Neuling

[Ciuffolotto]

Weiter gehts...

Nun stand ich da mit kurzem Hemd. Was tun?
Tansport auf Lkw nach D organisieren? Dann hab ich ein kaputtes Auto da stehen und muss irgendwie ne Werkstatt finden und dann die Kiste dahin transportieren lassen. Wohl wissend, das die eher kompetenten Werkstätten im süddeutschen Raum zu finden sind.

So wie er ist im Netz in CH über Ricardo verkaufen? Mängelbehaftet wie er jetzt ist, würde das wohl eher weh tun.

Zurück zum Auktionshaus und dann in die nächste Auktion bringen? Käm ich mir irgendwie blöd bei vor.

In CH reparieren lassen?
Zumindest war der Fahrzeugtyp der Werkstatt nicht fremd und der Laden machte einen guten Eindruck. An Teile sollten sie auch ran kommen.
Also am Sonntag die Karre der Werkstatt auf den Hof gestellt, Schlüssel in den Kasten geworfen. Ab jetzt hilft nur beten.

Schnell noch ein Bahnticket organisiert, um am Montag dann nach Hause zu fahren. Offenbar war ich wohl nicht der einzige, der die Absicht hatte mit dem Zug zu fahren.

Und die Bahn hat alles gelieferte was sie konnte, Verspätungen, Zugausfälle, herum dirigieren der Reisenden von einem Bahnsteig zum anderen und wieder zurück, unverständliche Durchsagen, überfüllte Ersatzzüge, die dann aufgrund von Überlast nicht losfahren konnten und das Personal dann die Reisenden wieder raustreiben musste.
Thank You for chossing Deutsche Bahn. Nach 12 Stunden hatte ich es dann irgendwie geschafft zu Hause anzukommen. Was ein Horrortrip.

Mittwochs folgte dann die erste Diagnose. Nockenwellensensor und Zusatzbatterie
Ok, kann ja nicht so schlimm sein und um Erledigung gebeten. Vom Kühlwasserproblem keine Spur.

Achja, aber vor dem 06.12 haben wir keine Termine mehr frei. In meinem Hirn setzte sich der Gedanke fest, das damit auch der Dezember gelaufen war. Na ja, werden die Exportnummernschilder halt verlängert, kann ja nicht so schwierig sein.

Beim Durchgehen der vorhanden Unterlagen und Bilder und weil die Werkstatt eh zu Gange war, bat ich um Zahnriemenwechsel mitsamt Wasserpumpe (letzter bei 70.000), Reifenwechsel auf Winter (die vorhandenen 2010), Batterietausch und Austausch der Flüssigkeiten. Dann ist das schonmal weg.

Zwischenzeitlich den Zollagenten hinhalten und auf Januar vertröstet. Dieser steckte mir dann, dass alle Papiere, auch die für den schweizer Zoll, mit Ablauf des November keine Gültigkeit mehr hatten. UND ...weil ich den Exportzeitraum überschritten hatte, vor Beantragung neuer Exportkennzeichen nun auch eine schweizer MFK fällig ist.
Dankeschön, damit war klar das es im Dezember, mitsamt den Feiertagen nichts mehr wird.
Anruf bei der Werkstatt, man möchte sich um die MFK kümmern. Ok machen sie.

Zwischenzeitlich war ich nicht untätig und erkundigte mich, was es denn braucht, um das gute Stück in D zu zulassen. HU und AU und unbedingt ein COC (EU Konformitätsbescheinigung). Ansonsten Vollabnahme.
Nun, da ich wusste das bei den Papieren kein COC dabei war, weil es das in der Schweiz nicht braucht, das Dingen aber in Italien gebaut wurde, muss sich da doch rankommen lassen.

Mit Gott und der Welt, Lancia und Stellantis telefoniert bekam ich eine Werkstatt im Göttinger Raum benannt.
Ja, das könne man anfordern, aber ich müsse persönlich erscheinen und es würde 900 EUR kosten.
WTF das kanns nicht sein.
Aus der Schweiz dann den Tipp erhalten, ich solle es im Netz über getCOC versuchen. Gesagt, getan.
Fahrgestellnummer reingetippt, 350 EUR gelöhnt und binnen 17 Tage solle ich es erhalten. Die 17 Tage waren rum, aber kein COC. Mail geschrieben, Antwort kam, ich solle die Fahrgestellnummer hinten im Kofferraum fotografieren. Habe ich dann auch gemacht.

Mal wieder ein Abstecher ins Emmental und bei der Werktstatt reingeschaut. Die berichteten das der TÜV/ MFK Termin geplatzt sei, da das Kühlwasserproblem unmittelbar vor der Untersuchung zugeschlagen habe. Jedoch wurde das Fahrzeug geprüft und man müsse lediglich nochmal vorfahren und zeigen dass der Fehler behoben sei. Immerhin etwas.
Derzeit sei man dabei den Wagen ausgiebig zufahren und zu testen. Der Thermostat sei getauscht und eine Bypass um das defekte Kabel zum Steuergerät gelegt. MFK sei nun auch frisch. Puuuh. Erleichterung.

War nur noch das Problem mit den neuen Exportnummernschildern und der damit einhergehenden Gültigkeit der Versicherung.

Weiter in Kürze
Gruß
Dirk

[Bob]

vielleicht überlas ich es in den langen Texten, was war denn bis zu dem Zeitpunkt das Kühlwasserproblem ?

[Ciuffolotto]

Hallo Bob,

bis zu dem Zeitpunkt fuhr es sich normal, lediglich die EPB Warnleuchte war an. Aber die EPB arbeitete hörbar.
Dann die Sache mit der fallenden Kühlwassertemperatur, irgendwo oberhalb 1200 m konnte ich beobachten das die Temperatur (Zeiger) sank.
Weiter unten dann wieder normal.
Am Folgetag kam dann die rote Warnleuchte der Temperaturanzeige, Zeiger auf null, Kühlerlüfter volle Drehzahl und dann folgten Motorsteuergerät usw.. Dann ruckeliger Lauf, unrund. Das war dann der Nockenwellensensor.

Gruß
Dirk

[Bob]

Hallo Dirk,

Die Thermostate der V6 sind nach meiner Erfahrung tatsächlich etwas empfindlicher hinsichtlich wenig Benutzung bzw längeren Standzeiten. Habe auch schon mehr als eines tauschen lassen.

Grüsse

Bob

PS, beim Wort Karre für den Thesis schüttelt es mich immer wieder ;)

[Ciuffolotto]

Hallo Bob,

Du weißt wie ich es gemeint habe

Gruß
Dirk

[Ciuffolotto]

Das COC (EU Konformitätsbescheinigung)
Es war immer noch nicht angekommen, Zeit dem Laden etwas Druck zu machen. Es sei sehr schwierig von Stellantis etwas zu bekommen (was ich durchaus nachvollziehen kann), aber man sei dran, könne aber nicht sagen wann es kommen würde.... und das Geld könne ich nicht zurück verlangen, da der Prozess schon angestoßen sei. Ärgerlich, ich sah weitere Streiterei auf mich zu kommen.

Dann aber im Gespräch mit der Werkstatt „das COC können wir auch besorgen“. Na gut, dann macht ihr mal.Wohl wissend das ich evtl die Kohle bei den Holländern u.U. In den Sand gesetzt hatte.
Zwei Stunden später kam dann der Anruf aus der Werkstatt, dass sie es nicht kriegen können.
Wieso?
Es hätte schon jemand aus Holland angefordert und der Hersteller gebe es nur einmal an den tatsächlichen Besitzer aus.
Aha, schön zu wissen das da etwas im Fluss ist.
Tatsächlich kam es dann samstags per Mail und montags war es dann in der Post. Jetzt wusste ich auch warum sich die Werkstatt in D so angestellt hatte, mit persönlich erscheinen und so. Ich hatte da etwas mehr erwartet, also eher son amtliches Format. In Wahrheit war es eine lausige Kopie bestehend aus 2 Blättern, schlecht lesbar und leider nur auf italienisch. Das hatte noch Folgen, aber dazu später.
Aber ein weiteres Häkchen gesetzt, wir kommen der Sache langsam näher.

Mittlerweile war es Mitte Dezember geworden. Da um Weihnachten und Silvester sowieso nix geht, ich keinen Bock auf Bahnchaos hatte, der 02.01 in der Schweiz Feiertag ist und ebenso der 06.01 in BaWü und Bayern, schmiedete ich den Plan den Thesis am 07.01 zu überführen,.
Habe es tatsächlich mehrfach gesehen, das dann einfach ein Schild am Grenzübergang steht „ Heute kein Zoll“

Fehlten also nur die Exportkennzeichen, die Zollpapiere hatte ich ja organisiert. Um etwas Sicherheit zu generieren musste die MFK (TÜV) an den letzten 4 Tagen eines Monats beim schweizer Straßenverkehrsamt vorgelegt werden, um den Folgemonat Versicherungsschutz zu haben. 14 Tage waren mir einfach zu knapp.
Die Werkstatt hatte Silvester natürlich geschlossen, aber gottseidank hilft die Freundin aus. Weiteres Häkchen gesetzt

Parallel das Bahnticket für den 04.01. besorgt, damit noch genug Zeit bleibt um vor der Überführung Probe zu fahren und Vertrauen ins Fahrzeug zu gewinnen.

Es folgt das Intermezzo beim Zoll.

Gruß
Dirk

[Ciuffolotto]

Das Zoll Intermezzo Teil I
Das Wochenende mit reichlich Probefahrten war vorbei und für den 07.01. stand nun die Überführung an. Bewaffnet mit allen schweizer Papieren um 08:30 rein ins Auto und ab Richtung Basel/ Weil am Rhein. Am Zoll angekommen und gefragt wo ich denn hin müsse, um ein Auto zu exportieren. „ Sie müssen dahinten in das runde Gebäude und das Auto bei Mäckes auf dem Parkplatz abstellen. Dann durch das Loch im Zaun zum Eingang.“ Gesagt, getan.

Es war rattenkalt und der Wind pfiff mir um die Nase. Das Zollgebäude ist wie ein Turm aufgebaut mit innenliegendem Treppenhaus, seitlichen Büros und 4.Etagen hoch. Im EG war der schweizer Zoll rechts und der deutsche links. Darüber Zahlstellen und in den übrigen Etage waren nur Speditionen angesiedelt.

Schnurstracks zum schweizer Zoll angestellt und ich sah dem Zöllner schon an, das er irgendwie ziemlich unmotiviert war. Am Schalter (so wie bei der Post) mein Mäppchen abgegeben und mein Anliegen vorgetragen.
Er schob mir einen dünnen rosa Zettel rüber den ich ausfüllen sollte. Vielleicht kennt ihr das, wenn man auf so nem dünnen Zettel, mit nem billigen Kuli auf einer angerauhten Oberfläche schreibt. Das gab ein ordentliches Gekritzel. Den Zettel zurück geschoben und nach nur einer Sekunde“ Da fehlt noch das „ Ok, eingetragen und dann das Spielchen 3 mal gemacht. In der Zeit wäre der Zöllner zehnmal schneller wenn er es selbst eingetragen hätte.

Dann „ Auf der Warenverkehrsbescheinigung steht hinter dem Herkunftsland Italien und dem Bestimmungsland Deutschland, da muss jeweils EU stehen“.
Jetzt bloß keinen Spruch machen...

Er blätterte weiter durch die Papiere bis zur Warenverkehrsbescheinigung. Auf der Warenverkehrsbescheinigung stand im Feld Ausführer die Galerie, da und im Feld Empfänger meine Adresse
„Wo denn die Vollmacht der Galerie wäre, das Fahrzeug zu überführen?“
WTF???
Der Kaufvertrag lag schließlich bei. Wieso soll ich für ein Auto was mir gehört eine Vollmacht beibringen???
„Ohne die geht es nicht“, ich war sprachlos und sah mich schon auf dem Rückweg nach Bern.

Also die Galerie angerufen, die meinte, das hätten sie noch nie gehört. Aber sie würden es mir per Mail schicken. OK, dann geh ich mal die deutschen Zollpapiere bei der Speditionabholen, wie mir der Agent geheißen. Also hoch in die 3. Etage, der Aufzug ist schließlich nur für Bedienstete. Dort waren meine Spedition angesiedelt. Der Flur war schmal, an einer Seite eine kleine Holzbank, alle Türen zu und reichlich Lkw-Fahrer aus aller Herren Länder saßen da. Vor den Türen Corona-Barrieren und ein Schild, man solle anklopfen, es würde geöffnet. Angeklopft, nach einiger Zeit ging dann die Tür auf, was ich den Wolle. Brav mein Anliegen vorgetragen und die Dame durchsuchte ihre Unterlagen. „ Ich finde hier nichts“
In der Vorwoche hatte ich extra den Agenten angerufen alles sicherzustellen.
Nach erneuten Suchen kam die Frage aus dem Hintergrund seit wann die Papiere vorgelegen haben sollen. Das war ja schon im November. „ Also länger als drei Wochen heben wir hier nichts auf“ Super

Bin dann etwas deutlicher geworden das sie sich gefälligst kümmern sollen. Ja, würde man machen, ich solle mich gedulden. Nach 'ner gefühlten Ewigkeit kam dann die Vollmacht per Mail und die Papiere wurden mir in die Hand gedrückt.

Es folgt das Zoll-Intermezzo Teil II
Gruß und schönes Wochenende
Dirk

[Bob]

was eine Odysee, Du armer, habe die Befürchtung, dass Teil 2 nicht besser wurde.

[Meiose]

Wie bei Asterix und Obelix gegen César

[Ciuffolotto]

@Meiose

genau so hab ich mich gefühlt
Die Paralellen beim Gebäude können kein Zufall sein, das wurde bewußt so gebaut
Gruß
Dirk