sto bene, e tu?:)-D
Giovanni II (Giovanni I war der Gründer


Er ist sicherlich einer der schillerndsten und vielschichtigen Personen Italiens gewesen, extrem exzentrisch, der eine wichtige Rolle, im Guten wie im Schlechten, im Nachkriegskapitalismus Italiens gespielt hat.
Ich habe einmal ein Interview von Giugiaro gelesen gehabt und da ging es um den damals neu vorgestellten FIAT Croma. Laut seiner Aussage ließ es sich der „alte“ Agnelli nicht nehmen, die Fahrzeuge alle vorstellen zu lassen und er persönlich gab dann das „ok“ oder nicht (das macht ja auch irgendwo SM, wenn er ein Projekt verschiebt).
Es war auch immer üblich, jedes neue Modell der FIAT-Gruppe dem Staatspräsidenten vorzuführen. Natürlich besitzen die ADs eine gewisse Autonomie und müssen nicht für jeden „Mist“ sich die Erlaubnis einholen und so dürfte die Strategie mit Alfa sicherlich auf SMs Strategie bzw. das seiner Mitarbeiter basieren, aber dennoch darfst du nicht vergessen – eben weil du ja das Beispiel Romiti-Ghidella genommen hast – dass gerade hier die Agnellis gezielt eingriffen, wenn sie der Meinung waren, es ging gegen ihren Strich.
Ghidella war ein Ingenieur, vielleicht einer der letzten der italienischen Autoindustrie und gleichzeitig Chef, was positiv war, aber genau damit waren scheinbar die Agnellis nicht einverstanden und ließen Romiti gewähren, der ja eigentlich ein „Buchhalter“ war und von Autos so viel verstand wie ein Pferd, aber er war kriminell und skrupellos genug, also genau nach Geschmack der Agnellis jener Zeit. Anders ausgedrückt: Indem man Ghidella vergraulte und einen Romiti nahm, hatte man ja gezeigt, wer wirklich das Sagen hat.
Nun ist SM kein „Sklave“ der Agnellis, aber ich denke mir, dass er ihnen aus der Seele spricht. Zur Problematik der Modelle werde ich dir eine PN noch schicken, weil ich dann detaillierter antworten kann.
Sicher aber zählt das Entwickeln von Autos nicht unbedingt zu SMs Stärken. Schlimmer noch, er ist „amerikanisiert“ und tut sich immer noch extrem schwer mit Europa. Vielleicht liegt es auch daran, dass er sich lieber in den USA aufhält als in/im Turin/Tessin, denn dort wird er gefeiert, während ihm in Italien ein eisiger Wind ist Gesicht weht und er sicherlich zu den unbeliebtesten Persönlichkeiten in Italien zählt.
Er kann mit „Traditionen“ nicht viel anfangen und für ihn ist es nur schwer nachvollziehbar, wieso ein „gutes“ Produkt sich nicht verkaufen lässt, dafür vielleicht ein „Schrott“, aber mit einem gewissen Image umso besser. Diese „europäische“ Eigenart, mit dem „tifo“ für Marken hat er nie wirklich begriffen und daher fühlt er sich halt in den USA wohl, weil es eher seiner Mentalität entspricht.