Die letzte große Reparatur

lanciavienna
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Re: Die letzte große Reparatur

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Ich gebe vielen unter euch Recht. Meine Eltern haben das auch vorgelebt, dass sie ein altes Auto ("Wir wissen wie mit dem Auto umgegangen wurde und was bis jetzt gemacht und investiert wurde") gerne und immer wieder flott gemacht haben. Bei uns gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten nur Italiener zu Hause (Lancia Y 840, Lancia Musa, Lancia Lybra, Fiat Multipla (erste Generation und Facelit - der erste hatte 330.000 km drauf als er endgültig einging, der jetzige fährt in Richtung 400.000 km Marke), Fiat Punto, Fiat 500). Das prägt und hat mir auch gezeigt, dass ein guter gebrauchter Lancia ein tolles Auto sein kann. Ich fahre meinen Delta (von dem ich seit meiner Jugend geträumt habe) nun seit mehr als drei Jahren. Habe ihn wirklich günstig erstanden damals mit knapp 60.000 km und bin seitdem viel gefahren. Was meinen Frust ausgelöst hat, war auch der Umgang mit Kunden die mit einem Lancia kommen. In der großen Fiat-Werkstätte in Wien wird man sowieso unfreundlich behandelt. Dort bringt mich nichts mehr hin. Kleinere Werkstätten kämpfen offenbar darum, die Teile zeitnah zu bekommen und wollen das Auto nicht länger stehen haben. Schade! Am Land wäre es wohl einfacher den Delta flott zu halten bei einer kleinen Werkstatt. Spielt es nur leider in Wien nicht, da ich beruflich den Delta auch meist benötoge. Zusammengefasst: Er fährt wieder toll, ich freue mich auf den bevorstehenden Italienurlaub mit dem Delta (er darf wieder nach Hause ;) ).und hoffe, er fährt noch einige Jahre, ohne größere Probleme.
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LCV
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Re: Die letzte große Reparatur

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@ Delta 1997: Gesunde Einstellung. (tu) Nicht jede neue "Erfindung" ist auch ein Fortschritt oder ein Muss für JEDEN Autofahrer. Viele Dinge werden in einer Art Wettrüsten der Hersteller von den Marketingleuten so dargestellt, dass sich die meisten Autofahrer fragen, wie sie denn ohne diesen ganzen Krempel leben konnten. Wenn ich ESP und andere Assistenzsysteme nicht mag, gelte ich als ewig gestrig. Irgendein Jungspunt schrieb hier mal, dass er Angst hat, mir zu begegnen, da ich ja ohne ESP unterwegs bin. Wieviele km hat wohl ein Führerscheinneuling schon hinter sich, während ich über 2 Mio. km ohne selbst verschuldeten Unfall hinter mir habe. Es gibt durchaus Neuerungen, die ich gut finde, aber ich hinterfrage das und entscheide dann. Mir geht z.B. jegliches Radiogedudel im Auto auf den Geist. Deshalb habe ich im aktuellen Wagen das Radio ausgebaut und ein spezielles Ablagefach in den Schacht eingesetzt. Ich will auch nicht mit faulen Tricks überwacht werden und schon garnicht in irgendeiner Weise ferngesteuert werden. Darauf läuft es aber immer mehr hinaus. Ich brauche keine Freisprecheinrichtung, denn im Auto habe ich kein Handy dabei! Dafür hat mein Auto eine wirksame Klimaanlage, elFH, elSD, ein gutes Fahrwerk, die besten Autositze "aller Zeiten" mit Spezialstoffbezügen*, die teurer als Leder waren, Platz bis zum Abwinken und vollkommen ausreichende Motorleistung. 1991 wurde dieses Auto von einer US-Sicherheitsbehörde zum sichersten Auto der Welt gewählt, Fahrer- und Beifahrer-Airbag hat er, Seitenaufprallschutz hatte man schon groß geschrieben, als andere das Wort noch nicht kannten. Aber ahnungslose, von der Werbung verblendete Leute denken, ich fahre irgendeine veraltete Kiste. Der Verbrauch auf Langstrecke liegt bei 7.5 l Super 95. Nehme ich das alles zusammen, sehe ich keinen Grund, irgendeine mit Elektronik vollgepackte Kiste Bj. 2018 zu kaufen. Für mich gibt es da keinen Fortschritt gegenüber meinem Auto von 1994. Und rechnet man alle Kosten zusammen, dann fahre ich obendrein viel billiger als jeder Neuwagenkäufer. Wie o.e., nur ein Totalschaden würde mich bewegen, ein anderes Auto zu kaufen, wobei ich ein gleiches Modell suchen würde. Schlecht für Merkel und die Industrie, gut für mich. * Ich hatte vor Jahren schon mal einen Wagen mit diesen Sitzen, allerdings schon knapp 300.000 km auf der Uhr. Das Polster sah aus wie neu. Der Wagen wurde ersetzt, weil ich einen Van brauchte (Zeta 2.0 TU). Später kaufte ich wieder das Modell als Turbo mit knapp 200 PS, leider mit Automatik. Der hatte Ledersitze, die neben diverser Nachteile bei 200.000 km schon ziemlich verschlissen waren. Den Wagen hatte ich nur als Übergangslösung gefahren, bis ich endlich das Auto fand, das alles hat, was ich haben will und all das nicht, was ich ablehne. Habe fast 2 Jahre gesucht.
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web.uno
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Re: Die letzte große Reparatur

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wie du ja bestimmt weiß bin ich bei weitem kein solcher "oldtimer/youngtimer-fan" wie du, und ja, ich stelle immer wieder überlegungen an was nach meinem DELTA III folgen könnte... - dennoch bin ich sehr skeptisch was dieses immer schnellere aussortieren von auto betrifft.
MfG,
martin
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LCV
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Re: Die letzte große Reparatur

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Tja Martin, als ich noch voll im Geschäftsleben war und einige Zeit ca. 100.000 km p.a. fuhr, waren Neuwagen bzw. fast neue Autos Pflicht. Geschäftsleasing wegen der Abschreibung. Nur war das eine ganz andere Generation von Autos. Mit einem BMW 633 CSi bin ich kreuz und quer durch Europa gedüst, hatte aber nie irgendein Problem. Aber auch keine Angst, dass ich an einem entlegenen Ort im Falle des Falles keine Hilfe bekomme. Jede freie Werkstatt hätte irgendetwas machen können, damit ich zumindest wieder heim komme. Diese Zeiten sind vorbei (s. meine Anmerkung zum Thesis-Ausfall). Einen 633 CSi würde ich zwar als reines Hobbyfahrzeug immer noch mögen, aber Steuer, Versicherung, Verbrauch usw. sind nicht mehr akzeptabel. Aber ansonsten durchaus so ausgereift, dass man wenig vermisst. Aber dieses Auto Bj. 1979 war das Spitzenmodell, wobei der 633 in Sachen Standfestigkeit dem 635 überlegen war. Ein Spitzenmodell war technisch und in der Ausstattung um Welten den Massenprodukten voraus. Wenn man aber ein Spitzenmodell von 1995 nimmt, so ist da noch nicht so extrem komplizierte Elektronik verbaut, also ist man nicht auf Markenhändler angewiesen. Natürlich sollte man angesichts des Theaters um den Diesel lieber einen Benziner nehmen, falls möglich, auch mit LPG. Da Anfänger extrem hohe Versicherungsbeiträge zahlen müssen, werden kleine Autos viel zu teuer angeboten, während die ehemals teuren Autos im Verhältnis zum Kaufpreis fast verschenkt werden. Man kann ein Auto mit toller Ausstattung und 3 - 3.5 Liter - Motor und 200.000 km für deutlich unter EUR 5.000,-- finden, bei weniger gängigen Marken noch günstiger. Die meisten Leute werden von der Versicherungsprämie abgeschreckt, aber auch ein km-Stand von 200.000 ist für viele undenkbar. Dabei sollte ein großvolumiges Auto mit 200 - 250t besser sein als ein Kleinwagen mit weniger als 100t. Das liegt schon daran, dass man ein solches Auto selten am Limit fahren kann. Wo, bitteschön, kann man denn ständig mit 250 km/h fahren. Auf meinen Langstrecken fahre ich etwa 50% der V/max und das mit ganz zart getretenem Gas, trotzdem gerade so schnell, dass es nicht blitzt. Sobald man sich genügend Schadenfreiheitsrabatt erworben hat, spielt die Versicherung keine Rolle mehr. Wenn ich einen Delta 3 hätte und den ersetzen müsste, würde ich als jüngstmögliche Alternative den Jaguar X-Type als 2.5 V6 nehmen. Der wird zwar von Jaguar-Puristen als verkappter Mondeo beschimpft, ist aber deutlich zuverlässiger als ein XJ. Außerdem ist die Wartung noch in der freien Werkstatt möglich. Wenn man mal die Gelegenheit bekommt, ein solches Auto für ein paar Tage zu fahren oder nur mitzufahren, denkt man evtl. ganz anders darüber. Ich wüsste aber kein einziges neues Auto, das einen echten Ersatz bietet. Dann eben, wenn der Geldbeutel es hergibt, einen Kia Stinger mit 7 Jahren Garantie. Ist aber auch nicht vergleichbar.
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web.uno
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Re: Die letzte große Reparatur

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naja, wenn ich an einen nachfolger für den DELTA III denke, dann denke ich aber etwas das wieder neuer und entsprechend moderner ist als der DELTA III. was da mal kommen wird weiß ich allerdings noch nicht, denn der DELTA macht ja nach wie vor ne gute figur und keinerlei zicken. ansonsten haste recht, was reparatur und wenig elektronik betrifft ist auch der grund dass jetzt noch ein BRAVO I hinzu kommt. der wird meinen STILO ersetzen welcher ja hauptsächlich als winterfahrzeug und zum transportieren von dingen wofür mir der DELTA einfach zu schade ist herhalten musste. zwar ist auch der STILO mit seinen 15 jahren immer noch gut in schuss, aber als zweitwagen ist mir auch etwas mit weniger elektronik ganz recht, er hat aber immerhin klima, elektr. fensterheber und funk- zentralverriegelung - nur das olle kassettenradio muss ich durch eines mit bluetooth und navi ersetzen :D
MfG,
martin
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catshark
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Re: Die letzte große Reparatur

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Hallo, mein 1.4 Multiair war eben problemlos 4.600 km unterwegs in Frankreich (Bretagne von Österreich aus) - hat jetzt 150.000 km drauf. Was der Multiair eigenartiger weise gar nicht mag - Super 95 E10 (gibts in Österreich nicht), hoher Verbrauch und unwillige Gasannahme und rauer Motorlauf, habe dann sicherheitshalber immer das teure Super 98 getankt und der Motor hat geschnurrt. Sollte es eigentlich nicht geben? Einziges "Problem" beim Delta: seit ca. 40.000 km steigt der Ölverbrauch relativ stark. Zu Beginn bis zum 90.000 Service habe ich auf 30.000 km jeweils 1 l nachgefüllt, jetzt bin ich auf einen Liter auf 6.000 km. Am Montag geht es für eine andere Sache in die Werkstatt, habe leider im Urlaub einen Betonteil am Boden übersehen und hoffe, dass am Unterboden nichts (gröber) beschädigt ist. Ölwanne ist noch dicht und Auspuff dran, mal schauen auf der Hebebühne .... Zur Reparatur: ich habe ca. 25 Jahre lang die Autos immer bei Kilometerstand < 100.000 km verkauft, der Delta ist der Erste den ich länger habe, auch weil ich derzeit keine Alternative am Markt sehe. Habe mir vorgenommen, 1.500 bis 2.000 EUR / Jahr als Maximum in Service und Reparatur zu stecken (brauchte ich bis jetzt noch nie), und ist immer noch viel günstiger als der Wertverlust bei Neuwägen. Da sind beim 30.000 EUR Auto die ersten 4.000 mit Anmeldung und Rausfahren vom Hof des Händlers verdampft :-( Schöne Urlaubszeit noch Günther
Thesis0
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Re: Die letzte große Reparatur

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Hallo Günther, abgesehen davon, dass E10 umwelttechnisch eine Sünde ist, hat meines Wissens nach, Fiat seinerzeit keine E10 Freigabe erteilt. Bei aktuellen Neuwagen sieht das anders aus aber dein Motor ist nicht E10 zugelassen. Gruß Ingo
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Stillgelegt:
BMW 525i EZ. 1990
Lancia Dedra 2000 Turbo EZ. 1992 (Bj. 1991)
Fiat Punto 55S EZ. 1994
Honda CB450S EZ. 1986

In Betrieb:
Lancia Thesis 2.4 20V Emblema EZ. 2004 (Bj. 2003)
Triumph Daytona 675 EZ. 2006
catshark
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Re: Die letzte große Reparatur

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Hallo Ingo, danke für die Info. Ich kannte bisher nur diese: (Link auf der ADAC Seite), nämlich dass ab BJ 2000 alle EURO 3, 4 u. 5 Modelle von Lancia, außer ein paar Modellen von Lybra und Thesis, E10 tauglich sind. Habe zum Glück bisher nur 2-3 mal dieses Zeug getankt. Grüße Günther
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LCV
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Re: Die letzte große Reparatur

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Die Einführung von E10 war politisch motiviert und eine Mogelpackung. Der höhere Ethanolanteil reduzierte zwar den CO2-Ausstoß, aber dafür verbrauchte das Auto mehr. Der relative Vorteil ist somit nur Schein, denn in absoluten Werten kommt es wohl auf das selber heraus. Man wollte nur gegenüber den EU-Kommissaren gut dastehen. Dazu kommt aber die zweifelhafte Herkunft des Ethanols, da z.B. in Brasilien der erhöhte Anbau zwecks Export andere Agrarprodukte verdrängt, weshalb mehr Regenwald gerodet wird. Frau Merkel sagt zwar, Zuckerrohr wächst nicht dort, aber indirekt kostet es dennoch Regenwald. Außerdem hat es die Weltmarktpreise in die Höhe getrieben, was wir kaum spüren, aber die Leute in den ärmsten Ländern sehr wohl. Das Schlimmste ist aber der Transport mit diesen Tankern, die mit Schweröl betrieben werden und unglaubliche Mengen Schadstoffe in die Luft pusten. Der ADAC hatte sich zunächst auch vor den Karren der Politik spannen lassen und mit einem Astra einen Langzeitversuch gemacht. Nach 10-15.000 km klang das noch sehr verharmlosend, aber dann plötzlich stellte man Schäden fest, die durch den zu hohen E-Anteil verursacht wurden. Bei neueren Autos hat man angeblich andere Materialien verwendet und könnte so E10 tanken. Wegen der Begleitumstände sollte man es dennoch nicht tun und erstaunlicherweise ist E10 ein Flop geworden. Das Super 95 ist eigentlich E5, wobei 5% maximal gemeint ist. In Österreich soll kein Ethanol enthalten sein, was ich für glaubhaft halte, denn auf meinen Fahrten nach Wien habe ich immer weniger gebraucht als mit dem Sprit anderer Länder.
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mv750fan
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Re: Die letzte große Reparatur

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LCV schrieb: ------------------------------------------------------- > Bei neueren Autos > dürfte es noch schlimmer werden, > es sei denn, man kauft ein Auto mit 7 Jahren > Garantie und stößt es vor Ablauf > vorsichtshalber ab. Ja aber bei den Verschleißteilen wie von lanciavienna beschrieben hilft einen die Garantie auch wenig. Mühsame Diskussionen vorprogrammiert. Ich werde meinen Delta auch noch hegen und pflegen und so seine Livetime verlängern B)-
Delta 1,9 TwinTurbo Executive mit allem was die Aufpreisliste hergibt X(
Fiat 500C mit Poltrona Frau
Lotus Elise 111S >:D<
und dann noch eine MV Agusta F4 750 (das Original halt)
und eine MV TR aus 1954 im Wohnzimmer :P
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