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Re: Chrysler / (Lancia) a true American company....

Posted: 10 Feb 2012, 17:12
by LCV
Hi,

ich weiß nicht, ob die Werbeabteilung von Fiat alles selbst macht oder ob sie mit Agenturen arbeitet. Als ich vor einigen Jahren mit dem damaligen Marketingchef an einer Kampagne gebastelt hatte, gab es für Deutschland zumindest eine Werbeagentur in Frankfurt. Für bestimmte Anlässe wurde aber eine andere betraut, deren Ideen ich ziemlich merkwürdig fand. Aber normalerweise ist eine gute Werbeagentur in der Lage, Werbung professionell zu gestalten und zu durchdenken. Was im Hintergrund läuft, können wir nicht beurteilen. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass die Auftraggeber dem Profi sehr oft ins Handwerk pfuschen. Deshalb ist es schwer abzuschätzen, ob der Bockmist absichtlich von einer Agentur kreiert wurde oder man einfach resigniert hat und die Wünsche des Auftraggebers umgesetzt hat.

Gestern sah ich einen Fiat-Spot. Ich glaube, es ging um den Panda. Habe nicht so darauf geachtet, da mich das Auto überhaupt nicht interessiert. Aber plötzlich lese ich FIESTA !!! Zwar war Fiesta im eigentlichen Sinn gemeint, aber es ist ein grober Schnitzer, dieses Wort für eine Fiat-Werbung zu verwenden, wenn am Ende der Zuschauer nicht aufmerksam war und glaubt, es wäre ein Ford. Das ist noch dämlicher, als damals Harrison Ford für die Lancia Lybra Werbung zu nehmen.

Und alles was z.Zt. für den NY unternommen wird, verstärkt eher noch die Zielrichtung "Frauenauto". Da war das Sponsoring für diesen Prominentenquark schon sehr frauenorientiert. Aber welcher Mann schaut sich schon diese Modelsendung an. Das nächste Hungerhakenmodel Deutschlands? Da vermute ich die Zuschauer vor allem bei bulimiekranken weiblichen Teenies. Werden wohl kaum einen NY kaufen können.

Re: Chrysler / (Lancia) a true American company....

Posted: 10 Feb 2012, 17:23
by web.uno
naja, sie brauchen kein geld für essen, und darum können sie sich einen YPSILON kaufen. in dessen schmalen innenraum sie dann auf jeden fall reinpassen ;-)

spass bei seite, aber es würde mich schon interessieren ob die spots von agenturen verbrochen oder einfach vom marketing so verpfuscht wurden. das man die falschen modelle bewirkt ist auf jeden fall sache des marketings.

Re: Chrysler / (Lancia) a true American company....

Posted: 10 Feb 2012, 17:36
by DirkR
die Werbung ist vom Punto und das Wort "Fiesta" ist beabsichtigt.
Zuerst kommt der Spruch: "das ist der Mini den wir wollen" und es werden Frauen in Miniröcken gezeigt.
Dann kommt: "das ist die Fiesta die wir wollen" und es wird eine Party gezeigt.
Und zwischendurch wird der Punto eingeblendet.
Also, erst richtig schauen und dann meckern!!

Gruß, DirkR

Re: Chrysler / (Lancia) a true American company....

Posted: 10 Feb 2012, 17:36
by Anthimos
Gerade bei der Sendung "Das perfekte Model" kommt ständig Lancia Werbung.
bei der letzten Sendung vor jedem Werbeblock sogar mit Gewinnspiel (zu gewinnen 1 Lancia Y)

Re: Chrysler / (Lancia) a true American company....

Posted: 10 Feb 2012, 17:39
by Anthimos
Danke, wollte ich auch gerade schreiben.
Hier er Spot: http://www.youtube.com/watch?v=mSi1flpT3uk

Manchmal hab ich den Eindruck hier wird nur um des Meckerns willen gemeckert.

Re: Chrysler / (Lancia) a true American company....

Posted: 10 Feb 2012, 17:43
by web.uno
hey die ist gut - kampfansage gegen 3 konkurrenten, und mit dem gewissen augenzwinkern ;-) .

bei FIAT gehts also. warum dann nicht auch bei LANCIA??? :-(

Re: Chrysler / (Lancia) a true American company....

Posted: 10 Feb 2012, 17:44
by web.uno
hab nix davon gemerkt, zumindest nicht bei der wiederholung.

Re: Chrysler / (Lancia) a true American company....

Posted: 10 Feb 2012, 17:51
by Anthimos
Bei der Wiederholung ist der Y auch schon verlost..

Re: Chrysler / (Lancia) a true American company....

Posted: 10 Feb 2012, 17:53
by Anthimos
Könnte aber auch daran liegen, dass bei VOX in Österreich andere Werbung läuft...

Re: Chrysler / (Lancia) a true American company....

Posted: 10 Feb 2012, 18:03
by Karl3
JochenK schrieb:
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> Ja, mir auch, es trieft nur so der Pathos
> raus......, buy american, auch wenn die
> Eigentümer italienisch sind.... (hat das einer
> mitgekriegt in den Staten??)

Das haben schon viele mitgekriegt, das ist für manche auch ein Problem.

Eine gar nicht so kleine Anzahl von Amerikanern ist der Meinung, daß der Staat in der Wirtschaft NICHTS verloren hat. Dh GM und Chrysler hätte man in Konkurs gehen lassen sollen und nicht mit "Taxpayer" Money retten! Ford hat es ja ohne Hilfen geschafft. Wenn es eine Firma am "Markt" nicht schafft, dann ist sie halt weg und etwas anderes beginnt wieder von Neuem. Besonders die Republikaner sind stark gegen staatliche Eingriffe, aber diese Einstellung zieht sich durchaus auch über die Parteigrenzen hinweg.

Wobei ich das mit den zurückbezahlten Staatshilfen nicht ganz verstehe. Es wurden zwar die Staatskredite offiziell zurückbezahlt, das ist aber nicht alles. Gewisse Summen blieben trotzdem beim Staat hängen. Ich hab mehrfach darüber gelesen, es aber nie ganz verstanden. Also, manche sind der Meinung, daß FIAT "ungerechtfertigt" an Chrysler rangekommen ist.

Beschlossen wurde die Staatshilfen gegen Ende der Busch-Administration, Obama hat später noch nachgelegt und feiert jetzt die neuen Arbeitsplätze.


Dieser Werbespot (der übrigens nur ein einziges Mal gesendet wurde) hat jetzt noch einen ganz interessanten politischen Aspekt bekommen. Also die Message ist ungefähr ist "Halftime", also Halbzeit bei der Rettung von Chrysler (bzw. Detroit), man hat schon viel erreicht, es aber noch nicht endgültig geschafft, es ist noch ein Stück des Weges zu gehen und erst am Ende wird sich herausstellen, ob man gewonnen hat. Der Spot (an dessen Entwicklung Clint Eastwood übrigens selber mitgearbeitet und der seine Gage gespendet hat) wurde dann genau zur Superbowl-Halbzeit gesendet, mit Anspielungen auf das Match: " Halbzeit, jedes Team will gewinnen, überdenkt seine Strategie, ..."

Ja und jetzt kommt von republikanischer Seite (v.a. Karl Rove) der "Vorwurf", daß das eine versteckte Wahlhilfe für Barack Obama sei, eine politische Botschaft sozusagen. Auch Obama hat Halbzeit & man wolle den Chrysler-Erfolg mißbrauchen um seine Wiederwahl zu unterstützen. Die Sache wird in vielen Zeitungen diskutiert.

Francois Olivier sah sich mehrfach genötigt zu betonen, daß der Sport NICHT politisch gemeint sei ...