Probefahrt FIAT 500 X (4x4 mit 2,0 MTJ und 2x4 mit 1,6 MTJ)

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
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LCV
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Re: Probefahrt FIAT 500 X (4x4 mit 2,0 MTJ und 2x4 mit 1,6 MTJ)

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Ob die Autos wirklich sparen? Ich glaube nicht. Es geht um die CO2-Einstufung und alles wird darauf abgestimmt, dass bei dem Zyklus so wenig wie möglich herauskommt. Dem Kunden gaukelt man mit EURO 6 vor, ein besonders umweltfreundliches Auto zu fahren. Die Kfz-Steuer wird zumindest in D u.U. um lächerliche paar Euro* billiger, aber in der Praxis braucht die Kiste umso mehr. Den Staat freut es. Denn über die Mineralölsteuer + MWSt. nimmt er ein Vielfaches dessen ein, was er bei der Kfz-Steuer verliert.

Beispiel bei mir: 2 Lancia Zeta 2.0 Turbo von 1995 bzw. 1996 mit EURO 1, umschlüsselbar auf EURO 2: Mit dem 80-l-Tank habe ich 1160 km geschafft. Für einen Benziner nicht übel. Die Strecke Freiburg - Wien und zurück. Dann der Zeta 2.0 Turbo Bj. 2000. Nun mit D3, was die Kfz-Steuer gerade mal um 12 Euro reduziert. Aber der schafft nur noch 810 km mit 80 l. Was die da geschraubt haben, weiß ich nicht. Gleiche Strecke, gleiche Fahrweise, gleiche Wetter- und Verkehrsbedingungen. Ansonsten schaue ich, ob der Luftfilter verdreckt ist, der Reifendruck stimmt usw. Kleine Unterschiede sind ja immer drin. Da gibt es Toleranzen oder eine unterschiedliche Art des Einfahrens. Aber mit einer Tankfüllung gleich 350 km weniger? Im letzten Sommer haben diese fehlenden km ca. 35 l mehr erfordert und zu den damaligen Preisen über EUR 50,-- gekostet. Das gegenüber EUR 12,-- weniger Steuer pro Jahr. Man fühlt sich verar....t!

Dem Staat ist es so lieber und die Hersteller reduzieren den Flottenemissionsausstoß. Es ist so durchsichtig. Wir werden täglich betrogen von dieser unseligen Allianz aus Politik und Industrie.

* Bei einem 3,5 Ltr. Diesel mit EURO 2 ist die Kfz-Steuer 8 Euro billiger im Jahr als bei einem 3,5 Ltr. Diesel Bj. 2011 mit EURO 5. Da fällt der Käufer aus allen Wolken. Der alte wird nach Hubraum bemessen, der neue nach CO2-Ausstoß (direkter Vergleich eines Bekannten, der seinen alten Mercedes durch einen ziemlich neuen ersetzt hatte).
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lanciadelta64
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Re: Probefahrt FIAT 500 X (4x4 mit 2,0 MTJ und 2x4 mit 1,6 MTJ)

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Es geht nicht um das "wirkliche" Sparen, sondern um das Senken der Normverbrauchwerte bzw. "theoretische" Erreichen von Grenzwerten. In der Praxis sieht das teilweise dann anders aus und nicht umsonst gehen tatsächlicher Verbrauch und Werksangaben immer weiter auseinander.

Sicherlich würde ich kein "altes" Auto nur deswegen tauschen, weil ich eventuell eine "günstigere" KfZ-Steuer habe und/oder wirklich weniger verbrauche. Leider versuchen uns die Behörden gerne in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Mein Uno Turbo brauchte beispielsweise 98 Oktan verbleites Super. Schwierig nur, da man hier kein 98er Super angeboten hatte und somit durfte ich dann jedes Mal Blei und Oktanzahlerhöher hinzufügen. Glaube mir, das ist auf Dauer verdammt nervend, erst recht, wenn du eine längere Strecke machen musstest.

Daher wird man früher oder später gezwungen sein - und sei es, dass irgendwann eine Komplettüberholung zu kostspielig ist -sich auf ein neues Mobil zu konzentrieren. Glücklich natürlich derjenige, der es sich erlauben kann, mit einem "Young- oder Oldtimer" bewegen zu können, aber es wird immer eine Sache für wenige bleiben. Bei meiner Kilometerleistung pro Jahr kannst du dir ausrechnen, wie lange das gutgeht und irgendwann tut es dir auch in der Seele weh, ein älteres Auto so zu "traktieren".

Aber prinipiell würde ich nie ein Auto nur allein deswegen tauschen, weil mir irgendjemand einreden will, man sei nun "sparsamer" unterwegs. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass es selten gutgeht. Zuerst hieß es immer, Diesel-Autos kaufen, man spare "viel" Geld. Nun gut, wenn man von dem teilweise doch deutlich höheren Kaufpreis absieht - ergo zuerst einmal eine höhere Investition tätigen - sparte man an den Spritkosten doch teilweise eine Menge, auch wenn ein Teil davon an Versicherung und Steuern - zumindest in Italien - wieder aufgefressen wurde, wobei dann auch noch teilweise höhere Inspektionskosten hinzukamen.

Aber dann hattest du dir einen Diesel gekauft und auf einmal stiegen die Spritpreise, der Unterschied zwischen Benzin und Diesel schmolz und nicht selten wurde dank der Feinstaubverordnung dann die Fahrt verweigert, ergo hattest du ein Auto und durfest nicht damit fahren.

Also kam das LPG - ehrlicherweise in meiner Region schon immer mit hohem Anteil an Fahrzeugen - zuerst sehr sehr günstig, stieg der Preis derart, dass der Vorteil teilweise wieder zusammengeschmolzen war. Also fand man Erdgas. Die Preise für Erdgas waren sehr sehr niedrig und siehe da, heuer ist trotz des Sinkens von Benzin-, Diesel und LPG-Preis, der Erdgaspreis auf einem Rekordhoch.

Und jedes Mal hast du eine höhere Investiton beim Kauf. Daher gibt es keine Automatismen, wann was nun wirklich für einen lohnenswert ist oder nicht und dann seien wir ehrlich, ist Autofahren ja nicht nur rein "rational" begründet und mir soll dann einer erklären, was daran "rational" sein sollte, ein Modell mit "Sparsprit" zu kaufen, dafür aber, weil vielleicht ein bestimmter Markennamen, dafür dann gleich 10.000-15.000 Euro mehr bezahlen.

Anders ausgedrückt, Autokauf und Autofahren sind i.d.R. auch emotional begründet.
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LCV
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Re: Probefahrt FIAT 500 X (4x4 mit 2,0 MTJ und 2x4 mit 1,6 MTJ)

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In D kommen diese bescheuerten Umweltzonen hinzu. Obwohl bewiesen ist, dass die nichts bringen, hält man daran fest oder richtet noch weitere ein, denn damit zwingt man viele Leute, das alte Auto wegzuwerfen. Ein Lybra Diesel ist ja nun nicht uralt, aber er bekommt keine grüne Plakette, also darf man nicht mehr in die meisten Städte fahren. Und der Wiederverkaufswert sinkt gegen Null. So wird der Käufer eines Neuwagens ein paar Jahre später betrogen. Und die neue Schüssel bekommt die Plakette, obwohl sie in absoluten Werten sogar schlechter ist. Ich hatte von Lancia einen Zeta Diesel bekommen, für Testfahrten. Auf einer Langstrecke habe ich bei km-Stand 940 gerade mal 45 l Diesel hineinbekommen. Aber er bekommt keine grüne Plakette. Mit dem Nachfolger kann man von solchen Verbrauchswerten nur träumen, jedoch die grüne Plakette hat er.

Alte Diesel pusten u.U. schwarze Wolken in die Luft. Das ist nicht schön und eigentlich eine Sauerei. Aber die Partikel sind so grob, dass sie nicht besonders gefährlich sind. Hypermoderne Diesel (angeblich auch die neuesten Benziner) produzieren Microstaubpartikel, die nicht mal ein DPF restlos eliminiert. Diese Partikel können von der Lunge direkt in andere Körperregionen gehen. Natürlich krebserregend. Dagegen unternimmt man nichts. Also ist den Politikern unsere Gesundheit sch...egal. Hauptsache die Wirtschaft brummt und die Steuereinnahmen sprudeln. Damit sind die Verantwortlichen um keinen Deut besser als die Mafia.
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Re: Probefahrt FIAT 500 X (4x4 mit 2,0 MTJ und 2x4 mit 1,6 MTJ)

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In I gibt es offiziell keine "nationale" Umweltzonen, also nicht nach dem Prinzip mit den Umweltplaketten wie in D. Hier ist es den Städten selbst überlassen, individuelle Lösungen zu finden. Das kann dann schon ab und an groteske Formen annehmen. Ganz böse, was viele hier die Wutes Röte ins Gesicht getrieben hat, war dann auf einmal diese "Feinstaubregelungen", weil dann einer sich einen Euro4-Diesel-Wagen mit DPF gekauft hatte, im guten Glauben, er könne damit zur Arbeit fahren, um eines Morgens zu erfahren "du kommst hier nicht rein".

Das mit dem Feinstaub und dem Filter hast du auf den Punkt gebracht und ist etwas, was ich hier schon seit längerem höhre, dass nämlich der Filter zwar die PM10 filtern, aber die weit gefährlicheren feinsten Partikeln (PM5, also kleiner gleich 5 Mikrometer), die tiefer in die Lunge geraten, wenn man sie einatmet, eben freisetzen.

Einige "Bürgermeister" haben das dann "erkannt", ergo dann Fahrverbote für Diesel mit DPF, obwohl Euro4, während jeder andere PKW mit Euro4 reindurfte. Daher verwundert es auch nicht sonderlich, dass dann sich Familien umgeschaut haben, speziell wenn man in einer Stadt wohnt und/oder dort arbeitet, mindestens ein Fahrzeug zu haben, das ungehindert sich in solchen Städten bewegen darf und ein Teil des Erfolgs von Fahrzeugen mit Gasbetrieb hängt damit zusammen, denn diese Fahrzeuge dürften beinahe immer fahren und sind erst die letzten Fahrzeuge, die bei einem "Fahrverbot" stehenbleiben müssen.
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