Aktuelle Situation der Rabattschlacht bei Neuwagenverkäufen

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
Ralph Cellini
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Aktuelle Situation der Rabattschlacht bei Neuwagenverkäufen

Unread post by Ralph Cellini »

Die unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller haben kaum noch eine Bedeutung. Laut AMS kann der Kunde bei einem 500er Fiat etwa 33% Rabatt bekommen.
http://www.auto-motor-und-sport.de/news ... 30027.html

Grüße Ralph

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arhoening
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Re: Aktuelle Situation der Rabattschlacht bei Neuwagenverkäufen

Unread post by arhoening »

Und hier im Forum hat mal jemand felsenfest behauptet, dass ein Autohersteller nur 300.- am Fahrzeug verdient ! Ich hab damals schon gelacht. Fahrschulen kriegen seit 100 Jahren :-) bis zu 30%.
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evo16v
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Re: Aktuelle Situation der Rabattschlacht bei Neuwagenverkäufen

Unread post by evo16v »

Kommt vielleicht drauf an wie man verdienen definiert?
Da wären mal die variablen Stückkosten oder auch proportionale Herstellkosten, dann gibts es noch die ganzen laufenden Fixkosten und dann wären da noch die Einmalaufwände wie Entwicklungskosten und der Invest in die Fertigungskosten.
Echt verdienen in Sinne return on investment wäre dann das was über bleibt nach ALL diesen Kosten.
Und da kannst Du ganz sicher sein, daß. Bei dem Bisschen was ein 500-er eh schon nur einbringt und das dann noch um ein drittel skontiert. Nix mehr über bleibt. Hier gehts nur noch um Auslastung und Deckung laufender Kosten, aber unter dem Strich bleibt das nichts, ist ja der Grund warum Fiat Auto in Europa auf keinen grünen Zweig kommt in finanzieller Hinsicht.
Frankg
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Re: Aktuelle Situation der Rabattschlacht bei Neuwagenverkäufen

Unread post by Frankg »

Und wo genau ist jetzt der Widerspruch?
Was hat denn die Händlermarge mit dem Gewinn des Herstellers zu tun?
Der Smart hat beispielsweise bislang knapp 3 Milliarden Verlust eingefahren.
Deswegen wird er trotzdem mit Rabatt verkauft.

Gruß

Frankg
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LCV
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Re: Aktuelle Situation der Rabattschlacht bei Neuwagenverkäufen

Unread post by LCV »

Ich denke, ein Autohersteller sieht das Gesamtergebnis, weniger den Gewinn am einzelnen Modell. Sicher wird man normalerweise Verlustbringer aussortieren. Aber es gibt auch Verlustbringer, die einen anderen Zweck verfolgen. Am unteren Ende der Hierarchie ist es der Markeneinstieg. Deshalb hatte dazumal Renault den "kleinen Freund" R5 in Deutschland mit ca. DM 1.000,-- Verlust in den Markt gedrückt. Damit wurden junge Leute geködert, die später mal die größeren Modelle kaufen sollen. Ohne den R5, der nur über Preiskampf gegen die Japaner eine Chance hatte, wäre Renault aus dem deutschen Markt herausgeflogen. Am oberen Ende der Skala sind bestimmte Luxusmodelle, Supersportwagen und/oder Innovationsträger positioniert. Auch die bringen trotz hoher Preise keine nennenswerte Rendite, da ja der Entwicklungsaufwand sehr hoch ist und nur ziemlich kleine Stückzahlen verkauft werden. Das wird dann zum Teil als Werbung und Imagepflege verstanden. Vermutlich ist diese Art Werbung effektiver als Formel 1 - Einsätze, die ja nur dann etwas bringen, wenn man auch Erfolg hat. VW hat damals den Phaeton sicher unter diesem Aspekt ins Programm aufgenommen, dazu das Gedöns mit der gläsernen Fabrik. Aber man sieht, dass dies auch schiefgehen kann. Die meisten Leute sehen den Phaeton als aufgeblasenen Passat und schon der Name Volkswagen suggeriert "erschwingliches Massenprodukt", auch wenn das schon lange nicht mehr stimmt. Überteuert und nicht besonders innovativ trifft es besser.

Wenn Fiat den 500 forciert, dann wohl auch wegen der Stückzahlenmanie. Der 500 war gerade mal wieder Spitzenreiter in seinem Segment. Das beeindruckt mich nicht, zumal wenn die im Prinzip nur Geld wechseln. Das ist genauso bescheuert wie die vielen Eigenzulassungen. Aber irgendwelche Börsenheinis könnten evtl. davon profitieren.
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evo16v
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Joined: 08 May 2014, 10:23

Re: Aktuelle Situation der Rabattschlacht bei Neuwagenverkäufen

Unread post by evo16v »

Frankg schrieb:
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> Und wo genau ist jetzt der Widerspruch?
> Was hat denn die Händlermarge mit dem Gewinn des
> Herstellers zu tun?
> Der Smart hat beispielsweise bislang knapp 3
> Milliarden Verlust eingefahren.
> Deswegen wird er trotzdem mit Rabatt verkauft.
>
> Gruß
>
> Frankg

Aber 33% haben nichts mit Händlermarge zu tun, der Nachlaß den dt. Händler von Fiat bekommen liegt zwischen 12 und 18% (wenn der Händler alle Bonus % sammeln aknn für Showroomgröße, Dirkektannahme, interne Beurteilung, Anzahl der Vorführwagen, Zielerreichung etc. etc.) für ein regüläres Auto. Bei 33% schießt also entweder Fiat heftig mit einer Sonderaktionen zu oder es ist ein Grauimport, die Möglichkeit gibts natürlich auch noch. Aber auf ein normales dt. Bestellfahrzeug kann kein Händler ohne selbst ziemlich draufzuzahlen Rabatte in dieser Höhe geben. Und wenn der Hersteller anstatt der nornal üblichen durchschnittlichen 15% Händlermarge das doppelte gibt, dann bleibt da sicher kein Gewinn mehr über, weder für Händler noch für Hersteller.
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