Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
lanciadelta64
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Re: Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

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Auf Europa bezogen, würde ich es eindeutig mir "Ja" beantworten, erst recht, sollte es sich herausstellen, dass innerhalb Europas Italien der "wichtigste" Giulia-Markt sein dürfte, wovon ich einmal ausgehe, denn wenn ca. 90% aller 3er BMWs und Audi A4 (Giulia und 3er verkaufen sich zusammen beinahe genauso viel wie der A4 allein) Kombis sein sollten, wie man unschwer aus den Daten der UNRAE erkennen kann.

Daher ist das für mich nicht die Frage und war sie auch nie. Zumal SM indirekt ja schon zugegeben hat, beim Bravo total daneben gelegen zu haben, oder wieso kommt jetzt vom Tipo ein SW, nachdem man den Bravo so allein gelassen hatte?

Im Prinzip will uns SM sagen, dass die Giulia sich in Europa nicht so gut verkaufen wird, als dass sie allein ausreichend Kombis rechtfertigen würden, weil in den wohl in Augen SMs "wichtigsten" Giulia-Märkten keine große Rolle spielen. Aber dann stellt sich erneut die Frage, wieso dieser Aufwand in Europa, wenn man eh das Europa eher als "Beiwerk" ansieht?
evo16v
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Re: Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

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Denke momentan ist man in Turin der Ansicht, daß das der 'Kombi' wird, ein Kombi, der auch in USA gehen wird:
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lanciadelta64
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Re: Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

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Es geistern schon länger die Gerüchte um den Bau eines "Sportback"http://i0.wp.com/www.alfaromeoblog.it/w ... erma02.jpg

Aber mir es mir aber nicht gefällt, "den Freund eines Freundes davon der Freund, der irgendwo bei FIAT arbeitet" so oder so ähnlich, zu zitieren, weil solche Quellen erfahrungsgemäß nicht immer zuverlässig sind, habe ich mich diesbezüglich sehr zurückgehalten.

Aus "absouter" Quelle weiß ich aber, dass solche "Erkönige" etc., also oft auch Modelle, die wir nie zu Gesicht bekommen werden, durch Turin und Umgebung fahren. Manchmal ist das einfach nur "depistaggio", also "falsche Spuren" legen, anderes Mal einfach nur als "muletto" gedacht oder dann natürlich auch solche Dinge, die dann nie zur Serienreife kommen, weil man umgedacht hat und/oder das Projekt verworfen wurde.

Ich glaube, dass FCA gut daran tun wird, sofern sich die Zahlen in den nächsten Monaten weiter bestätigen sollten (90% Kombis von Audi und BMW und eine Giulia, die mit der Limo allein nicht gegen die ankommen wird), darüber nachzudenken. Dass es am Ende sicherlich kein "Lastenesel" werden wird, dürfte klar sein, aber eine Art "Shooting Brake" (nur "formschöner" und "ausgewogener") könnte ich mir schon vorstellen, zumal ich hier mittlerweile mehre Shootings fahren sehe bzw. im Moment beruflich mit einem Besitzer zu tun habe, der ihn sich Anfang des Jahres zugelegt hat.
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LCV
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Re: Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

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Im Zusammenhang mit A/B-Segment, nicht Alfa, zeigt jetzt Nissan, dass man vom Weltauto = Allerweltsauto
weggeht und den neuen Micra speziell auf den europäischen Geschmack abstellt. Nun kommt Nissan die
Partnerschaft mit Renault entgegen, weshalb das Auto auch in Frankreich gebaut werden soll.

Man sollte sich mal die Bilder in dem Beitrag anschauen. Hier wird ein Kleinwagen angeboten, der
in der Art des Ypsilon, nur eben auf neuestem Stand, sehr viel bietet und auch im Innenraum keine
Hartplastikkiste ist. Wieso kann Nissan das umsetzen, aber Fiat sieht angeblich keinen Markt?
Das Design außen und innen kann sich sehen lassen. Bei der Motorisierung ist noch Luft nach oben,
aber vorerst sollte es für die anvisierte Zielgruppe reichen. Natürlich würde das unter dem Lancia-Label
besser passen, aber die Chance ist ja bereits vertan.

An solcher Konkurrenz sollte man sich orientieren und gegenhalten. Es reicht nicht, wenn man sich
beleidigt zurücklehnt und erfolgreiche Autos als Reisschüsseln abqualifiziert. Oberstes Ziel ist und
bleibt, seine Autos zu verkaufen und vor allem damit auch Gewinne einzufahren. Die Asiaten wissen
offenbar, was sie tun. Kein konkurrenzfähiges Auto seitens FCA wäre schon schlecht, aber gar keines
bedeutet, das Feld kampflos zu überlassen.

http://www.kfz-betrieb.vogel.de/nissan- ... 462DBE8D73
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evo16v
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Re: Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

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Mal eine Betrachtung der Konkurrenzsitution zum Thema Kombi und Rentabilität:

BMW baut von allen 3-er/4-er Drivaten im Jahr 550T Einheiten.
Davon sind gut 200T normale Limousinen (in China wird ja die Langversion gebaut und verkauft), ca. 70T Kombis, ca. 40T 3-er GT und ca. 70T 4-er GranCoupe.
Selbst bei dieser Gesamtbaureihen Stückzahl von über einer halben Million Autos (die Giulia wird bei erreichen der Sollkammlinie von 450 Autos am Tag nur auf 100T p.a. kommen) wird es ibei BMW m Bereich Kombi, GT und GC bei der Nachfolgegeneration zu einer Konsolidierung kommen, da in der heutigen Form nicht genug renditeträchtig. Man kann sich also leicht ausrechnen, so wie Bernardo sagt, daß ein Giulia Kombi, der zwar an den europ. Giuliastückzahlen dann sicher einen hohen Anteil hätte, in absoluten Stückzahlen aber sicher unter den genannten BMW-Derivaten bliebe, sicher keine positive Rendite hätte. Ich könnte mir vorstellen, daß wenn ein Derivat, dann so wie Bernardo sagt, irgendwie was sportliches mit Nutzcharakter, also die Richtung A5, 4-GC, dann hätte man das Thema Coupe und Kombi gleichzeitig erschlagen und hätte zudem eine Variante die auch im angelsächsischen Raum verkaufbar ist.
Delta LX
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Re: Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

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«… Natürlich würde das unter dem Lancia-Label besser passen, aber die Chance ist ja bereits vertan. …» - Das muss nichts heissen bei Marchionne. Wenn's ihm opportun erscheint, klingt's bei ihm so: «Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?» Zieht er heute eine Marke von einem bestimmten Exportmarkt, kann er sie morgen dort wieder einführen. Klar, nach wie vor sieht es so aus, als wäre nach dem aktuellen Ypsilon ganz Schluss bei Lancia. Aber es würde mich in keinster Weise wundern, wenn Marchionne hier eine Rolle rückwärts an den Tag legte. Der Mann ist offenbar immer wieder für eine Überraschung gut…
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LCV
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Re: Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

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Speziell in diesem Segment glaube ich deshalb nicht daran, weil er ja eine einfachere und preisgünstigere Fiat-Version auch ablehnt. Ein Ypsilon hätte naturgemäß kleinere Stückzahlen.
Es sei denn, man würde eine neue Art von Kultauto aufbauen. Beim 500 ist es ja auch möglich gewesen, nur deckt der eben nicht das Segment voll ab, da das Platzangebot dürftig ist
und nicht jeder auf RETRO steht. Man könnte z.B. einen Ypsilonclub gründen, dem automatisch alle Käufer angehören. Die schon mal eingerichteten Clubcafés wieder aufleben lassen,
aber flächendeckend. Die könnten durchaus auch im Franchise-System betrieben werden. Aber das ist alles bezüglich Gulia zu sehr OT.
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Delta LX
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Re: Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

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Nun, wenn FCA für den aktuellen Ypsilon keinen Nachfolger mehr bringt, hiesse das auf den bisherigen Marktanteil Lancias von 4-5% in IT gänzlich zu verzichten. Mit FIAT kann Marchionne dies nicht wettmachen, schon gar nicht, wenn der gute Mann keinen B-Segment-FIAT mehr bringen will. Also muss sich Marchionne bewegen, ob's ihm passt oder nicht.
Besser, er überliesse die Entscheidung seinem EMEA-Chef Alfredo Altavilla, der die Rückkehr FIATs ins C-Segment mit dem Tipo wollte - n.b. gegen die Überzeugung Marchionnes. Und, wer weiss, vielleicht können die Lancisti dem Sohn eines langjährigen Lancia-Händlers - dank dessen profunder Kenntnisse des italienischen wie europäischen Marktes - auch eine Fortführung Lancias zutrauen. Schau'n wir mal…
lanciadelta64
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Re: Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

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Marchionne hat vor einiger Zeit eine Studie in Auftrag gegeben, in der Auswirkungen untersucht werden sollte, wenn FIAT auf einen Marktanteil von 5% auf dem heimischen Markt verzichten sollte. Es wurde nicht spezifisch Lancia erwähnt und bezog sich ausdrücklich auf Lancia. Aber man muss kein Genie sein, um einen Zusammenhang zwischen der Aufgabe Lancias und der Studie zu ziehen.

Per se glaube ich nicht, dass es SM in irgendeiner Form stören würde, auf dem heimischen Markt auf 3,5-4% verzichten zu müssen (das ist der aktuelle Marktanteil Lancias in Italien), aber die Frage wird sein, wie die FCA-Händler mit Lancia im Boot das schlucken würden.

Wobei erfahrungsgemäß den Händlern das egal ist, ob sie nun "Lancia", "Erbsen oder Birnen" verkaufen sollen, ihnen interessieren nur die Einnahmen. In Turin denkt man sich einen Plan aus, wie man das am besten machen kann. Einige "traditionelle" Lancia-Händler, die heute auch FIAT etc. haben, sind dazu übergangen, "Fremdmarken" aufzunehmen, was scheinbar heute kein Problem mehr darstellen dürfte.

Der Trend ist also eindeutig und man sollte nicht vergessen, der Ypsilon verkauft sich auch vor allem so gut, weil es sich hierbei um einen "Diskount-Preis" handelt. Ein FIAT Panda kostet genauso (Basispreis). Das Zusammenstreichen einiger Gadgets, der gesenkte Preis, die Vorgabe an den Händlern, Lancia-Verkaufsräume zu schließen und den Ypsilon zusammen mit FIAT zu verkaufen, alles das lässt eher vermuten, dass es mit dem Auslaufen des Ypsilons kein Lancia mehr geben dürfte.

Noch verkauft sich der Ypsilon recht gut und somit dürfte die Produktion bis Ende 2017 erst einmal gesichert sein. Nimmt man den "normalen" Zyklus eines Modells hinzu und bedenkt, dass man im Moment für Thychy keine neuen Produkte in Aussicht hat, zumindest nicht bis Ende 2017, kann man vermuten, dass wahrscheinlich auch noch das gesamte Jahr 2018, vielleicht sogar 2019 ein Ypsilon von Band kommen dürfte.

Bis dahin sind es aber rund 2 bis 3 Jahre und wir haben mit SM gelernt, dass er oft Entscheidungen im Monatszyklus verändert und da sind 2 bis 3 Jahre eine "Ewigkeit".
Delta LX
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Re: Giulia angeblich im September in Italien "sehr erfolgreich"...

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Ja, das mit dieser Studie ist mir bekannt. Bekannt ist aber auch, wie sauer gewisse, insbesondere grössere Lancia-Regionalhändler auf FCA sind. Und just bei denen steht FCA letztlich in der Pflicht, eben nicht «Birnen» oder «Erbsen», sondern adäquate Produkte anzubieten. Weil diese Händler darauf hinweisen, dass das Marktpotenzial Lancias in IT eben gegeben ist, deshalb nicht leichtfertig ungenutzt zu lassen. Diesen Händlern geht es darum, ihrer nachfragenden Kundschaft das anzubieten, was traditionell die Alternative sowohl zu FIAT als auch zu Alfa Romeo darstellt. Von daher sollte sich Marchionne genau überlegen, ob's ihm wert ist, diese relevante Dialoggruppe vor den Kopf zu stossen. Und die italienischen Händler haben seit jeher grossen Einfluss auf die Markt-, Marken- und Produktpolitik von FCA (man erinnere sich nur daran, wie die Händler damals die ersten Prototypen des Lybra bodigten).
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