Ciao Luca...::o

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
web.uno
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Re: Ciao Luca...::o

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LCV schrieb:
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> Ganz einfach: Weil er sonst gleich in die Kiste
> springen könnte. "Solche Typen" haben ein
> Arbeitspensum, da würde jeder normale
> Arbeitnehmer auf die Barrikaden gehen. Ein
> abrupter Wechsel ins Nichtstun ist u.U. tödlich.
> Der Körper reagiert darauf wie bei Nikotin-,
> Alkohol- oder Rauschgiftsüchtigen auf Entzug. Und
> es kommt hinzu, dass man von einer
> Riesenverantwortung schlagartig in die
> Bedeutungslosigkeit wechselt. Das hat sicher
> nichts mit Geld zu tun. Wer derart ein- und
> angespannt war, braucht eine neue Herausforderung
> und Aufgabe. Mit der dahindümpelnden
> Fluggesellschaft hat er eine gefunden.


das hat aber zur folge dass er im endeffekt trotzdem so lange "arbeitet" bis er in die kiste springt.
MfG,
martin
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LCV
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Re: Ciao Luca...::o

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Man kann das langsam abbauen oder man arbeitet tatsächlich bis zum Ende. Jedenfalls hätte ich lieber mit 80 noch eine Aufgabe als nur rumzuhängen.
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lanciadelta64
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Re: Ciao Luca...::o

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Nun zum einen ist Luca von zuhause aus "reich", also hätte er von der Seite ruhig das Leben eines "Lebemanns" der jungen Jahren fortführen können. Also ist sicherlich nicht Geld das Argument. Dazu haben wir Italiener eine andere Wahrnehmung, was "jung" und "alt" ist, nicht umsonst gibt es immer noch einen "Senato" in der Tradition. Während man in D. schon mit 40-45 schon beinahe schon als "Opa" gilt, ist ein Italiener da noch ein "ragazzo" und somit ein Luca im "richtigen" Alter ;-)

Aber dann gibt es noch zwei Punkte, die einerseits Monte und seine Vitae kennzeichnen, andererseits das Dilemma Italiens wieder vor Augen führt. Es fehlt in Italien einfach an einer Generation "junger und dynamischer" Akteure, die mehr können, als mit Maßanzug samt 5er BMW in einer trattoria erzählend, wie toll er doch sei.

Montezemolo ist, wenn man so will, noch einer der letzten Topmanager der "alten" Schule, selbst nicht nur mit genügend Erfahrung in den unterschiedlichsten Sektoren, sondern auch sehr kultiviert - dagegen wirkt Marchionne wie ein Bauer - bedacht im Ausland, dass er auch ein "Botschafter" seines Landes ist, irgendwie das krasse "Gegenstück" zu Silvio.

Monte war in jungen Jahren ein "durschnittlicher" Rennfahrer, der noch mit einem 500er Giannini fuhr, dann auch noch Rennfahrer für Lancia. Aber wohl besonders dürfte ihn die Zeit bei Ferrari (nicht die als Chef) noch unter Enzo geprägt haben, dessen Vertrauter er wurde und für die Formel 1 zuständig. Unter ihm waren die erfolgreichen Jahre zwischen 1975-77. Das heißt, er hat noch unter Enzo "gelernt und vielleicht ist gerade heute der Krach mit SM um Ferrari darin zu suchen, denn SM hat einen anderen Lebenslauf und Luca verkörpte noch etwas den Geist des alten Enzos, während SM zu solchen Sentimentalitäten keine Beziehung hat.

Dazu ist am Ende Monte nicht selten in Positionen gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde, ohne es wirklich zu wollen, aber eben verbunden der "alten" Tradition, zu "helfen", wenn notwendig. So war er FIAT-Präsident nicht etwa, weil er das angestrebt hatte, sondern weil die Frau von Giovanni Agnelli ihn "bekniet" hatte, den Job zu übernehmen. Italia´90.

Und so ist er heuer auch zu Alitalia gelangt, eine Fluggesellschaft, die eigentlich längst schon untergegangen ist, aber wie so oft, hat sich Luca breitschlagen lassen, auch hier von der Partie zu sein.

Fakt ist, Monte war in beinahe allen Bereichen, die er besetzt hat, erfolgreich und wenn einer Alitalia wieder halbwegs in ruhigeren Gewässern bringen kann (Silvio schuldet mir noch den Preis eines Tickelts für einen Flug und weit mehr, weil ich im Schnee über Unwegen extra nach Fiumicino fahren musste, anstatt "bequem" nach Rom zu fliegen und von dort weiter), dann sicher er, auch weil er, wie schon erwähnt, kultiviert ist, sehr gewandt, höflich und wie kaum ein anderer das "Italien" verkörpert, das "positive" Assoziationen erzeugt hat.
lanciadelta64
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Re: Ciao Luca...::o

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Na ja, bei uns wird man in der Regel sehr "alt". Wir hatten schon einen Staatspräsident, der über die 90 war und der aktuelle ist auch nicht gerade so viel "jünger". Anders ausgedrückt, der Luca ist ja eigentlich noch im "richtigen" Alter ;-)
mp
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Re: Ciao Luca...::o

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das ist keine Frage des Alters sondern es stellt sich eher die Frage, wer den Koloss Alitalia wieder halbwegs zum Fliegen bringt. Wenn die"Jungen" vorher nix zusammenbringen, dann soll man es halt mit einen erfahrenen fleissigen Alten probieren....du Rüpel, kein Respekt vor alten Leuten...(duckundweg:D)
web.uno
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Re: Ciao Luca...::o

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hm ja. ich meine ja auch nicht dass man sich dann einfach zurückzieht und gar nix mehr macht - da gehts meist schnell und kann echt nix mehr tun - aber wenn ich die kohle hab mach ich mir halt noch n schönes jet-set leben und seh mir die welt an oder so...
MfG,
martin
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Frankg
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Re: Ciao Luca...::o

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Das ist aber nach kürzester Zeit ausgesprochen uninteressant. Zumindest für mich sind kreative Beschäftigungen weit befriedigender. Ein Unternehmen aufzubauen oder zu retten halte für sehr kreativ.
Gruß

Frankg
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Re: Ciao Luca...::o

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Frankg schrieb:
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> Das ist aber nach kürzester Zeit ausgesprochen
> uninteressant. Zumindest für mich sind kreative
> Beschäftigungen weit befriedigender. Ein
> Unternehmen aufzubauen oder zu retten halte für
> sehr kreativ.
> Gruß
>
> Frankg

Ganz richtig. Warum wohl baue ich meine Firma aus, obwohl ich eigentlich in Rente gehen könnte? Und damit mir nicht langweilig wird, habe ich unseren Club noch erweitert. Außerdem habe ich mir ein naturwissenschaftliches Hobby zugelegt und engagiere mich da auch noch. So kommt man sich nicht nutzlos vor, hat seine Aufgaben, Termine, Verpflichtungen. Es besteht dann auch keine Gefahr, dass man träge wird. Für zusätzliche Abwechslung sorgen dann unsere Touren nach Spanien/Portugal sowie die Clubtreffen. Vorteil gegenüber einer Firmenrettung à la Alitalia, die nur für einen derartigen Topmanager tauglich ist, bei all meinen Aktivitäten gibt es keinen Zwang. Ich mache Kurzurlaub, wann es mir passt und kann jeglichen Stress vermeiden. Aber nichts tun? Undenkbar.
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