Liebe Leute, ich war jetzt länger nicht hier präsent.
Ein paar mal mitlesen und nach dem Stand der Dinge zu sehen war es dennoch.
Wie man vielleicht weiß, kurvt meine Frau mit dem Delta 3 durch die Gegend. Jetzt sind bereits 5 Jahre vergangen und als einzigen Defekt gab´s bei 50.000km neue vordere Bremsscheiben samt Klötzen und einmal musste das Radioteil eingesandt werden, weil es eine CD verschluckt hatte. Sie erreicht jetzt bald die 90.000km im überwiegenden Kurzstreckeneinsatz. Das Auto ist frisch wie am ersten Tag und sie würde ihn niemals hergeben. Sie hat sich entschlossen keinen neuen irgendwas zu kaufen und fährt mit Begeisterung ihren Delta weiter.
Ich selbst habe ja einen alten Alfa 166 und bin daher satt schließende Türen gewöhnt. Wenn ich dann mal mit dem Delta fahren darf, dann fällt mir sofort auf wie solide dieses Auto gebaut ist. Die Türen sind massiv und schliessen satt, das Lenkrad anzugreifen ist immer noch wunderbar und alles zusammen wirkt sehr hochwertig verarbeitet. Im Innenraum an den Türgriffen weiße LED´s am Heck LED´s usw. und das schon vor sechs Jahren serienmäßig. Wenn ich es nicht wüßte wie viel der Delta in der Neuanschaffung gekostet hat, dann würde ich es nicht glauben...
Im Vergleich: In einem ersten Bericht über den neuen Skoda Superb wird lang und breit darüber geschrieben wie hochwertig doch alles ist und zudem das edle Ambiente "mit weißen LED´s" die ja teuer als färbige sind. Mir war gleich zum kotzen....
Nun zum Thema dieses Threads, hier sehe ich mehrere Gründe:
1) Könnte es nicht sein, dass der Konzern in seinen Bemühungen preiswerte Qualität zu liefern, (im Vergleich) etwas zu hochwerig gearbeitet hat? Ein Auto mit diesen Qualitäten zu diesem Preis finde ich sonst nirgends. Gerade heute durfte ich in einem neuen BMW X3 mitfahren und wisst ihr was - Billigbau überall wo man hinsieht! Wenn ich mir das Instrumentenbrett ansehe, an der Unterseite kratzfreudiges Hartplastik, die Türen schliessen blechern und die Haptik ist nicht eines Autos dieser Preisklasse würdig. Auch die Materialien im Innenraum sehr billig wirkend, die Instrumente, die Blende umd das mittige Display usw. beim Fahrverhalten war deutliche Härte spürbar, ein ausgewogenes Federungsverhalten hätten die Münchner vielleicht beim Delta abschauen können. Nur Härte ist zu wenig um Sportlichkeit zu suggerieren. Diese Autos werden zu sehr hohen Preisen fast schon massenhaft verkauft, der Hersteller kann sich rühmen gute Geschäfte zu machen.
2) Dies ist nur eines der vielen Beispiele und ein Beweis dafür dass Menschen ihre Autos nicht nach rationalen Gesichtspunkten wählen und auch keine Produktvergleiche machen. Sie wählen vielmehr nach der Marke und Type und natürlich nach den finanziellen Möglichkeiten. Der Autokauf der Masse wird allein nach niedrigen Instinkten wie Image und Markenzugehörigkeitsdenken geführt. Wird eine Marke von der Öffentlichkeit schlecht bewertet, dann ist es das ganze Leben so. Neue Modelle dieses Hersteller und sind sie noch so gut, werden nicht mal beachtet. Wie könnte es sonst sein, dass z.B. ein Audi A1 (Polo Verschnitt) teurer als ein Delta sein kann und massenhaft gekauft wird?
Mensch da ist den Italienern wirklich etwas geglückt. Sie haben genau in den Kriterien durch die Autos gekauft werden alles versäumt und vermasselt.
Sie haben aber auch nichts aus dieser Misere gelernt. So denken sie im Fall der angekündigten Modelloffensive (8 neue Modelle von Alfa) immer noch in die selbe Richtung. Sie wollen über das Produkt verkaufen und bedenken nicht dass das Produkt niemanden interessieren wird. Im Besten Fall werden sich Horden deutscher Motorjournalisten drüber her machen und es wieder einmal gut verstehen alte Klischees zu verwenden.
Es darf ganz einfach nicht sein, dass ein ausländische Produkt bei deutschen Käufern punktet. Wetten, sie schaffen es wieder und wieder die alten Instinkte zu wecken und die Käuferscharen umzulenken!
Da helfen die reihenweise Motorschäden bei VW, BMW, Opel und Mercedes nichts (gerissene Steuerketten). Da hilft es auch nichts, dass Komponenten deutscher Mobile bereits nach 80.000km kaputt sind und bis 120.000km durch häufige Defekte der Eindruck entsteht, das Fahrzeug wäre am Ende seiner Gebrauchstüchtigkeit. Es hilft auch nichts, wenn oft nach zwei Jahren Heckklappen wegen Rost getauscht werden müssen (BMW) oder Türen nach 5 Jahren (VW). Es ist einfach unglaublich, aber der FCA Konzern ist selber Schuld.
3) Sie haben es auch verabsäumt die italienische Presse im eigenen Land zu halten. Sieh dir einmal an was die schreiben und testen. Das ist alles von den deutschen Medien abgeschrieben, also ins Italienische übersetzt. Bestenfalls eigene Fotos ihrer Testwagen machen sie.
Es ist schlimm und Aussichtslos.
4) Das nächste Problem ist bei heutigen neuen Fiat und teilweise auch am Delta bereits zu erkennen. Es waren die deutschen Massenhersteller welche die Lieferanten der Kompomenten preislich erpresst hatten. Diese wissen sich aber zu helfen, indem sie auf versteckte Weise Materialeinsparungen vorgenommen haben. Warum wohl muss bei jedem Zahnriementausch die Wasserpumpe gewechselt werden? Warum wohl verschleissen Bremsscheiben plötzlich schon bei 50.000km wenn sie vorher mind. 90.000 gehalten haben? Warum sind plötzlich die Scheiben (Glasmaterial) so Steinschlaganfällig weil dünn und billig? Ausfälle der elektrischen Servolenkung beim Mito und siehe da, bei allen deutschen Marken ebenso...Warum hat mein 166er überhaupt einen Verschleiss von Fahrwerksgelenken? Warum brechen alle möglichen elektriche Steckverbindungen - na klar, weil sie von Bosch kommen?
Na klar, VW - Audi hatte damit angefangen und es sind die selben Hersteller die diesen Mist liefern. Beim Alfa 159 ist es die Zahnstangenlenkung die gerne defekt wird. Ein Alfa Mechaniker sagte mir, dass da auch ein Audi Logo drauf ist. (habe ich allerdings nicht überprüft) Wenn man nicht wüßte dass die deutschen Hersteller genau die selben Defekte haben, dann müsste man sagen - eh klar, die Italiener schon wieder...
Genau das passiert auch einem Käufer eines neues Modells der FCA Gruppe in Zukunft immer mehr...Kaum einer dieser Käufer kommt dann auf die Idee, dass der sündteure AUBMVW mit den selben Defekten zu kämpfen hat.
Das Ganze hat aber eine gravierende Folge:
Der Käufer von AUBMVW wird immer bezahlen und Stillschweigen bewahren. Es kann ja nicht sein dass sein Wunderprodukt das von ALLEN so bestätigt wird wirklich eine Möhre sein soll? Im Äußersten Fall sieht er sich selbst als Pechvogel und kauft gleich wieder das selbe Produkt vom selben Hersteller, weil jetzt wird das Glück eintreten! Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt... (so auch mein Schwager der nur BMW fährt und nach dem 3. Motorschaden wieder, was denkt man... BMW
Der Käufer eines FCA Produktes wird jedenfalls bei selber Defekthäufigkeit beim nächsten Mal die Marke verlassen. Es hat sich ja bestätigt was der vorauseilende Ruf bereits gesagt hat.
Auffällig ist in diesem Zusammenhang auch, dass der geneigte Käufer dann lieber zu einem Auto Irgendwas greift, das vielleicht neu aus China, Rumänien oder Indien kommt und noch keine negative Bewertung hat, als sich etwas Italienisches anzusehen.
Also Stückzahlen werden sie künftig in Europa vergessen können. Der Markt gestorben. Da hat Marchionne doch aufs rechte Pferd gesetzt indem er sich vermehrt auf die USA konzentrierte. Dort ist der Ruf noch nicht versaut und es warten riesige Stückzahlen. Dennoch wird der Konzern gut beraten sein, sich von diesen Zulieferern zu trennen und sich vielleicht bei den Asiatischen umzusehen. Auch wenn es im Herzen weh tut, wenn viele Komponenten aus dem fernen Osten kommen, aber es wird wichtig sein dies zu tun.
Wer dann auch noch die Presse hofiert, oder sich etwa zwei - drei Redakteure auf die Lohnliste setzt die gemeinsam ein neues Medium gestalten, der wird seine Hausprospekte dann am Kiosk sogar noch für Geld verkaufen können. Siehe AutoBild usw....
Letzte Frage: Wer hat schon eine Autozeitschrift gefunden auf der "Unabhängig" auf der Titelseite steht?