Re: Die Einautoshow...
Posted: 24 Oct 2013, 15:09
Nun der Stilo SW war das EINZIGE Stilo-Modell, das lief und wenn ich mich nicht irre, entweder auf Platz 1 - zumindest teilweise - der SW-Zulassungszahlen seines Segments.
Sicherlich hätte eine SW-Version nicht FIAT "gerettet", aber Fakt ist, dass das C-Segment - Ausnahme VW Golf - vor allem von den SW-Versionen gestützt wurde. Ob Focus oder Astra, es sind und waren die SW-Versionen, die sich verkaufen ließen und weniger die Hatchback-Varianten - von den Limos will ich lieber gar nicht reden.
FIAT also gerade im Kombi-Land Italien hat ab den 1990er Jahren immer genügend SW-Varianten gehabt, die allesamt mehr oder weniger erfolgreich waren und fast immer die erfolgreichste Variante einer Modellreihe (siehe auch Lybra, um bei Lancia zu bleiben).
Es ist auch nicht so, dass kein Bravo SW geplant war, denn der wurde parallel zur Hatchback-Version entwickelt und das Design stand schon fest. Das Problem aber war der FIAT Croma, ein Modell, für das FIAT schwer "bluten" musste und somit stand man vor der Problematik, einen Croma weiter im Programm zu halten, andererseits ein Kombi vom Bravo zu haben, der vielleicht entweder dem Croma zugesetzt hätte oder der Croma dem Bravo einige Kunden vorenthalten hätte.
Also kam SM die "geniale" Idee, den Croma zum "Bravo SW" zu machen, indem man ihn nun als "reinrassigen" Kombi verkaufte und eine "Bravo-Front" verpasste. Das Problem aber war hier dann wieder der Preis, denn der Croma lag ja "oberhalb", ergo musste man ihn über immense Rabatte verkaufen, was dann weiter tiefe Wunden im Budget gerissen hatte.
Diese ganze Geschichte um Croma - den SM per se nicht zu verantworten hatte - und der gescheiterten Präsentation eines Bravo SW - zählt sicherlich nicht zu den "Sternstunden" Marchionnes.
Natürlich rettet nicht "ein" Modell eine Marke, aber das solltest du Marchionne sagen, der im Großen vielleicht fast immer richtig lag, aber im Detail viele Fehler begangen hat, die man hätte vermeiden können.
Warum sind Modelle wie Bravo und Delta und wahrscheinlich auch Giulietta im Detail "gescheitert"? Es waren alles "gute" Produkte, aber es reicht nicht aus, mit einer einzigen Variante, die du nicht einmal großartig "weiterentwickelst", am Markt zu bleiben.
Alle anderen Hersteller kommen mit einer Reihe von Varianten, egal ob 3- oder 5-Türer, Cabrio oder SW und sogar teilweise Coupés. FIAT aber immer nur mit einem Produkt, einer Variante und dann gegen den Rest, der dann Stück für Stück auch noch nachzieht und somit ein Produkt immer "frisch" hält.
Stattdessen hat man oft das Produkt sich selbst überlassen. Ein Delta allein war zum Scheitern verurteilt, ein Delta eingebettet in einer Reihe von Modellen, die ja geplant war (ich erinnere mich noch an Francois Worten mit der Delta-Veröffentlichung: Jedes Jahr ein "neues Lancia-Modell")., hätte aber sicherlich gut gestanden.
Schau, der Bravo kam ein Jahr früher auf den Markt als geplant. Er sollte "Einparkhilfe" haben, "Rückfahrkamera", "Spurhalteassistent" und was nicht alles an "Gimmicks". Aber die waren noch nicht bereit, ergo kam der Bravo zuerst einmal ohne heraus.
Aber statt diese dann Stück für Stück nachträglich anzubieten, kamen die mit dem Delta und wurden nie im Bravo angeboten. Der Ypsilon bekam das Einparksystem der zweiten Generation, die Giulietta das InstantNav der zweiten Generation, aber Delta eben weder das eine noch das andere.
Schaust du dir dann die Konkurrenten an - lassen wir von mir aus den Golf beiseite - wirst du feststellen, dass diese Stück für Stück mit den aktuellsten Systemen ausgestattet werden und somit immer "frisch" gehalten werden.
Bei FIAT überlässt man das Produkt sich selbst und jammert dann "das Modell verkauft sich nicht". Kunststück, das ist so, als wolle man das Ergebnis haben, was man bekommt, um dann jammern zu können".
Natürlich sind die in Turin nicht alle "Vollpfosten", aber eine gewisse Arroganz und Sturheit ist ihnen nicht fremd. SM ist dazu ein Manager der "Bilanzen", aber keiner des "Produkts". Selbst nach so vielen Jahren im Automobilsektor fehlt ihm das Gefühl für ein Produkt. Dass er nun Europa Stück für Stück den Rücken zukehrt, liegt auch daran, dass er die "europäische" Mentalität nicht verstehen kann. Er kapiert nicht, dass Produkte stark am Image und am Markennamen gebunden ist und der Inhalt nur bedingt von Bedeutung ist.
Nicht umsonst hat er vor allem in Nordamerika seine größten Erfolge gefeiert, egal ob GM "Schachmatt" zu setzen oder Chrysler wirklich geschickt zu übernehmen. Aber sobald er Dinge außerhalb Amerikas machen soll, tut er sich verdammt schwer, egal ob in Russland, Indien oder selbst China, nirgendwo hat er wirklich "überzeugen" können und viele Stockfehler begangen, die bisher zum Glück sich noch nicht so negativ bemerkbar gemacht haben, weil diese Märkte noch zu entwickeln gilt und Fehler hier leichter zu korrigieren sind.
Sicherlich hätte eine SW-Version nicht FIAT "gerettet", aber Fakt ist, dass das C-Segment - Ausnahme VW Golf - vor allem von den SW-Versionen gestützt wurde. Ob Focus oder Astra, es sind und waren die SW-Versionen, die sich verkaufen ließen und weniger die Hatchback-Varianten - von den Limos will ich lieber gar nicht reden.
FIAT also gerade im Kombi-Land Italien hat ab den 1990er Jahren immer genügend SW-Varianten gehabt, die allesamt mehr oder weniger erfolgreich waren und fast immer die erfolgreichste Variante einer Modellreihe (siehe auch Lybra, um bei Lancia zu bleiben).
Es ist auch nicht so, dass kein Bravo SW geplant war, denn der wurde parallel zur Hatchback-Version entwickelt und das Design stand schon fest. Das Problem aber war der FIAT Croma, ein Modell, für das FIAT schwer "bluten" musste und somit stand man vor der Problematik, einen Croma weiter im Programm zu halten, andererseits ein Kombi vom Bravo zu haben, der vielleicht entweder dem Croma zugesetzt hätte oder der Croma dem Bravo einige Kunden vorenthalten hätte.
Also kam SM die "geniale" Idee, den Croma zum "Bravo SW" zu machen, indem man ihn nun als "reinrassigen" Kombi verkaufte und eine "Bravo-Front" verpasste. Das Problem aber war hier dann wieder der Preis, denn der Croma lag ja "oberhalb", ergo musste man ihn über immense Rabatte verkaufen, was dann weiter tiefe Wunden im Budget gerissen hatte.
Diese ganze Geschichte um Croma - den SM per se nicht zu verantworten hatte - und der gescheiterten Präsentation eines Bravo SW - zählt sicherlich nicht zu den "Sternstunden" Marchionnes.
Natürlich rettet nicht "ein" Modell eine Marke, aber das solltest du Marchionne sagen, der im Großen vielleicht fast immer richtig lag, aber im Detail viele Fehler begangen hat, die man hätte vermeiden können.
Warum sind Modelle wie Bravo und Delta und wahrscheinlich auch Giulietta im Detail "gescheitert"? Es waren alles "gute" Produkte, aber es reicht nicht aus, mit einer einzigen Variante, die du nicht einmal großartig "weiterentwickelst", am Markt zu bleiben.
Alle anderen Hersteller kommen mit einer Reihe von Varianten, egal ob 3- oder 5-Türer, Cabrio oder SW und sogar teilweise Coupés. FIAT aber immer nur mit einem Produkt, einer Variante und dann gegen den Rest, der dann Stück für Stück auch noch nachzieht und somit ein Produkt immer "frisch" hält.
Stattdessen hat man oft das Produkt sich selbst überlassen. Ein Delta allein war zum Scheitern verurteilt, ein Delta eingebettet in einer Reihe von Modellen, die ja geplant war (ich erinnere mich noch an Francois Worten mit der Delta-Veröffentlichung: Jedes Jahr ein "neues Lancia-Modell")., hätte aber sicherlich gut gestanden.
Schau, der Bravo kam ein Jahr früher auf den Markt als geplant. Er sollte "Einparkhilfe" haben, "Rückfahrkamera", "Spurhalteassistent" und was nicht alles an "Gimmicks". Aber die waren noch nicht bereit, ergo kam der Bravo zuerst einmal ohne heraus.
Aber statt diese dann Stück für Stück nachträglich anzubieten, kamen die mit dem Delta und wurden nie im Bravo angeboten. Der Ypsilon bekam das Einparksystem der zweiten Generation, die Giulietta das InstantNav der zweiten Generation, aber Delta eben weder das eine noch das andere.
Schaust du dir dann die Konkurrenten an - lassen wir von mir aus den Golf beiseite - wirst du feststellen, dass diese Stück für Stück mit den aktuellsten Systemen ausgestattet werden und somit immer "frisch" gehalten werden.
Bei FIAT überlässt man das Produkt sich selbst und jammert dann "das Modell verkauft sich nicht". Kunststück, das ist so, als wolle man das Ergebnis haben, was man bekommt, um dann jammern zu können".
Natürlich sind die in Turin nicht alle "Vollpfosten", aber eine gewisse Arroganz und Sturheit ist ihnen nicht fremd. SM ist dazu ein Manager der "Bilanzen", aber keiner des "Produkts". Selbst nach so vielen Jahren im Automobilsektor fehlt ihm das Gefühl für ein Produkt. Dass er nun Europa Stück für Stück den Rücken zukehrt, liegt auch daran, dass er die "europäische" Mentalität nicht verstehen kann. Er kapiert nicht, dass Produkte stark am Image und am Markennamen gebunden ist und der Inhalt nur bedingt von Bedeutung ist.
Nicht umsonst hat er vor allem in Nordamerika seine größten Erfolge gefeiert, egal ob GM "Schachmatt" zu setzen oder Chrysler wirklich geschickt zu übernehmen. Aber sobald er Dinge außerhalb Amerikas machen soll, tut er sich verdammt schwer, egal ob in Russland, Indien oder selbst China, nirgendwo hat er wirklich "überzeugen" können und viele Stockfehler begangen, die bisher zum Glück sich noch nicht so negativ bemerkbar gemacht haben, weil diese Märkte noch zu entwickeln gilt und Fehler hier leichter zu korrigieren sind.