fiorello schrieb:
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> Ciao Silvan,
>
> ja es ist tatsächlich eigenartig, neue Modelel zu
> entwickeln ist bei einer angespannten
> Kostensituation sicherlich nicht ganz so einfach,
> aber bereits entwickelte Modelle einfach Ersatzlos
> einzustellen, sicherlich der falsche Weg, auch
> hier kann ein Facelift oder andere Motoren Wunder
> bewirken, so aber wenn sie eingestellt werden,
> bewegt man nichts mehr

>
> Es könnte einen der Verdacht ereilen, dass dieser
> Halbami sein Herz bei Chrysler hat und die Marke
> über das Ausbluten von Alfa und Lancia puschen
> möchte, in dem er Alfa und Lanciakunden zu
> Chrysler zieht um die Marken mittelfristig
> einzustampfen, welch ein Preis um eine Marke wie
> Chrysler den Nachwelt zu erhalten, geradezu
> pervers :X
>
> Saluti
> Fiore
Aber das ist doch Quatsch.
Brera und Spider wurden doch bei Pininfarina in Auftrag gefertigt und wenn sie evtl. bei jedem verkauften Auto draufzahlen mussten ist das jetzt die beste Lösung als wenn sie einen 6-stelligen Betrag in ein Facelift investiert hätten, das die zwei Modelle vielleicht nie mehr erwirtschaftet hätten. Wir wissen nicht mal, ob die zwei überhaupt ihre Entwicklungskosten erwirtschaften konnten und außerdem waren sie von Anfang an kein großer Wurf und selbst eingefleischten Alfisti zu schwer. Wahrscheinlich waren es auch Notgeburten wegen finanzieller Schwierigkeiten, anders kann ich mir nicht erklären warum sie die Front und Interieurteile des 159 bekamen.
Wenn Lancia und Alfa jeweils ca. 110.000 Autos im Jahr verkaufen und Fiat und Chrysler je deutlich über eine Million verkaufen ist doch ganz klar, dass bei der Sanierung die Gesundung von Fiat und Chrysler erstmal Priorität hat und bei diesen Größenverhältnissen könnte der Konzern es auch noch verkraften Alfa Romeo ganz einzustellen und auf diesem Wege sogar Pomigliano auch gleich los zu werden.
Alfa muss sich jetzt erst mal gesund schrumpfen, also es werden nur noch die wichtigsten und profitabelsten Modelle erhalten und wenn dann neben Fiat auch Chrysler wieder in guter Verfassung ist hat man auch das Geld wieder bei den "Spezialmarken" Alfa und Lancia zu investieren.
Es wäre auch falsch jetzt Chrysler den Schwarzen Peter zuzuschieben, denn auf der anderen Seite kann Lancia und Alfa dadurch die von Fans oft gewünschte Hinterradantriebs-Plattform nutzen, sie kommen dadurch an verschiedene 6- und 8-Zylinder und ein gewisses Know-How bei Geländewagen.
Und genau betrachtet ist es so, dass ohne Chrysler-Fusion Alfa und/oder Lancia über kurz oder lang hätten sterben müssen. Fiat hat sich jetzt sehr lange den Luxus geleistet sich zwei Marken mit kleinem Modellangebot zu halten die max. 150.000 Autos verkaufen und wohl auch keinen Gewinn erwirtschaften und das seit Jahren. Welcher andere Autokonzern leistet sich so etwas? Und es ist ja auch nicht so, dass es sich Fiat leisten konnte, denn bekanntlich stand sie vor ein paar Jahren noch vor dem Konkurs, natürlich nicht nur wegen Lancia und Alfa.
In den letzten Jahren hat Fiat bei Alfa erheblich mehr Geld in Modellentwicklungen und Marketing investiert und es wurde mehrfach versucht die Marke mal wirklich nach vorne zu bringen aber alles ohne Erfolg. Selbst mit Brera, Spider und GT haben sie weniger Autos verkauft als Lancia mit der wirklich armseeligen Modellpalette. Das ist auch sicher Marchionne nicht entgangen und ich habe auch das Gefühl, dass er Alfa Romeo für sowas wie einen hoffnungslosen Fall hält.
Nach dem x-ten Sanierungsversuch von Alfa musste Marchionne einfach mal die Notbremse ziehen und das zu Recht nachdem Lancia schon lange auf Sparflamme läuft.
Mit der Zusammenlegung von Lancia und Chrysler ist Lancia jetzt eindeutig in der besseren Position. Alfa wurde mit Maserati zusammengelegt, aber welche Vorteile oder modellpolitische Synergien könnte Alfa daraus ziehen? Es gab doch schon den 8C Competizione als Coupe und Spider, also einen Maserati mit Alfa Karosse die vor lauter Dekandenz auf jeweils 500 Stück limitiert wurden und Alfa soviel gebracht hat wie Lancia das Powerboot "Lancia di Lancia".
Durch Chrysler bekommt Lancia einen Phedra-Nachfolger. Wo hätte sonst einer herkommen sollen, da das Eurovan-Projekt auch von PSA nicht mehr gewollt wurde und Fiat selbst nichts entwickelt oder einen anderen Kooperationspartner in Aussicht hatte. Eventuell hätte sich sonst wieder eine jahrelange Lücke im Angebot ergeben.
Dazu kommen jetzt wieder Modelle oberhalb des Delta, als erstes der überarbeitete oder ganz neue 300C mit Lancia-Label. Sicher nicht die Traumlösung für einen Lancista, schon gar nicht für diejenigen, die immer noch auf die Wiederauferstehung des Thema warten und von den Chrysler-Fans ganz zu schweigen, aber immerhin. Mit der finanziellen Verfassung und der ständigen Bevorzugung von Alfa im Konzern hätte man ohne Chrysler-Fusion noch viel länger auf so eine Modell warten dürfen, wenn es überhaupt einmal gekommen wäre.
Außerdem wird sicher noch ein Sebring-Nachfolger als Lancia kommen, ich schätze auch als Cabrio und mit Glück auch als Kombi und was auch wichtig ist, es wird bald ungefähr doppelt so viele Händler geben.
Und ich bin auch sehr zuversichtlich, dass Fiat es bis dahin schaffen wird die Qualität auf europäisches Niveau zu bringen und ein für Lancia würdiges benessere a bordo zu schaffen
Ich sage auch, dass die Marke Lancia viel mehr Potential für eine Premiumstrategie bietet als Alfa Romeo, und ich glaube, dass Marchionne das auch erkannt hat.
Viva Lancia