LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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LCV
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Re: LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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Subjektive Eindrücke täuschen meistens, da sie nicht die Situation landesweit widerspiegeln. Fahr mal am WE nach Schwabing und zähle Ferrari, Lamborghini und Aston Martin. Da könnte man auch glauben, dass die viel mehr Autos verkaufen. Was zählt sind die Zulassungszahlen abzüglich der Händlerzulassungen, sofern es das in Italien auch gibt. Alles andere ist Spekulation. Was Fans denken und sich wünschen ist völlig egal. Die großen Bosse und die dahinter stehenden Eigentümer haben ganz andere Pläne. Das ist leicht daran zu erkennen, wie man Lancia totorganisiert hat. Hätte man Zukunftspläne mit Lancia, hätte man nicht erst alles kaputt gemacht.
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Frankg
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Re: LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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Ich finde den Artikel jetzt nicht, aber offenbar gibt es Pläne IVECO an die Börse zu bringen um die PKW Sparte mit Kapital zu versorgen. Das habe ich mit Sicherheit bei der NZZ gelesen. Im übrigen in dem Zusammenhang spannend: die NZZ hat darauf hingewiesen, dass es weltweit keinen Hersteller mit mehr Erfahrung im Gasmotorbau als FIAT / IVECO gibt. Das könnte noch wichtig werden. Denn die Erdgasfördermengen reichen bei konservativer Schätzung für mindestens die nächsten 300 Jahre. Dazu kommt, dass man Erdgas aus Wind- und Sonnenenergie herstellen kann und somit das Speicherproblem lösen könnte. Nur sieht das außerhalb der Branche kaum jemand. Für die restliche Welt heißt Fiat technologischer Rückstand. Was absolut nicht den Tatsachen entspricht. EXOR scheint FCA durchaus noch aufhübschen zu wollen. Der Kurs entwickelt sich ja auch durchaus nicht so schlecht. Ich gebe jedenfalls die Hoffnung nicht auf, das man die Marke Lancia noch einmal wiederbelebt. Ansonsten hätte man sie längst verkauft.
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Delta LX
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Re: LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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Nun, Iveco ist als Teil von CNH Industrial (vorher: Fiat Industrial) ja schon seit 5 Jahren an der Börse. Dies nach einem Spin-off, bei dem sich an den Eigentumverhältnissen (insbesondere hinsichtlich Stimmrechte) faktisch nichts geändert hat. Was bedeutet, dass CNH Industrial nun direkt im Portfolio von Exor liegt. Analog verfuhr «Lingotto» übrigens mit Ferrari…
graneleganza
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Re: LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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2 Dinge, die enttäuschend sind: FIAT war auch beim Turbodiesel Direkteinspritzer Vorreiter (Croma) und beim CommonRail (jtd, Alfa) Die ganze Umsetzung einer Vorreiterrolle war jedoch leider immer wieder problematisch.... und zu den Zulassungszahlen, in der ökomomischen Theorie lernt man, aus gegebenen Mitteln möglichst viel zu erreichen oder ein bestimmtes Ziel mit möglichst geringem Einsatz zu erreichen : beim Vergleich Alfa und Lancia bestätigt sich immer wieder der Eindruck, dass Alfa ein bestimmtes Ziel (Zulassungszahlen von Lancia) nur unter höchster Anstrengung und sehr hohem Kapitaleinsatz erreicht während der Totgesagte mit "Nichts" immer noch jahrelang ein ähnliches Soll erreichte.
Delta LX
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Re: LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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Dass Lancia in Italien seit Jahr und Tag die Zulassungszahlen Alfas übertrifft, dürfte wohl damit zu tun haben, dass die Turiner Marke seit Integration von Autobianchi (1975) mit jenen Produkt-Segmenten aufwarten kann, in welchen Alfa lange schlicht nicht präsent war: nämlich den Segmenten A und B. Kategorien also, welche in Italien eben (teilw. deutlich) vor dem C-Segment den Grossteil der Zulassungen ausmachen. Kein Wunder also, dass Luca De Meo als Marken-Verantwortlicher von Alfa rasch die Idee eines kleinen, die Struktur des Fiat Grande Punto nutzenden Coupés aufgriff, um Alfas Marktanteil auch in Italien zu steigern. Bekanntlich konnte sich das als MiTo debütierende Modell im Rückblick aber nicht nachhaltig durchsetzen; diesen Sommer lief dessen Produkion im Werk Mirafiori ersatzlos aus… Im Export besteht mit dem nun erfolgten zweiten internationalen Relaunch Alfas immerhin die Chance, in gewisser Weise zu reüssieren. Und zwar einerseits aufgrund der neuen Produktkonzeption, andererseits, weil nun Absatzpotenzial bergende überseeische Märkte zur Verfügung stehen. Beides Faktoren, welche beim ersten Relaunch Alfas in den 90ger Jahren nicht vorhanden waren, dieser dann faktisch wirkungslos verpuffte. Was aber auf Kosten Lancias ging, nachdem man (Entwicklungs- und Marketing-)Budgets zu Alfa transferierte. Von diesen Defiziten hat sich Lancia bis heute nicht erholt… Der Konzern stellte damals die Weichen falsch und warf im Glauben, Alfa Romeo hätte - da ja bekannter - im Export das grössere Potenzial als Lancia, leichtfertig alles das weg, was er seit Übernahme Lancias 1969 aufgebaut hat. Erinnert sei an den Absatzrekord Lancias 1990 mit einem Volumen von knapp 310'000 Einheiten. Während der Absatz Lancias danach im Export kontinuierlich sank, blieb die Marke auf ihrem Heimatmarkt mit ihren A- und später B-Segment-Modellen eine elementare Stütze des Konzerns. Danach kamen 2000 das Abkommen mit GM, 2004 der Beinahe-Bankrott - und Sergio Marchionne. Von diesem weiss man, wie er sich darüber echauffieren konnte, dass Lancia mit ihrer reduzierten Modellpalette den Absatz Alfas mit deren quasi voller Palette leicht übertreffe. Bemerkungen, welche der gute Mann an die Alfa-Lobby in eigenem Haus (und ausserhalb) richtete, welche immer mehr Investitionen in den «Biscione» verlangte. Doch die Beteiligung an bzw. die spätere Komplettübernahme von Chrysler warfen die Bedingungen - insbesondere für Lancia - komplett über den Haufen - zumindest aus Sicht Marchionnes. Nun kommt es darauf an, wie Nachfolger Manley und der oder die neue EMEA-Verantwortliche Lancia insgesamt beurteilen. Respektive, ob man es wagen sollte, erneut in die Marke zu investieren oder für sie eine alternative, externe Lösung finden könne… Auch wenn Common-Rail gerade ausserhalb Italiens gerne mit Alfa Romeo assoziiert wird, so hat die Marke mit der Entwicklung dieser Technolgie faktisch so gut wie nichts zu tun. Es handelt sich hierbei um das gelungene Ergebnis einer geschickten Marketing-Konzeption, welche auf dem Debüt der Technologie im Modell 156 gründete. In Tat und Wahrheit aber hatte Alfa schon damals keine eigene Motoren-Entwicklung mehr (Busso-V6 vielleicht noch ausgenommen, aber auch für diesen waren nun Turiner zuständig). Common-Rail hat seine Wurzeln um schweizerischen Arbon, wo Iveco sich in den 80ern an der Motorenentwcklungs-Abteilung von Saurer beteiligte, um die Firma Dereco AG (Diesel Engine Research Corporation) zu formieren. Common-Rail-Anwendungen für Personenwagen entwickelte auf Grundlage der Saurer-/Dereco-Ergebnisse dann das Fiat-Forschungszentrum Elasis und brachte die Technologie schliesslich zusammen mit Bosch zur Serienreife.
web.uno
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Re: LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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IVECO - zum einen ist IVECO zwar FIAT aber kein direkter teil der FCA-familie. zum anderen verstehe ich sowieso nicht warum man da nicht viel mehr kooperiert (abgesehen von der klimaregelung und einigen schaltern aus dem DAILY die man auch im TIPO wieder findet). warum nimmt man als DUCATO einen umgelabelten transporter von PSA wenn man einfach einen DAILY umlabeln könnte (mit eigenständigerer front)? warum hat man mit anleihen am IVECO VISION nicht wirklich einen kleinen IVECO auf DOBLO-basis auf die räder gestellt...? FIAT-PRO könnte in kooperation mit IVECO am NFZ-sektor viel unabhängiger von anderen herstellern sein.
MfG,
martin
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Delta LX
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Re: LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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«… warum nimmt man als DUCATO einen umgelabelten transporter von PSA …» - Andersherum wird ein Schuh daraus, die PSA-Modelle Peugeot Boxer und Citroën Jumper sind «umgelabelte» FIAT Ducato. Denn: diese Baureihe stammt vom Gemeinschaftsunternehmen SEVEL Sud in Val di Sangro, wo Fiat Auto / FGA / FCA Italy die Regie führt(e), d.h. das Engineering wie auch die Produktion verantwortet(e). Im Gegensatz zum nun aufgelösten Pendant SEVEL Nord in Valenciennes, wo PSA das Szepter schwang (und die Euro-Van für FIAT und Lancia sowie der FIAT Scudo im Badge-Engineering auf Basis von PSA-Kontruktionen entstanden). Seit Gründung von Iveco 1975 - eigentlich schon mit Gründung der Sparte «Fiat Veicoli Industriali» (FIAT, OM, Lancia Veicoli Speciali) - fährt Fiat Veicoli Commerciali (heute FIAT Professional) vom Enginering, der Produktion und dem Vertrieb her, ja, grundsätzlich strategisch wie operativ konsequent eine separate Schiene. Und wird dies wohl auch weiterhin tun. Egal, ob oder wie es mit SEVEL Sud oder anderen Kooperationen (z.B. mit Renault für den Talento) weiterläuft.
web.uno
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Re: LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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das "warum" ist mir trotzdem nicht klar - wenn man doch quasi im eigenen haus etwas passendes hätte. FIAT PRO ist ja ein einziges durcheinander: zwei modelle mit PSA, eines mit NISSAN-RENAULT (und OPEL, aber die werden wohl auf die PSA- schiene aufspringen wie eben beim COMBO), und eines mit MITSUBISHI.
MfG,
martin
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web.uno
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Re: LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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graneleganza schrieb: ------------------------------------------------------- > 2 Dinge, die enttäuschend sind: > > FIAT war auch beim Turbodiesel Direkteinspritzer > Vorreiter (Croma) und beim CommonRail (jtd, Alfa) > Die ganze Umsetzung einer Vorreiterrolle war > jedoch leider immer wieder problematisch.... > > und zu den Zulassungszahlen, in der ökomomischen > Theorie lernt man, aus gegebenen Mitteln > möglichst > viel zu erreichen oder ein bestimmtes Ziel mit > möglichst geringem Einsatz zu erreichen : > beim Vergleich Alfa und Lancia bestätigt sich > immer wieder der Eindruck, dass Alfa ein > bestimmtes Ziel > (Zulassungszahlen von Lancia) nur unter höchster > Anstrengung und sehr hohem Kapitaleinsatz > erreicht > während der Totgesagte mit "Nichts" immer noch > jahrelang ein ähnliches Soll erreichte. ich habe allerdings das gefühl dass der gute alte JTD wesentlich ruhiger war als die aktuellen diesel aus dem hause FIAT - oder war ein motor in einem 156er aus dem jahre 2000 besser gedämmt als ein TIPO aus dem jahr 2018?
MfG,
martin
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lanciadelta64
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Re: LANCIA - Das Ende kommt 2020 ! ?

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Hmmm...wirklich "leiser"? Ich konnte in letzter Zeit bei einem Freund, der zwei Diesel-Fahrzeuge aus zwei verschiedenen Generationen hat, gut miteinander vergleichen und ich würde jetzt nicht sagen, dass der JTD "leiser" gewesen wäre. Die Giulietta hat den 2,0 MultiJet2, der ja im Prinzip auf den 1,9er basiert und der 146er, in dem der 1,9er verbaut ist, "rumpelt" doch schon kräftig, wenn es kalt ist. Das macht die Giulietta doch geschmeidiger. Ich bin auch den Tipo mit dem 1,6er MJT und vor allem auch den 500X mit dem gleichen Motor und auch hier würde ich behaupten, dass sie leiser waren als die Dieselmotoren früherer Jahre, ja sogar, wenn sie warm sind, fast kaum mehr als Diesel wahrnehmbar sind, anders als früher. Aber am Ende ist es vielleicht auch eine Frage der Wahrnehmung bzw. von Geräuschen, die einen mehr stören oder nicht. So empfinde ich Dieselmotoren, egal wie leise sie sind, "immer" als "störend", während der Klang eines Benziners, der vielleicht messtechnisch "lauter" ist als angenehmer wahrnehme. Es kann aber natürlich auch sein, dass die Resonanz eines Tipos anders ist als die eines Alfa 156er beispielsweise und vielleicht liegt hierin dein Gefühl. Man müsste einmal schauen, wie die Messwerte eines Tipos mit dem MTJ ist oder die eines Bravo/a mit dem JTD, um einen Vergleich zu haben, weil ja beide dann im gleichen Segment operieren bzw. operiert haben.
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