Klopfsensor Fulvia

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kridkrid
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Klopfsensor Fulvia

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Seid gegrüsst,

bezugnehmend auf das Motorinstandsetzungs Thema über das hier über die Jahreswende von den Spezies lebhaft diskutiert wurde, nehme ich hier mal das Kapitel Klopfsensor separat heraus. Weil ansonsten unter dem Stichwort vermutlich nicht mehr auffindbar...

Weil Claus danach fragte ob es auch Auswerteeinheiten für handelsübliche Klopfsensoren gibt, so kann man da einiges finden.
Inwiefern diese dann verlässlich über den ganzen Drehzahlbereich (Störgeräusche) funktionieren, ist wohl eine Wissenschaft für sich und letzlich mehr eine Kostenfrage.
Einfachere Geräte mit einfacher optischer Anzeige (Lämpchen) gibt es schon recht preiswert z.B. "KnockTek" (http://www.ms2tuning.com/products.html),
feiner geht es dann mit grafischen Oberflächen und Logging Möglichkeiten wie z.B. "Phormula KS-4" (https://phormula.com/#products) weiter, wo man dann schon ein bisschen mehr anlegen muss !
Vielleicht hilft euch das bei der Ausreizung eurer Rennboliden weiter und Ihr tut euch einfach mal zusammen...
Lasst uns mithören !

Gruß
Dirk
touss911
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Re: Klopfsensor Fulvia

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Hallo Dirk,

habe gerade Deinen Artikel gesehen.
Diese Knock Tech Box ist eigentlich das was es mal von einem anderen Hersteller gab und ich nicht mehr fand.
Hiermit kann man sich mittels LED herantasten. Preislich ist das auch ok.
Bleibt jetzt die Frage der optimalen Anordnung des Klopfsensors.

Gruß
Claus
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kridkrid
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Re: Klopfsensor Fulvia

Unread post by kridkrid »

Hallo Claus und andere Grenzwerttuner,

nun möchte ich hier beim besten Willen nicht Fachwissen vortäuschen, aber das Thema ist wirklich komplex. Nach einigen Recherchen im Netz kann einem da ganz schön der Schädel brummen.

Man fragt sich da manchmal wie die wohl früher mal die Zündkurven ausbaldovert haben? (dazu später mehr)

Auf der anderen Seite muss man sich natürlich fragen welche Möglichkeiten zur Korrektur man nach aufwendigen Klopfmessungen mit den doch sehr primitiven Fliehkraft, bzw. unterdruckgesteuerten, mechanischen Verteilern zur Anpassung überhaupt hat.

Ich bin nicht darüber informiert inwiefern im historischen Motorsport die Verwendung von nachgerüsteten Kennfeldzündungen zulässig sind, die natürlich ganz andere Möglichkeiten in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern offenbaren…

Trotzdem sei noch zum Thema das ein oder andere gesagt. Im Vergleich zu denen, die in einem frei programmierbaren, modernen Motormanagement eine Klopf“regelung“ verwirklichen wollen, haben wir es mit der reinen Klopf“Diagnose“ ja noch verhältnismässig einfach.

Die Kunst ist unter anderem, wie bereits angedeutet, die Klopfereignisse in all den Nebengeräuschen - wirklich zuverlässig- herauszufiltern, insbesondere wenn es sich um ein doch schon etwas betagtes, lautes Motorkonzept handelt. Nun fallen die Klopfgeräusche zwar durch doch massiv überproportionale Lautstärkeanstiege auf, aber es spielt halt auch eine Rolle in welchem Frequenzbereich diese zu suchen sind um sie herausfiltern zu können.
Hierzu gibt es, meist zur Vereinfachung in Abhängigkeit zur Zylinderbohrung, Filterfrequenzrechner bzw. Gleichungen, die eine erste Richtung vorgeben können (Links generell siehe unten). Bereits an dieser Stelle trennt sich schon die Spreu vom Weizen, da besonders günstige Auswerteeinheiten keine Filterfrequenzanpassung zulassen.

Zudem muss man noch darauf achten, dass es auch Schmal- und Breitband Klopf- Sensoren gibt, die je nach zu erwartender (errechneter) Frequenz bei falscher Wahl möglicherweise schon hier zum Misserfolg führen. Verschiedene Hersteller (gehobener) Detektionsgeräte geben aber auch entsprechende Sonden vor.

Besonders elegant wird es, wenn die Klopfereignisse in Abhängigkeit von der Kurbelwellenstellung ermittelt werden. Hier wird nur dann detektiert wenn auch ein solches Ereignis zweifelsfreier zu erwarten ist (um den Zündzeitpunkt herum).

Neben der rein elektronischen Auswertung sollte man wohl aber auch das menschliche Ohr nicht unterschätzen, womit ich auch auf das anfangs genannte Thema früherer Detektionsmöglichkeiten ansprechen möchte. Die feinen, akustisch allerdings nicht linearen Sinne des Menschen in Verbund mit der wohl durch noch nichts zu übertreffenden Auswerteeinheit „Hirn“ bieten hier scheinbar Potential. Einfache Hilfsmittel versprechen allerdings auch hier mehr Erfolg. Nicht das ich das bereits erprobt hätte, aber dazu möchte ich folgende Auszüge aus verschiedenen Foren zitieren:

- was du aber machen kannst, wäre ne klingelleitung ins auto legen. nimmst dir nen 10mm kupferrohr, haust ein ende platt, bohrst nen loch rein und verschraubst das am block. das andere ende wird schwingungsfrei in den innenraum geführt und nen trichter dran. damit hörst du JEDES klopfende geräusch!

- so fahren wir an den prüfständen die motoren bis die zündkennfelder ausoptimiert sind.

- So und jetzt die „Dreckige“ Lösung aus der Hinterhofpraxis.
Einfach ein Kupferroh an den Motorblock schrauben, und das Rohr möglichst entkoppelt von Karosserie/Wänden zum Fahrer bzw. Prüfstandsfahrer verlegen. Klopft der Motor klingelt das Kupferrohr. Funktioniert wirklich! Und das nicht schlecht! wird immer noch in der „Professionellen Praxis“ verwendet.

- Alternativ (für Oldtimer) geht auch ein Kupferrohr vom Motor in den Innenraum legen und damit am Motor hören, so professionell durch einen Spalt an der Motorhaube und durch das Beifahrerfenster. Das Ohr muss garnicht am Rohr dran sein, Klopfen ist laut genug.

- Was soll es werden? Manuelles Gerät während der Kalibrierung des Motors oder Regelung. In ersterem Fall ist das allseits beliebte Kupferrohr zu empfehlen, in letzterem ist das filtern dein kleinstes Problem.

Ganz auf Elektronik möchte man hier nun doch nicht verzichten:

- Hab von einem Kollegen etwas gehört das ein nich namhafter tuner in unserer umgebung sich die Klopftöne seit jahren immer am AutoRadio anhört und das anscheinend wunderbat funktioniert. Wollte natürlich gleich wissen ob es richtig funktioniert und hab es so gebaut wie er es erklärt hat und zwar:
Man nehme einen handelsüblichen klopfsensor am besten einen mit 2 pins geht aber auch mit denen wo 3 pins sind da ist hald dann 1pin frei.
Dann braucht man nur noch ein langes 2 poliges kabel und einen Aux stecker
Den Klopfsensor verbindet man dann mit den langen Kabeln in den innenraum des fahrzeuges und daran dan das Aux kabel dann nur noch beim radio einstecken und man hört die Motorgeräusche sehr gut. Der Tuner macht es dann so das er den Motor auf 2000upm hält und die zündung so viel früh stellt bis er klopft nun weiß er wie es sich anhört wenn der Motor zu klopfen beginnt.
Mann könnte es auch mit 2 klopfsensoren machen und das kabel beim aux einmal für links und einmal rechts nehmen dann kann man auch sagen welcher zylinder klopft.

Nun bleibt auch mir nicht verschlossen, dass man in Foren nicht alles glauben darf, aber aus rein akustischer Sichtweise kann man das ein oder andere schon nachvollziehen.
Eine ganze Reihe Auswerte- (und Regelungs) gerätehersteller bieten übrigens einen separaten Ausgang für einen Kopfhörer mit an, das werden Sie nicht ohne Grund tun.

Nun wer jetzt noch nicht vom vielen Text ermüdet ist, hat hier noch Einiges zu tun. Gegen Langeweile schonmal ein paar wenige Links (natürlich auch mit noch mehr Unter Links oder Stichworten):

Filterfrequenzberechnung Formel u.a. auch ein Webinar möglich:
https://www.hpacademy.com/forum/webinar ... ng-knock-1

Einiges mehr auch zu diesem Thema:
http://www.vems.hu/wiki/index.php?page= ... nDetection

Beispiel Gerät mit Filterfrequenzanpassung und Online Filterfrequenzrechner (weit durchscrollen, mit Video):
https://movichip.com/products/engine-tu ... velopment/

Nicht ganz so komfortabel:
https://www.vi-pec.com/other-products/knockkit

Bei diesem Gerät muß man die gewünschte Filterfrequenz vom Hersteller vorab einstellen lassen:
https://www.viatrack.ca/

teurer geht immer:
https://www.plex-tuning.com/products/pl ... onitor-v3/

billiger natürlich auch:
http://www.knocklite.com/

als versierter Elektroniker wird man hier zum Stichwort Klopfsensor natürlich auch einige Anregungen bekommen:
https://www.mikrocontroller.net/

kleiner Tip, wer das Wort Klopfsensor nicht mehr hören kann, sollte sich mal mit Ionenstrommessung befassen, auch sehr interessant!

Grundsätzlich kann man natürlich zu den Stichworten „Klopfsensor Auswertung“ und internationaler „knock sensor“ nahezu unendlich Netzsuche betreiben…

Hallo Claus, leichte Entscheidung?
Ein Stück Kupferrohr hätte ich wohl vorrätig, haha…

P.S.: zum Thema Klopfsensor Positionierung findet man auf Anhieb nicht allzuviel, da sollte man sich auf dem Schrottplatz vielleicht mal von anderen Autos inspirieren lassen (Bilder aus dem Netz gehen natürlich auch) und gleich einen geeigneten abstauben.

Gruß
Dirk
touss911
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Re: Klopfsensor Fulvia

Unread post by touss911 »

Ob der Erfolg da im Verhältnis zum Aufwand steht möchte ich mal bezweifeln.
Da bleibt nur der besagte Knocklite oder die KnockTec Box.

Kupferrohr in und ums auto gebogen sieht bei Ausfahrten und Rennen immer doof aus. :D
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hobie16fun
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Re: Klopfsensor Fulvia

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Das ist wohl doch komplexer…..
aber auf dem Prüfstand mal mit schlechterem Sprit mal eine Grenze zu finden und dann auf 98 Oktan zu gehen wäre ein grober Ansatz- auch mit Kupferrohr :). Wenn ich einen Extrem Motor brauche, dann sicherlich keine 1,3 Fulvia. Dann nehme ich meine 4,2l 1968 E-type und hab schon mal 280 PS und endlos Drehmoment ….
Aber toll dass Du Deine Recherche hier eingestellt hast

Das beflügelt die Fantasie!

Matthias
Fehler sind dafür da, dass man sie nur einmal macht - bis auf das Thema Autos.... :lol:
https://fulviarallye.blogspot.com
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