Das „Project Football“ :?

Bob
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Re: Das „Project Football“ :?

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Hallo MP,
da muss ich dir leider widersprechen. Marchionne besaß tatsächlich einen eigenen Thesis, der auf Ihn in der Schweiz zugelassen war. Den hatte er von 2004 bis 2008 und nun steht er bei mir in der Garage ;-)
Ansonsten bin ich immer wieder erstaunt wie schnell sich der ein oder andere gleich um die Aufgabe seines Fahrzeuges bemüht nachzudenken, wenn soetwas in der Zeitung steht. Es gibt noch soviele wenn und aber, da kann es zur Taktik ebenso wie zu Gedankenspielen kommen. Das Lancia am seidenen Faden schon lange hängt und sicher immer Bestandteil von verschiedenen Gedankenspielen ist, daran müssen wir uns gewöhnen. Sollte Saab nun überhaupt nicht an Fiat fallen, sofern man überhaupt Opel bekommt und wenn...und wenn...und wenn...und wenn dann kann das Bild gleich wieder ganz anders aussehen. Jedesmal gleich endlose Diskussionen zu Ersatzteilversorgung oder schnellen Verkauf des eigenen Wagens anstellen, ist mir schwer nachvollziehbar. Wenn das alle so machen und schon garnicht eine Neuanschaffung in Erwägung ziehen, dann wird der turnaround sicher nicht geschafft. ich werde mich auf jeden Fall weiter sehr intensiv mit dem neuen Delta 1.8 beschäftigen und wenn es ein attraktives Angebot geben wird, ....
Ich hoffe, es geht jetzt nicht wieder das alte Wehklagen hier im Forum los, da kann man sich ja gerne noch ein paar alte Threads raussuchen und das Datum ändern, es passt sicher ;-)
Viele Grüße
Bob
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LCV
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Re: Das „Project Football“ :?

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Wer nun tatsächlich dieses Gerücht verbreitet hat, ist leider nicht festzustellen. Es ist aber durchaus möglich, dass Gegner des Fiat-Engagements (Opel-Betriebsrat, Gewerkschaft, SPD - also die ganze rote Bagage!) hier mit gezielten Falschmeldungen Sabotage betreiben wollen.

Wenn ich Fiat-Boss wäre und die Verkaufszahlen absolut und weltweit beurteilen müsste, spricht für Alfa eigentlich nur der bessere Bekanntheitsgrad (außerhalb Italiens), für Lancia aber immer noch der größere Erfolg trotz miserablen Marketings. Nur der Name bringt es auch nicht und in letzter Zeit hat man eh das Gefühl, dass dieses sportliche Image der Alfas mehr und mehr demontiert wird. Wenn also echt die Wahl zwischen Alfa und Lancia zu treffen wäre, würde ich Alfa killen. Wenn Lancia unter wesentlich schlechteren Bedingungen, mit einem unvollständigen Programm und etwas gewöhnungsbedürftigem Service (außerhalb Italiens) dennoch besser ist, wie gut könnte es werden, wenn die Verantwortlichen endlich mal ihre Arbeit machen würden?

Damit mir jetzt keine Alfa-Fans auf's Dach steigen: Alfa würde ich nur dann opfern, wenn ich wählen müsste. Ich würde es ebenso aufbauen wollen, um andere Segmente abzudecken. Sonst wäre ja auch die Neubelebung von Abarth und nun auch noch Innocenti absoluter Schwachsinn. A propos, Innocenti: Ob das eine gute Idee ist? Die hatten nun wirklich all die Probleme, die man allgemein italienischen Marken unterstellen will. Ich habe Innocenti De Tomaso gesehen, da ist die Karosserie quasi zusammengebrochen. Die waren aber nicht so sehr alt. Also hat der Name nicht unbedingt den Klang. Da würde ich eher Autobianchi wieder bringen.

Ich hatte schon mehrfach angedeutet, dass mir eine enge Zusammenarbeit von SAAB und Lancia sehr sympathisch wäre. Man könnte die Produktpalette entsprechend aufteilen, wobei SAAB ein Spitzenmodell nach oben bringen müsste. Diese SAAB-Versionen sollten dann mit möglichst wenig Aufwand optisch in Lancia-Modelle abgewandelt werden. Eben wie damals beim Thema-Projekt. SAAB-Fahrer sind ebenso wie die Lancia-Fahrer Individualisten. Jedenfalls stärker ausgeprägt als z.B. bei Volvo.
Falls die Kooperation mit Indien ebenfalls weiter vorangetrieben würde, könnte auch
Jaguar mit ins Spiel kommen. Die Zielgruppe für größere Lancia, SAAB und Jaguar ist sehr ähnlich. Freiberufler wie Architekten, Grafiker, Ärzte, Apotheker, Anwälte usw. sind da stark vertreten. Alle, die sich vom Premium-Einheitsbrei Audi-BMW-Mercedes abheben wollen. Und man sollte nicht vergessen, dass mit SAAB Lancia endlich auch wieder Cabrios im Programm hätte. Aber das ist Wunschdenken.

Kleine Anmerkung, dass Opel nicht Premium werden könne. Ohne mich hier als Opelaner outen zu wollen, will ich völlig wertfrei auf eine Tatsache hinweisen:
Nach dem 2. Weltkrieg war ein Opel Kapitän das absolute Oberklasseauto für den erfolgreichen Unternehmer. Nicht Mercedes und nicht BMW. Zwar hat Mercedes den 300 SL im Sportwagenbereich gebracht und den "Adenauer", weil unser erster Bundeskanzler sich den 300 als Staatskarosse ausgesucht hatte, und BMW hatte die V8-Serie 501/502 usw., aber keinen Erfolg. Im Gegenteil, ohne Isetta und den Einstieg der Familie Quandt gäbe es heute BMW nicht mehr. Und die etwas normaleren Mercedes-Modelle waren klar unterhalb der Opel Kapitäne angesiedelt. Mit dem Diplomat 5.4 V8 hat dann Opel nochmal ein Premiumprodukt gebracht, das auch in vieler Hinsicht den Mercedes in den Schatten stellte. Allerdings hatte der Stern inzwischen einen besseren Glanz. Ich hatte in den 70-er Jahren die Gelegenheit, hin und wieder einen Opel 5.4 Ltr. V8 zu fahren. Der lief damals schon 230 km/h und man hörte nichts. Er schwebte sozusagen. Und die GM-Automatic war damals das Beste, was man kriegen konnte. Opel hat es aber versäumt, da für entsprechend neue Premiumprodukte zu sorgen. Senator/Monza und Omega konnten da nicht mehr mithalten. Und Omega-Lotus war die reinste Katastrophe. Ich will damit nicht Opel loben, sondern zum Ausdruck bringen, dass man mit entsprechendem Aufwand auch wieder einen Über-Opel bauen könnte, vielleicht mit Maserati-Motor. Könnte Phaeton und A8 das Fürchten lehren. Es ist immer nur eine Frage des Geldes und wie man es vermarktet. Hier käme auch eine Art Aha-Effekt hinzu, weil das Volk in Erstaunen versetzt würde, wenn plötzlich ein solches Luxusgefährt von Opel oder Fiat käme.

Was die Gedanken angeht, ob man nun ganz schnell seinen Lancia verkaufen sollte bzw. ob dessen Wert nun im freien Fall wäre, glaube ich nicht, dass die Entscheidung gegen Lancia etwas wesentlich verändern würde. Würde ich gerade einen Neuwagen kaufen wollen/müssen, dann vielleicht erst recht einen der letzten. Das ist doch die Chance, eine Rarität zu erwerben. Wegen der Ersatzteile müssen einige umdenken. Wer hier im Forum meist nur neue Autos für wenige Jahre fährt, kann mit Recht vom Hersteller erwarten, dass er in jeder Hinsicht bedient wird. Diejenigen, die etwas ältere Modelle fahren, dazu rechne ich schon den Thema und die Kappa-Fahrer spüren es auch schon, wissen sich auch anders zu helfen. Bezüglich Thema-Teile muss ich den Händler kaum noch konsultieren. Es wäre Zufall, wenn der noch etwas hätte oder wenigstens auftreiben könnte. Und wenn, dann zu Wahnsinnspreisen.
Hat man noch ältere Lancias, vor allem solche aus der Zeit vor dem Fiat-Einstieg, kann man diese Organisation sowieso vergessen. Aber Clubs, Teilespezialisten und die Gemeinschaft der Liebhaber lösen die Probleme ohne den Hersteller und oft billiger und besser. Es gibt auch jede Menge Spezialisten, die schon relativ kleine Stückzahlen nachproduzieren (z.B. Windschutzscheiben ab 6 St.), wobei wieder über Clubs die Interessenten zusammengebracht werden. Wenn natürlich alle in Panik verfallen und ihre Autos auf den Markt werfen, läuft es wie an der Börse. Die Preise stürzen ab und wer etwas Geld und Platz hat, kann sich ein paar Rosinen ganz billig herauspicken. Wenn die Aufregung vorüber ist, werden auch die Preise wieder steigen.
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Frankg
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Re: Das „Project Football“ :?

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Mein Senf dazu.

Im Moment weiß keiner so recht wie es weiter geht.
Dass Lancia zur Disposition steht ist nicht weiter verwunderlich, auch wenn es schmerzt.
Ein Grund für oder gegen einen neuen Lancia sehe ich darin, jedenfalls für mich, nicht.

Zum Thema Premiummarke: wo war Audi vor 20 Jahren? Spießermarke für Beamte mit Hut - und heute?
Der von Piech damals eingeleitete Neuorientierungsprozess wurde von einem Vorstand mit den Worten kommentiert: „Wir müssen aufpassen unser Hosenträgerimage nicht zu verlieren". Soviel zum Wert irgendwelcher Aussagen nicht weiter genannter Vorstände oder Aufsichtsräte.
Ergo zur Premium-Marke lässt sich viel aufbauen, sicher auch Opel.

Zum Expansionskurs von Marchionne: Ich halte überhaupt nichts von Mergern oder Fusionen. Mir ist keine bekannt, die je funktioniert hätte. Warum sollte das ausgerechnet in diesem Fall so sein? Zumal - die Stimmung in den Unternehmen eindeutig dagegen spricht. Die meist übersehene Schwierigkeit in Mergern oder Fusionen liegt in der Stimmung der Mitarbeiter, die sich plötzlich nicht mehr solidarisch mit „ihrer” Firma fühlen und in Folge dessen Dienst nach Vorschrift machen.
Mit großem Vergnügen habe ich Herrn Berger an der Seite von Marchionne beim Besuch von Opel gesehen. Ich glaube er reibt sich schon die Hände. Immerhin hat er Erfahrung aus dem Rover / BMW Merger vorzuweisen. Als Aufsichtsrat von FIAT kann ihm die Akquise von OPEL für sein Beratungsunternehmen nur Recht sein.
Ich erstaune mich immer wieder darüber, wie wenig man aus eigenen Erfahrungen lernt. Das Managermärchen, dass nur große Unternehmen überleben ist doch längst widerlegt. Im Gegenteil, die großen stolpern über ihre eigene Trägheit. Ob ein Unternehmen überlebt oder nicht, hängt ausschließlich davon ab, ob es einen Markt für dessen Produkte gibt.
Offenbar gibt es so einen Markt für Lancia. Das lässt mich hoffen.
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LCV
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Re: Das „Project Football“ :?

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@ Frankg: Deckt sich komplett mit meiner Einschätzung.

Große Marken mit Millionenausstoß haben zwar in Hochkonjunkturzeiten den Vorteil, sich größere Reserven schaffen zu können und insgesamt höhere Summen für die Entwicklung zur Verfügung zu haben, aber die gesamten festen Kosten sind derart hoch, dass daraus ein enormer Erfolgsdruck entsteht. Folglich ist man in Krisenzeiten auch wesentlich anfälliger. Was neu an dieser Krise ist: Bisher trafen solche Flauten die Massenhersteller à la VW, Opel, Ford und natürlich auch Fiat besonders hart. Der Grund ist einfach. Der "kleine Mann" wird in Krisenzeiten und wenn womöglich der Job in Gefahr ist, wohl kaum ein neues Auto ordern. Also wird der alte Golf mittels Eigenleistung, evtl. Schwarzarbeit oder Billigwerkstatt nochmals über den TÜV gemogelt, um 2 Jahre Zeit zu gewinnen. Ist es dann immer noch nicht besser, tut es auch ein billiger Gebrauchtwagen.
Wer gut verdient und auch positiv in die Zukunft schaut, verschiebt den Kauf eher nicht, sondern setzt vielleicht gegenüber seinen Angestellten ein Zeichen der Eigenbeschränkung und Bescheidenheit, indem der 600 V12 aufgeschoben wird und es erst mal ein 380 oder so etwas auch tut. Es kann durchaus sein, dass der Hersteller am kleineren Auto dank höherer Stückzahl sogar mehr verdient als am Spitzenmodell. Deshalb sausten die Massenproduzenten bei jeder Krise in den Keller und die Premiumhersteller merkten nur wenig davon.

Dieses Mal ist es anders: Es kamen ja mehrere Krisen zusammen: Immobilien, Banken, Auto, Luxusgüter allgemein, weitere sind im Anmarsch. Hier gibt es massenhaft Pleiten und auch Jobs in den obersten Etagen sind nicht mehr sicher. Das ist die Klientel, die eben Audi A8, 7er, S-Klasse, die entsprechenden Sportwagen der drei plus Jaguar, Ferrari, Maserati, Porsche kauften. Durch die umstrittene Abwrackprämie kam es sogar zu einer momentanen Umkehr der Situation. Dies ist aber nur eine vorübergehende Erscheinung, da nach Ablauf der Aktion die Märkte für kleine Autos in ein Loch fallen werden.

Ich halte auch nicht viel von Fusionen, wage aber keine Prognose, da eben dieses Mal alles anders ist. Auch spielt jetzt die Politik eine große Rolle und könnte mit Steuermilliarden die Projekte tatsächlich zum Laufen bringen. Trotzdem ist die Aussage, unter 6 Mio. Absatz/Jahr wäre man nicht lebensfähig, Unsinn. Man muss nur deutlich weniger bauen als der Markt haben will, selbst in Krisenzeiten. Man muss Lieferzeiten haben, dann hören die Rabattschlachten auf. Kann ich in schlimmsten Zeiten 100.000 Autos absetzen, baue ich nur 90.000. In besten Zeiten könnten es 250.000 sein, ich baue trotzdem nur 90.000. Das sichert auch die Arbeitsplätze. Vor allem könnte ein Unternehmen mit dem Jahresausstoß von 90.000 Autos tatsächlich unter'm Strich mehr verdienen, als eines mit 5 Millionen Autos. Beim 5 Mio.-Hersteller wird es weiter heißen Preiskampf geben und die Gewinne sind futsch. Natürlich muss der kleine Hersteller echt attraktive Autos anbieten oder Kultstatus haben (wie Morgan), damit die Kunden die Lieferzeiten und Festpreise schlucken. Unter solchen Gesichtspunkten wäre es machbar,
Geldgeber vorausgesetzt, dass Lancia/SAAB als kleiner Hersteller herausgelöst wird. Um die Entwicklungskosten zu senken, könnte man von Fiat, Opel oder wem auch immer, Komponenten beziehen. Plattform von da, Antriebseinheit von dort.

Aber, warten wir es ab. In ein paar Wochen oder schon Tagen wissen wir mehr.
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lanciadelta64
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Re: Das „Project Football“ :?

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Ciao Frank,

nun war meine Aussage ja gegenüber Opel nicht negativ gemeint. Aber Opel ist wie FIAT und VW nun einmal ein Massenhersteller und gerade in den oberen Segmenten spielt der Name eine Rolle. Opel, FIAT und auch VW gelten eher als "Proleten-Autos". Der Stamm der Kunden kommt nun einmal nicht aus gehobenen Kreisen. Schau dir den Phaeton an. Der wurde zum Super-Flop und mit Sicherheit nicht, weil das Auto schlecht ist, sondern weil kein Manager mit einem VW-Logo durch die Gegend fahren will. Ähnlich sieht es in Italien aus. Schon ein FIAT Croma hat Imageprobleme, weil man sich damit nicht anfreunden kann.

Ob nun der Name Innocenti kommen wird, ist immer noch nicht geklärt und wenn ja, ob auf allen Märkten. In Italien hat Innocenti einen klangvollen Namen und wäre nicht völlig abwägig. Auch ich würde Autobianchi vorziehen. Dass man aber auf jeden Fall einen Namen unterhalb FIATs haben will, ist verständlich, denn mit FIAT Duna und Co hat man es sich kräftig versaut. FIAT wird in Italien immer noch mit diesem brasilianischen Duna in Verbindung gebracht.

Innocenti hat zuletzt in Italien die brasilianischen Modelle von FIAT Uno an den Mann gebracht und war damit nicht unbedingt erfolglos. Ich glaube ja auch nicht, dass jemand mit Dacia "qualiativ hochwertige" Autos in Verbindung bringt ;)

Den Autokauf mache ich doch nicht von Gerüchten abhängig. Denn wenn das so wäre, würde ich nur noch mit dem Fahrrad fahren. Wenn ich mir heute über ein Problem, dass schlimmstenfalls in 5/6 Jahren passieren wird, Gedanken machen muss, was sollen dann die 50.000 Insignia-Besteller sagen? Denen hat der drohende Konkurs von GM und Opel ja auch nicht gestört und das ist immerhin sehr aktuell und nicht eine Frage von 5/6 Jahren.

Keiner, auch nicht Marchionne, Verheugen oder wer auch immer kann heute voraussagen, wie der Markt sich in 5 oder 6 Jahren entwickelt, ja es ist schon schwierig über einen Zeitraum von 12/24 Monaten etwas vorherzusagen.

Also sehe ich zurzeit keinen Grund, einen Lancia nicht zu kaufen, nur weil jemand aus dem Aufsichtsrat (das wurde extra betont, damit es den Anschein von Seriösität hat) diese Äußerungen getätigt hat.

Viele Lancia-Besitzer haben außerhalb Italiens mit älteren Fahrzeugen eh Ersatzteilprobleme und das kann sich kaum verschlechtern, oder? Betroffen wären demnach nur Besitzer von Ypsilon, Musa und Delta, oder? Nun gut. Diese Fahrzeuge teilen teilweise sehr stark die Teile mit FIAT, insofern ist diesbezüglich die Versorgung durch diese Äußerung nicht besser oder schlechter. Wer ein Thesis hat, wird auch davon nicht betroffen sein, denn egal, was immer mit Lancia passiert, das mit dem Thesis ist eine eigene Geschichte. Der Phedra wiederum ist ein "Franzose", dazu auch noch mit einem FIAT-Pendant eng verwandt, ergo auch hier wird sich nichts ändern.

Ich sehe also nirgendwo einen Grund, auf der Basis der Äußerungen einen Lancia jetzt zu verkaufen oder keinen neuen zu kaufen. Da sind andere Kriterien erheblich wichtiger.

Saluti

Bernardo
lanciadelta64
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Re: Das „Project Football“ :?

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Warum wurde dann der Phaeton ein Flop, wenn man aus Opel auch eine Prämiummarke machen kann? Audi war immer oberhalb von VW angesiedelt und daher verwundert es nicht. Kannst du dir vorstellen, ein Manager, der von seinen Kollegen grinsend als "Manta Manta" betitelt wird?

Wenn schon kaum einer in einem VW herumfahren will (und VW hat einen klangvolleren Namen als Opel), dann erst recht nicht in einem Opel-Prämium (oder FIAT-Prämium)...
lanciadelta64
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Re: Das „Project Football“ :?

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Hallo Bob,

ich sehe es sehr ähnlich. Ich werde meinen zukünftigen Autokauf nicht von Worten abhängig machen, die irgendein EU-Kommissar, ein Betriebsrat oder ein nicht namentlich erwähnten Aufsichtsratmitgied losgelassen hat. Das habe ich 2004 nicht gemacht und werde es auch heute nicht tun. Wenn der Preis eines neuen Lancias in meinem Rahmen passt, kaufe ich ihn, wenn nicht, dann eben nicht. Der Rest ist für mich "chiacchiere da bar" (Stammtischkneipengeschwätz).

Einige vergessen auch, dass Lancia in Italien einen Marktanteil zwischen 4 und 5% hat und das mit drei Modellen. Im nächsten Jahr kommt der neue Lancia Ypsilon heraus, der Delta ist nicht einmal ein Jahr alt, also wird es Lancia-Fahrzeuge mindestens noch die nächsten 6 bis 8 Jahre geben. Was danach passiert, kann keiner vorhersagen, nicht einmal, ob nicht auch bis dahin VW in Schieflage geraten kann, oder BMW, Mercedes oder FIAT selbst. Genauso kann es die Franzosen treffen...

Ich glaube also nicht, dass eine Fusion mit Opel die Chancen von Lancia schwächen wird. Wenn Lancia verschwindet, dann aus anderen Gründen und sollte der Delta weiterhin halbwegs erfolgreich agieren, der neue Ypsilon sehr gut starten, wird man kaum Lancia aufgeben. Ich glaube eher, dass sich Alfa-Italia um die einheimischen Arbeitsplätze Sorgen machen muss, denn Marchionne will Pomigliano unbedingt loswerden, lieber gestern als morgen.

Saluti

Bernardo
mp
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Re: Das „Project Football“ :?

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im meinte auch im Sinne von gekauft, weil er die Marke soooo liebt. Auf Marchionne werden noch ein paar andere Modelle vom Konzern zugelassen sein. Interessant das er zu den Verhandlungen mit Opel genau mit jemem Auto gekommen ist das aus der ganzen Situation ausgegliedert werden soll. Die Ferrari/Maserati AG ist ja schon länger angedacht. Trotzdem ich bleibe dabei für mich hat Marchionne nie richtig Vertrauen in die Marke sondern immer offensichtlich Alfa Romeo bevorzugt und glaube er und die anderen Manger im Konzern erkennen das Potential der Marke, speziell im Ausland gar nicht....... ansonst ich gönne Marchionne alles nur nicht das das mit Opel klappt....
Bob
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Re: Das „Project Football“ :?

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Na da sind war schon mal mindestens zwei anti schwarzseher :-)
Mein Händler hat mir von einer ersten Präsentation des neuen Ypsilons für ausgewählte Partner berichtet an der er teilgenommen hat. Er meinte, der Wagen sei eine echte Wucht. Bin mal sehr gespannt und warte jetzt ab, wie oft nun darüber spekuliert wird, ob schon Autobianchi oder Innocenti draufgepappt wird ;-))
Grüße
Bob
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mp
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Re: Das „Project Football“ :?

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also ich hatte eienen Freund der hatte einen braunen Innocenti Mini de Tomaso und das klang gar nicht nach billig - da schon eher Autobianchi aber noch mehr Zastava...wem gehören da die Namensrechte???
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