Page 2 of 3

Re: Nur noch gemeinsame Verkaufsräume bei FIAT/LANCIA/Alfa

Posted: 28 Aug 2013, 11:55
by fiorello
Ciao,

also wenn man in Italia, dem Heimatmarkt so etwas macht, dann entspricht genau dem was ich hier vor ein paar Monaten berichtet habe, nämlich das man den Ypsilon dann als Autobianchi auferstehen lässt und Lancia komplett vom Markt nimmt :(

Saluti
Fiore

Re: Nur noch gemeinsame Verkaufsräume bei FIAT/LANCIA/Alfa

Posted: 28 Aug 2013, 13:10
by Alex G.
Kann mir auch vorstellen - auch wenn man das bisher natürlich nicht so verlautbart hat, dass der Ypsilon (quasi als Lancia) zu einer ähnlichen Art Subbrand wie der 500er offen gehalten wird. Lancia somit reduziert zu einem einzigen Kleinwagen, der eben vor allem am Heimatmarkt noch punktet. Offen bleibt dann nur noch - das wird sich dann je nach Entwicklung zeigen, ob Lancia mit dessen Auslaufen ganz verschwindet, oder man den Ypsilon auf "Sparflamme" als (sehr vage) Option für eine Lancia-Zukunft laufen (dümpeln) läßt. Aber die Parallelen zu Autobianchi sind schon überdeutlich...

Grüße
Alex G.

Re: Nur noch gemeinsame Verkaufsräume bei FIAT/LANCIA/Alfa

Posted: 28 Aug 2013, 13:29
by Georg62
In Deutschland (auf jedenfalls da wo ich wohne im Rheinland) ist es besser so, dass die Ausstellungshallen zusammen gelegt werden. Ist schon zum Teil sehr traurig, wenn man bei Alfa gerade einmal 2 Autos, bei Fiat außer 500, 500L und vielleicht einen Panda sonst gar nichts mehr sieht und bei Lancia der Thema und Delta seit über einem Jahr auf dem gleichen Platz steht. So gesehen bei Mehrfachhändlern und auch bei Niederlassungen.

Das es zum Teil auch anders geht, sehe ich bei meinem Händler. Ex-Chrysler hat im Umkreis von 120 km 3 Betriebe mit nur Lancia und Jeep. Im Gegensatz zu vielen anderen Händlern hat er den Lancia Delta u. Ypsilon momodesign, sowie auch Themas, Fluvias usw. in den Ausstellungsräumen.

Und noch etwas: Bitte nicht schon wieder den Todesgesang von Lancia. Ist hier schon gefühlt hundert Mal durchgekaut worden, es nervt nur noch. Keiner hier sitzt im inneren Zirkel von Fiat, oder hat eine Glaskugel. Falls doch, bitte die Lottozahlen für Samstag sagen, damit wir alle 6 Richtige haben. Fiat wird es schon schriftlich mitteilen, wenn sie Lancia vom Markt nehmen. Bis dahin habe ich weiterhin viel Spaß an Lancia, mit allen Macken und Kanten.

Re: Nur noch gemeinsame Verkaufsräume bei FIAT/LANCIA/Alfa

Posted: 28 Aug 2013, 14:09
by fiorello
Ciao Georg,

vielleicht im Moment, aber glaubt man den Plänen von SM so gibt es ja eine große Alfa Offensive mit vielen Modellen/Typen.

Re: Nur noch gemeinsame Verkaufsräume bei FIAT/LANCIA/Alfa

Posted: 28 Aug 2013, 14:41
by lanciadelta64
Nun Karl sprach von "ist jetzt immer", was ich so interpretiere, dass man bei FIAT für Neuhändler nur noch solche "Knebelverträge" herausgibt, aber die "älteren" Händler können so oder so nicht auf einmal alles verändern. Auch muss man sehen, ob diejenigen nicht vielleicht an einer anderen Stelle auch gleichzeitig eine Alfa-Vertretung haben, was ja durchaus denkbar wäre.

Nun auch wenn ich diese besagte Politik SMs sehr skeptisch gegenüberstehe, sehe ich innerhalb der FIAT-Gruppe speziell in Italien sehr wohl diesen "Kannibalismus", d.h. diejenigen, die keine FIAT und Co kaufen, kaufen eh niemals eines, während viele, die FIAT,Lancia und Alfa kaufen, häufig innerhalb der Marke "wechseln". Das ist mir auch häufiger bei dem hiesigen Alfa-Händler aufgefallen und natürlich auch bei meinem Freundlichen. Selten einer, der wirklich von einem Fremdfabrikat kommt und wenn, dann ist es eine "Rückkehr".

Sicherlich gibt es solche, die nicht wechseln und der Marke treu bleiben, aber es sind nach Meinung SMs zu wenig, als dass sich die "Mehrinvestitionen" lohnen. Anders ausgedrückt, es ist "lohnenswerter" vielleicht mit einem Modell 100.000 Fahrzeuge zu verkaufen, als mit zwei 120.000.

Ich sehe daher auch relativ wenig Spielraum in Europa für Lancia, aber weniger, weil es eine zu große Schnittmenge gibt, als vielmehr, dass man gewillt ist, die Ressourcen voll auf eine Marke anzuwenden, ergo Alfa. Es wäre also in meinen Augen "Geldverschwendung", beispielsweise eine Flavia auf den Markt zu bringen, der am Ende eh kaum genommen würde und wenn, vielleicht sogar in dem einen oder anderen Fall dann der Giulia schaden könnte, eben weil man "im gleichen Hause" bleibt.

Wenn man nicht gewillt ist und/oder es nicht kann, richtig Geld für eine Marke zu investieren, ist es müßig, sie am Leben zu halten, denn so bekommt man am Ende die Bestätigung dessen, was man vorher schon erwarten konnte, um wieder zu sagen, "mit Lancia ist kein Land zu gewinnen".

Man hat seit der Übernahme Alfas speziell in Alfa investiert und Lancia Stück für Stück vernachlässigt, um am Ende dann das Schauspiel zu erleben, das wir vor uns haben. Es wäre wenigstens "toll" gewesen, wenn dann vielleicht Alfa gut dagestanden hätte, aber die Realität ist eine andere, denn Alfa stand in Italien fast immer im Schatten Lancias und je mehr man investierte, desto weniger bekam man heraus.

Aber das ist ein anderes Thema.

Zum Ypsilon und 500er ist zu sagen, dass sich auch hier die Interessen der Kunden schneiden. Nach einer Studie ist der 500er das "Frauenauto" Nr.1, der Ypsilon Nr 2, also sprechen beide vor allem Frauen an.

Natürlich gibt es sicherlich Kunden, die keinen 500er haben wollen, weil eben ein "öder" FIAT (in Italien kann das von Bedeutung sein), während der Ypsilon immerhin "Lancia" ist. Dann, wie ich jetzt hier in der Urlaubszeit erleben konnte, gibt es welche, die scheinbar den Ypsilon regelrecht als "Familienauto" nutzen, ergo mit vier Personen und beladen bis zur Dachkante, herumfahren.

Dann gibt es vier Türen anstatt der 2 im 500er, sodass vielleicht die eine oder andere Frau mit einem Kleinkind dann lieber zum Ypsilon denn zum 500er greift. Aber ich glaube nicht, dass man so einfach die Verkaufszahlen von 500er und Ypsilon addieren kann und wenn beispielsweise der Ypsilon keinen Nachfolger bekommen sollte, wovon ich ausgehe, dann dürfte sicherlich ein Teil derjenigen, die sich für einen Ypsilon interessiert haben, vielleicht auf den 500er zurückgreifen.

SM achtet extrem auf die Kosten - auch wenn ich der Meinung bin, dass man viel zu viel Geld an der falschen Stelle herauswirft - und er hat ja schon lange gesagt, die Durststrecke in Europa wird lange dauern. Gestern habe ich eine Nachricht von Ford gelesen, wonach FORD von einer "langanhaltenden" Krise spricht, die mindestens die nächsten 5-6 Jahre dauern wird.

Es ist ja auch so, dass außer der VW-Gruppe - lassen wir BMW und Mercedes samt Exoten wie auch Ferrari (FIAT) Porsche (VW) etc. beiseite - nahezu alle europäischen Hersteller (wenn wir jetzt auch noch Ford-Europa und GM hinzurechnen) eine viel zu hohe Produktion haben, was dazu führt, dass Fahrzeuge zu Schleuderpreise verkauft werden müssen und somit indirekt "subventioniert" werden.

Wir haben also eigentlich ein "Überangebot" an Autos und das überwindet man nicht mit einer Steigerung des Angebots. Aber wenn nicht nur SM der Meinung ist, dass diese Krise in Europa sehr lange andauern wird, also bis Ende des Jahrzehnts, bedeutet es, dass man sich in den nächsten 5-6 Jahren auf sehr "dünnem" Eis befindet und immer neuere Fahrzeuge auf den Markt bringen (5-6 Jahren ist beinahe eine ganze Autogeneration), sicherlich nicht zu stemmen ist und "verbranntes" Geld ist.

Kurz- bis vielleicht mittelfristig mag SM recht haben, aber was passiert, wenn die Konkurrenten diese Krise überleben und sei es nur, weil der Staat sie unterstützt (Frankreich) und diese dann Marktanteile gewonnen hat, während FIAT kaum noch einer kennt?

Die Regel bei FIAT in Italien beispielsweise besagt, einmal einen Kunden verloren, kommt der nicht mehr so schnell zurück. Jeder verlorene Anteil bleibt für "ewig" verloren.

Was dann wieder die These stützt, FIAT plant Europa als "Marginalmarkt" anzusehen, den man nur "nebenbei" beliefert, also nur Autos herausbringt, die man auch außerhalb Europas an den Mann bringen kann.

Händlergeschwätz kaum zitierfähig

Posted: 28 Aug 2013, 15:24
by Lancistos
Ich kann den Informationshunger verstehen, in Anbetracht, dass nur wenig Neuigkeiten besonders Modelle vorgestellt werden. Wenngleich Händler ganz vorne an der Verkaufsfront stehen so sitzen sie an der Informationskette ganz weit hinten. Viele Verkäufer müssen mit Hartz4 aufstocken und wechseln die Autohäuser jede paar Monate. An dem Wagen eines japanischen Herstellers verdient er etwa 30 Euro wenn der Wagen unter Sonderkonditionen (z.B. Werbung) verkauft wurde. Ein Autoverkäufer ist für die Automobilindustrie heutzutage ein Niemand. Ein gut informierter Kunde weiß mehr. In der Verzweiflung diesem Kunden Neuigkeiten oder eigene Dazugehörigkeit zu suggerieren, wird aus jedem neuen Vorlegeteppich am Prospektständer und jeder Laune des Chefs ("also die Lantschias die mache mer heut' ins Schaufestä") eine hochtabende Geschäftsstrategie des Konzerns dessen Produkte man verkauft.

Was ich hier beobachten kann folgt in etwa dem bereits Gesagten:

Kleinere Händler: Nur Fiat, Fiat + Alfa Romeo (aber kein Lancia mehr) oder alternativ Jeep + Lancia
Größere Händler: Fiat + Alfa Romeo, Lancia, Jeep und (selten) sogar Maserati.

Re: Nur noch gemeinsame Verkaufsräume bei FIAT/LANCIA/Alfa

Posted: 28 Aug 2013, 15:27
by lanciadelta64
Hallo Georg,

natürlich sollst du weiterhin "Spaß" an Lancia haben und ich werde sicherlich nicht meinen Delta deswegen verkaufen und überlege, eventuell meinen Punto durch einen Ypsilon zu ersetzen.

Es geht auch nicht um den "Todesgesang" auf Lancia oder dem "Lesen" in einer Glaskugel, sondern nur das Zusammensetzen eines Puzzles und wenn man dann ein Bild bekommt, was einem nicht gefällt (mir gefällt es nicht), dann ist das Bild nicht deswegen falsch.

Du darfst auch nicht vergessen, es sind immer Betrachtungen, die auf dem Stand der Dinge des "heutigen" Tages basieren und ich denke mir, du weißt wie ich, dass Marchionne (ist er es wirklich oder nicht doch vielleicht der Hauptaktionär, der hinter ihm steht und vielleicht sagt, was SM zu tun hat? ;) ) extrem sprunghaft ist und so radikal er heuer in die eine Richtung geht - und hier steht nun einmal die Vorzeichen auf Schließen, auch wenn man das nicht so offen sagen kann, weil man sonst über Nacht auch keine Ypsilons mehr verkauft bekäme - ist der in der Lage, morgen genau entgegengesetzt zu operieren.

Was habe ich nicht alles aus seinem Mund gehört und nicht immer nur "Gerüchte von einem, der einen kennt, der wiederum einen kennt, der ein Verwandter des Türstehers eines Gebäudes ist, in dem sich SM sehen gelassen hat", ist derart sprunghaft, dass selbst für italienische Verhältnisse das schon "zu extrem" ist und das soll schon etwas heißen.

Zuerst rief er "Fabbrica Italiana" aus, also Investitionen in Italien, dann spielte er beleidigte Leberwurst, ergo nix mehr "Fabbrica Italiana", dann wollte er seine Verträge in den Fabriken durchpauken, weswegen er aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten war, ergo keine Standardverträge mehr akzeptierte. Dann meinte er, wenn die Arbeiterschaft gegen stimmt, wird er in Italien "alles" schließen.

Dann stimmte eine deutliche Mehrheit in Pomigliano dafür, also war er "beleidigt", weil es in seinen Augen "zu wenige" waren, ergo wollte er wieder alles wegbringen, nach dem Motto, was interessiert mich heute das Geschwätz von gestern.

Dann hieß es, jedes Jahr!!!!!!! sollte ein neues Lancia-Modell herauskommen, der Delta war der "Anfang" und Francois kämpfte - angeblich wie ein Löwe - um das Projekt "Deltina" durchzusetzen, also ein Fahrzeug, das die Lücke zwischen dem mittlerweile ins D-Segment abdriftende Delta und dem Ypsilon schließen sollte, der deutlich "sportlicher" daherkommen sollte.

Am Ende blieb es beim Delta, der Deltina, der schon im Projekt vorangeschritten war, wurde komplett gecancelt.

Dann kam Chrysler, die Geschichte mit GM/Opel und nachdem Opel sich "lang machte", wurde ihnen sogar versprochen, die Rolle einzunehmen, die Lancia im Konzern innehatte, also eben nicht eine "GM-Kopie" von FIAT, sondern eben als "gehobene" Marke.

Das ging schief, also entstand die Idee, Chrysler und Lancia als "eine Marke" herauszubringen, wobei schon Spötter meinten, aus zwei Kranken machst du keinen Gesunden.

Es entstand New Lancia und auf einmal war dann ein Programm, das der italienischen Regierung und den Gewerkschaften präsentiert wurde!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Darin stand dann auch die Pläne für Lancia und damit hätten wir als Lancisti uns beinahe "beruhigt" zurücklehnen können. In der Zwischenzeit ermahnte er "Alfa", weil man seit Jahrzehnten nur Geld verloren habe und es werde Zeit, endlich den Trend zu wenden, ergo kam der Rotstift und die Giulietta gar um 12 Monate später auf den Markt.

In der Zwischenzeit drohte Marchionne erneut FIAT wegzubringen und aus Italien, aber dann wurde es ruhiger, weil ja de facto alle Fabriken, denen der neue Vertrag unterbreitet wurde, diesen annahmen, ja sogar in der Ex-Bertone-Fabrik der Betriebsrat, der von der FIOM geführt wird, sich gegen die eigene Gewerkschaft stellte und für Marchionnes Vertrag stimmte.

In Mirafiori wurde dann den Arbeitern ein Plan vorgestellt, der eine hohe Auslastung der Fabrik garantieren sollte, unteranderem ein Jeep-Modell (ist heuer für Melfi geplant). Die FIOM (CGiL) stimmte gegen, weil sie der Meinung war, man könne FIAT/Marchionne nicht trauen, traditionell halte man sich nicht an Abmachungen.

Dann 1,5 Jahre später - wie aus "heiterem" Himmel - drehte man alles um, man wolle nun komplett in Alfa investieren, Lancia sei - so Marchionne - leider nicht mehr "zu retten" und werde nie wieder das sein, was es einmal war. Leider sei man territorial beschränkt und nur mit dem Ypsilon konkurrenzfähig.

Auf einmal sollte wieder in Italien investiert werden, diesmal "Premium-Fahrzeuge", also wie bereits der Ghibli oder Quattroporte von Maserati, auch die Alfas der oberen Segmente.

Dann verlor man vor Gericht einen Prozess gegen die CGiL, die die Wiedereinsetzung dreier Arbeiter forderte, weil diese entlassen wurden, da sie CGiL-Mitglieder seien, die eben nicht die Vereinbarung mit FIAT unterschrieben habe.

Wie zu erwarten war, konnte das Gericht nur zugunsten der Arbeiter ein Urteil fällen. Alles andere wäre ein Verstoß gegen die Verfassung gewesen, nämlich der freien Wahl der Gewerkschaft, was nicht sanktioniert werden kann und nicht als Grund einer Entlassung.

Wegen dieses Urteils tobte dann erneut SM und nun heißt es wieder, man wolle wieder weg aus Italien. Dazu kommt auch noch, dass er mit der Veränderung des Plans, die zukünftigen B-Segment-SUVs in Mirafiori zu bauen (280.000 Fahrzeuge sind geplant), wie mit den Gewerkschaften (außer CGiL) übereingekommen, heuer in Melfi gebaut werden kann, während für Mirafiori die Zukunft ungewiss ist.

Diese Veränderung nun führt dazu, dass die Gewerkschaftskonkurrenten der CGiL an Glaubwürdigkeit verloren haben, bzw. sich als "naiv" präsentiert haben, während die CGiL ja von Anfang an alles mit SM ablehnte, weil dieser keine Vereinbarungen einhalte.

Und dann nehmen wir die Geschichte mit Alfa und den USA. Seit wann lese ich, Jahr für Jahr, Marchionnes Reden "im nächsten Jahr kommt Alfa in die USA". Bis heute "nada" und immer wieder wird es aufgeschoben.

Beim 5 Jahres-Plan vor nicht einmal so langer Zeit hätten wir Lancias aus Übersee gesehen und selbst ein Delta4 war geplant, nichts davon ist zu lesen, dann das Durcheinander um einen E-Segment-Alfa, zuerst sollte dieser nicht kommen, dann ja, wieder nein, dann wieder ja, heuer wieder "aufgeschoben".

Du siehst also, wie verworren das Ganze ist und so gesehen, bedeutet der "Tod Lancias", nach dem heutigen Stand der Dinge nicht automatisch, dass es auch vielleicht im nächsten Jahr so ist.

Fakt aber ist - und das muss man so hinnehmen - Marchionne hat gesagt, Lancia sei zu sehr auf Italien bezogen, was heißt, der Zug ist abgefahren. Er meint, Lancia werde nie wieder mehr das, was es einmal war. (du kannst deine eigene Schlüsse ziehen). Fakt ist, es wird in Lancia nichts mehr investiert und du siehst auch - korrigiere ich, wenn ich mich irre - keine Lancia-Werbung mehr im Fernsehen (Giulietta immer noch). Fakt ist, man will sich auf Alfa konzentrieren, weil es eine "globale" Marke ist.

Fakt ist - ich zitiere SM - Chrysler-Modelle nur nach Europa kommen werden, wenn es ökonomisch sinnvoll wäre. Nun spielen in Europa A-,B- und C-Segment die entscheidende Rolle, weit geringer das D-Segment und alles darüber sind auf Europa bezogen, eher "Randsegmente".

Da man für die USA keinen "Markt" für einen Chrysler 100 sieht, wird es ergo auch keinen Delta 4 geben, also keinen C-Segment-Lancia.

Bliebe die Flavia, alias 200er, aber man will kein Geld investieren, Werbung auch nicht machen, weil kostet Geld, das Händlernetz wird eher "ausgedüngt" und es - zumindest in Deutschland - sehr auffällig, dass man wieder in der Zeit des Ignorierens zurückfällt. Bliebe der 200er/Flavia für Italien. Aber schon der Delta hat bewiesen, dass man als D-Segment-Premium-Marktführer über Jahre, nicht genügend Fahrzeuge an den Mann bringt, weil das Segment zu klein ist.

Also woraus sollte deiner Meinung nach dann Lancia bestehen? Es fehlen dann die Fahrzeuge und eigentlich nur der Ypsilon. Aber auch hier ist das Problem, dass er sich außerhalb Italien, speziell auf dem wichtigsten Markt Europas, nämlich dem deutschen, nicht verkauft.
Lohnt es sich wirklich, einen Vertrieb für ein einziges Modell aufrechtzuerhalten?
Bliebe also Ypsilon und Italien und sicherlich ist Lancia hier bis 2017-19 "gesichert (je nach dem, was man als Lebenszyklus annimmt, aber mindestens 6 Jahre, ergo bis mindestens 2017).

Das sind die Fakten. Klar, ist es ein Lesen im "Wasserglas", was nach 2017-18-19 passiert, aber aus der "heutigen" Sicht und ich betone "heutigen", sieht es sehr düster aus.

Aber es ist ja nicht nur Lancia, sondern gilt für Europa und somit auch für FIAT.
Marchionne sieht FIAT eher als "Panda" plus 500er als "Submarke" und gut ist, nada FIAT, Lancia nur der Ypsilon, wobei keiner sagen kann, was danach kommt. Alfa bekommt Fahrzeuge, die vor allem sich auch außerhalb Europas verkaufen lassen und sicherlich in Europa nicht großartig auf Stückzahlen kommen (sollten die Gerüchte - und ich betone "Gerüchte" stimmen, könnten sogar Giulietta und MiTo ohne Nachfolger bleiben, auch wenn ich das kaum glauben kann).
Marchionne sprach von einer "langanhaltenden" Krise in Europa, Ford spricht von 5-6 Jahren, also beinahe eine gesamte Generation an Autos und in der Tat scheint SM wenig gewillt zu sein, in dieser Zeit in Europa große Investitionen zu tätigen, die vor allem auf den europäischen Markt zielen.

Wie gesagt, das ist der Stand der Dinge.
Natürlich kann sich alles verändern, andere Fusionen anstehen, vielleicht Marchionne doch in Rente gehen, sein eventueller Nachfolger "alles ganz anders" sehen, Alfa in den nächsten 3-4-5 Jahren doch nicht den erhofften Erfolg einbringen, aber das wäre dann wirklich ein Kaffeesatzlesen.

Lg

Bernardo

Re: Nur noch gemeinsame Verkaufsräume bei FIAT/LANCIA/Alfa

Posted: 28 Aug 2013, 16:28
by Aerotime
Lieber Lancia Freunde

Nach Alfa 159 JTDM, Phedra 2,2 Diesel und 2 Musa (Platino Diesel) und Super Lancia Händler in Basel bleibt nur noch ein Schulterzucken für die SM Strategie (wenn es denn eine Strategie gibt)
Manager dürfen sich heute viele nennen und viele managen auch ... nur bleibt die Frage was diese alles so weg managen.
Hauptsache der Aktienkurs macht die Aktienbesitzer glücklich. Die Zahlenmenschen regieren und beeinflussen. Emotion - ein Wort für die Menschen von gestern. Emotion soll auf dem Bankkonto statt finden. Dummerweise gibt es noch Marken die Emotionen und Betriebswirtschaft unter einen Hut bringen. Die verstehen, was Service am Fahrzeug und dem Kunden bedeutet und die das Wort Service wörtlich nehmen.
Die positive Pressearbeit leisten; die Händler bei Laune halten (auch da ist nicht immer alles Gold was glänzt) und die am Ende des Tages auch Produkte bringen, die gekauft werden.
Schade - Edle Marken gehen den Bach runter.
Bis Alfa neue Produkte bringt - wer kennt von den jungen Autofahrern noch der Markenkern und -stolz von Alfa.
Lancia - Keine Ahnung bei den heute potentiellen Käufern wer das ist (ach der Y - wann habe ich so einen nur zu letzt gesehen)
Fiat - Ach das sind die mit dem Punto (meistens noch bekannt weil günstig als Occasion) oder dann noch der 500er (ist der Süss)
Gelebte Italianita ist anders. Italien das Land der Emotionen, der Kunst, der Automobilen "Kunst" Gestalter - Italien, Dolce Vita und Sinn für Ästhetik. In den Fahrzeugen - Fehlanzeige.
Marke heisst: Marke leben und Marke führen.Marke heisst Emotion. Marke ist Identifikation mit dem Produkt. Marke kann stolze Vergangenheit sein und darauf aufbauende Zukunft. Marke führen heisst Marke verstehen. Heisst Kunden verstehen. Heisst Kunden binden.

Schade. Stolze Namen sind heute nur noch ein Schatten des früheren Glanzes.

Heute zufriedener BMW 520d Fahrer / Sommerfeeling im 640 Cabrio geniessend und zufriedene Familienmanagerin mit dem Mini Countryman.
Bei letzterem kann man auch sagen - Mini - wir verstehen was auch Frauen wollen.

Re: Nur noch gemeinsame Verkaufsräume bei FIAT/LANCIA/Alfa

Posted: 28 Aug 2013, 18:14
by Georg62
Hallo Bernardo,
ich kenne und schätze ja auch deine Argumente, darum ging es ja auch gar nicht.

Was ich meinte ist, daß egal wer ein neues Thema eröffnet, nach spätestens den 8-9 Eintrag kommt der Tod von Lancia wieder vor. Das nervt und hat auch nichts mit dem einzelnen Thema zu tun. Von mir aus können wir gerne ein neues Thema eröffnen, daß sich mit dem langsamen (oder schnellen) Sterben von Lancia evt. auch von Fiat und Alfa beschäftigt. Dann kann man sich dort austoben, oder es einfach nicht lesen.

Wegen der Glaskugel: Wie Du ja öfters schon geschrieben hast, ist es ja eine Tatsache das SM sehr, sehr sprunghaft ist. Was er aber immer gleich gesagt hat ist, dass ein Autohersteller 5-& Mio. Autos im Jahr verkaufen muss um zu überleben. Deshalb glaube ich auch nicht, dass er auf die 800.000 verk. Autos (2012) in Europa verzichten kann und will, da ja Fiat in Russland, Asien und China nicht sehr gut vertreten ist. Ebenso leben wir in einer so schnelllebigen Zeit, dass das gestern Gesagte morgen schon nicht mehr zählt. Im Handelsblatt wurde vor ein paar Tagen berichtet, dass wieder Saab Autos bauen will. Wer hätte vor 5-6 Jahren daran geglaubt, dass Dacia so bekannt wird und sich so gut verkaufen lässt. Gegenbeispiel ist Mercedes, die es mit Maybach nicht geschafft haben.

Deshalb mache ich mir keinen Kopf darüber, was mit den ital. Marken passiert. Solange es die noch gibt, kaufe ich auch weiterhin ital. Autos. Und sollten sie dann doch irgendwann eingestampft werden, dann mach ich es wie Frank und kaufe mir nur noch Oldtimer.

So, dass war jetzt aber mein letzter Beitrag über den Todeskampf von Lancia. Lieber genieße ich weiterhin die Fahrten mit dem Delta und auch mit dem NYpsilon, wovon ich total begeistert bin. Hätte nicht gedacht, dass er mit nur 69PS so viel Spaß machen kann.

LG Georg

(tu)Re: Nur noch gemeinsame Verkaufsräume bei FIAT/LANCIA/Alfa

Posted: 28 Aug 2013, 20:06
by Quo
(tu)