lancia steht für....

graneleganza
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lancia steht für....

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bekomme ich doch, rein zufällig,:D im browser eine Werbeeinblendung:

LANCIA FASHION CITY CARS.
Lancia official website.

phhu....!!! gut zu wissen, wofür man steht. "Fashion city." Also sowas wie...Primark.
bei Autos. Igitt. Es hat sich leider bewahrheitet, aus einem Maximum an Anlage
ein Minimum an Ergebnis herauszuholen...
das dann so klein wurde, dass man sagt, daß lohnt sich ja gar nicht.
Delta LX
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Re: lancia steht für....

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Was einmal mehr belegt, dass Lancia den Weg seiner ehemaligen Tochter Autobianchi geht. Denn der Ypsilon steht nun einmal eindeutig in der Autobianchi-Tradition (auch wenn man in Turin krampfhaft versucht, ihn als Nachkommen von Ardea und Appia darzustellen; Modelle, welche sich aber eigentlich mit Fulvia und Delta fortgesetzt haben…).
Immerhin könnte dieser Weg die Möglichkeit einer Zukunft für die Marke mit sich bringen. Respektive eine Wiederaufnahme des Exports. Und zwar dann, wenn FCA Alfa Romeo im Vertrieb wieder separiert, und es sich als notwendig erweisen sollte, das Angebot «nach unten» zu komplettieren, zumal der MiTo ohne Nachfolger bleibt (stattdessen soll angeblich ein B-SUV auf Basis 500X/Renegade kommen).
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LCV
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Re: lancia steht für....

Unread post by LCV »

Was reitet eigentlich den Grafiker, ein ohnehin magersüchtiges Model
per Photoshop derart zu strecken, dass es gefühlte 2,25 m lang ist?
Für solche Bohnenstangen müsste man schon ein Cabrio bauen, damit
sie oben herausragen können.
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CC
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Lancia - Primark

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Tja, heutzutage bzw. seit den 90ern hat das Image der jeweiligen Lancia-Fahrzeuge wirklich Ähnlichkeit mit dem Image von Primark und H+M.

Aber es gibt viele Kunden, die stolz darauf sind, Klamotten zu tragen, die gerade ein Drittel der teureren Markenklamotten kosten, aber "nur" halb so lang halten.

Gibt´s ähnlich auch bei Lancia: wenn der Wagen nur ein Drittel eines Mercedes kostet, dann ist es für einige Lancia-Fahrer schon eine tolle Leistung, wenn ihr Fahrzeug "sogar" die Hälfte an Laufleistung eines Mercedes schafft und sie sind megastolz darauf. Also quasi Auto-Primark! Aber jedem das seine.

Früher, als alles besser war, war das anders: Die F-Lancias waren teurer als die deutsche Konkurrenz - und viel besser verarbeitet und designt, technische Avantgarde halt. Eine Fulvia Berlina mit 4 Scheibenbremsen rundum, wo gab´s das denn sonst? Bei Opel und Ford nicht!

Selbst ein Delta 1/831 war nicht billiger als ein Golf oder Kadett. Und er war besser ausgestattet und besser motorisiert.
In den 90ern ging´s dann bergab. Mit Alfa Romeo im Portfolio wusste Fiat nix mit Lancia anzufangen - und das hat sich bis heute nicht geändert.

Schöne Restostern allerseits!!
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LCV
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Re: Lancia - Primark

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(tu)
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Delta LX
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Re: Lancia - Primark

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«…wenn ihr Fahrzeug "sogar" die Hälfte an Laufleistung eines Mercedes schafft und sie sind megastolz darauf. …» - Das suggeriert. der «Mercedes» hätte qualitativ nach wie vor das selbe Standing wie früher. Was aber definitiv nicht der Fall ist. Auch vom Image her nicht, weil es den klassischen Mercedes kaum mehr zu sehen gibt, denn Formensprache und charakteristische Merkmale finden sich immer weniger an den Modellen (bei denen man den grossen Stern im Kühlergrill durch einen Opel-Blitz ersetzen könnte, ohne dass dies auffiele).
Insofern hinkt der Vergleich m.E. schon. Und ausserdem blendet er einen wesentlichen, wenn nicht den entscheidenden Aspekt aus. Nämlich, dass Fiat nach der Übernahme Lancias die Marke schlicht und ergreifend anders, d.h. neu positionieren musste; die Modelle der F-Ära führten ja mit zum Bankrott Lancias 1969. Und das Marketingkonzept trug ja in den 1980er Jahren die erwünschten Früchte. Erst als Anfang der 90er die Karten zwischen Lancia und Alfa Romeo neu gemischt wurden (mit Implementierung einer neuen integrierten Marketing-Konzeption) setzte der Niedergang Lancias ein.
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LCV
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Re: Lancia - Primark

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@ Delta LX: Ich stimme Dir zu, dass Mercedes weit entfernt ist von der damaligen
Alleinstellung im Markt. Das ging mit ein paar Ausrutschern noch bis in die 70er Jahre.
Man hat sich zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht, vermittelte den Kunden, dass
man ja schließlich das Auto erfunden hätte. Wie heute vor allem die VW-Kunden,
waren auch Mercedes-Kunden vollkommen überzeugt, dass sie das "beste Auto der
Welt" fahren und höchstens Rolls Royce noch irgendwie mithalten kann.

Aber schon kurz nach der Gründung zeigte Vincenzo Lancia, dass er der Konkurrenz
in einigen technischen Lösungen um Jahrzehnte voraus war. Ein Theta von 1914 in
unserem Club hatte schon einen elektrischen Anlasser. Wie lange mussten die Mercedes-
Fahrer noch kurbeln? Der Lambda war eine Revolution im Fahrzeugbau.
Autos wie Aurelia, Flaminia, Flavia waren technisch der Konkurrenz überlegen, waren
aber leider auch immer nur Außenseiter und kamen deshalb nie auf die Stückzahlen,
die man eigentlich gebraucht hätte. Das Management hatte sich nach Vincenzo's Tod
auch nicht mit Ruhm bekleckert. Aber die Qualität der Autos war unbestritten, die Preise
lagen über den Mercedes-Preisen und nur gut betuchte Leute leisteten sich diesen
Luxus. Vielleicht auch, weil ihnen Mercedes zu banal und BMW zu der Zeit noch nicht
so anerkannt war. Was gab es denn für Alternativen? Rolls Royce / Bentley wurde in
Deutschland eher gemieden, war vielen zu protzig. Jaguar hätte stylistisch gepasst,
war aber sehr unzuverlässig. Lancia ist sicher nicht pleite gegangen, weil die Autos
schlecht waren, sondern weil das Management nicht fähig war, die Firma in die
Gewinnzone zu führen.

Wie gesagt, ich selbst habe nie Mercedes gefahren, da ich in dem Alter ganz klar
auf BMW gesetzt hatte. Aber Lancia hatte ich schon immer im Hinterkopf und
nach ca. 20 BMW vom 1600-2 bis zum 633 CSi landete ich bei Lancia.

Viele hier im Forum kennen die alten Autos vor Fiat nur von Ausstellungen oder
Museen. Wenige besitzen solche Autos oder hatten wenigstens mal die Gelegenheit,
mitzufahren.

Was nun die Lebensdauer der Autos angeht, so liegt es doch auch an der Fahrweise
und Pflege. Aber das gilt für alle Autos vergleichbarer Klassen. Natürlich kann man
von einem Dacia nicht erwarten, dass er S-Klasse-Niveau erreicht.

Eines muss man aber zugeben: Ein Mercedes kann auch sehr alt sein, man hat
keine Probleme mit der Ersatzteilversorgung. Möglicherweise trifft das auf neuere
Modelle nicht mehr zu. Aber wenn ich an den 280 SE (Bj. 1968) in der Firma denke,
den man 1973 wegen der Ölkrise voreilig verkaufte (mit über 300t km auf der Uhr)
und der immer noch im Landkreis fährt - erkennbar am alten Nummernschild, dann
ist das ja nur möglich, weil Mercedes eine Extraabteilung für Oldtimer unterhält und
jedes E-Teil verfügbar ist. Nicht billig, aber der Wert dieser Generation ist auch
entsprechend hoch. Gute Voraussetzung war natürlich, dass der Wagen geschäftlich
in ganz Europa herumkurvte und Jahres-km-Leistungen von fast 70.000 absolvierte.
Was der Käufer danach machte, weiß ich nicht.

Ein guter Freund hat den 280 SE 3.5 als Cabrio. Aauch alles problemlos.

Davon können wir bei Lancia-Modellen der Fiat-Aera nur träumen. Die älteren
(FFF) sind ja sogar weniger problematisch, da es sich für Spezialisten lohnt,
Ersatzteile zu verkaufen und auch nachzufertigen. Offiziell aber Fehlanzeige!

Deshalb sind inzwischen Autos wie ein Delta 1 (abgesehen vom Integrale) seltener
als ein Ferrari und vor allem Beta und Gamma sind nahezu verschwunden. Dazu
kam, dass die Qualität der ersten Beta-Modelle fragwürdig war und der Gamma doch
auch einige konstruktive Mängel hatte. Wollte man für ein solches Auto Ersatzteile
kaufen, wurde man mit blöden Sprüchen abgespeist und quasi als bescheuert
hingestellt, dass man "so einen alten Kübel" fährt, statt ihn gleich in den Shredder
zu geben. Dieses merkwürdige Verhältnis vor allem italienischer Hersteller zur
eigenen Historie hat sicher mit dafür gesorgt, dass Autos verschrottet wurden.
Die hatten oft keine Chance, eine Lebensdauer à la Mercedes zu erreichen.

Ein Thema oder Kappa wäre sicher auch gut genug, um 500.000 km und mehr
zu machen. Aber man muss ja nur mal in den entsprechenden Rubriken nachlesen,
wie verzweifelt manche Teile suchen. Dass man sogar (Thema 3.0 V6) Systeme
umbauen muss, dass es nicht mal Spannrollen gibt und die auch jemand erst
nachfertigen lassen musste, ist bezeichnend. Dabei ist das noch relativ einfach
machbar. Aber angesichts des Marktwerts verkaufen die Leute lieber das Auto
nach der Überlegung: Stecke ich jetzt viel Geld in so etwas, was kommt als nächstes?
Man versteht ja, dass Karosserieteile nicht mehr lieferbar sind. Aber eine Spannrolle
ist für mich ein Verschleißteil.

An einem alten Mercedes geht auch das eine oder andere kaputt. Aber man kann
es ersetzen.

Bei den neueren Fahrzeugen kommt die Elektronik ins Spiel. Ob man in 2038
noch alle Steuergeräte eines Mercedes von 2018 bekommt, weiß ich nicht.
Aber bei Lancia ging das ja alles viel schneller. Kaum wurde die Produktion
eingestellt, schon waren bestimmte Teile nicht mehr verfügbar oder nur zu
Fantasiepreisen und mit ewig langer Lieferzeit. Alles mit dem Ziel, dass der
Kunde einen Neuwagen kauft.
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CC
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Re: Lancia - Primark

Unread post by CC »

@ Delta LX:

1. ist nicht mein Vergleich: KLICK

2. genau mein Reden bzw. Schreiben:
Die Schwierigkeiten für Lancia begannen nicht mit der Übernahme durch Fiat (siehe Erfolg von Delta1/831 und Thema), sondern mit der Übernahme von Alfa Romeo durch Fiat.

Schöne Restostern allerseits!!
Delta LX
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Re: Lancia - Primark

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«… Aber bei Lancia ging das ja alles viel schneller. Kaum wurde die Produktion eingestellt, schon waren bestimmte Teile nicht mehr verfügbar oder nur zu Fantasiepreisen und mit ewig langer Lieferzeit. …» Das mag ein allgemein gültiger Erfahrungswert sein, doch kann ich im Falle meines 836er Delta nicht klagen. Kürzlich erwies sich der Ersatz der Auspuffanlage als notwendig, so dass ich überzeugt war, diese als Originalteil nicht mehr zu bekommen, demnach auf ein Fremdfabrikat setzen zu müssen. Doch zu meiner Überraschung stellte der Garagist schon mit einem Tastenklick fest: Originalteil aber Zentrallager Turin weiterhin lieferbar. Mit dem Resultat, dass der Delta nun weitere Jahre bewegt werden kann (auch amtlich, da er ohne Beanstandungen die recht strenge kantonale Motorfahrzeug-Kontrolle MFK [ähnlich TÜV in DE] zu absolvieren vermochte…
Fred G. Eger
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Re: lancia steht für....

Unread post by Fred G. Eger »

LCV schrieb:
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> Was reitet eigentlich den Grafiker, ein ohnehin
> magersüchtiges Model
> per Photoshop derart zu strecken, dass es
> gefühlte 2,25 m lang ist?...

Wahrscheinlich der Gleiche der mal eben aus dem Lancia-Logo den Speer herausradiert hat?
Oder aber die Bohnenstange steht stellvertretend für den - jetzt nicht mehr im Logo vorhandenen - Speer?
Was weiss denn ich.
Um die Fragen beantworten zu können, müsste man wissen was für Drogen die da so nehmen und sich die auch einschmeissen.
Vielleicht würde man dann nicht nur den verschwundenen Speer, die Bohnenstange, sondern auch das (verschwundene) Produktportfolio von Lancia verstehen...
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