Karl, per se ist "nichts" daran schrecklich, auch nicht an der "Amerikanisierung" Ferraris, aber du wirst verstehen, wenn selbst ein Montezemolo - und das, bevor er "gegangen wurde" - die "Amerikanisierung" Ferraris kritisch sah und davor warnte, dass am Ende aus Ferrari das werden könnte, was aus Lamborghini geworden ist.
Klar, wenn man nur die Bilanzen vor Augen hat, könnte man sagen, egal, wichtig, die Bilanzen stimmen, aber es könnte mittelfristig sich auch zum Bumerang entwickeln. Damit nicht genug, an den "Unternehmer" Montezemolo kann selbst ein SM nicht "herummeckern".
Wie gesagt, es könnte auch zum Bumerang werden. Frage einmal hier die "Schweizer Fraktion", die davon berichten kann, dass es den einen oder anderen Händler gibt, der Maserati aufgegeben hat, weil er der Meinung ist, hier gibt es am Ende einen "Chrysler Ghibli". Man wird also sehen, nicht am Ende die "treuen" Fans zu vergraulen, aber nicht wirklich mittelfristig deutlich mehr neue zu bekommen.
Der Erfolg Jaguars aktuell basiert vor allem darauf, dass Tata Jaguar weitgehend freie Hand lässt und "Tata Nano" sucht man vergebens in einem Jaguar

Daher versuche auch die zu verstehen, die sich vor einer zu großen "Amerikanisierung" Ferraris fürchten, eben weil Marchionne auch für meinen Geschmack zu extrem nach Übersee schaut, eben weil er die Mentalität dort einfach besser versteht, denn in Italien führt er sich wie ein Vandale auf und verscherzt es sich selbst mit den größten Gönnern seiner Politik. Ohne Grund schießt er gegen alles und jeden. Dass man dann am Ende trotz aller Verdienste, die SM sicherlich hat, ihn extrem kritisch sieht, ist doch verständlich.
Und nun fürchtet man, dass er, der bisher gezeigt hat, dass im "nichts heilig" ist, eventuell auch noch die "Heilige Kuh" Ferrari schlachten könnte.
Ich persönlich habe nichts gegen "Chrysler-KnowHow" an sich und es gibt auch Bereiche, die für die FIAT-Gruppe von Vorteil ist, aber man muss aufpassen, dass nicht am Ende durch die Presse geistert - was ja auch gerade für den New Thema und Co zum Verhängnis wurd - "ha, ein Chrysler-Ferrari".
Beim 500x scheint - mit Vorbehalt - man das derart "delikat" zu machen, dass man trotz der nahen Verwandtschaft zum Renegade eigentlich von "unterschiedlichen" Autos sprechen kann, aber Marchionne hat einfach zu viel Porzellan zerschlagen, als dass man nun ihm etwas glaubt.
Damit nicht genug, denn da wird einem Montezemolo zum Vorwurf gemacht, weil es im Rennsport im Moment nicht so Rund läuft, ok, das ist wie in anderen Sportarten ja auch, wenn Misserfolge kommen, interessiert keinem mehr die Erfolge. Aber dann übernimmt ein Marchionne die Geschäfte?
Ist mir da etwas entgangen, habe ich da etwas verpasst, oder seit wann ist SM ein "Experte" im Motorsport? Also er muss ja ein "Leonardo Da Vinci" unter den Managern sein, wenn er nun aus dem Nichts auch noch das schaffen will.
Noch einmal, es ist unsinnig, einen Marchionne zu verteufeln, aber wenn vielleicht Montezemolo nicht mehr der "geeignete" Mann für Ferrari ist, eben weil sich die Voraussetzungen verändert haben, gilt das vielleicht auch für einen Marchionne, denn so sehr er vielleicht 2004 "der richtige Mann am richtigen Ort" war, also in der Phase sicherlich seine Stärken ausspielen konnte, könnten sich genau diese Stärken, die für damals entscheidend waren, in der heutigen Zeit als "Nachteil" erweisen und vielleicht braucht FIAT in dieser Phase weniger einen "vulgären und anmaßenden Erbsenzähler", als vielmehr eine Person, die Ahnung vom Ingenieurswesen hat und gleichzeitig auch ein Visionär ist. FIAT braucht heute eher Ruhe, und keinen "Krawallbrunder". Am Anfang war der Krawall förderlich, alte Verkrustungen aufzubrechen, auch den Leuten vor den Kopf zu stoßen, aber heute braucht man das nicht mehr und dennoch hat SM es nicht begriffen, auch einmal die "leiseren" Tasten zu bedienen.
Die Geschichte mit "fabbrica Italia" und wie er das alles bis heute gemanagt hat, ist ein blamabel und zeigt die Limits eines Marchionnes auf, denn so schlecht kann nur er so etwas verkaufen.