Fiat Bravo 2016

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
KlausI
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Re: Fiat Bravo 2016

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ein Trauerspiel, Frank. So vergrault man auf sehr lange Zeit potentielle (Alt)Kunden. Allerdings zielt man bei der Neuausrichtung auch auf ein komplett anderes Publikum ab ...

statt Europa hat man USA/Weltmärkte im Auge
"italiensiche" Eigenschaften verschwinden, "amerikanische" Attribute kommen
Individualität spielt keine Rolle mehr

Ich kann es nicht wirklich beurteilen aber die US-Marken scheinen auf ihren Zielmärkten gut zu laufen. Fiat/Alfa werden scheitern, da sie außerhalb Europas kaum eine Rolle spielen. Lancia ist bereits (kläglich) gescheitert.
10.02.2011 Lancia Delta MultiAir, Fiat Stilo 1,9 JTD, Lancia Lybra 2,4 jtd intensa, Lancia Lybra 2,0 LX, Lancia Kappa TD, Lancia Kappa 2.0, Fiat Croma 2.0, Fiat Uno 75, Fiat Uno Fire
mp
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Re: Fiat Bravo 2016

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das der Bravo ein vergrösserte Puntoklon wäre, habe ich in D od A noch nie gehört oder gelesen. Auch in puncto Design bekommen die Italiener noch immer viel Zustimmung obwohl die aktuelle Alfa Linie meiner Meinung ein Kraus ist.
Beim Bravo fehlten die Möglichkeiten bzw. wurde die Produktpalette durch "Selbsteinschränkung" zunichte gemacht. Da hätte SM beim Einstieg , (Kombi,Coupe,Crossover) gleich etwas ändern können, aber Autoentwicklung ist nicht sein Fach.
Aber jetzt wird alles Gut, jetzt kommen Premiumalfas (Witz des Jahrzehnts)>:D<
lanciadelta64
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Re: Fiat Bravo 2016

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Das spielt doch keine Rolle, dass die deutschen Hersteller das bei weitem übertreiben. Es gilt das Prinzip, wenn zwei das Gleiche tun, ist es nicht dasselbe.
lanciadelta64
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Re: Fiat Bravo 2016

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Es geht nicht die Schuld "anderen" in die Schuhe zu schieben, aber du weißt selbst, wie die Presse betont gewisse Dinge handhabt. Dabei brauchen wir nicht einmal FIAT zu nehmen. Vergessen, wie das noch einmal mit ADAC und Dacia war? Also erzähle mir nicht, dass gerne an die bekannten Vorurteile gerührt wird.

Es gilt das Prinzip, wenn zwei das Gleiche tun, ist es nicht dasselbe. Ich erinnere mich an einen Bericht über den Punto, der kritisiert wurde, weil Tacho und Drehzahlmesser "vertauscht" seinen. Das sei "unnatürlich" und "dumm" nebst "unübersichtlich. Audi macht das eigentlich schon "immer" so, aber nirgendwo liest man darüber.

Es ist ja auch verständlich, hängt an der deutschen Automobilindustrie direkt oder indirekt jeder fünfte Arbeitsplatz dran.
web.uno
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Re: Fiat Bravo 2016

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dennoch wäre mir in der deutschen presse sowas nicht aufgefallen.
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martin
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web.uno
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Re: Fiat Bravo 2016

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mp schrieb:
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> das der Bravo ein vergrösserte Puntoklon wäre,
> habe ich in D od A noch nie gehört oder gelesen.
> Auch in puncto Design bekommen die Italiener noch
> immer viel Zustimmung...

das meinte ich eben auch. und wenn die IT-presse, oder die italiener selbst, so dumm sind ihre eigenen autos wegen sowas schlecht zu machen dann darf sich in IT auch niemand wundern wenn FIAT ihnen den rücken kehrt...

hatte man denn bei UNO und TIPO auch schon so berichtet???
MfG,
martin
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lanciadelta64
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Re: Fiat Bravo 2016

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Wenn du wüsstest, was denen alles auffällt... die sind in der Lage etwas bei FIAT zu kritisieren, was bei anderen eigentlich "Standard" ist. Ich erinnere mich an den Punto II, bei dem der Tacho und Drehzahlmesser "vertauscht" waren. Audi macht das "immer" so, aber bei FIAT war das dann wieder "typisch verspielt" und "unsinnig".

Beim Dedra war dann das "Rosenholz" ein "Naturschutzkiller und Lancia solle gefälligst die Bäume da lassen, woher sie kommen. Aber die Liste könnte ich unendlich weiterführen. Also sage mir nicht, was denen so allerhand auffällt, wenn sie es denn wollen. Dahinter steckt - logischerweise - System, oder meinst du, nur ADAC manipuliert?
lanciadelta64
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Re: Fiat Bravo 2016

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"Jein"...

Schon zu der Zeit gab es "Vorlieben". "Gente Motori" war schon immer "Opel-Fan". Sicher hatte FIAT nie wirklich eine "Lobby" in der einheimischen Fachpresse, allerdings könnte man meinen, dass die Autos, die für den "miesen" Ruf FIATs gesorgt haben, "gestern" Superautos waren, während nur heute FIAT Schrott baue.

Die wichtigste Fachzeitschrift war "Quattroruote" und sie war früher verdammt "objektiv", gegenüber FIAT sicherlich "kritisch", aber eben sachlicher und genauso gegenüber anderen Herstellern. Diese "berühmten" Vergleichtests, wie wir sie heute kennen, also mit einer "Pseudoobjektivität", wo allein die Gewichtung der einzelnen Kriterien schon über "Sieg" oder "Niederlage entscheiden kann, hat es nicht gegeben.

"4R" (Quattroruote) vergab - auch heute noch - "Sterne" (1-5), aber es gab kein "Zusammenrechnen" oder gar Mittelwert, weil man der Ansicht war - und in meinen Augen auch richtig - dass es "unsinnig" ist, denn wer einen großen Kofferraum braucht, dem interessiert es relativ wenig, wenn der Wagen dafür 20 Km/h schneller ist oder wer weder Kinder noch sonst etwas, dem ist der Kofferraum weniger wichtig als die Höchstgeschwindigkeit.

Somit gab es weder eine Gewichtung der einzelnen Kriterien noch Durchschnittsbewertungen und im Endeffekt war der Text, der dabei stand, wichtiger, weil genau aufgelistet wurde, was "gut" oder weniger gut war. Dazu alles mit Fakten untermauert, aber eben dem Leser selbst überlassen, sein eigenes Urteil zu bilden.

So konntest du dann lesen, wie "nutzbar" der Kofferraum ist, wie die Maßen dann aber auch im Detail waren.

Man muss aber dazu auch noch sehen, dass Fachzeitschriften früher in Italien eher eine "untergeordnete" Rolle spielten und man die bestenfalls beim Arzt oder Frisör las. Das Auto hatte einen komplett anderen Stellenwert als dann so in der Mitte der 1990er Jahren. Das Auto war weniger "Statussymbol", als vielmehr reiner "Nutzwert". (was nicht heißt, dass von irgendetwas "geträumt" hat)

Die eigene Familie, das Eigenheim, alles das war wesentlich wichtiger. Nicht umsonst spielen selbst heute Cabrios oder Coupés keine bis bestenfalls "untergeordnete" Rolle, dafür haben in meiner Region beispielsweise heute 84% eine eigene Immobilie.

Die deutschen Autohersteller hatten dazu auch noch das Handicap, für die Leistung, die sie hatten, relativ "große" Motoren zu haben, was im Land, das traditionell mit die höchsten Spritpreise in Europa hat, nicht von Vorteil war und bei den Fahrzeugen ab 2 Liter-Hubraum, ein absoluter Grund, sich einen Benz oder BMW nicht zu kaufen, weil sie dann allein vom Kaufpreis her in einer anderen Region waren.

Wie sagte eine Kollegin zu mir - ich hatte das damals für einen Witz gehalten - "wir fahren FIAT, aber träumen von BMW oder Mercedes", eben alles das, was man sich nicht erlauben kann.

Kurz gesagt, was die Zeitschriften schrieben, war nicht wirklich von Bedeutung.
Andererseits ist FIAT aus vielerlei Gründen das "meistgehasste" Unternehmen Italiens, dennoch "verlangen" die Leute, dass FIAT endlich auch einmal etwas "für" Italien tun sollte, weil Italien ja dank der Steuerzahler sehr viel für FIAT getan haben.

Es ist halt so, dass FIAT sich an kaum eine Vereinbarung gehalten hat, Gewerkschaften, wie Regional-, Provinzpräsidenten und Bürgermeister einfach nur vorgeführt hat. Gesetze wurden gebrochen.

Als es möglich war, hat man schamlos das "Kurzarbeit 0 Stunden" ausgenutzt und völlig zweckentfremdet. Fabriken wie die Lancias in Chivasso wurden eigentlich ohne einen scheinbar "rationalen" Grund geschlossen, um die Produktion von einen der modernsten Fabriken der FIAT-Gruppe in eines der "schlimmsten" zu bringen.

Das alles ist im "nationalen" Gedächtnis und damit sind Kinder aufgewachsen, die das alles mitbekommen haben, um dann noch lesen zu können, dass die Agnellis Gelder auf Offshore-Konten hatten. Dass das nicht für "Befriedung" führt, ist verständlich und dann kommt ein SM, der seinerseits auftritt, nach dem Motto" die Gnade der Spätgeborenen", also sich der Verantwortung entziehend und wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten genommen.

Heute hat die Fachpresse ein weit größeren Einfluss als noch vor 20-30 Jahren, ist vielfältiger geworden und prinzipiell kommen eigentlich beinahe ALLE italienischen Autos mehr oder weniger bei nahezu allen Zeitschriften schlecht weg.

Wie gesagt, die Presse war schon "immer" - "immer" im Sinne von solange ich denken kann - gegenüber FIAT eher "unterkühlt", aber da Vergleichstests in der heutigen Form eher selten waren, wenn Tests wie im 4R gemacht wurden, eher auf das jeweilige Produkt begrenzt waren, die deutschen Hersteller eher "größere" Fahrzeuge hatten, während für Italien halt ein Uno "Lichtjahre" wichtiger als ein 5er BMW war, hatte das nicht diese Wirkung, wie sie es heute hat.
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LCV
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Re: Fiat Bravo 2016

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Ich denke, dass Journalisten - warum auch immer - sich an irgendetwas aufhängen. Die müssen ja ihr Geld verdienen und irgendwas zusammenschreiben. Da pickt sich eben einer Rosenholz heraus oder hängt sich an vertauschten Uhren auf. Ist auch Gewohnheit und irgendwo spielen auch ganz subjektiv die eigenen Sympathien eine Rolle. Ich wäre auch nicht objektiv, wenn ABM verglichen würde: BMW ok, Mercedes na ja, Audi no go.

Es grenzt aber schon an Verfolgungswahn, dass hier ständig Verschwörungstheorien aufgestellt werden. Was schreibt denn die italienische Presse über italienische Autos? Es ist aber völlig absurd, dass - wie hier schon oft vermutet wurde - irgendein deutscher Hersteller Journalisten schmiert, damit die diesen "übermächtigen Konkurrenten" Fiat in die Pfanne hauen. Das ist schon deshalb abwegig, weil der Fiat-Konzern (oder FCA) eigentlich völlig bedeutungslos ist. VW juckt es nicht die Bohne, was Fiat so treibt. Wenn ein Hersteller die Konkurrenz schädigen wollte, dann doch den direkten Konkurrenten, also BMW - Audi - Mercedes untereinander. Oder VW gegen Ford und Opel. Und wenn man schon ausländische Hersteller im Visier hätte, dann doch eher Toyota, Honda, Mazda, Hyundai oder Kia.
Lancia Club Vincenzo - Int. Lancia Flaminia Register - Int. Lancia Thema Register - Eurovan 1 IG - SAAB-Freunde Südbaden
www.lancia-club-vincenzo.com
delta95
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Re: Fiat Bravo 2016

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LCV schrieb:
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> Für
> einen Oldtimer à la Flaminia brauche ich die
> Leute in Frankfurt und Turin nicht. Das sind
> wertvolle Autos und es ist tatsächlich fast
> einfacher, diese zu erhalten als relativ neue
> Fahrzeuge.

Dies kann und will ich nicht glauben Frank. Erkläre mir bitte wie dies denn möglich ist? Da liegen doch Welten zwischen "relativ neuen Fahrzeugen" und einer Flaminia...

Nun wer hat, bis auf Peter Bazille, denn noch know-how eine Flaminia zu beschrauben? Woher Teile nehmen? Wer fertigt die komplexen LANCIA spezifisch gefertigten Teile nach?
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