Aktuelle Autobild

[LCV]

Das mit dem Klagen ist eine schöne Theorie. Das Autohaus, das Dir das Auto neu verkauft hat, ist Ansprechpartner für jegliche Reklamation. Dieses wiederum kann sich dann an den Importeur wenden, der evtl. an den Hersteller. Als Käufer eines kC in Deutschland (in CH wird das auch nicht anders sein) kann man nicht den Hersteller direkt verklagen. Im Falle Lancia ist es allerdings fraglich, ob das Autohaus überhaupt noch existiert.

Zum Einwand, es sei daneben, dass Hermann seine Konsequenzen zieht:
Er hat ein 14 Jahre altes kC. Dass er nun kein neues Auto mehr aus dem Fiat-Konzern kauft, ist durchaus nachvollziehbar. Abgesehen davon möge man mir erklären, welches Auto ein überzeugter Lancista jetzt noch neu kaufen könnte. Bei Fiat gibt es nichts vergleichbares zum kC. Lancia ist nicht mehr existent. Alfa muss man nicht automatisch mögen, wenn man Lancista ist. Also Chrysler oder Dodge? Damit erledigt sich die Sache doch von selbst. Ein selbst aus Bella Italia importierter Ypsilon ist ja nun auch keine Alternative, zumal es wohl kaum noch außerhalb Italiens Service geben wird.

[LCV]

Es ist nicht eine Frage des Könnens, sondern des Wollens. Bei Mercedes, BMW und Porsche weiß man, dass Oldtimer nicht nur gut für das Image sind, sondern auch ein zusätzliches Geschäft. Wenn ich einen 20 Jahre alten Porsche als Hobbyfahrzeug hätte und mich 100%ig auf den Hersteller verlassen kann, kaufe ich auch die Alltagsautos bei meiner jeweiligen Lieblingsmarke. Wenn man aber so naiv ist zu glauben, mit Verweigerung der E-Teile oder Wahnsinnspreisen die älteren Autos aus dem Verkehr zu ziehen und ich dann zum Dank für die Sabotage an meinem Hobby bei solcher Firma ein neues Auto kaufe, kann ich nur sagen: Wovon träumen die nachts? Hervorragender Service bindet auch Kunden. So rechnet sich das immer.

[Delta LX]

« … Ein selbst aus Bella Italia importierter Ypsilon ist ja nun auch keine Alternative, zumal es wohl kaum noch außerhalb Italiens Service geben wird. …» - Selbst wenn der Neuwagenvertrieb auf den meisten Exportmärkten tatsächlich dereinst eingestellt werden könnte, wird es natürlich weiterhin Service geben. Auch für aus Italien eigen-importierte Wagen. Jeder FGA-Händler / -Garagist besorgt dir die Ersatzteile und vermag die entsprechenden Arbeiten auszuführen.
Zur Erinnerung: Werkseitig gibt es im Grunde keine Unterschiede zwischen den einzelnen FGA-Marken - das gesamte operative Geschäft ist komplett und konsequent integiert, eben auch Service- / Ersatzteilwesen. Mag ja sein, dass dann keine Deutschübersetzungen der Werkstatthandbücher mehr erfolgen werden, aber sie dürften - nebst Italienisch - in Englisch erhältlich sein (abgesehen davon, dass ePER, eLUM etc. ohnehin mehrsprachig verfügbar sind).

P.S.
« … Zum Einwand, es sei daneben, dass Hermann seine Konsequenzen zieht:…» - Das «daneben» bezieht sich auf Hermanns Schlussmerkung und nicht darauf, dass er nicht mehr gewillt ist, FGA-Produkte zu kaufen.

[Parzifal]

LCV schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das mit dem Klagen ist eine schöne Theorie. Das
> Autohaus, das Dir das Auto neu verkauft hat, ist
> Ansprechpartner für jegliche Reklamation. Dieses
> wiederum kann sich dann an den Importeur wenden,
> der evtl. an den Hersteller. Als Käufer eines kC
> in Deutschland (in CH wird das auch nicht anders
> sein) kann man nicht den Hersteller direkt
> verklagen. Im Falle Lancia ist es allerdings
> fraglich, ob das Autohaus überhaupt noch
> existiert.
>

wie es in der Schweiz ist weis ich nicht, in Deutschland sind erste Ansprechpartner die Vertragshändler, und wenn der Herrstelelr ihnen die Ersatzteile nicht zur Verfügung stellt kann man ihn schon verklagen, man darf sich nur nicht einlullen lassen, generel gilt in Deutschland wo kein Kläger da kein Richter, das einzigste Problem ist dass Lancia Deutschland nicht mehr so lange existiert aber der Rechtsnachfolger sollte Fiat Deutschland sein. Das gilt aber alles nur für neuere Wagen, für Oldtimer natürlich nicht oder Fahrzeuge über 10 Jahren, das sit halt leider so, ich weis auch nicht ob sich was mit der Ersatzteilversorgung über Mopar verbessert ?!?

[Delta LX]

«Lancia Deutschland», «Fiat Deutschland» - Auch in der BRD dürfte es wie hier in der CH sein: rechtlich entscheidend ist nicht irgendein Marktauftritt, sondern einzig und allein die juristische Person, die dahinter steckt. Und dies ist im Falle von Lancia* in DE eben Fiat Group Automobiles Germany AG, Frankfurt a.M.

*(und Fiat, Abarth, Alfa Romeo, Jeep, Fiat Professional, Mopar)

[LCV]

> Selbst wenn der Neuwagenvertrieb auf den meisten Exportmärkten tatsächlich dereinst eingestellt werden könnte, ...

Wieso könnte? Die haben doch verkündet, dass nur noch der Ypsilon ausschließlich in Italien verkauft wird. Ob es einen Nachfolger geben wird, ist ja auch unwahrscheinlich. Also müsste ein Interessent in der Schweiz oder Deutschland das Auto selbst importieren. Wer in Lugano wohnt, kann das ja noch managen. Aber z.B. jemand aus Hamburg? Es wird wohl kaum "graue Importeure" geben, die sich mit dem Ypsilon befassen. Also ist mein Ansprechpartner das it. Autohaus. Denn das deutsche Autohaus wird mir ganz klar sagen: Geh dort hin, wo Du das Auto gekauft hast! Und freie Werkstätten können ältere Modelle problemlos warten, bei den neuen wird es schwierig.

Vor allem aber ist ein Ypsilon eine ganz andere Fahrzeugkategorie als ein kC. Fand man noch vor einigen Jahren bei Lancia solche Autos, ist das nun vorbei. Es gibt auch weder bei Fiat noch bei Alfa irgendetwas dieser Art. Wenn SM Lancia einstellt und Alfa forciert, weil er ständig von Kannibalismus faselt, dann ist das doch in dieser Situation Unsinn. Es gibt so gut wie keine Autos für identische Zielgruppen, aber für immer mehr Zielgruppen hat man überhaupt nichts. Es ist auch ziemlich naiv zu glauben, dass der Konzern bestimmt, was die Leute kaufen. Ein Lancista wird auch nicht automatisch zum Alfista, nur weil SM das beschlossen hat. Zum Glück darf der Käufer noch selbst entscheiden. Ein Hersteller sollte den Markt erforschen und danach seine Produkte abstimmen. Man kann das hin und her diskutieren, aber der Markt bestimmt über Erfolg und Misserfolg. Und Erfolg hat FCA in Europa nun mal nicht. Das ist Fakt. Ohne den 500 und die Gewinne in den USA wäre schon lange alles zu Ende.

[Delta LX]

Wir wissen alle, dass die Halbwertzeiten von SMs Äusserungen immer kürzer werden. Heute sagt er, Lancia habe im Ausland keine Geschichte, sprich, kein Image, um den Stakeholdern die Investitionen in Alfa Romeo schmackhaft zu machen. Morgen könnte die Sache schon wieder anders aussehen. Abgesehen davon wird man Lancia nicht aus allen Exportmärkten abziehen (B, F, E, L, P, s.w. auch CH dürften erhalten bleiben). Und was die Zukunft des Ypsilon (als auch anderer Modelle) angeht, sei an die gleichbleibende Feststellung der FCA-/FGA-Spitze erinnert, wonach Lancia für das Gesamtunternehmen in Italien «zu wichtig» sei, um die Marke aufzugeben; diese habe «viel Potenzial». Ergo wird Lancia erhalten bleiben - in Turin war auch schon von einem mittelfristigen Comeback im Export die Rede. Nun, man wird sehen…

«… Denn das deutsche Autohaus wird mir ganz klar sagen: Geh dort hin, wo Du das Auto gekauft hast! Und freie Werkstätten können ältere Modelle problemlos warten, bei den neuen wird es schwierig. …» - Funktionieren so die Autohäuser in DE? In Bezug auf Garantieleistungen wäre das ja noch zu verstehen, aber simple Ersatzteil-Lieferungen und Reparaturen darüber hinaus? Meinen Erfahrungen nach sieht das hier in CH anders aus.

«… Es ist auch ziemlich naiv zu glauben, dass der Konzern bestimmt, was die Leute kaufen. …» - Kein neues Phänomen oder ein solches, das von SM geprägt worden wäre. Nein, seitdem der Konzern ab 1991/92 Lancia zugunsten von Alfa (international) auszubremsen begann, ist man als Interessent immer wieder damit konfrontiert. Umso mehr, wenn der besuchte Händler vor Ort alle drei (Kern-)Marken unter einem Dach führt. Läuft nicht gerade die Markteinführung eines neuen Lancia-Modells, tendiert er dazu, einen potenziellen Neuwagenkäufer an das Produkt Alfa Romeo heranzuführen…

[LCV]

Was vom Konzern, nicht nur von SM, alles versprochen wurde und nicht oder mit Jahren Verspätung eingelöst wurde, geht auf keine Kuhhaut.

Wenn man Lancia neu etablieren wollte, kostete das sehr viel mehr, als es zu erhalten. Eine Marke, die keiner mehr kennt, kann nicht so einfach zurück kommen.

In Deutschland gibt es zum einen kaum noch Händler, zum anderen binden die sich keine Geschäfte ans Bein, bei denen nichts zu gewinnen ist. Wenn man liest, wie der Importeur mit den Händlern umgeht und der Händlerverband quasi im Krieg mit dem Importeur ist, wundert mich, dass überhaupt noch welche dabei bleiben. Schon viele sind zu Kia, Hyundai oder zu diversen Japanern abgewandert. Was nützt es, wenn das AH Dir helfen will, aber von Importeur/Werk nichts kommt? Wenn die anfangen, in Italien nach Teilen zu suchen, legen sie bei dem Aufwand doch drauf.

[oddo]

Aber Mercedes wird auch immer schlimmer. Ich habe einen S204 Facelift, also C250CDI Kombi. Da mußte an der Heckklappe eine Gummitülle abgemacht werden durch die einer der beiden Kabelbäume läuft. Dabei gehen zwangsläufig die Plastikhaken kaputt. Obwohl eine Teilenummer auf dem Ding steht ist die Tülle einzeln nicht lieferbar. Laut Auskunft Mercedes Niederlassung muß der komplette Kabelbaum gekauft werden, für schlappe 250 €.

[Delta LX]

«… Wenn die anfangen, in Italien nach Teilen zu suchen, legen sie bei dem Aufwand doch drauf.…» - Da ist nicht viel Aufwand dabei - IT bzw. Intranet sei Dank. Auf Mausklick kann dir der Ersatzteil-Lagerist sagen, bei welchem Vertreter (und das n.b. weltweit) das werkseitig nicht mehr lieferbare Teil noch verfügbar ist.

«… Eine Marke, die keiner mehr kennt, kann nicht so einfach zurück kommen. …» - Eine Wahrnehmung bzw. Einschätzung, die auf die BRD, nicht aber zwingend auf andere Exportmärkte zutrifft. Dort, wo Lancias nach wie gut verkauft werden, wird man sich voraussichtlich auch gar nicht erst zurückziehen (wie schon erwähnt).