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Re: Nissan Crossover
Posted: 24 Nov 2015, 21:46
by LCV
Ok, dann war es der Thesis. Es war schon beim Thema 8.32 so, dass
man für den Zahnriemenwechsel den Motor herausnehmen musste, zumindest
lt. Werksanweisung und mit entsprechend hoher Rechnung, obwohl die
Experten das auch ohne Demontage des Motors machen konnten.
Man müsste mal nachprüfen, was für Arbeitseinheiten denn für den
Lampenwechsel vorgegeben wurden.
Aber wie auch immer, selbst mit dem von Manfred erklärten Verfahren
ist das doch trotzdem ein Theater. Angenommen ich fahre nachts auf der
Autobahn. Plötzlich geht eine Lampe kaputt. Ich habe eine Ersatzbirnenbox
dabei, da in einigen Ländern sogar vorgeschrieben. Also an der nächsten
Raststätte kurz halten, Birne wechseln, 5 min. später geht es weiter. So
war es bei älteren Autos. Haube auf, Sicherungsdrahtbügel lösen, Birne
rausziehen, Kabel ab und an die neue dran, reinschieben, Bügel drauf.
Zeitaufwand ein paar Minuten, Kosten lächerlich. Eine komplette Box
mit diversen Halogenlampen, Soffitten, kleineren Birnchen kann man
für weniger als 10 Euro kaufen. So viel besser ist Xenon oder LED auch
nicht, aber dafür blendet es den Gegenverkehr stärker. Vor allem ist es
aber schweineteuer.
Nun muss man womöglich im Halbdunkel eine größere Aktion vornehmen.
Stoßstange ab, geht garnicht. Macht man es wie Manfred, ist es trotz
allem eine Fummelei, womöglich regnet es auch noch. Also macht man
es eben garnicht, sondern fährt mit mangelhafter Beleuchtung weiter und
gefährdet sich und andere. Hat der Scheinwerfer doch nicht eingerastet,
was beim Lärmpegel direkt an der Autobahn schlecht zu hören ist, fliegt
er bei einer Vollbremsung raus. Es lebe der Fortschritt!
Natürlich ist da SM nicht schuld daran, sondern das Abzocksystem der
Autohersteller ganz generell. Ich gehe davon aus, dass diese Methoden
inzwischen gang und gäbe sind und quer durch alle Marken angewandt
werden. Ist zwar alles OT, aber beim Nissan sicher auch so.
Re: Nissan Crossover
Posted: 24 Nov 2015, 22:11
by evo16v
Sicher nicht falsch, manches ist komplizierter gemacht als es sein müßte, mit dem Hintergedanken, da dann Geld zu verdienen.
Aber manches ist eben auch die andere (dunjkle) Seite des technischen Fortschritts. Das was Du beschreibst ist immer (egal ob einfach gemacht oder kompliziert) unter der Rahmenbedingung 'einfache Birne' die gewechselt werden muß, wie auch immer. Aber nimm einen Xenon- oder Led-Scheinwerfer (und jetzt glauben wir dabei mal nicht an die dummen Marketingssprüche, hält ein Autoleben lang, man muß nicht lange fahren jetzt in der Winterzeit, bis einem ein Einäugiger Xenon-Fahrer entgegen kommt), bei dem ist in den wenigsten Fällen wenn er nicht mehr leuchtet, das Leuchtmittel defekt, sondern wesentlich öfter das Vorschalt- oder Steuergerät. Und egal wie Du da dann an die 'Birne' hinkommen würdest, auf der AB-Raststätte wechselt Du da gar nichts mehr. Da ist Werkstatt angesagt, Tester-Einsatz und sehr oft dann ein Tausch einer Elektronikbox im höheren 3-stelligen, gerne auch 4-stelligen Bereich. Das ist eben der Preis den man für das bessere Licht zahlen muß. Wenn jetzt dann noch adaptives Matrix-Led und Laser dazukommen, steht auf jeden Fall schon mal fest, daß das Ganze damit auch nicht einfacher und billiger werden wird ausser man verbaut immer alles doppelt und redundant wie in Fluzeugen, dann kann man unterwegs einfach umschalten im Fehlerfall. Aber billiger wirds damit natürlich auch nicht.
Re: Nissan Crossover
Posted: 24 Nov 2015, 22:25
by LCV
Nun, dazu kann ich nur sagen, diese neuen Systeme kosten das hundert- bis zweihundertfache
im Reparaturfall gegenüber dem alten Halogenlicht. Dann sollte dieses neue Licht aber
auch 100 x besser sein! Ist es aber nicht, blendet dafür den Gegenverkehr. Dieser sogenannte
technische Fortschritt rechnet sich wahrscheinlich für den Hersteller und die Werkstatt,
der Kunde ist dabei der Dumme.
Re: Nissan Crossover
Posted: 24 Nov 2015, 23:34
by Jens kLt
Nun ja, Frank, eigentlich ist es ganz einfach:
Angesichts des mittlerweile erreichten hohen Niveaus zeigt sich dort das
Pareto-Prinzip.
Eine eher geringe technische Verbesserung geht einher mit einem ungleich höherem Aufwand.
Für ein paar % bessere Leistung ist ein enormer Aufwand fällig. Gilt für fast alles.
- Ein Auto mit 75PS fährt 30km/h schneller als ein Auto mit 50PS. Aber ein Auto mit 325 PS fährt vielleicht 3km/h schneller als eins mit 300PS.
- Mit 50-fachem (5.000%) Kostenaufwand erreicht ein Laser-Scheinwerfer vielleicht 100% mehr Licht.
Oder ganz einfach: In 20 Minuten hast du das Auto einmal zu 80% vernünftig rundum sauber gemacht. Für die restlichen 20 % (die Ritzen etc.) quasi eine Ewigkeit...
Pareto ist überall. Ist halt auch eine Philosophie, ob man mit 80% zufrieden ist oder mit 99% (für 100% bräuchte man wohl alle Ressourcen dieser Welt).
Viele sind froh über besseres Licht.
Wer weiß, vielleicht gibt es ja eine Studie: Mit 20% mehr Sichtweite 80% Unfälle vermeiden... :S
Übrigens: Seit 2006 gilt eine EU-Verordung, wonach mit eigenen Bordmitteln und Handbuch eine Lampe zu wechseln sein muss (Ausnahme: Xenon/LED). Auch eine Konsequenz aus dem Golf IV (--> dort Batterie raus, Birne wechseln, Batterie rein, Bordelektronik [z.B. Einklemmschutz der Fensterheber] neu kalibrieren etc.). Gerüchtehalber soll ein Birnentausch beim alten Chrysler 300C 72 Minuten dauern....
Gruß
Jens
Re: Nissan Crossover
Posted: 25 Nov 2015, 10:12
by LCV
Hallo Jens,
sicher ist das so, wie Du es beschreibst. Ich unterstelle aber der Industrie,
dass es weniger um Verbesserungen für den Kunden geht als um eigenen
Profit. Einerseits zwingt der Konkurrenzdruck zu immer mehr "technischem
Fortschritt", andererseits kann man damit zusätzlich Kohle machen.
Ich bin durchaus aufgeschlossen gegenüber neuen Entwicklungen, aber
nicht blind und quasi unter dem Zwang, immer das Allerneueste haben zu
müssen. Das Marketing trichtert den Leuten ein, was sie alles angeblich
brauchen. Wenn man dem glaubt, könnte man meinen, wir hätten vor 25
Jahren noch "das Licht mit dem Hammer ausgemacht". Deshalb wird
man den Leuten so lange vorbeten, dass nur selbstfahrende Autos die
Zukunft haben (und E-Autos), bis es fast alle glauben.
Ich glaube weder Industrie noch Politik, dass denen das Wohl und die
Zufriedenheit der Kunden bzw. Bürger am Herzen liegt. Der Kunde ist nur
als Käufer interessant, der Bürger als Wähler.
Nicht alles, was es früher gab, ist automatisch schlecht. Man will es uns
nur einreden. Und als kleiner Unternehmer vertrete ich immer noch die
Ansicht, dass der Kunde zufrieden sein muss. Wenn ein Zulieferer mich
im Stich lässt, ich also meinen Kunden nicht zufriedenstellen kann, suche
ich einen neuen Lieferanten. Ich nenne einen Termin und der MUSS eingehalten
werden. Das wird auch auf heutzutage eher ungewöhnliche Art honoriert. Es
gibt jede Menge Weiterempfehlungen und sehr oft bedanken sich die Kunden
hinterher noch für den Service. Schöner Nebeneffekt: Diese Sache mache
ich seit 10 Jahren und musste nicht ein einziges Mal die Bezahlung
anmahnen. Da ich einen hohen Anspruch an mich selbst stelle, lege ich
solchen Maßstab auch an meine Lieferanten an. Als Lancia noch über 300
Händler in D hatte, waren in unserer Gegend relativ viele kleine Familienbetriebe
darunter. Da bekam man noch den Service, den mir heute kaum ein
Markenhändler mehr bieten kann, zumindest hier nicht.
In unserer Region findet man noch eine freie Werkstatt, die meine Autos
sehr gut betreut (was neue Autos schon mal ausschließt) und einen
kleinen Toyotahändler, der wegen seines außergewöhnlichen Services so
gut ankommt, dass Leute aus 100 km Entfernung für die Inspektion
hierher kommen. Inzwischen muss man den FCA-Händlern zugestehen,
dass sie auch beim besten Willen nur so viel bieten können, wie das
Werk bzw. der Importeur zulässt. Diese Kundenzufriedenheit und ein
Service, der Autos länger leben lässt, passt nicht ins Geschäftsmodell.
Ich kann es mir zum Glück leisten, mich diesem ganzen Gedöns zu
verweigern. Ich bin hochzufrieden mit Autos der gehobenen Klasse aus
den Jahren 1985 - ca. 1995. Zumal dort vieles nicht drin ist, was ich nicht
brauche, was auch nicht kaputt geht, was der TÜV nicht bemängeln kann,
wie z.B. eine ABS-Kontrolle, die leuchtet, obwohl das ABS nicht defekt
ist. Also kein TÜV, irgendein Steuergerät muss für viele Euronen getauscht
werden. Diese Probleme sind seit dem Verkauf des Zeta Vergangenheit.
Abgesehen davon ist ein Spitzenmodell von 1991 durchaus reichhaltig
ausgestattet. Elektrisches Schiebedach, Fensterheber, ZV mit Fernbedienung,
Lederausstattung, elektrisch verstellbare Sitze mit Memoryfunktion und
Sitzheizung, Klimaautomatik und ein gutes Raumangebot waren Standard.
Dazu ein leistungsfähiger Motor und moderater Verbrauch. Zugegeben,
nur im Langstreckenbetrieb, aber für Kurzstrecken gibt es den Y. Zwei
Autos für den jeweiligen Einsatz sind immer besser als die "eierlegende
Wollmilchsau". Noch ein Nebeneffekt: Exclusivität ist gegeben, wenn man
ein Luxusauto nicht gerade von ABM kauft, wegen der Seltenheit auch bei
einem Bj. 91 gibt es eine sehr günstige Versicherung.
Ich habe schon Fahrten von 1000 km am Stück (nur kurzer Tank- und
Kaffeestopp) unternommen und stieg entspannt und ohne Rückenschmerzen
aus, was bei manchem Neuwagen anders ist. Aber das ist eben meine
Entscheidung und ich fahre gut damit, zumal wenn ich daran denke, welchen
Wertverlust manche Neuwagenkäufer in Kauf nehmen.
Gruß Frank
Re: Nissan Crossover
Posted: 25 Nov 2015, 12:44
by mv750fan
Ach kommt....last doch die Kirche im Dorf.
Oder geht ihr auch ins 14. Stockwerk zu Fuss nur weil evt. die Electronic des Aufzugs versagen könnte.
Ich fahr seit 2002 in sämtlichen Fahrzeugen (mal abgesehen vom Motorrad und vom Lotus aber mit denen fahr ich nur bei Sonnenschein B)-) nur Autos mit Xenon.
Eigentlich nicht nur mit Xenon sondern "volle Hütte" - also was die Aufpreisliste so hergibt und die Technik ist zuverlässiger als man denkt.
Ich hatte in den 13 Jahren noch nie einen Ausfall eines Xenon-Brenners oder Vorschaltgeräts obwohl ich täglich in der Dämmerung/Nacht unterwegs bin.
Somit brauch ich auch keine Leuchtmittel an der Tanke zu wechseln B)-
Den Schlitten vom Thesis kenn ich von einem Bekannten - eigentlich genial wie das umgesetzt ist (tu)
Und nebenei: korrekt eingestellte Xenon Scheinwerfer blenden weniger als so machne Halogen oder die als Nebelscheinwerfer verwendete Tagfahrlichter.
Weniger Energieverbrauch und wesentlich bessere und vor allem breitere Ausleuchtung. Mit Xenon sieht man das Reh schon im Feld stehen bevor es noch zum Sprung ansetzt und die Straße überquert
Mal sehen ob sich in nächster Zeit mal die Gelegenheit ergibt Matrix LED auszuprobieren - ich bin schon gespannt wie ein Steuerriemen ob die Teile wirklich so genial sind X(
Re: Nissan Crossover
Posted: 25 Nov 2015, 17:13
by mp
so isses(tu)
Re: Nissan Crossover
Posted: 25 Nov 2015, 17:48
by bejo
Ich stimme Dir in vielem zu. Der vollausgestattete Senator meines Vaters mit der 3.0 Maschine ist komfortabel und bis heute prima zu fahren. Auch sein Durst (außer bei reinem Stadtverkehr) ist viel geringer als ich dachte im Vergleich zu heutigen Fahrzeugen. Und es ist noch ein Opel aus der Vor-Lopez Zeit, d.h. weder Rost noch Elektrik- oder Mechanikprobleme legten ihn jemals lahm (bei nun auch bereits 248.000 KM).
Aber eines gebe ich zu bedenken: Die Sicherheit der älteren Fahrzeuge. Seit unserem Urlaubscrash im Sommer in Frankreich mit dem Delta, der 3 Airbags auslöste, die nach Aussagen von Gutachter und Polizei schlimmere Personenschäden verhinderten, denke ich da etwas differenzierter. Ich fuhr nach Vorschrift 90, es war wenig Verkehr, die Straße ging einfach geradeaus - und der Gegner kam (warum auch immer ins Schleudern) und traf uns frontal. Nach 40 Jahren unfallfrei der erste Schock dieser Art - unverschuldet. Da sind dank der Gesetzgebung heutige Fahrzeuge sicher lebensrettender als die aus z.B. den 80er Jahren.
Bejo
Re: Nissan Crossover
Posted: 26 Nov 2015, 11:28
by Thesis0
Ich habe mal eine Euro NCAP Übersicht von Autos aus den 90er gesehen. Diese wurde vor ein paar Jahren mal von der Auto Bild veröffentlicht. Ein Citroen Xantia oder BMW 3er e36 schnitten da z. B. mit lediglich einem Punkt ab.
Re: Nissan Crossover
Posted: 26 Nov 2015, 12:14
by LCV
Sicher, aber was gilt denn heutzutage als punktabzugswürdig???
Kein ESP, schon mal keine 5 Sterne. Fehlende Warnung, wenn hinten
jemand den Gurt löst - Punktabzug. Kein Airbag, was dazumal noch
eher die Ausnahme war - Punktabzug.
Dagegen steht, dass jeder Aufpralltest einer Norm unterliegt, aber
sich Autos beim Unfall nicht an die Norm halten (Aufprallwinkel,
Überdeckung). Zudem halte ich, mal von reinrassigen Sportwagen
abgesehen, die etwas älteren Autos für leichtfüßiger, was der aktiven
Sicherheit zugute kommt. Ein Unfall lässt sich nicht in ein Formular
pressen, auch wenn die Bürokraten das gern hätten. Ich fahre seit
fast 50 Jahren Auto, habe mittlerweile an die 60 Autos besessen
und noch Dutzende von Pkw, Lieferwagen sowie Lkw bis 7,5 to
geschäftlich genutzt. Außer in den 3 Zeta und dem aktuellen
Y gab es keinen Airbag. ESP und ähnliche Hilfen sowieso nicht.
Einige hatten ABS. In deutlich über 2 Millionen km habe ich keinen
Unfall verschuldet, bin aber in diverse verwickelt worden. Die einzigen
körperlichen Schäden hatte ich nach dem Crash mit dem R 4 gegen
einen kreiselnden Käfer, dem man nirgendwohin ausweichen konnte.
Mit dem 633 CSi wurde ich auf der Autobahn bei 200 km/h abgeschossen,
trotzdem war alles kontrollierbar und wir hatten nicht mal einen blauen
Fleck. Rein hypothetisch hätte ein auslösender Airbag in dem Fall
sogar geschadet. Aber nach dem aktuellen Standard hätte der 6er
wahrscheinlich nur 1 Stern bekommen. Dass aber das Superfahrwerk
der Motorsport GmbH und die sehr spontan einsetzende Leistung die
Kiste kontrollierbar hielten, fließt in solche Tests garnicht ein. Da geht
es nur darum, was passiert, wenn man quasi als Zuschauer den Crash
erlebt und nicht eingreift. Dazu kommen Dutzende Beinahe-Unfälle, die
man durch beherztes Eingreifen verhindert hat. Gutes Fahrwerk, direkte
Lenkung, Leistung satt, hervorragende Bremsen und kein zu hohes
Gewicht sind da eine gute Hilfe. Außerdem passieren sehr viele Unfälle,
weil jemand statt sich auf das Fahren zu konzentrieren, anderes macht,
übermüdet ist oder auch fahruntüchtig durch Alkohol/Drogen, Streit
mit der Beifahrerin bzw. sich und das Auto einfach überschätzt. Es wird
mir zu viel Wert auf die passive Sicherheit gelegt, aber die aktive ist
genauso wichtig. Der beste Unfall ist der gerade noch vermiedene.
Bis heutige 2-Tonner in Bewegung kommen, fährt denen jeder
Kleinwagen erst mal ein Stück davon. Es ist auch ein gewaltiger
Unterschied, ob man mit 1200 oder 2000 kg eine abrupte Ausweich-
bewegung macht. Irgendwo setzt die Physik Grenzen.
Natürlich gibt es Unfälle, bei denen ein Airbag Leben rettet, aber
auch solche, wo der Airbag auch nicht mehr hilft. Fährt man mit
60 km/h frontal auf einen dicken Baum, ist man auch mit Airbag tot.
Ich habe auch schon von einigen Leuten gehört, dass sie in einem
Auto ohne Airbag nicht mitfahren würden, aber glauben, dass ihnen
in ihrem Auto mit Airbag nichts passieren kann.
Alles hat eben zwei Seiten.