Lancia auf der Warmhalteplatte

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LCV
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Re: Lancia auf der Warmhalteplatte

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Nun hättest Du bei Wikipedia mal zu Ende lesen sollen. Die Firma Bianchi begann 3 Jahre VOR Lancia mit der Automobilproduktion. Dass nicht jede Firma den 2. Weltkrieg ohne Probleme übersehen konnte, ist sicher einleuchtend. Deshalb entstand diese Lücke. Die dann Autobianchi genannte Firma kooperierte direkt mit Fiat. Lancia hatte den Krieg wohl vor allem deshalb überstanden, weil Mussolini an Fiat, Alfa und Lancia Militäraufträge vergab. Außerdem war Lancia im Bau von Lkw und Bussen tätig, die im Wiederaufbau sicher besonders wichtig waren. Aber man kann nicht sagen, Autobianchi hätte keine Tradition. Jaguar und SAAB sind im Vergleich dazu viel jünger-
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lanciadelta64
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Re: Lancia auf der Warmhalteplatte

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Vor allem ist die Geschichte Autobianchis seit der Übernahme Lancias durch FIAT mit der Lancias eng verknüpft, bis 1995, um genau zu sein. FIAT "vereinte" beide Brands und Lancia wurde im Konzern das, was Bianchi zuvor für FIAT war. So bekam denn auch der 111er keinen direkten Nachfolger mehr, sondern Lancia deckte dann dieses Segment ab.
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minesweaper
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Re: Lancia auf der Warmhalteplatte

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meinst du mich damit?
Danke für deine detaillierte Schilderung. Aber es ging um Marken und Autobianchi war keine so weit verbreitete bekannte Marke wie es Lancia ist, Die paar Jahrzehnte am Markt von Autobianchi und der Kleinwagenbereich den diese Marke bestzt ist unbedeutend im Vergleich zu dem Namen Lancia.

Das war es was damit ausdrücken wollte. Wer mit wem und was im Detail, spielt für den oberflächlichen Betrachter keine Rolle.

Zu einem Markennamen muss einem spontan was einfallen.

Bei der allgemeinen Frage nach Lancia kannst immer sofort vom Delta hören als er im Rallye Bereich so erfolgreich war und als zweites dass sie eigenwillige Autos bauen und dass der Staatspräsident Italiens auch so was fährt.....
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minesweaper
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Re: Lancia auf der Warmhalteplatte

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LCV schrieb:
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> Nun hättest Du bei Wikipedia mal zu Ende lesen
> sollen. Die Firma Bianchi begann 3 Jahre VOR
> Lancia mit der Automobilproduktion. Dass nicht
> jede Firma den 2. Weltkrieg ohne Probleme
> übersehen konnte, ist sicher einleuchtend.
> Deshalb entstand diese Lücke. Die dann
> Autobianchi genannte Firma kooperierte direkt mit
> Fiat. Lancia hatte den Krieg wohl vor allem
> deshalb überstanden, weil Mussolini an Fiat, Alfa
> und Lancia Militäraufträge vergab. Außerdem war
> Lancia im Bau von Lkw und Bussen tätig, die im
> Wiederaufbau sicher besonders wichtig waren. Aber
> man kann nicht sagen, Autobianchi hätte keine
> Tradition. Jaguar und SAAB sind im Vergleich dazu
> viel jünger-


Mag ja alles sein, aber Autobianchi steht für Kleinwagen und das hat in der Geschichte nie so viel Ansehen eingebracht wie Luxusautos
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Delta LX
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Re: Lancia auf der Warmhalteplatte

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Autobianchi wurde 1975 - bei Gründung der Fiat Auto - der Regie Lancias unterstellt. D.h., Entwicklung, Produktion und Marketing dieser Mailänder Marke wurden der gleichzeitig gegründeten Division Lancia zugeordnet. So kam zu den bisherigen Werken Lancias (Chivasso, Torino-Borgo San Paolo, Verrone) noch Desio hinzu. Diese Strukur blieb auch 1986 erhalten, nachdem Fiat die Autombilsparte von Alfa Romeo übernahm und diese mit Lancia zur selbständigen Einheit Alfa Lancia Industriale zusammenlegte (rein rechtlich übernahm die nach wie vor existente Lancia & C. Fabbrica Automobili Torino SpA die Alfa Romeo Auto SpA und bildete mit dieser besagte neue Einheit). Zum Zeitpunkt der Zusammenlegung beschäftigte Lancia an o.g. Standorten 9'000 Mitarbeitende (!), Alfa Romeo (in Arese, Pomigliano d'Arco und Pratola Serra) gar deren 43'000.

Nach Auflösung von Alfa-Lancia und der (Re-)Integration in Fiat Auto blieb die Verantwortung für die Marke Autobianchi bei den Lancia-Leuten, während die FIAT-Leute sich um die zwischenzeitlich (von De Tomaso) erworbene Marke Innocenti kümmerten.

Doch das neue Management von Fiat Auto, allen voran Paolo Cantarella, forcierte eine Art integriertes Marketingkonzept, das den drei Hauptmarken spezifische Missionen zuwies, in welchem die beiden nur dem Heimmarkt vorbehaltenen Submarken Autobianchi und Innocenti keine Zukunft mehr hatten. Folgerichtig ging Autobianchi 1995/96 produktseitig endgültig in Lancia auf und Innocenti verschwand 1997 komplett.

Dass Lancia selbst mittlerweile den selben Weg wie ihre einstige Tochtermarke gehen könnte, darauf deuten die Entwicklungen der letzten Jahre und diverse Aussagen des Managements hin. Angesichts des konstanten Marktanteils von ca. 5% - und damit der ungebrochenen Nachfrage - wird man sich in Turin allerdings wohl zweimal überlegen, die Marke nach Auslaufen des Ypsilon 846 einzustellen. Umso mehr, weil man noch nicht weiss, ob die Strategie mit den beiden FIAT-Submarken 500 und Panda, insbesondere die Idee der preislich höher positionierten 500-Linie nachhaltig Erfolg haben wird. Bleibt diese Unwägbarkeit, dürfte man die Ypsilon- und damit Lancia-Kunden mit einem neuen, d.h. Nachfolge-Modell bedienen.
lanciadelta64
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Re: Lancia auf der Warmhalteplatte

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Vielleicht hattest du mich zuvor falsch verstanden. Es ging mir nicht so sehr darum, Autobianchi mit Lancia "gleichzusetzen", sondern dass die "letzten" Züge sehr ähnlich "klingen".

Autobianchi war in meiner Jugend auch in Deutschland ein Begriff, beinahe mehr als "Lancia". Denn der A112 -Autobianschi- gehörte ja auch zum Straßenbild, verschwand dann und heute ist Lancia bei wenigen in Deutschland bekannt, also zur "italienischen" Marke "verkommen", wie es Autobianchi auch geworden war.

Dass hinter Lancia dann die Geschichte einer Epoche steht, die Gründung von Vincenzo Lancia etc., ist eine andere Geschichte, aber darum ging es mir nicht, sondern um die "Gemeinsamkeiten" gegen Ende der Historie und da es kurios ist, dass ein Autobianchi - pardon Lancia- Ypsilon das einzige Modell im Programm bleiben dürfte, schließt sich der Kreis, der einst mit dem A112, dann mit dem Y10 als Autobianchi begann.

Wie gesagt, es ging mir weniger um die "hisorische" Gleichsetzung beider Marken, als vielmehr diese "makabere" Koinzidenz, dass aus Autobianchi eine "Marke-Modell" werden ließ und heuer bei Lancia ähnlich werden wird, nämlich auch "Marke-Modell".

Fakt ist, die FIAT-Manager haben Lancia längst begraben und wenn wir ehrlich sind, viel mehr Menschen, als uns lieb ist, denn ich frage mich, wieso hat Alfa beispielsweise in Italien beinahe überall noch so eine starke "Lobby", während Lancia beinahe in Vergessenheit geraten ist und nicht den Stellenwert genießt, den Alfa mit weniger verkauften Autos besitzt...

Dass mir das nicht gefällt, kannst du nachvollziehen, denn ich habe einen Delta wie du und werde mir wohl demnächst einen Lancia Ypsilon zulegen und hatte ja zuvor auch Lancia und ich bin gerade mit der Rallye-Zeit, lange bevor der Delta die Bühne betrat, aufgewachsen.

Ich hatte als keiner Junge den Fulvia Coupé HF als Rallye-Spielzeugauto und weiß noch gut, die Zeit mit dem Stratos und Sandro Munari, dann der 037 und dem Delta S4. Interessant aber ist auch bei mir in der Familie gewesen, wie zwei Generationen Lancia in einem unterschiedlichen Kontext sahen.

Für mich war Lancia immer mit dem Rallyesport verbunden, also als Synonym für "Sportlichkeit", aber auch mit einem Hauch "Komfort", Mein Vater wiederum verband mit Lancia eher eine "aristokratische" Marke, also mehr in Richtung "Komfort", wobei die Lancia-Motoren nie "Krawallmacher" waren, sondern eine Harmonie von einem Klangbild waren.

Vielleicht ist am Ende auch Lancia an dieser "Widersprüchlichkeit" in der Geschichte "gescheitert", den Versuch, Lancia wieder zurück in eine Epoche zu bringen, die für viele Lancisti der "Rallye-Ära" einfach nicht nachvollziehbar war.

Vielleicht aber lag am Ende genau in dieser "Sportszenerie" das Dilemma der Marke, denn man formte eine "Aristokratenmarke" in eine "Sportmarke" um und am Ende fehlte es an allem.

Mag sein, dass FIAT einfach nicht die Möglichkeit - und auch nicht die dazu nötigen Leute - hatte, Lancia "richtig" zu positionieren, ähnlich wie es ja auch mit Alfa der Fall war.

Dieses "Produktionskosten senken um jeden Preis", ist bei solchen Traditionsmarken wie Lancia und Alfa nicht möglich, ohne ihnen die Seele zu berauben und somit auch ihrer Natur.

Eigentlich ist Lancia 1994 "gestorben", als man die Fabrik in Chivasso geschlossen hatte, eine Fabrik, die mit Lancia eng verbunden war, in der Autos noch -jedes Fahrzeug einzeln!!!!!!!- vor der Auslieferung "Probe gefahren" wurde, auf der eigenen Teststrecke. Danach wurde Lancia eine "seelenlose" Hülle, die "überall" gebaut werden konnte und auch mit "allen" möglichen Teilen.

Aber zurück zur Positionierung. Lancia war eine "aristrokratische" Marke, eine Marke der "Marchesi", der Grafen und Fürsten Italiens. FIAT aber war ein "Massenhersteller", ergo konnte man kaum dieses Image beibehalten, ohne große Verluste hinzunehmen.

Um die Verluste auszugleichen, musste man "Massenware" nehmen und Lancia wurde "gewöhnlich", nicht automatisch "schlecht", aber eben "gewöhnlich" oder wie viele "böse" Zungen hier behaupten, so wie FIATs, wie sie hätten immer sein sollen.

Dann kam die "Sportlichkeit" und es funktionierte recht gut, aber auch hier fehlte es an passende Motoren, was auch bei Alfa zu Problemen führte, indem man ja "FIAT-Motoren" oder noch schlimmer, GM-Motoren, sogar aus Australien, verbauen ließ.

FIAT hatte nicht das Potenzial, in beiden Richtung zu operieren bzw. am Ende verdienten die Agnellis eher Geld mit dem "an die Wand fahren" des gesamten Konzerns und so war denn 2004 FIAT längst tot und das wirklich wortwörtlich.

GM wollte nicht umsonst Abstand nehmen, das Unternehmen zu übernehmen. Man hatte die komplette Entwicklungsabteilung heruntergefahren, praktisch nichts mehr vorangebracht, sich einfach im GM-Regal bedient und gut ist. 10 Jahre ohne Entwicklung ist bei einer Konkurrenz, die in dieser Zeit "Vollgas" gab, glatter "Selbstmord".

Vielleicht aber ist gerade die Geschichte Lancias ein Beispiel für den Niedergang einer Denkweise, einer Einstellung in Italien oder auch der Ingenieurskunst. Die "alte" Garde ist entweder längst tot oder schon lange nicht mehr aktiv und danach ist relativ wenig gekommen. Die "Pioniere" der Technik werden nicht mehr "geboren", aber auch das Kaufverhalten hat sich verändert.

Individualität äußert sich heute bestenfalls in der Karosseriefarbe und weniger im Autodesign. Es ist heuer viel wichtiger das Schein-Image, denn das, was wirklich dahintersteckt.

Und mehr und mehr gleichen sich die Fahrzeuge, benutzen alle Hersteller mehr oder weniger gleiche Bauteile. Sogar einstige "Feinde" arbeiten längst unter der Hand zusammen (Mercedes und BMW z.B.) und auch in Sachen "Zuverlässigkeit" dürften sich die MArken mehr oder weniger gleichen oder will mir einer erzählen, dass ein Steuergerät, das bei Marke A, B, C und D im Einsatz ist, nur bei A massig kaputtgeht?

Aber nun werden wir nostalgisch.
lanciadelta64
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Re: Lancia auf der Warmhalteplatte

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Das stimmt aber nicht ganz, nicht nur Kleinwagen, denn A111 oder Primula waren keine Kleinwagen und Autobianchi war in etwa das, was Lancia naher für FIAT war, also die "Luxusabteilung" im eigenen Konzern. Der "Bianchina" war eine "Luxus-Variante" der FIAT 500, aber auch Primula und A111.
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LCV
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Re: Lancia auf der Warmhalteplatte

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minesweaper schrieb:
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> Mag ja alles sein, aber Autobianchi steht für
> Kleinwagen und das hat in der Geschichte nie so
> viel Ansehen eingebracht wie Luxusautos

Wenn man von der Nachfolgefirma ausgeht, stimmt das vielleicht.
Obwohl gerade der A112 Abarth 70HP trotz seiner Größe als echter
Sportwagen galt und durchaus hohes Ansehen genoss. Ich erinnere
mich an einen Bericht in der ams, wo im Bayerischen Wald ein
A112 70HP um den gerade vorgestellten BMW 2002 Turbo "Kreise fuhr".
Noch heute ist der Wagen gesucht und es gibt sogar darauf spezialisierte
Clubs. Ich gehe mal davon aus, dass Du noch relativ jung bist und Dich
mit dem Elektronikzeug besser auskennst als mit der Automobilgeschichte.
Sicher hat(te) Lancia den klangvolleren Namen, bis Fiat ihn erst zerstörte und
dann in Vergessenheit geraten ließ. Aber die alte Firma Bianchi hat auch
Luxusautos produziert, sogar mit 8-Zylinder-Motoren. Für den heutigen
Autokäufer dürfte es ziemlich egal sein, ob man die Geschichte Lancias
bemüht oder evtl. die der Fa. Bianchi ausgräbt. Ich wette, dass über 90%
weder die eine noch die andere kennen. Aber noch sicherer kann man
darauf wetten, dass der Fiat-Konzern zu blöd ist, um dieses Potenzial
zu nutzen. Er hat es ja auch bisher nur mal in kleinen Ansätzen getan,
oft durch Druck der Fans. Die hätten ja sogar 100 Jahre Lancia verpennt,
wenn nicht der Lancia Motor Club UK angekündigt hätte, mit ca. 300
Oldtimern anzureisen. Nachdem nun eigentlich seit 1969 die ruhmreiche
Vergangenheit ignoriert wurde, ist wohl der Zug abgefahren. Mit Alfa
lief es in Milano auch sehr dubios ab. Da reisten sogar Fans aus Japan
an und weder Alfa noch die Stadt waren richtig vorbereitet.

Innocenti wäre aber passender für eine Billigmarke. Die bauten zunächst
den Austin Mini in Lizenz. Die Firma war bekannt durch extrem miese
Produktivität, nach dem Motto 1/3 arbeitet mehr schlecht als recht, 1/3
hat Urlaub oder ist wirklich krank, 1/3 macht blau. (Quelle: Ein italienischer
Geschäftspartner aus dem Zuliefererbereich). Die Autos bedienten auch
perfekt die Vorurteile gegen italienische Autos. Keiner rostete schneller
als ein Innocenti. Habe selbst einen 4 Jahre alten Wagen gesehen, den
ein Optimist restaurieren wollte. Den konnte man bestenfalls als Vorlage
nehmen, um alle Karosserieteile neu anzufertigen.
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lanciadelta64
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Re: Lancia auf der Warmhalteplatte

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Der gesamte erste Teil ist korrekt. Ich hatte nur nicht das genaue Datum der "Eingliederung" Autobianchis in Lancia im Kopf, weil es schon länger her ist, dass ich das gelesen habe...

Das mit den 5% hätte ich bis vor 1,5 Jahren "blind" unterschrieben. Heute wäre ich da "skeptischer", denn du vergisst das Beispiel des Musas und dann noch eine Sache, aber dazu später.

Als Lancia mit dem Y10 (Autobianchi) und Y samt Ypsilon der ersten Generation am Markt war, war man nahezu "konkurrenzlos", auch intern. Der Musa kam als "Luxusvariante" des Ideas heraus, auch weil dieser ein Totalausfall war, aber mit der Einführung des 500er bekam dieses "konkurrenzlos" erste Risse und spätestens mit der Einführung des 500 L zulasten des Lancia Musas müsste einem klar sein, dass Marchionne sich einen Kehricht um Marktanteile kümmert.

Die 500er Serie soll eine Art "Premium" sein, also eigentlich den Bereich abdecken, den Lancia mit Ypsilon und Musa abgedecht hatte. Wenn der 500-5-Türer kommen sollte, wird die Luft für den Ypsilon noch dünner werden.

Damit nicht genug, 50.000 Fahrzeuge im Jahr mögen heuer noch ausreichen, weil das Produkt "steht", aber in Zukunft müsste man ja "investieren" und da sind diese Zahlen einfach zu wenig, um eine Marke und/oder Modell am Leben zu halten.

Aber lassen wir das Seite, aber Marchionne hatte eine Studie in Auftrag gegeben, in der es darum ging, welche Folgen das für FIAT habe, wenn man 5% Marktanteil in Italien verlöre. Laut der Studie sei das für das Unternehmen kein Problem. Wenn du den Lancia-Anteil nimmst, der in Zukunft aber wegen des Ausscheidens der anderen Modelle, wie auch den Delta - und da Kleinvieh auch Mist macht - und Thema, weiter schrumpfen wird, dann liegen wir genau in diesen Rahmen.

Marchionne ist in diesen Dingen extrem flexibel und und er sieht das weit nüchterner als wir es tun. Auch die Umstrukturierung Lancias in Italien lassen eher den Schluss zu, dass man Lancia mittelfristig auch hier vom Markt nehmen will und daher auch die Anweisung, Lancias mit FIAT in einen Raum zu setzen, denn dieser schrittweise Umbau bedeutet, dass am Ende das Entfernen der Marke schnell und "geräuschlos" vollzogen werden kann, ohne dass es per se "negative" Auswirkungen für die Händler hätte, die bereits Schritt für Schritt in diese Richtung Vorbereitungen treffen.

Aus der heutigen Sicht - und die Betonung liegt auf "heutigen" - wird der Ypsilon keinen Nachfolger bekommen, zumindest nicht solange SM Chef der Gruppe ist oder marktspezifische Veränderungen für ein Umdenken sorgen (beispielsweise Alfa erzielt nicht das, was man sich erhofft).

Aber das ist heuer keine so akute Sache, denn der Ypsilon, sofern er nicht in den nächsten 2-3 Jahren wirklich dramatisch einbricht, dürfte noch weitere 3-4 Jahre erhalten bleiben und somit stellt sich diese Frage in den nächsten Jahren nicht.

Dazu braucht man heute nicht mehr als 15-18 Monate, ein neues Modell ins Leben zu rufen, also wenn man dann das "aktuelle" Modell bis 2018 am Markt halten würde, kämen die Planungen nicht vor Mitte 2016 in Betracht, also locker 2,5 Jahre noch.
lanciadelta64
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Re: Lancia auf der Warmhalteplatte

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Autobianchi A111:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... _black.jpg
http://www.automobile-catalog.com/img/p ... a111-6.jpg
http://nuke.autobianchi.info/Portals/0/Vendo%20A111.jpg
http://www.google.de/imgres?sa=X&bi ... IYBEK0DMBA

oder

Autobianchi Primula (Limo/Coupé)
http://www.cartype.com/pics/260/full/au ... ure_65.jpg
http://www.bestautophoto.com/images/car ... upe-03.jpg
http://images.caradisiac.com/logos/0/2/ ... -51290.jpg
http://www.automobile-catalog.com/img/p ... e-s-in.jpg
http://www.automobile-catalog.com/img/p ... 65c-4p.jpg

Autobianchi Stellina:

http://www.bestautophoto.com/images/tun ... ina-01.jpg

Prototyp für den späteren FIAT X1/9, der aber als "Autobianchi" vorgestellt wurde.
http://www.sportsvogn.no/x19reg/bilder/x19proto.GIF

In Italien waren neben der "Bianchina" häufiger die Autobianchis "Primula" (hatte ich als Spielzeugauto) und A111 zu sehen (lassen wir den A112 einmal beiseite). Sie prägten das Straßenbild wie auch die Flavia.

Dagegen erinnere ich mich nicht an den Autobianchi Stellina, aber wahrscheinlich war die Produktion derart klein, dass ich wohl nie eines sehen durfte oder ich war einfach zu klein, um die wahrzunehmen.

Übrigens baute Autobianchi auch LKWs, an die ich mich auch noch gut erinnere, wie die von OM Leoncino, die teilweise heute noch "aktiv" sind ;-)
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