Wäre es nicht besser, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ ALFA Romeo an VW abgegeben würde?

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
Abarth
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Wäre es nicht besser, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ ALFA Romeo an VW abgegeben würde?

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Ganz sachlich gesehen, existiert Alfa Romeo zur Zeit nur noch mit drei Auto Modellen. Im deutschem Straßenbild, ist Alfa Romeo auch nicht mehr wirklich präsent. Das erinnert mich alles sehr stark an Lancia. Neue Alfa Modelle sind angekündigt, lassen aber auf sich warten. In dieser Zeit, kaufen aber Kunden neue Autos von Firmen die eine komplette Modellpalette im Angebot haben. Diese Kunden irgendwann einmal wieder zurück zu gewinnen, wird das große Problem werden.

Ich glaube, dass der Volkswagen Konzern es schaffen könnte ALFA ROMEO wieder ordentlich zu positionieren. Mit einem Modell in jeder Sparte. Ich verweise dabei gerne auf Skoda, die Dank Technologietransfer von VW wirklich sehr gut aufgestellt sind und einen großen Marktanteil in Deutschland vorzuweisen haben.

Ich möchte einfach verhindern, dass es der Marke Alfa Romeo so geht wie Lancia, große angekündigte Modell Offensiven und dann kommt doch das Aus für diese ehemals tolle Traditionsmarke.

Mich, würde eure Meinung dazu interessieren. Aber bitte keine dummen Phrasen ,,Alfa ist Italienisch und das war’s“.

Eine Automarke existiert nur, wenn sie auch Marktanteile hat und nicht nur in irgendwelchen Prospekten virtuell existiert. Ich frage mich auch, wie heut zu tage ein
reiner Alfa Romeo Händler noch überleben kann, bei nur drei Modellen im Angebot.

Und zur meiner Person, ich habe 12 Jahre nur Lancia gefahren und jetzt fahre ich einen Engländer der zum Tatra Konzern gehört. Ich habe es nicht bereut, der Service ist um ein vielfaches besser und es gibt bei einer Reparatur auch verfügbare Ersatzteile. Das war bei Lancia etwas problematischer.

Mich hätte damals auch ein Alfa 159 Nachfolger sehr interessiert, Bilder im Internet wie er hätte aussehen können gab es zu hauf. Aber es gab keinen Nachfolger.
Aber meines Wissen, gibt es zur Zeit gar keinen italienischen Auto Hersteller der eine normale Mittelklasse Limousine herstellt. So etwas wie ein 3er BMW (vier Türen, ein Metalldach, Stufenheck) .
Man stellt sich nur einmal vor, ein deutscher Autohersteller wär in diesem Segment nicht vertreten. Das ist unmöglich.
Parzifal
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Re: Wäre es nicht besser, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ ALFA Romeo an VW abgegeben würde?

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nein wäre es nicht selbst ein Alfa mit 75 % Chrysler Technik ist besser als ein VW Alfa !
lanciadelta64
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Re: Wäre es nicht besser, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ ALFA Romeo an VW abgegeben würde?

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Zuerst einmal sollte man aufhören, zu glauben, nur weil VW etwas „übernimmt“, funktioniert es auch und dann muss man sich fragen, ob man dann neben einem „Einheitslook“ wie beim A3, Leon und Golf auch noch so etwas bei einem Alfa auch noch braucht.
Dass Skoda „funktioniert“ – Seat aber nicht – hat bestimmte Gründe, die nicht automatisch auch auf Alfa übertragbar wären, denn Skoda mag in Nordeuropa funktionieren, in Osteuropa sowieso, weil ja „osteuropäisch“, aber in Italien ist Skoda beinahe ein „Totalausfall“ und auch das hat konkrete Gründe, denn während „die“ Deutschen einen „billigen“ VW mit Skoda bekommen, dazu ja immer noch zu einem „deutschen“ Unternehmen gehörend, sieht man in Italien in Skoda eine Marke, die vom Image her eben nicht VW und Co ist, aber preislich teilweise teurer als FIAT und Co ist.

Anders ausgedrückt, wer in Italien aufs Geld achtet, sucht gleich „woanders“ und wer den Preis selbst eines Skodas nicht „abschreckt“, der greift gleich zum „Original“.

Seat wiederum zeigt auch, dass VW allein nicht ausreicht, um aus einer Marke eine „Erfolgsstory“ zu machen und vielleicht würde Alfa unter VW ein paar Autos „mehr“ verkaufen, aber du scheinst einen Marchionne für total blöde zu halten, denn einerseits gibt er die Rechte an der Marke ab, andererseits muss er der sich mit den „Altlasten“ von Alfa herumschlagen. VW seinerseits ist nicht so blöde, sich die Altlasten von einem Marchionne aufdrücken zu lassen und möchte sich nur die Rosinen sich herauspicken.

So etwas kann man nur dann machen, wenn der jeweils gegenüber „gezwungen“ ist, zu kaufen oder zu verkaufen. Also schon von der Seite her eher unwahrscheinlich.

Dann höre ich immer von „Traditionsmarke“ bei Alfa und gerne erzählen die Alfisti die Legende, „FIAT“ sei an „allem“ schuld. Aber vielleicht bin ich die letzten Jahrzehnte auf dem Mars gewesen und habe da etwas nicht mitbekommen, denn ich habe das etwas anders in Erinnerung.

Pomigliano, immerhin einer der beiden „wichtigsten“ Fabriken Alfas, war derart „marode“, dass die allein FIAT beinahe ruiniert hat. Alfa baute viele Jahre vor dem Zusammenschluss mit FIAT „Schrott“ und teilweise zumindest „diskussionswürdige“ Autos. Ich will gar nicht vom Arna anfangen und könnte hier Fahrzeuge wie den Alfasud, um nur eines zu nennen.

Alfa Romeo, wenn nicht „Staatsunternehmen“, wäre schon seit Jahrzehnten nicht mehr existent, wenn nicht „Papa Staat“ mit „Billionen“ von Lire die Verluste übernommen hätte.

Anders ausgedrückt, Alfa ist seit vielen Jahrzehnten eine „marode“ Marke, deren sportliche Erfolge noch weiter zurückreichen als die von Lancia.

Im Moment bin ich auf Marchionne nicht sonderlich gut zu sprechen, aber wenn es etwas gibt, was ich mit ihm teile, dann die Aussage, dass es keinen Sinn machte, nach dem „Gießkannenprinzip“ zu agieren. Es war also klar, wenn man eine Marke zum Durchstarten bringen will, muss man es „richtig“ machen, dafür „viel“ Geld in die Hand nehmen und dann das auch „konsequent“ machen.

FIAT hat Geld nur für eine der beiden Marken gehabt, also entweder Lancia oder Alfa, die „Alfa-Lobby“, die es in der italienischen Presse (weniger in der Bevölkerung) und im Unternehmen gibt, war der Meinung, bei Alfa hat man „bessere“ Chancen, also investiert man in Alfa.

Nun wenn man sich mit Autos beschäftigt, weiß man, dass alles Zeit kostet. FIAT hat sehr turbulente Zeiten hinter sich, 10-15 Jahre praktisch keine Entwicklung mehr betrieben und sicherlich hat die Fusion bzw. der Weg zur Fusion mit Chrysler nicht nur Geld gekostet, sondern auch Zeit.
Wenn man nun „Alfa“ neu positionieren will, also als „Made in Italy“ und dazu „Sportlichkeit“, musst du erst einmal etwas zur „Serienreife“ bringen, angefangen über Plattformen bis hin zu den Motoren.
Man hat also die Marschroute, die ja so lauthals und vehement von Alfisti ja gefordert wurde, herausgeben, Alfas mit Heckantrieb, also muss man entsprechend Plattformen umgestalten, konstruieren. Genauso sieht es bei den Motoren aus. Zurzeit hat man den 1,8er Turbo, der sicherlich einem Alfa gut stehen wird, aber der 3,6-V6 Pentastar ist zu groß, also wird gerade an einem 3,0-V6 gearbeitet, ein Motor, der mit „Ferrari-Leuten“ in den USA entwickelt wurde und gerade eben nach Maranello gekommen ist, wo er zur „Vollendung“ kommen soll.

Das heißt, man muss bei Alfa auf mehreren Fronten kämpfen und das geht nicht von heute auf morgen.

Die Frage für mich ist aber nicht, ob es neue Alfa-Modelle geben wird, sondern ob wirklich der europäische Markt diese annehmen wird, denn ich glaube nicht, dass die neuen Modelle in Europa eben wegen den zu erwartenden Preisen, großen Zuspruch bekommen werden.

Sobald italienische Autos, die „keine“ Exoten sind, wie Ferrari und Co, in Preisregionen vorrücken, in denen sich die „deutsche“ Autoindustrie heimisch fühlt, wird die Luft für einen „Italiener“ extrem dünn.

Aber FCA plant denn auch weniger mit Europa, denn mit dem asiatischen und nordamerikanischen Raum. Anders ausgedrückt, Europa wird zum „Beibrot“ und weniger „strategisch“.

Also, auch wenn ich mich wiederhole, es werden wohl eine Reihe von Fahrzeugen aus dem Hause Alfa kommen, sicherlich wird das D-Segment bedient, wahrscheinlich auch das E-Segment, wobei ich hier skeptisch bleibe, weil mit dem Ghibli hier Druck von oben droht. Für die Kunden wird also wieder „Alternativen“ geben, allein der Glaube fehlt mir, dass die Europäer etwas anderes als „ABM“ haben wollen, oder anders gesagt, lieber einen gebrauchten total verschrotteten ABM anstatt eines neuen Italieners.
mp
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Re: Besser wäre, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ an VW abgegeben würde?

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siehe Überschrift
Abarth
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Re: Wäre es nicht besser, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ ALFA Romeo an VW abgegeben würde?

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Vielen Dank für dieses Fachwissen, das es Seat nicht so gut geht, davon habe ich auch gehört, aber das Skoda in Italien überhaupt nicht geht, dass habe ich nicht gewusst.
Mir gefällt dieser Einheitsbrei auch nicht, aber wenigstens sind diese Marken in der Öffentlichkeit vertreten.
BMW hat Rolls Roys gut positioniert, ebenso den Mini.
VW hat mittlerweile so viele Marken, das ich sie gar nicht aufzählen möchte.
Nur Mercedes hat Pech gehabt mit Chrysler und jetzt gehört Chrysler zu Fiat.
Ich fand diesen Clou von Marchionne spitze, vor allem weil er Fiat damit gerettet hat.
Nur wie geht es jetzt weiter, Modelle müssen endlich her sonst sehe ich dunkel schwarz für FCA.
Übrigens wie ich das letzte mal in Italien war habe ich mich nur erschreckt, wie viele Italiener deutsche Automarken fahren. Wenn der Heimatmarkt wegbricht ist die Existenz einer Marke wirklich gefährdet.
Ich glaube, das man in China Alfa und Maserati nicht wirklich kennt. Dann schon eher Mercedes und Porsche. Aber ich kann mich auch täuschen.
Deswegen bezweifle ich, das dieses angaschmong in Asien erfolg hat.
mp
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Re: Wäre es nicht besser, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ ALFA Romeo an VW abgegeben würde?

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bist dur dir sicher das er Fiat gerettet hat?? ich glaub eher Chrysler.....dazu muss man noch abwarten
Abarth
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Re: Wäre es nicht besser, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ ALFA Romeo an VW abgegeben würde?

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Zumindest versucht er ,, Marchionne " Fiat und Chrysler als globalen Player zu positionieren und seine teils radikalen Maßnahmen finde ich Wirtschaftlich auch richtig.
Man muss ja nur einmal prüfen mit was für welchen Modellen bei Lancia die letzte Zeit tatsächlich Gewinn erwirtschaftet wurde.
Das waren ja fast alles Verlust Geschäfte und eine Marke kann so nicht existieren.
mp
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Re: Wäre es nicht besser, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ ALFA Romeo an VW abgegeben würde?

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das mit der Lancia Chrysler Modell-Zusammenführung war ja SM´s Idee, das das so nicht klappen kann wusste er selber.. Bei seinen Premium Alfas werden wir ja sehen wie er die ABM Phalanx stört. Jedenfalls zu deiner o.g. Frage. Alfa wäre meiner Meinung bei VW jedenfalls weiter.
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LCV
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Re: Besser wäre, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ an VW abgegeben würde?

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Hallo,

zunächst mal bin ich erstaunt, dass Jaguar zum "Tatra"-Konzern gehören soll. Tatra war eine tschechische Premiummarke, während Jaguar/LandRover vom indischen Tata-Konzern gekauft wurde. Zum Glück, denn im Gegensatz zu GM pfuscht Tata den Ingenieuren nicht ins Handwerk, stellt aber das nötige Geld für die Entwicklung zur Verfügung.

Alfa zu VW? Dann lieber ganz einstellen! Meine ehemalige Lieblingsmarke Lamborghini ist für mich auch gestorben, seit Audi da das Sagen hat. Ich würde nie ein Auto aus diesem Piech-Imperium kaufen.

Lancia ist nicht deshalb untergegangen, weil man schlechte Autos gebaut hätte. Nein, man hat die Marke just ab dem Zeitpunkt der Alfa-Übernahme systematisch kaputt gemacht. Wer kauft denn Autos, die überhaupt nicht beworben werden, die in Bezug auf Ersatzteilversorgung kaum zu erhalten sind, wo das Händlernetz unterirdisch ist? Das alles war volle Absicht, um dann sagen zu können, dass die Marke keiner will.

A propos, Ersatzteilpreise: Der Klimakompressor für den Zeta kostet so viel wie zwei gute gebrauchte Zetas. Da sind sich Fiat und PSA wohl einig in der Politik. Mit Montage würde der Ersatz nahezu EUR 3.000,-- kosten. Für meinen SAAB 9000 kostet der Klimakompressor 125,-- Euro. Und SAAB ist auch tot. Dabei haben beide das vollautomatische Klimatisierungssystem.

Aber, Dein Wechsel zu Jaguar ist doch ok. Ich liebe die alten Lancias von 1908 bis zum Thema. Danach nahm das rapide ab. Und wenn ich gern einen Ami fahren würde, dann hätte ich die alte Corvette der 2. Serie oder einen Mustang, aber keine merkwürdigen Kisten à la Flavia Cabrio, den Sebring-Verschnitt.

Gruß Frank
Lancia Club Vincenzo - Int. Lancia Flaminia Register - Int. Lancia Thema Register - Eurovan 1 IG - SAAB-Freunde Südbaden
www.lancia-club-vincenzo.com
Abarth
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Re: Wäre es nicht besser, wenn Fiat Chef ,,Marchionne“ ALFA Romeo an VW abgegeben würde?

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Das mit den Chrysler-Lancia Modellen war wirklich keine gute Idee, bei mir zu Hause in Süd-Ost Bayern waren die ehemaligen Mercedes-Chrysler Händler auf einmal
Mercedes Lancia Händler. Die früheren kleinen guten Lancia Händler gibt es ja nicht mehr. Zumindest musste ich immer sehr schmunzeln, wie diese Lancia 300 neben
den großen Mercedesen standen und sich scheinbar nie ein Auto verkauft hat. Weil die Mercedese haben gewechselt nur die Chrysler Lancias standen da fest.
Ich glaube die Mercedes Händler sind auch froh, wenn sie Lancia wieder weg haben.

Lancia war einmal so eine tolle Marke, es ist für mich unerklärlich das diese Marke tot ist.
Nur zwei Beispiele für die Ungewöhnlichkeit dieser Modelle, im Delta drei gab es ein Lederüberzogenes Armaturenbrett, so etwas gibt es normal nur im absoluten Premiumsegment oder
der alcantara Innenraum. Meines Wissens gab es keinen anderen Hersteller, der das so beinah verschwenderisch eingesetzt hat wie Lancia. Einfach super.
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