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Re: Warum nicht gleich zusperren???
Posted: 07 Mar 2018, 14:33
by lanciadelta64
Habe ich dir das nicht schon gesagt gehabt?

Wenn wir doch ehrlich sind, ist Europa längst verloren. Alfa wird in Europa in absehbarer Zeit nicht Fuß fassen können, Maserati ist ein Exot und sicherlich wird man kaum darüber hinauskommen, da zieht man sie E- oder S-Klasse-Fahrzeuge vor oder dann selbst Audis wie A6 oder 8 und wenn man auf München steht, halt 5er oder 7er BMW.
Marchionne diesbezüglich wäre - zum ersten Mal - endlich einmal seiner Linie treu geblieben, denn wenn man seine Maßstäbe ansetzt, müsste er konsequent sein, FIAT in Europa praktisch verschwinden zu lassen. Die Gründe, wieso man FIAT noch verkauft, liegt eher auf dem Heimatmarkt bzw. ist eine reine politische und weniger ökonomische Entscheidung.
Hier haben viele die Auftragsvergabe Marchionnes, der wissen wollte, welche Konsequenzen es habe, wenn FIAT auf dem Heimatmarkt auf 5% Marktanteil verzichten würde, eher belächelt oder keiner Beachtung gewürdigt, aber wenn man dann den Lancia-Anteil schaute, den es damals gab, entsprach das in etwa die Menge, die Lancia innehatte.
Was ich damit sagen will, in Turin beschäftigt man sich schon seit langem, von der "Massenproduktion" in Europa Abschied zu nehmen. Nur politische Gründe, die natürlich auch finanzielle
Auswirkungen auf das Unternehmen haben könnte, lassen diese Entscheidungen langsam voranschreiten. Es spielt ja auch eine sozialpolitische Komponente eine Rolle, denn man kann nicht über Nacht "alle" Fabriken Italiens und Europas, die in FCA-Besitz sind, schließen. Dazu will man ja vielleicht ja auch noch ein paar Jeeps an den italienischen Staat verkauft bekommen, sodass man dann von der "starken" Marke Jeep reden kann, auch wenn wahrscheinlich der Gro der Fahrzeuge dann irgendwo bei "staatliche" Institutionen unterkommen.
Wie gesagt, FCA ist in Europa tot, aber nicht erst seit gestern. Es wäre somit nur konsequent. Wer will denn in Europa "FIAT" haben? Seien wir doch ehrlich? Der Autokauf ist vor allem eine "Bauchsache", denn wenn es um die reine Notwendigkeit ginge, würden wahrscheinlich weit mehr nur noch mit FIAT Pandas, VW Ups/Polos etc. unterwegs sein.
Es geht um das Image, nicht um "Substanz", denn sonst wären die "wertvollen" Marken alle tot, denn wie oft sind diese in Verhältnis zum Gebotenen überteuert.
Das aber sorgt für Begehren und wer möchte nicht einmal vom Nachbarn vor Neid angehimmelt werden, wer nicht den Applaus seiner Kollegen ernten usw. usw. usw.
Das ist es doch, was vielen Leuten vorschwebt und selbst wenn es ihnen nicht bewusst sein sollte, so sprechen die "Taten" eine klare Sprache. Also wer in Gottes Namen sollte FIAT kaufen?
Ein paar Nostalgiker, ein paar Anhänger der Marke, aber das war es schon.
In Italien kaufen sich viele viel lieber einen gebrauchten "Schrott-Audi", der, wie auch immer, über den TÜV gekommen ist (keiner weiß wie) als vielleicht mit nem neuen FIAT herumfahren.
Das weiß Marchionne, also Rückzug aus Europa wäre längst da, wären da nicht die Fabriken in Europa, die man nicht so einfach schließen kann.
Re: Warum nicht gleich zusperren???
Posted: 07 Mar 2018, 14:33
by Delta LX
Wenn man die Kommentare im verlinkten 4R-Artikel liest, kann es einem schon vorkommen, als ob Marchionne nach Lancia nun auch FIAT an die Wand zu fahren beabsichtigt. Auf jeden Fall ist dieser Herr ob seiner irrlichternden Art wahrlich nicht mehr ernst zu nehmen. Wobei den FCA-Angestellten da natürlich keinesfalls zum Lachen zumute ist…
Re: Warum nicht gleich zusperren???
Posted: 07 Mar 2018, 15:02
by Delta LX
Nun, diese deine Argumentation hat gewiss Hand und Fuss, doch sie betrifft faktisch sämtliche europäischen Volumenhersteller. Ob PSA, Renault oder selbst VW, alle sind sie auf ihre jeweiligen Heimatmärkte angewiesen, bzw. dort (sozial-)politisch, d.h. volkswirtschaftlich in der Pflicht.
Insofern bildet FCA da keine Ausnahme. Aber weil FCA keine so breite Basis (bzgl.. Absatzmärkte und damit Volumen) wie die genannten Mitbewerber, also eine kritische Grösse aufweist, tendiert Marchionne eben gerne zum Lavieren. Dazu gehört für ihn auch, gewisse Aspekte bewusst unter den Teppich zu kehren oder schlicht zu ignorieren, um mit seiner Argumentation überzeugend zu wirken. So spricht er bspw. davon, dass FIAT in Europa auf die «Stärke des 500 zählen» könne, verschweigt aber, dass der von Altavilla gewollte TIPO am Markt deshalb gut ankommt, weil dieses Konzept just die ureigensten Werte von FIAT verkörpert. Und der TIPO funktioniert am Markt nicht wegen des 500, sondern trotz des 500.
Re: Warum nicht gleich zusperren???
Posted: 08 Mar 2018, 01:19
by lanciadelta64
Als Italiener ist man gewöhnt, auch zwischen den Zeilen zu lesen und das schon seit längerem. Gegen den Agnelli/Elkann-Clan geht nichts, ergo gehe ich einmal davon aus, dass dieser Clan nicht nur die Strategie Marchionnes teilt, sondern in meinen Augen auch vorgibt und da geht es in erster Linie um 2 Dinge, nämlich zum einen um die Bilanzen und zum anderen, wohl sich auf kurz oder lang aus der Automobilbranche zurückzuziehen. Dass man von den Autos weg will, ist nicht neu. Das stand schon einmal in Raum, eigentlich sogar zwei Mal, aber man entschied sich dann in letzter Minute wieder fürs Auto, auch wenn ich glaube, dass in jener Phase der Wert der FIAT-Group derart mies war, dass man nichts herausgeholt hätte.
Marchionne versucht ja seit Jahren Partner zu finden und "tolle" Bilanzen machen die Börsianer - und somit den Clan - froh.
Ein zweiter Ansatz wäre mit der Person Marchionne verbunden, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Agnelli und Co so etwas ohne Hintergedanken geduldet hätten. Dabei geht es erneut um Bilanzen, aber in erster Linie um Marchionnes "Vermächtnis". Einst war Marchionne angetreten, FIAT-Group zu sanieren. Das Unternehmen war de facto Pleite und die Zulieferer verlangten Bares, so schlecht war die Kreditwürdigkeit. Den Rest kennen wir, GM musste bluten, um sich freizukaufen und mit dem Geld entwickelte man neue Modelle und dann kam die Finanzkrise, das Glück mit Chrysler etc. Aber die Verschuldung des Konzerns war immer noch immens. Nun will Marchionne sicherlich nicht in die Geschichte eingehen, der FCA/FIAT-Group-Manager mit dem "meisten" Schulden, also sucht er - um jeden Preis - die Bilanzen schöner aussehen zu lassen. Dass er dabei dem Nachfolger aber Probleme bei der Modellpolitik aufbürden wird, dürfte ihm absolut egal sein.
Er kann sagen, ich habe die Bücher in Ordnung gebracht und diese "sauberen" Bücher meinem Nachfolger übergeben, der dann freilich, um neue Modelle finanzieren zu müssen, sicherlich den Schuldenberg wieder vergrößern müsste.
Würde er viel in neue Modelle investieren, würde sein Nachfolger der Nutznießer sein, er aber wäre mit den Schulden in Verbindung gebracht und umgekehrt könnte sein Nachfolger dann
behaupten, "ja ich habe ja die Schulden von Marchionne übernehmen müssen, das sind alles Altlasten"...
Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, aber sicherlich geschieht nichts ohne der Zustimmung des Familienclans und nach Jahrzehnten in dem Geschäft, oft mit dubiosen Geschäftsgebaren kann über die alles sagen, außer dass sie naiv und dämlich seien. Die wissen also genau, was da Marchionne macht und vorhat. Da bin ich mir sicher.
Re: Warum nicht gleich zusperren???
Posted: 08 Mar 2018, 01:26
by lanciadelta64
Natürlich betrifft das alle "Massenhersteller", aber die Franzosen beispielsweise wurden dank des französischen Staats gerettet, haben also diesbezüglich einen Vorteil und Opels Zukunft ist eh nicht sicher. VW wiederum ist derart stark positioniert, dass denen das völlig egal sein kann. Sie haben den wichtigsten Markt in der Hand, sind überall stark und können es sich beinahe leisten, mit dem Geld verschwenderisch umzugehen. VW wird darüber hinaus in Italien beispielsweise als "Premium" angesehen, anders als FIAT, das eher eine Art "Dacia" ist, allerdings auch noch "überteuert", wenn man Dacia als Basis nimmt. Aber wie schon öfters geschrieben, es ist nicht neu, dass Marchionne seinen Abzug plant. Viele seiner Äußerungen lassen diesen Schluss zu. Auch wenn er -logischerweise - etwas vorsichtig operieren muss, denn es geht hier ja auch um das internationale Geschäft und auch um den Börsenwert. Einen offenen Streit kann er sich nicht leisten und in Italien kannst du sicher sein, dass, sollte er wirklich solche Pläne haben, FIAT mehr oder weniger aus Europa abzuziehen, ein Tsunami wie ein "kleine Welle" vorkäme.
Das ist für ihn schon heute ein Spießrutenlauf. Es wäre ein immenser Imageschaden, die Ratingagenturen würden entsprechend reagieren. Daher sicherlich wird er das "behutsam" machen.
Mir ist schon seit längerem aufgefallen, wie sehr er sich auf Jeep konzentriert, wie er diese Marke hier immer und immer wieder erwähnt. Wenn man den Marktanteil sich anschaut, rechtfertigt das allein sicherlich nicht diese Auffälligkeit, immer und immer wieder Jeep besonders hervorzuheben.
Re: Warum nicht gleich zusperren???
Posted: 08 Mar 2018, 09:29
by Thesis0
Wenn ich mir die Zahlen von Fiat anschaue, sind sie außerhalb Italiens nicht per se schlecht.
Vor allem in Spanien wächst Fiat schneller als der Markt.
http://www.carsitaly.net/fiat-car-sales_spain.htm
Auch in Frankreich profitiert Fiat vom Wachstum des Marktes deutlich.
In Deutschland kann Fiat seinen Marktanteil die letzten Jahre immerhin einigermaßen stabil halten und wächst langsam mit dem Markt mit. Fiat ist in Deutschland vor allem mit dem Ducato erfolgreich, da die meisten Wohnmobilbauer den Ducato als Basis nehmen und der Wohnmobilmarkt momentan boomt. Ansonsten ist zumindest bei mir in der Region vor allem der 500er sehr präsent. Auch als Abarth ist dieser keine Seltenheit. Selbst der Tipo gehört mittlerweile zum täglichen Straßenbild.
Von daher kann ich nicht unbedingt unterschreiben, dass Fiat und FCA in Europa nichts reißen können.
Wenn sie wollten und die entsprechende Modelle zur Verfügung stellen würden, könnte in Europa noch deutlich mehr gehen. Bestes Beispiel sind der 500er aber auch der Tipo. Der 500x ist auch nicht verkehrt aber dann hört es leider schon auf. Selbst für Alfa würde ich eine Zukunft sehen. Dafür braucht es aber mehr Modelle und vor allem einen langen Atem, den man in Italien leider nicht hat. 3 Modellgeneration würde es bestimmt brauchen, um Alfa zu etablieren. Wie lange hat Audi o. Skoda gebraucht? Der Erfolg war auch nicht von heute auf morgen da. Seat kämpft aktuell noch immer, bleibt aber am Ball.
Allerdings muss ich leider gestehen, dass FCA mich beim nächsten Fahrzeugkauf als Kunden verlieren wird, da sie aktuell kein Modell in ihrem Portfolio haben, welches meine Ansprüche erfüllt (Kombi, Van oder SUV als Benziner mit mind. 180 PS und ganz wichtig als Handschalter).
Schade!
Re: Warum nicht gleich zusperren???
Posted: 08 Mar 2018, 09:31
by Delta LX
Nun ist es ja nicht so, als wenn Fiat immer ohne staatliche Schützenhilfe ausgekommen wäre: Ob direkte Beteiligung am Kapital oder indirekte (gesetzgeberische) Massnahmen - auch Fiat profitierte davon wie die Konkurrenz in FR und DE. Und was diesen angeblichen «Premium»-Status der Marke VW in IT angeht, so kenne ich niemanden im italienischen Zweig meiner Familie, im weitläufigen italienischen Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis, der das so bestätigen würde. Ohne Zweifel sind die Italiener in automobilen Dingen xenophil, was aber primär mit dem erfolgten Konzentrationsprozess in der italienischen Automobilindustrie zusammenhängt. Wäre es so, wie du suggerierst, hätte FCA in Italien nicht einen Marktanteil von 25-30%, sondern einen von unter 10% wie Seat in Spanien. Von einem «Schrott-Image» kann im Allgemeinen nun wirklich nicht die Rede sein.
Apropos Konzentration Marchionnes auf Jeep: Zum ersten Mal in der Geschichte der Teilnahme Turins am Automobilsalon Genf (neu nennt der sich «Geneva International Motor Show GIMS») nimmt die Marke FIAT eine kleinere Standfläche ein als eine ihrer Tochtermarken. Tatsächlich ist Jeep heuer in Genf die FCA-Marke, welche am prominentesten vertreten ist…
Re: Warum nicht gleich zusperren???
Posted: 08 Mar 2018, 10:15
by evo16v
Jeep klingt genauso wie cheap und ist ein Ami-Produkt (zumindest von der Markenzuordnung in den Köpfen), also primitiv und billig gemacht. Das wird nicht wirklich was werden in Europa - auch wenn das ein signore Maglionato momentan glaubt, das Zeug kaufen die Amis (solange dort der Sprit noch billig ist) und die Chinesen (solange sie noch ausländische Verbrenner kaufen dürfen) aber sonst niemand.
Re: Warum nicht gleich zusperren???
Posted: 08 Mar 2018, 12:40
by lanciadelta64
Carissimo, ich lebe in Italien und einer meiner Freunde ist FCA-Autohändler, dazu habe ich aus beruflichen Gründen auch mit VW und Co zu tun, das heißt, du kannst mir glauben, dass das Image in Italien FCAs teilweise genauso katastrophal wie im Ausland ist. Das heißt aber nicht, dass nun "ALLE" so sind. Du weißt wie ich, dass in keinem Land "ALLE" gleich sind, aber wenn wir hier diskutieren, können wir nicht jedes Mal von "Caio, Tizio e Sempronio" reden, sondern "verallgemeinern". Angesichts der Tatsache, dass FCA im Schnitt ca. 25-30% Marktanteil hält, besagt an sich,
dass ca. 70-75% "ausländische" Fahrzeuge bevorzugen, oder?
Mehr noch, wenn du dir den Parallelmarkt anschaust, wirst du feststellen, dass das Verhältnis noch weiter zu Ungunsten der FCA sich in Richtung Produkte aus Deutschland verschiebt
FCA verkauft in Italien mittlerweile VOR ALLEM über den Preis. Der Lancia Delta beispielsweise war vielen "viel zu teuer", dabei kostete er mehr oder minder wie ein VW Golf, aber während man für einen Golf gerne diese Summe hinblättert, sieht man das für die einheimische Produktion nicht so.
Dass am Ende FCA immer noch - an Neufahrzeugen - einen Anteil von 35-30% hält, hat viele Gründe, einerseits verkauft FIAT Fahrzeuge besonders im Kleinwagensektor und dann vor allem über den Preis. Ein Paradebeispiel ist der Lancia Ypsilon, dessen Verkaufserfolge vor allem im günstigen Preis zu begründen ist, denn im Endeffekt liegst du auf dem Level eines VW Up!s und wahrscheinlich, wenn es um Verhandlungen geht, bekommst du - erfahrungsgemäß - deutlich mehr Rabatte als bei einem VW (wenn man überhaupt bei VW einen bekommt, denn nicht selten wird unter der Hand "Zuschläge" verlangt, wenn man nicht wie einst die DDR-Bewohner so lange auf einen Trabbi warten will, denn nicht selten kommen hier selbst bei VW locker 1 Jahr, manchmal, bei spezielleren Modellen auch darüber, heraus)
VW wird als "gehobene" Marke angesehen, sicherlich nicht auf dem Level eines BMWs, aber dennoch als eine Marke, das "Premium" der "unteren" Segmente angesehen wird. Erst jetzt, in den letzten Jahren sind ABM weiter nach unten gerutscht, während VW ja schon zuvor Fahrzeuge des A- und B-Segments angeboten hat, bzw. das klassische C-Segment bediente, das nun auch - aber erst seit wenigen Jahren, auch BMW und Mercedes bedienen.
Frage einmal in Italien nach, was man so von FIAT-Fahrzeugen hält, speziell diejenigen, die kein FIAT (mehr) fahren. Du wirst unisono hören, dass die "Mist" seien. Kurioserweise verbinden viele eher die neueren FIATs als "Mist".
Dass FIAT früher so eine Diffusion in Italien hatte, war weit weniger dem "Nationalismus" geschuldet, als pragmatischere Gründe. Wie sagte mir damals eine Kollegin? "Wir fahren FIAT und träumen von Mercedes/BMW", die damals einfach auch, weil zu große Motoren, zu teuer, ergo "unerreichbar" waren.
Das Problem deutscher Hersteller früher lag in der Händlerstruktur, der Ersatzteilsituation. Man sollte wissen, dass man früher Autos (macht man auch heute, nur dass man dann meistens neuere Fahrzeuge nebenbei hat) über Jahrzehnte hielt (TÜV nach 10 Jahren und dann alle 5, so war es bis vor 15-20 Jahren noch) und sicherlich sich keine "neue" Ersatzteile zulegte.
Wenn etwas kaputt ging, suchte man kurzerhand auf dem Schrottplatz danach. Bei einem FIAT kein Problem, Teile zu finden, bei einem BMW oder Mercedes beinahe aussichtsloses Unterfangen.
FIAT bot vor allem aber "kleine" Motoren an, also relativ viel PS mit wenig Hubraum, während VW beispielsweise für die gleiche Leistung mehr Hubraum anbot. In Italien berechnete sich früher (auch noch heute, aber das ist heute nur ein Parameter aus einer Vielzahl von Fakten) die Versicherungsprämie aus der Hubraumklasse, oder besser gesagt der "steuerlichen PS-Klasse" (Cavalli fiscali).
Dann verbrauchten gerade diese "großen" Motoren deutscher Autos in der Regel teilweise deutlich mehr als die "kleineren" FIAT-Motoren, so zumindest haben mir das hier immer alle gesagt, einschließlich der Händler, was in einem Land, in dem der Spritpreis schon immer im Verhältnis zum Ausland enorm hoch war, eine wichtige Rolle.
Das waren in erster Linie die Gründe. Dazu auch, dass man lange nicht für Autos TV-Werbung machen kann, sodass es bei den ausländischen Fahrzeugen ein Problem, ein Bekanntheitsgrad zu erlangen.
Für die Japaner kam es erschwerend hinzu, dass vor der EU-Zeit die Japaner enorme Zölle für die Importe zahlen mussten (Der Alfa Arna ist nur deswegen entstanden, weil die Japaner somit diese Strafzölle umgehen konnten, denn der Alfa Arna war nichts anderes als ein Nissan Cherry. Die Japaner waren in jener Zeit einfach viel zu teuer.
Re: Warum nicht gleich zusperren???
Posted: 08 Mar 2018, 14:56
by web.uno
Delta LX schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ja, und der gute Marchionne meinte gestern
> gegenüber der Presse in Genf*, die Marke FIAT
> solle in Europa den stärkeren (FCA-)Marken mehr
> Platz machen, sie habe eine «grosse Zukunft in
> Südamerika und könne in Europa auf die Stärke
> des 500 zählen. Dazu verglich er die seiner
> Meinung nach von der Bedeutung her verringerte
> Marke FIAT mit Lancia: «Fahre ich einen Lancia
> Delta integrale, glaube ich das beste seinerzeit
> von der Gruppe realisierte Fahrzeug zu haben. Aber
> danach habe die Marke an Bedeutung verloren.» -
> So einfach macht sich der Mann die Sache. Etwas
> gar simpel gestrickt - und ein Beispiel mehr für
> seine katastrophale Art der Kommunikation.
>
> *)
>
https://www.quattroruote.it/news/industria-finanza
> /2018/03/06/gruppo_fca_marchionne_annuncia_il_futu
> ro_a_ginevra.html
und welche FCA-marken sind seiner meinung nach in
europa stärker als FIAT?
er braucht eine volumenmarke als zugpferd. die modelle
der 500er familie werden nicht ewig laufen (500L und
LIVING sind ausserhalb italiens kaum bemerkbar) und
die verkäufe der aktuellen TIPO-familie zeigen doch dass
FIAT bei den käufern noch nicht ganz unten durch ist.