Lancia Thema in der Autorevue.at

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LCV
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Re: Lancia Thema in der Autorevue.at

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Ich habe sämtliche Abos vor ein paar Jahren gekündigt. Neuwagen interessieren mich nicht,
bezüglich der alten wird nur "wiedergekäut" und was diverse allgemeine Themen angeht, z.B.
politische in Bezug auf Oldtimer und Autos generell, so habe ich andere Quellen.

Ich kann deshalb nichts über die aktuellen Ausgaben sagen. Geht man aber 10 - 15 Jahre
zurück, so war zwar MOTOR KLASSIK mehr das Hochglanzmagazin und Oldtimer Markt,
und erst recht Oldtimer Praxis, die Schrauberzeitschrift, aber damals gab es einen sehr
entscheidenden Unterschied. Wurde bei MK ein Artikel über einen Lancia geplant, so wurden
die Clubs angesprochen. Es ging aber nicht nur um ein Fotomodell, sondern auch um technische
Feinheiten, Tipps, typische Schwachstellen. Wenn dann der Report fertig war, sandte man
mir einen Vorab-Abzug, den ich mit Hilfe der Spezialisten im Club auf mögliche Fehler prüfte.
Ich gehe davon aus, dass man bei anderen Marken ebenso verfuhr.

Die OM-Redakteure sprachen die Clubs auch wegen der Fotoobjekte an, meistens zur eher
unmöglichen Zeit - im Winter, wenn die Autos womöglich abgemeldet und eingemottet sind.
Das passierte mehrmals und logischerweise packt dann keiner sein Auto wieder aus. Der
Vorschlag, so etwas langfristig zu planen (ein Oldtimer unterliegt ja nicht dem Zwang zur
aktuellen Berichterstattung) wurde als nicht durchführbar abgetan. Da solche Berichte oft
dazu führen, dass ein Neuling eine Flaminia oder Flavia kauft, waren mir Hinweise wichtig,
dass keiner an der Bremsanlage herumschraubt, der sich nicht damit auskennt. Auch sog.
alte Hasen, die schon x andere Autos restauriert haben, bekommen hier fast immer Probleme.
Das war den Herren "zu technisch". Dafür bauten sie jede Menge Fehler in den Artikel ein,
die wir mangels Korrekturabzug nicht vorher beseitigen konnten, aber dann in Leserbriefen
ansprachen. Bei insgesamt über 14.000 Autoherstellern, von denen nur wenige noch existieren
und hunderttausenden von Modellen, kann niemand alles wissen. Auch der Experte kennt sich
nur in einem Bruchteil der Materie aus. Deshalb war es vorbildlich, dass damals MK die Clubs
echt einbezog und eher arrogant, wenn OM meinte, darauf verzichten zu können.

Mit den Online-Ausgaben ist das Niveau allgemein stark gesunken. Allein die Wortwahl in den
Headlines entspricht eher der Ausdrucksweise von Jugendbanden in gewissen Stadtvierteln.
Es geht auch kaum noch um Inhalte, sondern um möglichst viele Klicks, weshalb man ja auch
Bildergalerien einbaut und neben dem Artikel alle möglichen anderen anpreist, möglichst mit
mehr oder weniger bekleideten Frauen. Das trifft nicht nur auf AUTO BILD zu, auch die Online-
Ausgaben von Spiegel, Focus oder diversen TV-Sendern machen dies ganz genauso, nur dass
die von Autos noch weniger Ahnung haben.

Der finanzielle Druck ist so hoch, dass Werbung im Vordergrund steht und der redaktionelle
Teil nur noch Mittel zum Zweck ist. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man absichtlich
Provokationen einbaut, damit die Diskussion angeheizt wird. Mit den Kommentaren sinkt
das Niveau nochmals erheblich, da zumindest ein Teil der sich dort Äußernden absolut
hirnlosen Blödsinn von sich gibt. So könnten gewisse Spitzen gegen ausländische Autos
auch so motiviert sein. Wenn man zufällig weiß, welche Autos die Damen und Herren
Redakteure privat fahren, kann man sich nur wundern. Der "Fuhrpark" würde sich eher
für eine bunte Autoausstellung eignen. Einheitsbrei ist weniger gefragt, den muss man ja
schon beruflich ständig fahren, testen und darüber schreiben.

Ein Magazin, in Papier oder digital, kämpft jeden Tag ums Überleben. Man ist sehr schnell
"weg vom Fenster" und man finanziert sich nur zu einem kleinen Teil über den Heftpreis bzw.
Abos. Das Geld muss von der Werbung kommen. Natürlich kann ein Magazin solche Dinge
wie den VW-Diesel-Skandal nicht ignorieren. Aber da VW auch ein wichtiger Anzeigenkunde
ist, berichtet man wohl über das Problem, aber noch mehr über die Maßnahmen zur Behebung
des Problems. Wie schon damals beim Elchtest der A-Klasse, als Mercedes diese Blamage
in Werbung ummünzte, bekommt VW nun Schützenhilfe von der Presse. Der einzelne Redakteur
denkt womöglich ganz anders und würde am liebsten schreiben, dass man die ganze "Bande"
in den Knast schicken sollte. Aber das kann er nicht, weil er ganz schnell bei Hartz 4 landen
könnte.

Also sollten wir das alles nicht überbewerten und uns freuen, wenn ausnahmsweise mal ein
positiver Bericht erscheint.
Lancia Club Vincenzo - Int. Lancia Flaminia Register - Int. Lancia Thema Register - Eurovan 1 IG - SAAB-Freunde Südbaden
www.lancia-club-vincenzo.com
mikele
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Joined: 21 Dec 2008, 19:35

Re: Lancia Thema in der Autorevue.at

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classic cars hat sich bei meinem thema schon in unkosten gestürzt.
mit dem flieger 2 mann hoch nach münchen kommen , samt leihwagen am flughafen.
ein paar daten waren vertauscht, was solls. kommt immer wieder vor.
ich habs nicht mal reklamiert.
war trotzdem eine seriöse reportage von einem lancia youngtimer.
was wollen wir mehr?

just
mikele
Jens kLt
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Joined: 21 Dec 2008, 19:09

Re: Lancia Thema in der Autorevue.at

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Schönes Auto übrigens. Gefällt mir. Ich mag die 3. Serie.
Hab die Ausgabe zu Hause liegen. Ingo Eiberg war bei meinem Test auch dabei.
Aber das war für ihn ja um die Ecke, in Köln.
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