser, dafür aber empfindlich teurer.
Würden weniger MBA Studentenabgänger (nicht negativ gemeint) im Management sitzen und mehr Menschen, die die Geschichte von Alfa/Lancia genauer interessiert - dann müssten die nicht andauernd Marktversuche machen.
Dieser andauernde Wechsel im Produktplacement zeigt eigentlich schon, daß diese Herren vielleicht noch von Werbung etwas verstehen, aber sicher nicht von Autos und den Menschen, die diese kaufen. Eine Marken DNA GRUNDLEGEND zu ändern - das haben bisher nur ganz wenige Manager geschafft. Wenn es einem Hersteller gelungen ist, dann VW mit Skoda (HUT AB !). Mir kommt das mit Lancia so vor, wie wenn die Herren dort mal probieren dürfen, obs was Vernünftiges zusammenbringen, wenn Ja , dann gehts mit der Karriere weiter.
Und am Designstil der Modelle gesehen (Dedra, Lybra, Thesis, Delta3, und die Y Varianten seither) kann man das sehr gut erkennen, daß da jeder sein eigenes Süppchen gekocht hat. Zwar letztendlich zum Wohlgefallen der Käufer,
aber in jede Himmelsrichtung, wie kein Anderer. Und ich kanns schon nimmer hören, daß man mit Jedem Modell seit dem Lybra eine "neue Ära der Designrichtung für zukünftige Modelle" ankündigt. Gerade mit dem Lybra begann die Zeit der massiven Abwechslung des Stils in alle Richtungen.
Warten wir mal ab, ob die noch folgenden "Neuen" wenigstens ansatzweise in Richtung Delta gehen werden.
Grüße
Günter
Tja, Vieles , was Du schreibst, war mir eigentlich auch bewußt - Du hattest ja schon einige Male darüber geschrieben.
Was den Franzosen unter den Italienern betrifft, so gestehe ich ihm zumindest etwas Begeisterung zu - aber viel durchgesetzt hat er wohl nicht. Mag wohl auch an den mageren Jahren liegen - na zumindest hats ja für den Delta
gereicht - und hoffentlich auch für den New Y. Das sich mit der Verschiebung von Lancia vom Sport zur Eleganz natürlich Einiges ändern mußte , ist mir klar. ABER: VAG machts mit Audi und Seat, respektive Skoda ziemlich gut vor:
Seat sportlich (wie Alfa) , Audi mehr Eleganz und technische Raffinesse- für den deutschen Geschmack (wie Lancia),
VW - das Alltags-Brot und Butterauto - gute Quali für relativ moderaten Preis (eben wo auch Fiat angesiedelt ist).
Aber der Krampf, daß Lancia nicht genauso sportlich sein darf, wie Alfa - das ist unverständlich - vor allem, wenn man hier mal Audi im VW Konzern betrachtet. Eine motorische Aufwertung von Lancia in höhere Leistungsklassen und ein Cabrio/Coupe würden die Marke stark beleben. Alfa zielt ja sowieso momentan mehr in Richtung Seat (günstiger und sportlicher - wenn man so die Preisgestaltung der letzten Zeit betrachtet - Ausnahme 8C) - Und ein Alfa Freund wird
sich wohl weniger einen Lancia nehmen, weil ihm das Design weniger sportlich vorkommt. Betrachtet man Audi -so
kommt der wohl optisch weniger sportlich daher (A4,A6,A3,A8) - als seine spanischen Kollegen - trotzdem gibts die
S-Modelle. Gut Seat fehlt es an der oberen Mittelklasse und Oberklasse. Aber auch da gilt - wem ein Leon gefällt - der
wird am A3 weniger Gefallen finden und umgekehrt.
Also könnte man einen Lancia Delta doch zumindest einen etwas getunten 1.8 DI mit 220 Pferden als HF taufen.
Und der müsste dann auch wahlweise Recaro anbieten.
Den gleichen Motor mit gleicher Leistung kann man im "149er" mit dem Kleeblatt anbieten - und darüber noch einen
GTA - wers will mit 40 PS mehr und Biturbo. Aber auch Lancia würde es guttun - da noch nach oben hin mehr zu bieten.
Ein HF Logo mit dem galoppierenden Elefanten oder einem Skorpion - ja auch Lancia war schon Kunde in dieser Schmiede - ist aber schon ein paar Jahre her. Aber Vielleicht gewinnt Fiat nun dank dem Multiair endlich mehr Selbstvertrauen in die eigene Technologie und Qualität und traut sich endlich mal auch in das Segment, wo ein Audi S3, S4 und ein BMW M1/3 angesiedelt sind. Man kann ja das Paket so elegant schnüren, daß es nicht dem GTA die Show stiehlt - aber trotzdem eine feine Alternative zu den Deutschen ist. Oder befinden wir uns dann wieder im Thesis Syndrom ? Der Thesis hatte nur einen Fehler: er war gegenüber dem Dialogos in der Außenoptik zu weichgespült - ein Quentchen zu konservativ - übrigens ein Fehler, den auch Mercedes inzwischen eingesehen und geändert hat.
Ein wenig mehr Dynamik in den Linien, sowie stärkere Motoren und ein V8 - hätten dem Thesis sicher ordentlich auf die Beine geholfen. Und die Möglichkeiten wären zu GM Zeiten sicher da gewesen. Vielleicht besinnt man sich nun mit Chrysler eines Besseren.
Optisch hätte er auch gut in den USA verkauft werden können - nur als Einstiegsmodell einen Vierzylinder in solch einer 5 Meter Limo anzubieten, hätte den Amis schallendes Gelächter ins Gesicht getrieben.
Dort fahren solche großen Autos zumindest mit 2,8l V6 - über 31.L, 3,8L, 4.2L und 4,7L V8 Motoren - und da sprechen wir von Leistungsklassen von 170 PS bis runde 400 PS. Jedenfalls sind deren großvolumige Motoren gar nicht so schlecht gewesen, auch nicht vom Verbrauch, wenn man die letzten Jahre hernimmt.
Gut, das hat sich alles von selbst erledigt - auch die Amis sinnen nun nach kleineren Motoren.
Die Fiat Manager sollten sich mal fragen, wie denn Alfa und Lancia in alten Zeiten so gut nebeneinander und sportlich
doch ziemlich gleichwertig (über Jahrzehnte gesehen) existieren konnten. Beide in der sportlichen Mittelklasse angesiedelt - aber auch bei Sportwagen. So viele Jahrzehnte haben die nebeneinander durch gegenseitiges "Übertrumpfen wollen" die automobile Welt bereichert und sich wohl kaum gegenseitig kannibalisiert.
Der Grund für Beider Abstieg und letztendliche Übernahme von Fiat waren wohl Probleme anderer Art.
Zu dieser Zeit war ein Audi noch eine olle biedere Kiste, ein BMW meistens leistungsmäßig Zweiter und ein Mercedes war nur in der Haltbarkeit besser, dafür aber empfindlich teurer.
Würden weniger MBA Studentenabgänger (nicht negativ gemeint) im Management sitzen und mehr Menschen, die die Geschichte von Alfa/Lancia genauer interessiert - dann müssten die nicht andauernd Marktversuche machen.
Dieser andauernde Wechsel im Produktplacement zeigt eigentlich schon, daß diese Herren vielleicht noch von Werbung etwas verstehen, aber sicher nicht von Autos und den Menschen, die diese kaufen. Eine Marken DNA GRUNDLEGEND zu ändern - das haben bisher nur ganz wenige Manager geschafft. Wenn es einem Hersteller gelungen ist, dann VW mit Skoda (HUT AB !). Mir kommt das mit Lancia so vor, wie wenn die Herren dort mal probieren dürfen, obs was Vernünftiges zusammenbringen, wenn Ja , dann gehts mit der Karriere weiter.
Und am Designstil der Modelle gesehen (Dedra, Lybra, Thesis, Delta3, und die Y Varianten seither) kann man das sehr gut erkennen, daß da jeder sein eigenes Süppchen gekocht hat. Zwar letztendlich zum Wohlgefallen der Käufer,
aber in jede Himmelsrichtung, wie kein Anderer. Und ich kanns schon nimmer hören, daß man mit Jedem Modell seit dem Lybra eine "neue Ära der Designrichtung für zukünftige Modelle" ankündigt. Gerade mit dem Lybra begann die Zeit der massiven Abwechslung des Stils in alle Richtungen.
Warten wir mal ab, ob die noch folgenden "Neuen" wenigstens ansatzweise in Richtung Delta gehen werden.
Grüße
Günter