Re: BMW-Entwickler: E10 ist schädlich für alle Autos
Posted: 07 Mar 2011, 22:37
E10 auch in Frankreich ein Misserfolg: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/1275510
Biosprit als Klimaschützer?: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/1260204
Bund Naturschutz: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... r-Nutzen-f
Gabriel wirft Röttgen völliges Versagen vor: http://www.focus.de/politik/weitere-mel ... 06391.html
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Wie verkauft sich E 10 aktuell?
Schlecht und immer schlechter. Die Raffinerie PCK in Schwedt an der Oder, die 85 Prozent der in Berlin verkauften Kraftstoffe produziert, teilte auf Anfrage mit, dass im Februar nur 30 Prozent der bestellten E-10-Menge von den Tankstellenbetreibern abgeholt wurde. 60 000 Tonnen hatte PCK produziert, weniger als 20 000 wurden ausgeliefert. In den ersten März-Tagen bis zum Montag sanken Auslieferungen weiter. „Jetzt geht nur noch etwa ein Viertel der bestellten E-10-Menge weg. Die Tendenz ist weiter rückläufig“, sagte PCK-Sprecherin Vica Fajnor. Das „Nischenprodukt“ Super Plus, das bisher nur einen Anteil von fünf Prozent an der Produktion hatte, werde dagegen dieser Tage vier Mal so stark nachgefragt.
PCK in Schwedt hatte als eine der ersten von 13 Raffinerien in Deutschland mit der E-10-Produktion begonnen, „um die geplante Einführung schnell und vorbildlich umzusetzen“, sagte sie. Nun stoße das Unternehmen, das 1100 Mitarbeiter und 500 Fremdarbeiter in der Region beschäftigt, an logistische Probleme: Die Tankkapazitäten seien ausgelastet. „Daher mussten wir die E-10-Produktion jetzt massiv drosseln“, sagte Fajnor. Zudem fielen sehr viele Überstunden an – „das alles verursacht bei uns hohe Zusatzkosten“. Die werden letztlich die Gesellschafter der Raffinerie tragen müssen. Das sind unter anderen die Ölmultis BP, Shell, Eni und Total.
Zwar sei es theoretisch möglich, aus E 10, das zehn Prozent Bioethanol enthält, wieder herkömmliches Superbenzin (mit fünf Prozent Ethanol) zu machen. Aber auch das sei mit größerem Aufwand und höheren Kosten verbunden.
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Wer haftet für Schäden, die durch E 10 in Motoren angerichtet werden könnten?
„Den Schaden trägt der Autofahrer“, sagt Maximilian Maurer vom ADAC. Dabei ist die Rechtslage eigentlich anders – zumindest wenn das Modell auf der Unbedenklichkeitsliste der Deutschen Automobil Treuhand steht (www.dat.de). Dann kann man nämlich – juristisch gesehen – den Autohersteller in Regress nehmen. „Wenn der Hersteller das Modell für die Liste freigibt, steht er in der Haftung“, betont Maurer. Das Problem: Der Geschädigte muss nachweisen, dass die zerstörte Dichtung oder der korrodierte Tank wirklich durch das E 10 angerichtet worden ist. Das ist schwierig. „Man muss lückenlos nachweisen, dass man immer richtig getankt hat“, warnt Maurer. Doch wer bewahrt schon alle Tankbelege auf? Notfalls könnte man auch einen Sachverständigen beauftragen, aber das kostet. Außerdem führt die falsche Tankfüllung nicht sofort zum Motorschaden. Es kann Wochen dauern, bis der falsche Sprit das Auto zerlegt. Wie lange, will der ADAC jetzt herausfinden. Der Verband lässt einen Pkw, der den Biosprit nicht tanken darf, extra mit E 10 füllen, um herauszufinden, was passiert. Beweisprobleme stellen sich übrigens auch in anderen Fällen. Wenn etwa der Tankwart oder die Werkstatt zum E 10 raten, obwohl das Auto den Sprit nicht verträgt, haften sie für den Schaden. Allerdings, warnt Maurer, werden sie sich stets herausreden und behaupten, der Kunde habe sie falsch verstanden. „Und schriftlich gibt Ihnen sowieso niemand etwas.“
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Wer muss bei einem Stopp von E 10 Strafe zahlen?
Die Bezinbranche kolportierte in den vergangenen Wochen, sie müsse Strafzahlungen in Höhe von zwei Cent je Liter verkauften Kraftstoffs zahlen, wenn sie die vorgeschriebene Quote von durchschnittlich 6,25 Prozent Biosprit im Mittel aller Kraftstoffe nicht erfüllt. Mit dem Argument, die Unternehmen würden angeblich effektiv nur 0,5 bis einen Cent je Liter am Sprit verdienen, haben einige Unternehmen schon jetzt – vorsorglich also – bis zu zwei Cent je Liter aufgeschlagen, heißt es in der Branche. Damit zahlen Autofahrer schon heute für eine nur theoretisch mögliche Strafzahlung, die fällig wird, weil Politik und Wirtschaft sich nicht einig geworden sind.
Weiter im Text: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/w ... 24926.html
Biosprit als Klimaschützer?: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/1260204
Bund Naturschutz: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... r-Nutzen-f
Gabriel wirft Röttgen völliges Versagen vor: http://www.focus.de/politik/weitere-mel ... 06391.html
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Wie verkauft sich E 10 aktuell?
Schlecht und immer schlechter. Die Raffinerie PCK in Schwedt an der Oder, die 85 Prozent der in Berlin verkauften Kraftstoffe produziert, teilte auf Anfrage mit, dass im Februar nur 30 Prozent der bestellten E-10-Menge von den Tankstellenbetreibern abgeholt wurde. 60 000 Tonnen hatte PCK produziert, weniger als 20 000 wurden ausgeliefert. In den ersten März-Tagen bis zum Montag sanken Auslieferungen weiter. „Jetzt geht nur noch etwa ein Viertel der bestellten E-10-Menge weg. Die Tendenz ist weiter rückläufig“, sagte PCK-Sprecherin Vica Fajnor. Das „Nischenprodukt“ Super Plus, das bisher nur einen Anteil von fünf Prozent an der Produktion hatte, werde dagegen dieser Tage vier Mal so stark nachgefragt.
PCK in Schwedt hatte als eine der ersten von 13 Raffinerien in Deutschland mit der E-10-Produktion begonnen, „um die geplante Einführung schnell und vorbildlich umzusetzen“, sagte sie. Nun stoße das Unternehmen, das 1100 Mitarbeiter und 500 Fremdarbeiter in der Region beschäftigt, an logistische Probleme: Die Tankkapazitäten seien ausgelastet. „Daher mussten wir die E-10-Produktion jetzt massiv drosseln“, sagte Fajnor. Zudem fielen sehr viele Überstunden an – „das alles verursacht bei uns hohe Zusatzkosten“. Die werden letztlich die Gesellschafter der Raffinerie tragen müssen. Das sind unter anderen die Ölmultis BP, Shell, Eni und Total.
Zwar sei es theoretisch möglich, aus E 10, das zehn Prozent Bioethanol enthält, wieder herkömmliches Superbenzin (mit fünf Prozent Ethanol) zu machen. Aber auch das sei mit größerem Aufwand und höheren Kosten verbunden.
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Wer haftet für Schäden, die durch E 10 in Motoren angerichtet werden könnten?
„Den Schaden trägt der Autofahrer“, sagt Maximilian Maurer vom ADAC. Dabei ist die Rechtslage eigentlich anders – zumindest wenn das Modell auf der Unbedenklichkeitsliste der Deutschen Automobil Treuhand steht (www.dat.de). Dann kann man nämlich – juristisch gesehen – den Autohersteller in Regress nehmen. „Wenn der Hersteller das Modell für die Liste freigibt, steht er in der Haftung“, betont Maurer. Das Problem: Der Geschädigte muss nachweisen, dass die zerstörte Dichtung oder der korrodierte Tank wirklich durch das E 10 angerichtet worden ist. Das ist schwierig. „Man muss lückenlos nachweisen, dass man immer richtig getankt hat“, warnt Maurer. Doch wer bewahrt schon alle Tankbelege auf? Notfalls könnte man auch einen Sachverständigen beauftragen, aber das kostet. Außerdem führt die falsche Tankfüllung nicht sofort zum Motorschaden. Es kann Wochen dauern, bis der falsche Sprit das Auto zerlegt. Wie lange, will der ADAC jetzt herausfinden. Der Verband lässt einen Pkw, der den Biosprit nicht tanken darf, extra mit E 10 füllen, um herauszufinden, was passiert. Beweisprobleme stellen sich übrigens auch in anderen Fällen. Wenn etwa der Tankwart oder die Werkstatt zum E 10 raten, obwohl das Auto den Sprit nicht verträgt, haften sie für den Schaden. Allerdings, warnt Maurer, werden sie sich stets herausreden und behaupten, der Kunde habe sie falsch verstanden. „Und schriftlich gibt Ihnen sowieso niemand etwas.“
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Wer muss bei einem Stopp von E 10 Strafe zahlen?
Die Bezinbranche kolportierte in den vergangenen Wochen, sie müsse Strafzahlungen in Höhe von zwei Cent je Liter verkauften Kraftstoffs zahlen, wenn sie die vorgeschriebene Quote von durchschnittlich 6,25 Prozent Biosprit im Mittel aller Kraftstoffe nicht erfüllt. Mit dem Argument, die Unternehmen würden angeblich effektiv nur 0,5 bis einen Cent je Liter am Sprit verdienen, haben einige Unternehmen schon jetzt – vorsorglich also – bis zu zwei Cent je Liter aufgeschlagen, heißt es in der Branche. Damit zahlen Autofahrer schon heute für eine nur theoretisch mögliche Strafzahlung, die fällig wird, weil Politik und Wirtschaft sich nicht einig geworden sind.
Weiter im Text: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/w ... 24926.html