Re: Kommt doch ein Chrysler 100 / Lancia Delta Nachfolger?
Posted: 24 Feb 2013, 14:15
Ich halte diese ganzen Spekulationen für reines Wunschdenken. Wer vielleicht jetzt ziemlich neu Lancista geworden ist, hat möglicherweise nicht den Blick auf alles, was bisher geschah. Aber betrachtet man die letzten 20 Jahre, wurde doch nur sehr wenig von dem umgesetzt, was sogar offiziell angekündigt wurde. Nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit dürften die Chancen für nicht angekündigte Dinge, die einfach nur dem Außenstehenden logisch erscheinen, noch viel geringer sein. Sicher sehen wir die Möglichkeiten, die durch den Zusammenschluss mit Chrysler entstanden sind. Aber die Art und Weise, wie das Wenige umgesetzt wurde, kommt mir eher wie Sabotage vor. So als ob man den Misserfolg vorprogrammiert, um diesen nachher als Rechtfertigung für drastischere Maßnahmen verwenden zu können. Ob die Aussagen des SM nun so unglücklich oder undiplomatisch waren oder vielleicht zum großen Plan gehören, wer weiß? Wäre ich reiner Manager ohne sentimentale Bindung zu einer Marke, der die Chance hat, weltweit zu agieren, hätte ich schon alle Werke in Italien dicht gemacht. Warum sich das Theater mit schlechter Produktivität und diesen Gewerkschaften antun, warum Milliardenverluste einfahren, die die Gewinne in all den anderen Märkten belasten? Ein Manager steht unter dem doppelten Druck der im Hintergrund agierenden Eigentümer sowie dem der Aktionäre.
Ich sehe auch Alfa noch lange nicht als das, was jetzt als Zukunftsvisionen propagiert wird. Auch in Sachen Lancia wurden große Sprüche gemacht und nichts wurde wirklich umgesetzt. Wenn der Versuch mit Alfa nicht den gewünschten Erfolg hat, stirbt auch diese Marke. Selbst Fiat würde ich nicht als sicher ansehen. Schon dass man die 500-er Familie quasi als Marke aufbauen will, zeigt doch, dass mit dem Rest nichts Vernünftiges zu machen ist. Einzig die Transporter/Wohnmobil-Sparte könnte neben den 500-ern bestehen bleiben.
Wenn eine Firma weiterhin auf dem europäischen Markt verkaufen will, muss sie kontinuierlich am Ball bleiben. Einfach mal für ein paar Jahre auszusteigen, quasi nichts zu tun, Entwicklung und auch die Werbung herunterfahren, kann nicht funktionieren. Wir müssen uns damit abfinden, dass Lancia einen Tod auf Raten stirbt. Denn ein Comeback in 5, 6 oder 7 Jahren wird nicht funktionieren, selbst wenn der Markt dann boomen sollte. Dann würde man Lancia als den Loser ansehen, der vor Jahren ausstieg und die Entwicklung verpennt hat. So gut wie alle Kunden wurden zwangsläufig zur Konkurrenz getrieben. Glaubt jemand ernsthaft, dass die mit fliegenden Fahnen zurück kehren?
Es ist traurig, dies alles mitzuerleben. Aber man muss die Sache realistisch sehen. Es würde mich freuen, wenn ich mich irren sollte.
Übrigens, überspitzt formuliert haben wir 1990 unseren Club aus "Notwehr" gegründet. Schon damals war der Service unter aller Kanone. Aber dank vieler kleiner Händler, Familienbetriebe eben, war die Situation verglichen mit heute "goldig".
Ich sehe auch Alfa noch lange nicht als das, was jetzt als Zukunftsvisionen propagiert wird. Auch in Sachen Lancia wurden große Sprüche gemacht und nichts wurde wirklich umgesetzt. Wenn der Versuch mit Alfa nicht den gewünschten Erfolg hat, stirbt auch diese Marke. Selbst Fiat würde ich nicht als sicher ansehen. Schon dass man die 500-er Familie quasi als Marke aufbauen will, zeigt doch, dass mit dem Rest nichts Vernünftiges zu machen ist. Einzig die Transporter/Wohnmobil-Sparte könnte neben den 500-ern bestehen bleiben.
Wenn eine Firma weiterhin auf dem europäischen Markt verkaufen will, muss sie kontinuierlich am Ball bleiben. Einfach mal für ein paar Jahre auszusteigen, quasi nichts zu tun, Entwicklung und auch die Werbung herunterfahren, kann nicht funktionieren. Wir müssen uns damit abfinden, dass Lancia einen Tod auf Raten stirbt. Denn ein Comeback in 5, 6 oder 7 Jahren wird nicht funktionieren, selbst wenn der Markt dann boomen sollte. Dann würde man Lancia als den Loser ansehen, der vor Jahren ausstieg und die Entwicklung verpennt hat. So gut wie alle Kunden wurden zwangsläufig zur Konkurrenz getrieben. Glaubt jemand ernsthaft, dass die mit fliegenden Fahnen zurück kehren?
Es ist traurig, dies alles mitzuerleben. Aber man muss die Sache realistisch sehen. Es würde mich freuen, wenn ich mich irren sollte.
Übrigens, überspitzt formuliert haben wir 1990 unseren Club aus "Notwehr" gegründet. Schon damals war der Service unter aller Kanone. Aber dank vieler kleiner Händler, Familienbetriebe eben, war die Situation verglichen mit heute "goldig".