Twin-air in Zukunft nicht mehr verfügbar?

[Delta LX]

Die Marchionn'sche Strategie, sich aus dem B-Segment in Europa zurückzuziehen, kommt dem Eingeständnis eines Scheiterns gleich. Ob der gute Mann nach Verlassen des Chefpostens irgendwo im EXOR-FCA-Konstrukt noch eine Funktion einnehmen wird oder nicht: klar dürfte klar sein, dass sein Nachfolger die notwendigen Korrekturen an dieser Strategie vornehmen wird müssen. Denn nur mit Panda und der 500er Reihe fehlen der Marke FIAT (und damit dem Konzern) elementare, nein, fundamentale Argumente im Gesamtangebot. Die Modelle «Argo» und «Cronos» aus Braslien bzw. Argentinien, sowie die dann technologisch aktualisierte «Tipo»-Reihe von Tofaş liefern die Lösung für genannte Defizite. Letztere nimmt Marchionne in seinem Strategiepapier im kurzfristigen Interesse des Shareholder-Value bewusst in Kauf, mittel- bis langfristig aber entzöge er damit FIAT - und wohl auch FCA - die notwendige Substanz zum Überleben in Europa.

[mp]

sie sollten zusperren......

[web.uno]

beim letzten 5jahresplan hieß es noch FIAT deckt die bereiche bis zum C-segment ab. tja, wenn man sich nur auf die unteren 3 segmente konzentrieren will sollte man doch zumindest auch das B-segment berücksichtigen... ich denke auch das sein nachfolger an der aktuellen strategie wird nachbessern müssen - doch bis dieser im amt ist und entsprechende neue modelle in den start- löchern stehen vergeht doch wieder viel zu viel zeit. ich denke SM versteift sich aktuell zu sehr darauf dass ALFA wieder anspringt.

[Delta LX]

Ich befürchte eher, SM versteift sich zu sehr auf Jeep. Und wenn man die Sprunghaftigkeit und Ungeduld Marchionnes berücksichtigt, ist es nicht auszuschliessen, dass er (für sich) den Glauben an den Durchbruch Alfas schon wieder verloren hat, er aber aus Gesichtswahrung noch an den gesetzten Zielen festhält…

[Parzifal]

die Versteifung auf Jeep beruht auf der Erkenntnis dass sich diese Marke besser verkauft ( was in den letzten Jahren gewachsen ist bzw. so in der Form vor 5 Jahren nicht geplant war ) In Brasilien ist der Jeep Compass der meist verkaufte FCA PKW der Renegade an 4, in Europa liegen beide auf 5 und 6. Jeeps sind Weltweit verkaufbar wenn jetzt noch der " mini " Jeep kommt wird in Europa noch interessanter.

[Delta LX]

Schön und gut. Nur: Marchionne weiss dennoch das Potenzial der einzelnen Marken des FCA-Portfolios nicht (richtig) zu nutzen. Stellt sich nicht gleich ein signifikanter Verkaufserfolg ein, scheint der gute Mann sein Interesse daran zu verlieren - und tritt noch verbal nach, indem er sich öffentlich in unverantwortlicher Art und Weise negativ über die betreffende Marke äussert. Andere Gruppen investieren massiv in die Lancierung teilweise neu kreierter Marken, um die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse optimal abzudecken, doch Marchionne geht den umgekehrten Weg. Und dieser ist einzig und allein der Orientierung am Shareholder-Value geschuldet, was den Kunden auf der Strecke bleiben lässt. So hoch man Marchionne die Rettung Fiats vor der Pleite 2004/5 anrechnen muss: für die weitere Zukunft des Unternehmens ist er nach Überzeugung vieler schlicht und ergreifend nicht mehr tragbar.

[Parzifal]

Fiat hat kein Potential, Chrysler international auch nicht, Lancia auch nicht, Alfa wahrscheinlich auch nicht, Dodge wahrscheinlich auch nicht, Ram als Nutzfahrzeugmarke sicherlich, Masserati nur bedingt, Jeep auf alle Fälle. Wenn kein Potential vorhanden ist kann man auch keins nutzen. Dummerweise verkaufen sich Jeeps auf märkten wo Fiat sich gut verkauft noch besser ( siehe Brasilien ) was zu einem Dilemma führt dass man auch gleich alle SUVs bei Jeep lässt ( und der SUV Markt boomt nunmal ) und irgendwie lohnt es auch nicht so wirklich Schwestermodelle für die anderen Marken zu bauen. Ich glaube dass SM das Potential der meisetn FCA Marken kennt und ( leider für so manchen ) gerade richtig einschätzt

[Delta LX]

«Fiat hat kein Potenzial…» - Sorry, dann hat jede andere europäische Volumenmarke ebenfalls «kein Potenzial». Die Marke FIAT hat in ihren angestammten Segmenten auf jeden Fall weiterhin Potenzial, weswegen es ja einem Wettbewerbsrückzug gleichkommt, das B-Segment in Europa aufzugeben.

[Parzifal]

du schaust durch die Fiat Fanboy-Brille glaub mir! Ein Konzern der auf die Beine kommen muss, kann nichts produzieren was sich nicht lohnt

[Delta LX]

«Fiat-Fanboy-Brille» - Papperlapapp, der Konzern ist ja schon längst wieder «auf den Beinen» (er dürfte in diesen Tagen schuldenfrei dastehen), also geht's nur noch um Maximierung des Shareholder-Value. Was du sagst, hätte vor zehn, fünfzehn Jahren gegolten, aber die signifikanten Einschnitte folgen ja erst jetzt, indem man sich in Europa peu à peu aus dem Volumen-Markt zurückzieht. Faktisch heisst das: Wettbewerbsrückzug. Klar, dieser erfolgt aus einem übersättigten Markt; andernorts, v.a. in Südamerika, geht man mit der Marke FIAT richtigerweise in die Vollen. Dennoch spräche im Grunde nichts dagegen, im Gegenteil, es würde gar Sinn machen, gewisse Produkte von dort nach Westeruopa zu exportieren.