Re: Neuer RR Phantom
Posted: 04 Nov 2016, 20:25
Ok, dann kommt das einfach manchmal falsch herüber. Das ist das
prinzipielle Problem von Foren, dass man sich nicht gegenüber sitzt
und etwas richtig (aus)diskutieren kann.
So ist umgekehrt wohl auch der "erhobene Zeigefinger" nicht wirklich
so gemeint. Was Autojournalisten von sich geben, lege ich nicht auf die
Goldwaage, da ich weiß, unter welchem Zeitdruck und Geldmangel oft
gearbeitet wird und dann noch die Buchhaltung darum bittet, den wichtigen
Anzeigenkunden nicht zu sehr auf die Hühneraugen zu treten. Zudem
sieht man ja, dass oft abgeschrieben und nur etwas umformuliert wird.
Vor allem eindeutige Fehler halten sich besonders hartnäckig.
Immerhin passiert es manchmal, dass tatsächlich ein Außenseiter einen
Vergleichstest gewinnt. Wäre interessant zu wissen, ob es dann in der
Redaktion ein Donnerwetter gibt. Andererseits ist derartiger Chauvinismus
auch bei anderen Nationen nicht unbekannt. Nachdem auch noch die
vergleichende Werbung inzwischen legal ist, wird gern ein Konkurrent
negativ dargestellt.
Das ist natürlich in der neutralen Schweiz anders. In Ermangelung einer
heimischen Automobilindustrie werden nationale Interessen eher keine
Rolle spielen. Ich rede nicht von früher, sondern von heute. Deshalb waren
auch in der Schweiz in Relation zur Bevölkerungszahl wesentlich mehr
US-Cars zu sehen als in Deutschland. Nur in der von den Amis besetzten
Zone sah man solche durch die Angehörigen der US-Army.
Aber in England und Frankreich, bis vor einiger Zeit auch in Italien, dominierten
die heimischen Produkte. Das mag auch mit dem Händlernetz zu tun haben.
Auch diesbezüglich ist die Schweiz wegen der Größe weniger betroffen als
Deutschland. Es braucht eben für ein flächendeckendes Netz deutlich mehr
Händler und Entfernungen von 150 km kann keiner bei einem Alltagsauto
akzeptieren. Für Spielzeugautos à la Ferrari & Co. mag das gehen, weil man
ja noch 10 andere Autos hat und evtl. einen Mitarbeiter zum Service schickt
oder das gute Stück abholen lässt. Geld spielt da auch keine Rolle. Habe
ich aber nur ein Auto, kann ich nicht einen ganzen Tag opfern, um den
Service zu machen. Hier wurden alle Händler plattgemacht und am Ende war
noch einer in Bühl übrig. Also fährt man fast 2 Stunden und sitzt dann in diesem
Städtchen herum und muss die Zeit totschlagen. Kein Wunder, dass es schon
seit einigen Jahren hier keine Lancia-Neuwagen mehr gibt.
Es ist nicht möglich, hier einen Lancia zu fahren, was sich ja künftig
ohnehin erledigt hat. Dagegen kann man durchaus "echte Lancias" am Leben
erhalten, da schon vor 30 Jahren offiziell nichts ging, aber wegen des eher
hohen Marktwerts andere Quellen zur Verfügung stehen. Außerdem kann fast
jeder gute Mechaniker die Autos warten. Deshalb ist es schon fast die größere
Herausforderung, ein bestimmtes Steuergerät für einen Thesis zu beschaffen
als irgendein Teil für eine Aurelia oder Flaminia. Im Ernstfall sind die Besitzer
solcher Autos auch bereit, sich an Nachfertigungen zu beteiligen.
Ich habe z.Zt. eine Anfrage zu einem Dedra mit Automatik. Mir ist leider kein
einziges Auto bekannt, zumal beim Dedra die Automatik sicher kaum geordert
wurde. Da man aber (leider) für einen Dedra so gut wie nichts bekommt, wird
sich auch keine Firma damit befassen. Und bei Lancia bzw. FCA anzufragen,
wäre absolut schade um die Zeit. Wenn man solche Dinge betrachtet und
zudem bedenkt, dass bestimmt 90% aller Autokäufer nicht unbedingt Fan einer
Marke oder eines bestimmten Modells sind, kann man auch verstehen, dass
national gekauft wird oder japanisch/koreanisch, wenn der Händler vor Ort ist.
Das hat man bei Fiat nie verstanden und sich lieber einen Kleinkrieg mit den
Händlern geliefert, statt zusammen zu arbeiten und dem Kunden einen richtig
guten Service zu bieten. Schade drum, denn ein gutes Auto allein reicht nicht.
prinzipielle Problem von Foren, dass man sich nicht gegenüber sitzt
und etwas richtig (aus)diskutieren kann.
So ist umgekehrt wohl auch der "erhobene Zeigefinger" nicht wirklich
so gemeint. Was Autojournalisten von sich geben, lege ich nicht auf die
Goldwaage, da ich weiß, unter welchem Zeitdruck und Geldmangel oft
gearbeitet wird und dann noch die Buchhaltung darum bittet, den wichtigen
Anzeigenkunden nicht zu sehr auf die Hühneraugen zu treten. Zudem
sieht man ja, dass oft abgeschrieben und nur etwas umformuliert wird.
Vor allem eindeutige Fehler halten sich besonders hartnäckig.
Immerhin passiert es manchmal, dass tatsächlich ein Außenseiter einen
Vergleichstest gewinnt. Wäre interessant zu wissen, ob es dann in der
Redaktion ein Donnerwetter gibt. Andererseits ist derartiger Chauvinismus
auch bei anderen Nationen nicht unbekannt. Nachdem auch noch die
vergleichende Werbung inzwischen legal ist, wird gern ein Konkurrent
negativ dargestellt.
Das ist natürlich in der neutralen Schweiz anders. In Ermangelung einer
heimischen Automobilindustrie werden nationale Interessen eher keine
Rolle spielen. Ich rede nicht von früher, sondern von heute. Deshalb waren
auch in der Schweiz in Relation zur Bevölkerungszahl wesentlich mehr
US-Cars zu sehen als in Deutschland. Nur in der von den Amis besetzten
Zone sah man solche durch die Angehörigen der US-Army.
Aber in England und Frankreich, bis vor einiger Zeit auch in Italien, dominierten
die heimischen Produkte. Das mag auch mit dem Händlernetz zu tun haben.
Auch diesbezüglich ist die Schweiz wegen der Größe weniger betroffen als
Deutschland. Es braucht eben für ein flächendeckendes Netz deutlich mehr
Händler und Entfernungen von 150 km kann keiner bei einem Alltagsauto
akzeptieren. Für Spielzeugautos à la Ferrari & Co. mag das gehen, weil man
ja noch 10 andere Autos hat und evtl. einen Mitarbeiter zum Service schickt
oder das gute Stück abholen lässt. Geld spielt da auch keine Rolle. Habe
ich aber nur ein Auto, kann ich nicht einen ganzen Tag opfern, um den
Service zu machen. Hier wurden alle Händler plattgemacht und am Ende war
noch einer in Bühl übrig. Also fährt man fast 2 Stunden und sitzt dann in diesem
Städtchen herum und muss die Zeit totschlagen. Kein Wunder, dass es schon
seit einigen Jahren hier keine Lancia-Neuwagen mehr gibt.
Es ist nicht möglich, hier einen Lancia zu fahren, was sich ja künftig
ohnehin erledigt hat. Dagegen kann man durchaus "echte Lancias" am Leben
erhalten, da schon vor 30 Jahren offiziell nichts ging, aber wegen des eher
hohen Marktwerts andere Quellen zur Verfügung stehen. Außerdem kann fast
jeder gute Mechaniker die Autos warten. Deshalb ist es schon fast die größere
Herausforderung, ein bestimmtes Steuergerät für einen Thesis zu beschaffen
als irgendein Teil für eine Aurelia oder Flaminia. Im Ernstfall sind die Besitzer
solcher Autos auch bereit, sich an Nachfertigungen zu beteiligen.
Ich habe z.Zt. eine Anfrage zu einem Dedra mit Automatik. Mir ist leider kein
einziges Auto bekannt, zumal beim Dedra die Automatik sicher kaum geordert
wurde. Da man aber (leider) für einen Dedra so gut wie nichts bekommt, wird
sich auch keine Firma damit befassen. Und bei Lancia bzw. FCA anzufragen,
wäre absolut schade um die Zeit. Wenn man solche Dinge betrachtet und
zudem bedenkt, dass bestimmt 90% aller Autokäufer nicht unbedingt Fan einer
Marke oder eines bestimmten Modells sind, kann man auch verstehen, dass
national gekauft wird oder japanisch/koreanisch, wenn der Händler vor Ort ist.
Das hat man bei Fiat nie verstanden und sich lieber einen Kleinkrieg mit den
Händlern geliefert, statt zusammen zu arbeiten und dem Kunden einen richtig
guten Service zu bieten. Schade drum, denn ein gutes Auto allein reicht nicht.