Alles zur Neuorientierung von Lancia

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minesweaper
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Re: Alles zur Neuorientierung von Lancia

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Die Zukunft von Lancia gefällt mir schon jetzt sehr gut !
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LCV
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Re: Alles zur Neuorientierung von Lancia

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Die hatten doch den Namen und Schriftzug verkauft - oder?
Zurückgekauft?

Frage: Was ist Zukunft, wenn ein Prototyp von Bertone aus dem Jahr 1970 gezeigt wird?
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minesweaper
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Re: Alles zur Neuorientierung von Lancia

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Mmmmm, der Prototyp, stimmt, der ist nicht neu, aber das Mädel mit den unendlich langen Beinen, die ist neu .
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Re: Alles zur Neuorientierung von Lancia

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Photoshop-gestreckt :mrgreen:

Das Auto nur 52 Jahre alt.
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minesweaper
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Re: Alles zur Neuorientierung von Lancia

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Immer nur negativ :( So wird das nichts ! Wenn schon in den eigenen Reihen, sogar vom Admin alles runtergezogen wird, dann hat er den falschen Posten, das muss ich jetzt mal deutlich sagen.
Das große Fachwissen über Lancia die letzten Jahrzehnte wird hier zum Hemmschuh. Dein Wissen ist voll gefüllt mit allen Sorgen und Problemen der Marke, das verdeckt das Schöne. Wie gesagt es ist die Marke Lancia mit seiner Geschichte, es war das Auto der Dottores, Professores, der Comandantes.
Mit exklusiver Ausstattung, Technik und Design im Fiat Konzern. Meinen Delta 3 finde ich abgöttisch schön vom Design.....es gab sogar die Lederausstattung von Poltrona Frau, die aktiven Stoßdämpfer und mehr, vor 14 Jahren war das herrausragend für ein Mittelklasse Auto, dass er auf der Platform des Fiat Bravo aufbaute ist nicht negativ, alle Autohersteller nutzen ihre Platformen vielfach. Der Deta 3 hat im Euro NCAP Crashtest volle 5 Sterne erhalten, das kann sich sehen lassen. Ich habe zur Zeit 10 Autos, aber der Delta 3 überstrahlt alle anderen, ich stehe manchmal vor ihm und sage, du bist ein schöner, ein ganz schöner und mich überkommt das Gefühl Italia......sehe die Städte Rom Florenz Sanremo Portofino vor mir, das Meer, das gute Essen die schönen Frauen, Eros Ramazotti, die Küstenstraßen, die Toskana, Ligurien und vieles mehr. Das ist alles Lancia für mich.
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Re: Alles zur Neuorientierung von Lancia

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Deine Gefühle in Ehren. Aber damit wird kein einziges Auto verkauft.
Das sind alles Fakten und führte zum (vorläufigen?) Verschwinden der Marke.

Jetzt unter Stellantis plant man offenbar ganz neue E-Autos zu bringen
und hat mal den Namen Lancia hervorgeholt. Würdest Du auch so jubeln,
wenn man einen anderen Namen gewählt hätte, obwohl nur der Name und
das Logo anders wäre?

Ist doch schön, wenn Dir Dein Delta so gefällt. Hat ja für Dich sogar den Vorteil,
dass Du ein sehr exclusives Auto fährst. Ein Hersteller muss verkaufen, muss
die immer teureren Entwicklungen stemmen, auch Arbeitsplätze sichern.

Und genau das, was ich anführte hat einen größeren Erfolg verhindert.
Wie blind muss man sein, um nicht zu erkennen, was die im Bereich Werbung,
Marketing, Service und Kundenfreundlichkeit alles verbockt haben?

Ich denke, ich habe alles dazu gesagt und meine Ausführungen basieren auf Fakten,
nicht auf Träumereien.

Übrigens, ein Forum ist nur dann verpflichtet, für die Marke Werbung zu machen,
wenn von dort auch Unterstützung kommt. Die gibt es seit 20 Jahren nicht mehr.
Ein Forum ist für die User da, weil die oft hier Hilfe suchen, die sie vom Hersteller
nicht bekommen oder mit dämlichen Sprüchen abgespeist werden. Es ist nicht
verboten, Kritik zu üben.
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Re: Alles zur Neuorientierung von Lancia

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Lancia war noch nie profitabel, wurde immer von Fiat subventioniert.

Marcionne als eiskalter Rechner hat dies schon lange gestört, so wurde bei der Sanierung des Fiat Konzerns alles abgeschafft was keinen Ertrag brachte, so auch Lancia, als die Versuche Chrysler Modelle zu Lancias zu machen, vom Markt nicht angenommen wurde.
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Re: Alles zur Neuorientierung von Lancia

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Marchionne hat den Konzern gerettet. Ganz klar.

Aber dann ging das Chaos los. Erst behauptet er, Lancia käme groß heraus, Alfa müsse etwas tun, um
nicht geschlossen zu werden. Kurz darauf kamen wieder neue Töne. Keine Planungssicherheit für
die Händler. Wie ich schon sagte, ein Buchhalter der knallharten Sorte war notwendig. Denn die hochgelobten
Italiener (sprich die Familia) hatten ja beschlossen, alles kurzerhand an GM zu verhökern. 2004 war es so weit,
aber die großen Drei wurden bei der US-Regierung vorstellig und bettelten um Staatshilfen, da die
Wirtschaftskrise sie voll erwischt hatte. Jetzt erst merkte GM, dass eine nette Summe als Konventionalstrafe
im Vertrag stand. Wahrscheinlich ursprünglich gedacht, damit es sich die Agnellis nicht nochmal anders überlegen.
Aber immer noch billiger als sich Fiat mit allen Schulden ans Bein zu binden. Nicht zu vergessen die Gewerkschaften
in Italien, die einem die Freude verderben können.

Ohne dieses Geld hätte Sign. SM auch nichts machen können. Dann der Coup mit Chrysler. Nachdem Mercedes
sich gewaltig blamiert hat und einen sehr großen Verlust einfuhr, konnte die neue FCA europäische und
sparsamere Modelle über ein bestehendes Händlernetz vertreiben. Das kam natürlich für die finanziell
gestressten US-Kunden gerade zur rechten Zeit.

Der Chrysler-Thema war lt. US-Presse um Welten besser als die Basis Chrysler 300. Aber betrachtet
man das europäische Händlernetz, war es ein Riesenfehler, da ein Lancia-Logo dranzupappen.
In D wurden zu jener Zeit trotz mäßiger Qualität viel mehr Chrysler als Lancia verkauft. Aber der
typische Chrysler-Käufer kann mit Lancia nichts anfangen, der Lancia-Kunde wiederum sagte, das
ist doch kein Lancia. Dabei ist das ein tolles Auto, aber der Name war falsch.

So etwas wie Marktforschung war wohl ein Fremdwort für die. Nicht Herr SM bestimmt, was ich kaufe,
sondern ich selbst. Aufgabe ist herauszufinden, wo man die bestmögliche Zielgruppe findet. Danach
entwickelt man Autos.

*****

Aber das führt jetzt alles viel zu weit.

Ich lass Dir ja Deinen Glauben und freue mich, wenn tatsächlich irgendetwas passiert.
Ich habe meine Meinung und kann gelassen abwarten, ob und was geschieht.

Ich steige nun aus der Diskussion aus, da es nichts bringt, sich über "ungelegte Eier" zu echauffieren.
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Re: Alles zur Neuorientierung von Lancia

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[quote=LCV post_id=1437206 time=1670516251 user_id=220]
.....

So etwas wie Marktforschung war wohl ein Fremdwort für die. Nicht Herr SM bestimmt, was ich kaufe,
sondern ich selbst. Aufgabe ist herauszufinden, wo man die bestmögliche Zielgruppe findet. Danach
entwickelt man Autos. ......
[/quote]

...und die neue Mannschaft hat in dieser Beziehungnichts dazu gelernt. So großkotzig wie ein Monsieur Imparato in einem Interview mit dem engl. Carmagazin festlegt, daß für einen ex-MiTo oder -Giulietta Fahrer ein Tonale Phev das Nachfolgemodell ist...da liegt er bei dem einen oder anderen ziemlich grob daneben. Kenne da einige ziemlich gut wo ich bestimmt weiß, daß nur weil auf einem Jeep Compass nun ein Alfa-Zeichen aufgeklebt ist, ganz sicher kein Schwenk hin zu einen Suff..äh sorry Suv...erfolgen wird, egal was da für eine Marke draufpappt.

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Delta LX
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Re: Alles zur Neuorientierung von Lancia

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@LCV
«… Nicht Herr SM bestimmt, was ich kaufe, sondern ich selbst. Aufgabe ist herauszufinden, wo man die bestmögliche Zielgruppe findet. Danach entwickelt man Autos. …» - Das steht so in den Lehrbüchern, doch in der industriellen Realität sieht das ganz eindeutig anders an. Dort sind es die Anbieter selbst, welche Nachfragetrends setzen, nicht jedoch die Konsumenten. Exemplarisch sichtbar am anhaltenden Boom der SUV, die von der Automobilindustrie deshalb priorisiert werden, weil sie höhere Margen generieren. Dementsprechend dünnen die Hersteller ihre Angebote in den Segmenten mit geringeren Margen peu à peu aus.
Natürlich entscheidet letztlich der Markt in Form des einzelnen Konsumenten, ob er das Angebot der Industrie anzunehmen bereit ist. In der Masse tut er das auch, wie figura zeigt. Einzelne Verweigerer vermögen naheliegender Weise Trends nicht zu bremsen.

Zu SM und FGA/FCA: Marchionne ist das Kunststück gelungen, den Gruppo Fiat 2005 mit Ziehen der GM-Put-Option vor dem Konkurs zu bewahren, den Koloss zu zerlegen und die seit Jahren Verluste schreibende Personenwagen-Sparte (Fiat Auto / FGA, später FCA) komplett schuldenfrei zu machen. Operation also gelungen, Patient jedoch tot, was das marktseitige Angebot (in Europa) anging. Nicht von ungefähr suchten die Agnellis einen Partner und fanden diesen in PSA, woraus Stellantis entstand, in der die Agnellis weiterhin faktisch den Ton angeben. Dadurch gewann man für die bisherigen FCA-Marken eine höchst willkomene Erweiterung des Technk-Baukastens, nachdem die Engineering-Ressourcen im Zuge der Sanierung gelitten haben (trotzdem gab es in jener Phase v.a. bei den Komponenten - inbesondere bei den Motoren - interessante Neuentwicklungen).

Vor diesem Hintergrund stehen die Chancen auf Erfolg des Lancia-Relaunches weit besser als bei den Versuchen in der Ära von SM. Das hat nicht nur mit der deutlich breiteren Basis an industriellen und finanziellen Ressourcen zu tun, sondern auch damit, dass Tavares weit realistischere Zielvorgaben macht als SM, öffentlich keine Absatzziele kommuniziert, stattdessen einen Zeitrahmen setzt. Vor allem aber scheint Tavares jene notwendige Geduld und Konstanz an den Tag zu legen, die SM etwa in Fragen der Absatz-Planung komplett abging.
Die Sprunghaftigkeit und Ungeduld von SM manifestierte sich auch und gerade im Fall Lancias stets aufs Neue, etwa als er die konzerninterne Fusion von Chrysler und Lancia ohne Not vorzeitg wieder rückgängig machte, nachdem sich die Absatzzahlen der umgelabelten Chrysler-Modelle nicht entsprechend seinen unrealistischen Erwartungen entwickelt haben. Dabei sah die Planung vor, dass Lancia und Chrysler die nachfolgenden Modelle (auf bestehenden Konzern-Plattformen, n.b) gemeinsam entwickeln würden, und zwar in einer einheitlichen Formensprache, die dennoch auf die jeweiligen Heim-Märkte abgestimmt worden wäre.

Fazit: Einverstanden, der Blick durch die rosarote Brille bringt uns nicht weiter, weshalb man sich eine Spur Skepsis bewahren sollte. So betrachtet hat der Realunch-Plan von Luca Napolitano dennoch Hand und Fuss. Napolitano hat in seiner Zeit als Marken-Chef von FIAT im EMEA-Raum Erstaunliches geleistet - ein Marketing-Profi durch und durch. Und ausschliesslich ein stringentes Marketingkonzept bringt Lancia wieder dorthin, wo wir alle die Marke wieder gerne sehen wollen. Umso mehr, weil es im Vergleich zur Zeit unter FCA-Regie weder an den dazu erforderlichen industriellen noch an finanziellen Grundlagen mangelt.

Besieht man sich die aktuell laufende strukturelle Transformation der deutschen Automobilindustrie, kann man die Restrukturierungs- und Sanierungsmassnahmen von SM in Bezug auf den Gruppo Fiat vorbildlich dafür nennen. Da werden wir bei VW und Daimler gewiss noch das eine oder andere sehen, was SM schon erfolgreich initiiert und umgesetzt hat. Insbesondere, wenn man sich z.B. den riesigen Schuldenberg ansieht, den die VW-Gruppe vor sich her schiebt…
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