Stuttgart sperrt ab 2018 die meisten Diesel aus

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
Rolf R.
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Stuttgart sperrt ab 2018 die meisten Diesel aus

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Die Gerichte haben es quasi erzwungen:

Ab 2018 wird es bei Problemen mit Feinstaubbelastung in Stuttgart ein vollständiges Fahrverbot für alle Diesel, die nicht Euro 6 erfüllen, geben.

Gruss
Rolf
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mp
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Re: Stuttgart sperrt ab 2018 die meisten Diesel aus

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wird nicht bei der einzigen Stadt bleiben. Wien und Graz denken auch schon nach. In naher Zukunft ist der Diesel tot bzw. nicht mehr weiter zu verkaufen.
Rolf R.
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Re: Wird auch Zeit!

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Das dürfte richtig sein. Auch bei uns im näheren Umfeld machen die Gerichte Druck, den Stinkdrüsen die rote Karte zu zeigen. Wird aber auch dringend Zeit!

Gruss
Rolf
Lancia Thema

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LCV
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Re: Wird auch Zeit!

Unread post by LCV »

Zumal die Politik durch übertriebene Forderungen die Industrie zu Mikrostaubbombern gezwungen hat, die um ein Vielfaches gefährlicher sind als uralte Mercedes Diesel.

Mal sehen, was der "Biesel" von Mazda bringt.
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mikele
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Re: Wird auch Zeit!

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was passiert dann mit den hochmodernen benzin direkteinspritzern,
von wegen feinstaub !

gruss
Delta1997
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Re: Wird auch Zeit!

Unread post by Delta1997 »

Hallo,

ich will jetzt keine Lanze für den Dieselmotor brechen, weil ich selbst einen habe und evtl befangen bin, zumal ich auch so realistich bin, dass die Stickoxidwirkung schlechter für die Umwelt ist als der CO[sub]2[/sub]-Ausstoß eines Benziners, aber irgendwie stoßen die sehr drastischen Aussagen und kommenden Rechtsnormen auch viele LanciafahrerInnen vor den Kopf, die nun Probleme haben in einzelnen Regionen mit Thesis und Co zu fahren, wenn Feinstaubwarnungen gegeben sind. Nun bin ich kein so technikaffiner Mensch, aber warum ist es nicht möglich bzw. nicht von der Industrie in Angriff genommen worden die Dieselabgase ähnlich sauber zu bekommen wie die eines Benziners? Gibt es keine nachträgliche Lösung um die Stickoxide vollständig zu "sammeln" und anderweitig zu entsorgen?

In dem Zusammenhang noch eine Anmerkung, wenn die Politik jetzt diesen Schritt geht, dann sollte dies aber auch weitergehen. Wer an der Elbe wohnt und die großen Frachtschiffe vor der Tür hat die nach Hamburg wollen, hat auch mit immensen Abgasmengen und Feinstaub zu leben, wer Kreuzfahrten durchführt, hinterlässt einen erheblich größeren ökologischen Fußabdruck als ein Dieselfahrer, wer aller zwei Jahre sein Smartphone wechselt, trägt zur Rodung von Regenwäldern und Vergiftung von Flüssen bei, da die Seltenen Erden (als eine Rohstoffgruppe für Smartphones) nur mit großen Aufwand abgebaut werden können und und und. Warum zeigt die Politik da nicht so viel Engagement? In der Summe wären viele Umweltprobleme gemindert, wenn jede(r) mal an sein Konsumverhalten denkt und der Individualverkehr in der Summe abnehmen würde. Es kann doch nicht sein, dass manche Waren keine Lagerhalle mehr sehen, sondern nur noch die Ladefläche von Lkw und Transportern oder Leute täglich die 500 m zum Bäcker fahren, getreu dem Motto "Lieber schlecht gefahren als gut gelaufen.", statt zu laufen. Und um auf Stuttgart zurück zu kommen, ich denke mir, dass der negative Einfluss der ansässigen Industrie gepaart mit der Lageungunst einen nicht minder großen Anteil haben wie die Diesel. Blöd nur für die Dieselfahrer, dass die Lage von Stuttgart sich nicht ändern wird und Industrieanlagen nicht durch das Wohngebiet fahren, sondern die Abgase nur lokal und senkrecht nach oben in die Atmosphäre abgeben ;).

Gruß

PS.: Nicht das jetzt jemand denkt ich hebe nur den Zeigefinger und bin selbst nicht besser, auf viele Dinge achte ich schon und mein Handy ist 9 Jahre alt und tut seinen
Zweck.
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LCV
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Re: Wird auch Zeit!

Unread post by LCV »

Ich habe gar kein Handy ;-)

Ich fahre auch nicht zum Bäcker, da es schneller zu Fuß geht. Ich nutze das "große" Auto nur für Langstrecken oder wenn die Ladekapazität benötigt wird. Für kürzere Strecken reicht der kleine Y. Ich erreiche auch mit meinem Auto Verbrauchswerte, die andere für Blödsinn halten. Vor allem fahre ich ein altes Auto deutlich länger, als unsere gute Kanzlerin das gerne hätte.
Die wahren Umweltschweine sitzen in Berlin, Brüssel usw. Die helfen der Industrie, Wachstum um jeden Preis aufrecht zu erhalten. Dabei schadet die Herstellung eines neuen Autos mehr dem Klima, der Umwelt und den Ressourcen als der Betrieb des Fahrzeugs über mehrere 100.000 km. Mich regt dabei aber auf, dass das Volk schlicht belogen und für dumm verkauft wird. Mit überzogenen Grenzwerten provoziert man eine Technik, die nur scheinbar umweltfreundlich ist. Dieser CO2-Wahn wurde doch nur erfunden, weil man mit den Werten so toll operieren kann. Dabei entstehen allein durch die Sonneneinstrahlung auf die Ozeane CO2-Mengen, die "menschgemachtes" CO2 lächerlich erscheinen lassen. Aber durch diese Maßnahmen entsteht lebensgefährlicher Mikrostaub, der sogar in Zellkerne vordringen kann. Dagegen nehmen sich die Rußpartikel alter Diesel wie Pflastersteine aus. Um noch eins obendrauf zu setzen, forciert man die E-Mobilität, die größte Mogelpackung aller Zeiten. Durch diese Festlegung zwingt man die Industrie zu teurer Entwicklungsarbeit, statt andere Technologien zu fördern. Nur sehr finanzkräftige Hersteller können sich parallel mit Brennstoffzelle usw. auch noch befassen.

Alles was diese Politiker veranstalten, soll den Leuten vorgaukeln, dass man etwas tut. In Wirklichkeit verursachen diese Maßnahmen viel gefährlichere Schäden. Ob Abwrackprämie, E10 oder Umweltzonen, alles kontraproduktiv. Hauptsache der Schein wird gewahrt. Und man kann wunderbar dem gutgläubigen Bürger ein schlechtes Gewissen einimpfen, um ihm ungestraft tief in die Taschen greifen zu können.

Es gibt jede Menge Umweltverschmutzer in der Industrie, Kohlekraftwerken, bei den Reedereien usw., die aber dank Lobbyarbeit kaum angegriffen werden, zumal die ja mit dem Verlust von Arbeitsplätzen drohen können. Natürlich sollte man die Arbeitsplätze schützen. Aber man sollte auch aufhören, den Bürger für alles verantwortlich zu machen. Bei allem, was jetzt so läuft, werden ja vor allem die finanziell belastet, die sowieso nicht gerade im Geld schwimmen. Der arme Rentner, der mitten in der Umweltzone lebt, hat sich vielleicht gerade erst einen guten gebrauchten Diesel gekauft, der nun wertlos ist. Der Ba-Wü-Landesvater sagt: Der soll sein Auto in eine Region verkaufen, wo es noch keine Probleme gibt. Wer einen teuren Dienstwagen gestellt bekommt, hat gut reden.
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mv750fan
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Re: Wird auch Zeit!

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@Frank: (tu) genausoisses
und auch ein (tu) auf Delta1997 seinen Beitrag.
Delta 1,9 TwinTurbo Executive mit allem was die Aufpreisliste hergibt X(
Fiat 500C mit Poltrona Frau
Lotus Elise 111S >:D<
und dann noch eine MV Agusta F4 750 (das Original halt)
und eine MV TR aus 1954 im Wohnzimmer :P
bejo
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Re: Stuttgart sperrt ab 2018 die meisten Diesel aus

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Hey Leute,
als "Betroffener" will ich mich auch zu Wort melden, auch wenn ich seit dem Totalschaden vor eineinhalb Jahren keinen Delta mehr fahre - im Forum lese ich immer höchst interessiert mit.
Betroffen bin ich als in Stuttgart Wohnender (wenn auch nicht im Kessel) und als Dieselfahrer. Ich hatte immer Benziner und fuhr 08/15 Autos. Dann besuchte mich eine Freundin, die als Geschäftswagen eine 156 Limousine hatte, den 2,0 Benziner. Ich war hin und weg und kaufte ihn ihr als Gebrauchten ab. Das Design liebe ich bis heute, auch die Innenraumgestaltung brachte mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Nur der Motor nicht. Das merkte ich bei einer Probefahrt mit dem 2.4 Diesel. Und genau den kaufte ich mir als Sportwagon - und liebte ihn: Den Klang und die Kraft von unten raus. Zumal bei 35 Tausend KM im Jahr sich das auch rechnete.

Dann kam die Plakettenzeit. Und für meinen Motor gab es keine Nachrüstung - nur gelb. Also wurde ich regelrecht enteignet, denn selbst auf dem Land weit weg von Stuttgart scheuten sich die Leute gelbe Plakettenautos zu kaufen.

Konsequenz: Das darf mir nicht noch einmal passieren: Euro 5 war noch neu, Gebrauchte gab es kaum - oder wenn, dann hochpreisig. Als frischgebackener Vater war das aber nicht drin. Bei mobile.de entdeckte ich dann den Delta: 1.6 JTD, schon Euro 5, preisgünstig als Gebrauchter, furchtbar vernünftig nach dem Alfa - aber von außen und innen ein Traum. Trotz des wie eine Nähmaschine klingenden Motors war er mir fast sechs Jahre lang ein zuverlässiger und stets geliebter und auch sparsamer Begleiter, zumal nach der teilweise sehr großen Unzuverlässigkeit des Alfas. Die verschiebbare Rückbank - ein Traum für Familie mit Kindersitz, der Kofferraum groß genug. Dann der Crash und ein verschrotteter Delta.

Was jetzt? Ich war kurz davor mir einen weiteren gebrauchten Delta zu kaufen, doch Euro 6 drohte bereits - speziell in Stuttgart. Dieses Mal einen Delta als "Enteignungsfahrzeug?" No. Ich wollte wieder einen Diesel - siehe oben, zumal ich aus familiären Gründen zu der Zeit eher über 40 Tausend KM unterwegs war. Also entschied ich mich für einen der wenigen schon für mich bezahlbaren Euro 6 Gebrauchten, den 308 SW mit dem 2.0.

Und wie geht es nun weiter? Die glorreiche Politik kann sich nicht entscheiden, ob sie ihren Unwillen oder ihre Unfähigkeit stärker betonen soll. Niemand weiß genau, wie es weitergeht. LCV hat recht: Ein produziertes Fahrzeug lange zu fahren, ist ökologisch sinnvoller als dauernd neue zu kaufen. Aber so funktioniert unser System nicht. Und die Konsumenten haben sich daran gewöhnt, dass nicht repariert sondern ersetzt wird. Sie haben die Wegwerfgesellschaft verinnerlicht. Die aussortierten Autos fahren dann halt in Beirut oder im Kongo weiter - und wir können uns ein grünes Mäntelchen umhängen.
Den Delta hätte ich noch lange Jahre fahren können (und wollen), zumal ich noch in der Lage bin ein Fahrzeug selbst zu lenken und dabei auch nicht Youtube-Filme schauen muss. Aber ich hätte es wohl nicht dürfen!
Und wenn die Städte jetzt die Leute aussperren, schaufeln sie sich und ihren Innenstädten das eigene Grab. Am Wochenende las ich einen langen Artikel über das allmähliche Sterben der Fußgängerzonen - den schlechten Rahmenbedingungen (Verkehr) und dem Onlinehandel sei Dank.

Würde ich noch einmal einen Diesel kaufen? Von meinem Fahrstil her: Ja. Von den Rahmenbedingungen her: Nein. Was ist die Alternative? Ein Benziner? Ein Hybrid? Ein E-Auto? Überzeugt mich bisher alles nicht. Brennstoffzelle könnte ich mir am ehesten vorstellen. Aber ob ich das noch erlebe?

Gruß an alle
Bejo

P.S.
Der 2.0 Motor meines Peugeots mit 150 PS ist übrigens beeindruckend: Sparsam, spritzig und leise. Und dennoch vermisse ich meinen Delta!
pixelbude
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Re: Stuttgart sperrt ab 2018 die meisten Diesel aus

Unread post by pixelbude »

Hallo bejo,
so wie Du es mit dem Alfa 2.4 JTD schreibst habe ich es auch schon mit meinem Lybra SW 2.4 hinter mir - nun scheint die nächste "Enteignung" mit dem Delta 2.0 MJET zu passieren. :-( Extra darauf geachtet, dass es ein EURO 5 ist, aber gut, dass ist auch schon wieder ein paar Jahre her. Aber irgendwie sauer bin schon. Auch wenn ich mittlerweile auch kein Diesel-Fan mehr bin, denn unabhängig der Dieselabgasaffäre, sind die meisten Probleme die ich mit dem Delta hatte immer auf die mittlerweile doch sehr hochgezüchtete Abgassreinigung zu tun. So das mein nächster Wagen eh ein Benziner werden sollte.... doch bislang ging ich nun noch ca. 4 weiteren Jahren aus und eben noch ca. weitere 120.000 km.

Mal sehen, wie weit es noch geht - mit den Zonen....

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Lancia KC 20V Turbo - endlich wieder auf der Straße (EZ. 98) - aktuell eingemottet


Leider nicht mehr:
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