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Re: Zahnriemenwechsel

Posted: 06 Aug 2013, 20:40
by delta95
Norbert schrieb:
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> ja, der TJet -
> Motor verfügt im Gegensatz zum 1.4 MultiAir über
> ZWEI Nockenwellenräder!), das man für diese
> Arbeit benötigt.

Stimmt doch überhaupt nicht... !tt! Woher diese "Weisheit"...
Denn die 2. Nockenwelle wird über Stirnräder auf der gegenüberliegenden Seite (im Bezug auf Nockenwellenrad Seite) angetrieben, nicht über den Riemen!
D.h. bitte beschäftigen, dann korrigieren.
Der Riementrieb sieht so aus, also...:
Image

D.h. das blockieren funktioniert (abstecken bei den Fire) anders als bei den Modulare Motoren - wie eben den 1.8l des Lybra... mit den Nockenwellenarretierungsblöcken

> Wenn ich an die Kosten
> zurückdenke, die diese Wartungsarbeiten vor
> einigen Jahren bei meinem Lybra 1.8 verursacht
> haben, meine ich noch heute ein "Loch" in meiner
> Geldbörse zu verspüren;). Da ist der 1.4er TJet
> insoweit doch deutlich wartungsfreundlicher
> konzipiert, weil er aus der FIRE - Motoren - Reihe
> abgeleitet worden ist.B)

Eben... siehe oben.

> Bei der Wahl des Materials sollte man als
> Selbermacher allerdings nicht zu sparsam
> verfahren. Auch wenn im Internet-Versandhandel
> Zahnriemensätze für die FIRE 1.4 - 16 V -
> Maschine zu erstaunlich niedrigen Preisen
> angeboten werden, würde ich mich an deiner Stelle
> für Produkte namhafter Hersteller entscheiden;
> zudem würde ich dann, wenn das Fahrzeug bereits
> 120.000 km zurueckgelegt hat, ernsthaft
> überlegen, ob man bei dieser Gelegenheit nicht
> auch gleich die Wasserpumpe vorsorglich
> austauscht. Für Rollen und Spanner dürfte sich
> das ohnehin von selbst verstehen.

Hauptproblematik hier ist die "Qualität" der Wasserpumpe. Hier gibt es Unterschiede:
http://www.youtube.com/watch?v=g4sETGR_Sxc

Saluti!

Re: Zahnriemenwechsel

Posted: 07 Aug 2013, 14:32
by lanciadelta64
Früher wurden die ZRs ja häufiger gewechselt und jedes Mal eine neue WP wäre wohl dann doch richtig "teuer" geworden und der Sinn äußerst fraglich. Heute sieht die Sache etwas anders aus, denn der ZR wird nicht mehr so häufig gewechselt, der Stundenlohn ist deutlich gestiegen und der Arbeitsaufwand - je nach Motor - ist größer geworden. Also wechselt man einfach "vorsorglich" die WP gleich mit, um nicht vielleicht 20tkm weiter die Arbeit wieder machen lassen zu müssen, weil eine neue WP rein müsste.

Ich habe früher die WPs nie gewechselt und sie haben ein Autoleben gehalten, aber heuer würde ich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen. Dazu wäre es halt ärgerlich, wenn man 6 Monate zuvor einen ZR gewechselt hat, um dann eine neue WP tauschen zu müssen.

Ich würde sie, vor allem wenn es bei 120 tkm ist, die wechseln lassen bzw. wenn man vorhat, den Wagen auch noch bei jenseits der 300tkm zu tauschen. Ob man die bei 240tkm wechselt, ist dann eine Frage, wie viele Km noch hinzukommen sollen.

Re: Zahnriemenwechsel erledigt!

Posted: 04 Sep 2013, 19:20
by Rolf R.
Die Inspektion samt Zahnriemenwechsel ist gemacht.

Gleich mal vorneweg herzlichen Dank für die datentechnische Hilfe, die mir zuteil wurde! (tu)

Was muss man tun? (nur die Arbeiten, die zum Zahnriemen gehören)

- Fahrzeug aufbocken oder auf Rampen fahren (Hebebühne ist besser, steht mir in der Garage nicht zur Verfügung))

- Schallschutzabdeckung der Maschine runter, Zündkerzen raus.(Entsprechende Schlauchschellen lösen, Zündkabel abschliessen, Kabelverteilung Zündung abschrauben)

- Schallschutz unter der Maschien abnehmen, ebenso - meine Empfehlung! - das rechte Verkleidungsteil, das auch bis ins rechte Radhaus reicht.

- Kühlwasser ablassen. (Wg. Wasserpumpentausch) Das ist eine üble Sauerei, weil es unmöglich ist, das Wasser einfach nach unten in einen Eimer o.ä. ablaufen zu lassen. Der Ablauf sitzt nämlich innerhalb der Fahrzeugfront. Am Kühler gibt es zwar einen Anschlussstutzen für einen Schlauch (Aquarienzubehör 9mm innen), aber das funktioniert nicht gut. Man muss einen Stopfen lockern, dann sollte das Wasser aus dem Anschluss in den Schlauch laufen. Tut es auch, aber weitaus mehr Wasser tritt durch das Gewinde des Stopfens aus, läuft auf und in die vordere Quertraverse und über nahezu die gesamte Fahrzeugbreite auf den Boden. Ein weiterer Teil läuft über die linke Bodenverkleidung nach hinten und tropft auch auf mindestens 50 cm Länge ab.

Etwas Abhilfe gibts so: Stopfen ganz ausdrehen und sofort den Finger als Verschluss draufhalten. Dann läuft das Wasser sauber über den Schlauch ab. Zum Glück muss man weniger als 3,5 Liter entfernen. 1 Liter habe ich dabei auf dem Fussboden verteilt. ?tt? Das hätten die Konstrukteure wirklich professioneller lösen können.

- Obere Zahnriemenabdeckung abschrauben (2 Schrauben), die darin befindliche Verkabelung herausziehen.

- Kühlwasser-Ausgleichsbehälter lösen (2 Schrauben) und zur Seite schieben.

- Wagenheber unter der Ölwanne unterbauen, Holz zum Schutz zwischenlegen und die Maschine abstützen.

- 3 Schrauben des Motorlagers am Längsträger der Karosserie bzw am rechten Raddom herausdrehen (15er)

- 3 Muttern am Motorlagerträger abschrauben (18er) - Motorlager herausnehmen. Diese Muttern sollen an sich nicht wiederverwendet werden. Keinesfalls normale Muttern ohne Scheiben als Ersatz einsetzen. Das könnte das Metall des Lagers beschädigen.

- 5 Schrauben (13er) aus dem Lagerträger ausschrauben und diesen abnehmen

- untere Zahnriemenverkleidung mit einer Schraube lösen und abnehmen. Ebenfalls das eingelegte Kabel herausziehen.

- Riemenspanner des Zusatzaggregatriemens betätigen und den Riemen abmnehmen. Antriebsscheibe dieses Poly-V-Riemens von der Kurbelwelle abschrauben (3 Schrauben) und abnehmen. Der Antriebsriemen soll auch getauscht werden.

Jetzt liegt der Zahnriemen frei.

Theoretisch müsste nun die Maschine so gestellt werden, dass der Kolben des ersten Zylinders im Ansaugtakt nach unten geht und der zweite Kolben aufwärtsgehend auf gleicher Höhe steht (also alle 4 Kolben mit der Oberkante auf einer Höhe). Dann kann man die Nockenwellen mittels eines Einstellwerkzeugs blockieren.

Das Problem: Unser Fahrzeug ist auf LPG umgerüstet, die Gasinjektion liegt so, dass man an die Einsatzstelle des Werkzeugs nur herankäme, wenn man die ganzen Injektoren ausbaut. Ausserdem braucht man das Werkzeug!

Es geht auch anders.

- Kurbelwelle so stellen, dass der kleine Passstift am Flansch zum Aggregatriemenantrieb genau um 180° gegenüber dem Drehzahlsensor steht (nahe der KW zur Fahrzeugfront hin) Den Stand der Kolben kann man mittels zweier gleich langer Holzdübelstäbe, die durch die Kerzengewinde am 1. und 2 Zyxlinder gesteckt wurden, kontrollieren.

- Jetzt unbedingt mit Farbe je einen Zahn der Zahnriemenscheiben an der Kurbelwelle und der Nockenwelle markieren und korrespondierende Markierungen am Motorblock bzw. Zylinderkopf anbringen. Am besten einen grossen Gang einlegen um die Maschine zu blockieren.

- Klemmmutter des Zahnriemenspanners lösen und diesen abnehmen. Jetzt ist der Zahnriemen ungespannt, kann leicht entfernt werden.

- (Nur wenn vorgesehen) 3 Schrauben und eine Mutter von der Wasserpumpe lösen und diese abhebeln. Dichtflächen säubern - evtl. mit einem Plastikschaber - neues Dichtmittel auftragen (nach Gebrauchsanweisung) und neue Pumpe anschrauben.

- Neuen Zahnriemen über das Kurbelwellenrad legen, dann über die Wasserpumpe und straff in Richtung Nockenwellenrad ziehen. Vermutlich wird er nicht ohne weiteres in der Nockelwellenverzahnung einrasten und wenn doch ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht straff genug gespannt! Man muss die Nockenwelle geringfügig in Laufrichtung verdrehen, damit sie den Zahn des Riemens, der etwas näher an der Wasserpumpe steht, erwischt. Dann wieder zurückdrehen bis die zuvor angebrachten Markierungen zur Deckung kommen. Vorsicht - nicht die Kurbelwelle verdrehen.

Als Werkzeug zum Drehen der Nockenwelle konnte ich ein Nockenwellendrehwerkzeug vom Alfa V6 verwenden, das aus dem 2er Delta mit den 1750er Motor wäre auch gegangen.

Hilfsweise tuts der folgende Eigenbau: Stabile Holzlatte (Dachlatte) 25 cm lang, ein zweites kurzes Stück t-förmig an ein Ende nageln. Dieses kurze Stück sollte in rund 8 cm Abstand (symmetrisch zum langen Griff) mit 13er Bohrungen durchbohrt und zwei 13er Schrauben durchgesteckt und mittels Muttern gesichert sein. Die Schrauben sollen 20-25 mm über die Muttern überstehen. Sie greifen in die Öffnungen im Nockenwellenrad ein und man kann es so bequem drehen.

- Nochmal prüfen, ob die Markierungen an Kurbel- und Nockenwelle immer noch auf Deckung stehen, ggf. korrigieren.

- neuen Zahnriemenspanner unter dem Zahnriemen einschieben. Keine Gewalt! Klemmmutter zur Befestigung des Spanners aufschrauben, aber nicht festziehen (13er Schlüssel)

- Der Zahnriemenspanner muss vorgespannt werden. Dazu gibt es ein Spezialwerkzeug, aber eine abgewinkelte Seegerringzange tuts auch. Man bringt die beiden Kerbmarkierungen am Spanner zur Deckung und zieht die Mutter an.

- Gang raus, Holzstäbe raus, Kurbelwelle zwei Umdrehungen in normaler Laufrichtung durchdrehen. Schauen, dass der Riemen satt aufliegt und sich der Riemenspanner nicht verstellt hat. Ggf. nachjustieren!

Danach alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen. Beim Auflegen des Zusatzaggregateriemens und gleichzeitiger Betätigung des Riemenspanners ist eine zweite Person sehr hilfreich.

Wie man sieht gehts auch völlig ohne das Spezialwerkzeug und ein Hexenwerk ist es auch nicht gerade. Nur exaktes Arbeiten ist gefragt.

Ok, irgendwas habe ich bestimmt vergessen! 8-)

Gruss

Rolf