Lancias Zukunft

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minesweaper
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Lancias Zukunft

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Liebe Freunde,
ein großes Ereignis geschieht gerade in der Geschichte von fiat, bzw. FCA.

FCA mit 110 Milliarden Umsatz und PSA mit 71 Milliarden Umsatz vereinigen sich zum viertgrößten Automobilhersteller weltweit.

Da wird es wieder mal spannend was mit Lancia geschieht. Hat man Geld und Muse diese Marke wieder verstärkt in den Markt zu bringen ?

Man kann nur spekulieren und jetzt ist es noch etwas früh, man kann noch keine Tendenzen erkennen. Aber man kann ein Gefühl entwickeln was werden könnte
Thomas Herbsthofer
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Re: Lancias Zukunft

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Nachdem das Experiment Alfa Romeo nicht gelingen will hoffe ich auf Lancia anstelle DS, das funktioniert ja auch nicht besonders
arhoening
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Re: Lancias Zukunft

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Ich befürchte, dass LANCIA seinen Test schon hinter sich hat mit New Thema, Voyager, Flavia... und verloren hat.
LANCIA Musa Platino Plus 1.4 MPi 16V D.F.N.
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LCV
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Re: Lancias Zukunft

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Wenn man die Verkaufszahlen von Alfa, Maserati, Fiat, Peugeot und Citroen + DS
in Deutschland anschaut, so ist da kein großes Potenzial vorhanden. Rechnet man
noch die Eigenzulassungen heraus, sieht es mau aus. Zumindest in Deutschland
liegt Opel deutlich besser und verkauft mehr als alle o.e. zusammen.
In Frankreich mag es anders herum sein, was Opel vs. Peugeot/Citroen angeht.
Welche Märkte man im Sinn hat, muss sich zeigen. China? Bei denen geht es
z.Zt. auch eher abwärts und der Staat mischt sich ständig ein. Da würde ich
eher diesen Markt boykottieren und eben kleinere Brötchen backen. Aber wie
immer: Der Wachstumswahnsinn geht weiter.

Ob es eine gute Idee ist, dass FCA und PSA fusionieren, wage ich zu bezweifeln.
Rein theoretisch wäre eine Fusion mit Hyundai/Kia wohl besser. Aber warum
sollten die sich FCA ans Bein binden?

Aktuell werden wohl erst einmal Gespräche geführt und noch nichts steht
wirklich fest. Es könnten sich auch noch Kartellbehörden und der französische
Staat einmischen. Dass ein Minister sich positiv geäußert hat, sagt noch garnichts.
Bei uns gibt es ja auch Alleingänge und dann werden die von der Partei oder
wem auch immer zurückgepfiffen.

Ich warte da ganz gelassen ab, was da noch passiert. Letzten Endes ist es mir auch
egal, denn ich bin weder Börsenspekulant noch an irgendwelchen Neuwagen
interessiert. Selbst wenn der unwahrscheinliche Fall einträte, dass Lancia wieder-
belebt wird, glaube ich kaum, dass dabei Neuwagen herauskommen, die dem
Namen der Marke gerecht werden.
Lancia Club Vincenzo - Int. Lancia Flaminia Register - Int. Lancia Thema Register - Eurovan 1 IG - SAAB-Freunde Südbaden
www.lancia-club-vincenzo.com
Delta LX
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Re: Lancias Zukunft

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Nun ist aber Deutschland nicht der einzige Absatzmarkt für FCA und PSA. obschon er rein von den Volumen her wichtig ist. Aber mit Opel verfügt PSA über eine Niederlassung mit eigenen Werken dort, weshalb das ein elementares Standbein für die europäischen Aktivitäten von PSA darstellt, Umso mehr, weil die affilierte Vauxhall in GB dasselbe dort bedeutet.
Analoges lässt sich hinsichtlich Peugeot und Citroen für Länder wie FR, ES und PT sagen, während auf der FCA-Seite FIAT und Lancia den Markt in IT anführen.
Global verfügt FCA über das, was PSA eben bislang gefehlt hat. Nämlich mit Jeep eine Marke, die satte Margen verspricht. Und während PSA in Lateinamerika eher schwachbrüstig erscheint, gehört FCA mit FIAT (und teilweise Dodge) dort in mehreren Ländern zu den Marktführern. Relativ schwach operieren tatsächlich beide bisher in China, wo das Joint-Venture von PSA mit Dongfeng vor der Auflösung steht. Doch in China sind die Karten noch längst nicht gemischt, d.h. der Markt eben noch nicht verteilt, weil alles andere als konsolidiert. Potenzial dort also weiterhin vorhanden, insbesondere mit den neuen Antrieben.

Alles in allem aber ergibt die Fusion durchaus Sinn, weil die gegenseitigen Ergänzungen, respektive das sich daraus ergebene Potenzial, offensichtlich sind. Was hingegen bei einem Abkommen mit Hyundai-Kia weniger der Fall wäre, wo sich das komplementäre Potenzial auf wenige Absatzmärkte beschränken täte (Komponententausch und Skaleneffekte, die Grundlage jeden Abkommens bilden, einmal aussen vor gelassen).
Delta LX
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Re: Lancias Zukunft

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In einem Interview* mit dem Radiosender BFM Business spricht Carlos Tavares davon, keine der 14 Marken des neuen Unternehmens aufheben zu wollen. Unter anderem sagt er, er sehe heute wirklich «keine Notwendigkeit» auch nur eine der Marken aufzugeben, weil jede «ihre Geschichte» und «ihre Stärke» habe. Und er wiederholt, es bestünde keinerlei Absicht, bestehende Produktionsstandorte zu schliessen.
Angesprochen auf die Vielzahl der Marken verweist Tavares darauf, dass Volkswagen gesamthaft immer noch mehr davon kontrolliere und es sich schon von daher verböte, Marken aufzugeben.

Bleibt es dabei, dürfte der Umsetzung der Pläne für einen Relaunch von Lancia (mit 2 Modellen) nichts im Wege stehen.


*(kolportiert u.a. hier: https://www.quattroruote.it/news/indust ... schio.html )
Dibalancia
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Re: Lancias Zukunft

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Delta LX wrote: 09 Nov 2019, 11:13
Bleibt es dabei, dürfte der Umsetzung der Pläne für einen Relaunch von Lancia (mit 2 Modellen) nichts im Wege stehen.


*(kolportiert u.a. hier: https://www.quattroruote.it/news/indust ... schio.html )
Das ist doch mal eine gute Nachricht, wenn das so eintreffen würde
Dibalancia
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Re: Lancias Zukunft

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3,7 Milliarden Euro sollen durch die Fusion eingespart werden. Das ist eine Menge.


Hier mal den italienischen Text mit G. ins Deutsche übersetzt:

Erste öffentliche Erklärungen von Carlos Tavares zum Fusionsplan zwischen Fiat Chrysler und der PSA-Gruppe mit entsprechenden Zusicherungen zu den Auswirkungen der Integration. Der Geschäftsführer des französischen Herstellers hat in einem langen Interview mit dem Radiosender BFM Business insbesondere die Unterdrückung einer der 14 Marken ausgeschlossen, die in die Umlaufbahn der neuen Gruppe geraten sollen.

Viele Marken? Weniger als der Volkswagen. Die beiden Unternehmen haben sich bereits weitgehend auf die Bedingungen der Integrationsvereinbarung geeinigt, und jetzt gibt es nur noch technische Passagen wie die Unterzeichnung der Absichtserklärung, die voraussichtlich Anfang Dezember eintreffen wird, oder die Zustimmung der Kartellbehörden und der Versammlungen der Aktionäre. Nach der Fertigstellung der Strecke kann der neue Verband auf zahlreiche Marken zählen: Peugeot, Citroën, DS, Vauxhall und Opel für die Franzosen sowie Fiat, Lancia, Alfa Romeo, Maserati, Abarth, Chrysler, Dodge und Jeep für die Italiener . Für einige Analysten und Marktbeobachter gibt es trotz der Schwierigkeiten einiger Marken wie Lancia zu viele, um damit fertig zu werden. Für Tavares scheint es jedoch zumindest im Moment keine Bedingungen zu geben, einige von ihnen zu stornieren, da ihre Zahl unter der des Volkswagen-Konzernportfolios liegen wird.

Marke mit einer fabelhaften Geschichte. "Das Unternehmen, das aus dieser Fusion hervorgeht, hätte tatsächlich eine erhebliche Anzahl von Marken", sagte der nächste CEO des neuen Herstellers. "Es bleibt jedoch hinter der Anzahl der Marken unseres deutschen Hauptkonkurrenten zurück. Es ist Teil der Bemühungen, die Komplementarität dieser Marken zur Abdeckung des Marktes korrekt zu steuern. Ich sehe, dass alle diese Marken ausnahmslos ein gemeinsames Merkmal haben: Sie haben eine fabelhafte Geschichte: Wir lieben die Geschichte der Automarken, sie gibt uns eine Basis, auf die wir uns verlassen können, um in die Zukunft zu projizieren, und ich sehe heute keinen Grund, Marken zu streichen, falls diese Vereinbarung geschlossen werden sollte, weil sie alle ihre Geschichte haben und jeder seine eigene hat Kraft“. Auch eine Schließung des Werks ist nicht geplant, und Tavares nannte diesbezüglich das Beispiel der Übernahme von Opel im Jahr 2017: „Als wir die Kontrolle darüber übernahmen, war die Situation viel kritischer als heute. Wir mussten 20 Jahre Verluste hinnehmen und haben noch nicht einmal ein Werk geschlossen. Ganz zu schweigen davon, dass FCA ein gesundes Unternehmen ist ".

Bereit für alles für das Brüssel ok. Die 14 Marken wären daher nicht in Gefahr, annulliert zu werden oder ein Verhandlungspartner zu werden, um grünes Licht für den Zusammenschluss von Brüssel zu erhalten, obwohl Tavares sagte, er sei bereit, alles für das OK der europäischen Kartellbehörden zu tun. "Wir sind bereit, alle notwendigen Zugeständnisse zu machen", sagte der portugiesische Manager und fügte hinzu, dass der Überprüfungsprozess für EU-Beamte die Zeit der Fusion bremsen könnte: "Angesichts aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen, die erforderlich sind erhalten, kann eine Vereinbarung dieser Art nicht in weniger als einem Jahr geschlossen werden ".

Riesige Wertschöpfung. Tavares hat auch das Ziel klargestellt, die durch das Integrationsprojekt erzielten Synergien zu steigern. Die beiden Gruppen streben Kosteneinsparungen von 3,7 Milliarden Euro pro Jahr an, aber es handelt sich um einen "nominalen" Wert, und das Management strebt - wie er versicherte - im Laufe der Zeit signifikante Verbesserungen an, auch weil die "Wertschöpfung" erreicht wird enorm: Die Werte, die derzeit von den Experten in ihren Tabellenkalkulationen diskutiert werden, sind niedriger als die jährlichen Synergien. " Die Schwierigkeiten sind natürlich nicht gering. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die den portugiesischen Manager dazu zwingen, sich positiv zu äußern, vor allem in Bezug auf die Fähigkeit des neuen Konzerns, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. "Die Mobilitätskosten werden schneller steigen und steigen als die Kaufkraft unserer Mitbürger", aber "der dimensionale Effekt ist wichtig", um die Kosten zu senken und die Investitionen zu unterstützen, die für die Transformation der Automobilindustrie erforderlich sind. In diesem Zusammenhang hat Tavares eine Verpflichtung für das neue Unternehmen angekündigt, die "weit über fünf Milliarden Euro in 10 Jahren" liegt.

Keine angst Die Herausforderungen sind daher gewaltig, angefangen von den Schwierigkeiten, die europäischen Aktivitäten der FCA-Gruppe wieder in Gang zu bringen, aber es scheinen zumindest vorerst keine Befürchtungen zu bestehen. "Die größte Angst in unserem Vorstand ist es, sich zu langweilen", sagte Tavares gestern und wurde von BFM selbst zum Manager des Jahres gekürt. "Wir stehen vor Herausforderungen, bei denen wir natürlich den Größeneffekt nutzen müssen, um beispielsweise Batterien für Elektroautos zu wettbewerbsfähigen Preisen kaufen zu können oder die gewaltigen Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen, die wir unternehmen, zu verwässern. Diese Schwierigkeit ist für uns ein echter spaß ". Tavares, nachdem er die sozialen Teile für ihre "Reife" und "Weitsichtigkeit" gelobt hatte

Quelle
https://www.quattroruote.it/news/indust ... schio.html
evo16v
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Re: Lancias Zukunft

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Delta LX wrote: 09 Nov 2019, 11:13 .... Und er wiederholt, es bestünde keinerlei Absicht, bestehende Produktionsstandorte zu schliessen.
*(kolportiert u.a. hier: https://www.quattroruote.it/news/indust ... schio.html )
Das ist doch absolutes Blabla um jetzt erstmal alle ruhig zu stellen. PSA/FCA gemeinsam hat eine durchschnittliche Auslastung der europäischen Werke von unter 60%. Da gibt es keine Alternative als Werke zuzusperren, ausser der Absatz macht plötzlich einen gewaltigen Sprung nach oben, womit eher nicht zu rechnen ist in einem gesättigten Markt wie Europa. Und gerade Tavares der "cost killer" läßt so einen Zustand ganz sicher nicht stehen auf Dauer, er wird schließen müssen und sicher nicht nur ein Werk.
Delta LX
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Re: Lancias Zukunft

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… Und anfangen mit den Werksschliessungen wird er dann wohl bei Opel, gell? Auch dort würde sich wohl politisch Widerstand regen, aber man nähme es schliesslich hin. In Frankreich bei den bisherigen PSA-Werken gingen die Leute sprichwörtlich auf die Barrikaden. Nur in Italien in den Ex-FCA-Werken gäbe es zumindest mit dem für Unternehmen vorteilhaften Modell der Cassa Integrazione (Kurzarbeit mit Pensum Null) etwas Spielraum.
Ergo: DE und IT hätten wohl das Nachsehen, FR käme ohne Schliessung davon, während die Werke in Ländern wie ES, PT, PL oder SRB dank geringerer Kosten mit Auslastung rechnen könnten.
Ist es das, was du uns sagen möchtest? Fakt ist und bleibt, dasss die gesamte westeuropäische Automobilindustrie an Überkapazitäten krankt. Aber Werksschliessungen lassen sich politisch, weil gesellschaftlich geächtet, kaum durchsetzen. Ein Phänomen, mit dem sich Marchionne in seiner ganzen Zeit über als Konzernchef konfrontiert sah. Gelungen ist ihm effektiv nur die Schliessung des Werks Termini Imerese (auf Sizilien), wo zuletzt der Ypsilon 843 vom Band lief (gleichzeitg auch in Melfi, n.b.).

Nun, wir werden sehen, ob Tavares Wort halten wird; vorderhand sind seine diesbezüglichen Aussagen als reine Versprechungen anzusehen. Mehr nicht, weniger aber auch nicht…
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