Tipps für Lancia Beta

[delor]

Ein kalter Motor hat es schon schwer!

Kaltes zähflüssiges Motoren- und Getriebeöl lassen ihn nur langsam laufen. Es liegt nahe etwas Gas zu geben, damit er sich nicht so quält. Mit dem Zusatzluftschieber hat man ein kleinen Heinzelmann an Bord, der diese Aufgabe übernimmt. Bei zunehmender Erwärmung nimmt er sogar behutsam den Fuß wieder vom Gas. Dieses erledigt eine Bimetalfeder im Schieber.

Leider werden Heinzelmänner auch nicht jünger, so dass mit zunehmenden Alter auch einige Zimperlein auftreten. Das Gehäuse wird durch Vibrationen undicht und ist so die Quelle von Nebenluft.
Ich habe meinen Luftschieber ausgebaut, gereinigt und abgedichtet (Bild zusatzluftschieber0). Damit alles "glatt" läuft habe ich die Platte gefettet, die sich im Inneren bewegt und so einen Luftspalt mehr oder minder öffnet. Zusätzlich habe ich den Luftspalt durch feilen etwas vergößert (Bild zusatzluftschieber1). Dies ist vor allem bei Fahrzeugen sinnvoll, die wie meiner mit einer etwas größeren Verdichtung unterwegs sind X(

Nach dem Wiedereinbau habe ich noch die Leerlaufdrehzahl beim Kaltstart neu justiert. Dazu ist die Mutter (Pfeil im Bild zusatzluftschieber2) mit einem 7er Schlüssel zu lösen. Nun kann man das Gewinde auf- oder abwärts bewegen. Damit gibt der Schieber einen größeren oder kleineren Spalt frei. Läuft der Motor mit einer befriedigenden Drehzahl, zieht man in der Stellung die Mutter wieder an. Logischerweise sollte der Motor bei der Prozedur kalt sein!

[delor]

Am Ende der Beta Bauzeit um 1984 hatte Lancia nocheinmal beim i.e. Hand angelegt und eine "Cut-Off-Schaltung" nachgerüstet. Es handelt sich eigentlich um eine Schubabschaltung, die - wie der Name schon sagt - im Schiebebetrieb (kein Gas, Motor eingekuppelt) die Benzineinspritzung stoppt.

Der Schalter gibt der Elektronikbox beim 2000 i.e. das Signal, dass die Drosselklappe geschlossen ist. Diese stoppt daraufhin bei Drehzahlen über ca.1200 U/min die Benzineinspritzung. Dieser Schalter hat Einfluss auf den "Langsamfahrkomfort" - Stichwort "Schieberuckeln". Das passiert, wenn der Schalter sein Signal an die Elektronikbox abgibt, obwohl die Drosselklappe nicht ganz geschlossen ist. Er beeinflusst aber auch den Spritverbrauch, wenn nämlich der Schalter kein Signal gibt, weil falsch eingestellt oder defekt, fließt der kostbare Saft nutzlos in die Brennräume ein und verursacht "Auspuffknallen".

Ich habe ihn bei meinen Beta optimal eingestellt. Dazu löste ich die obere (2) und unterere Befestigungsschraube (3) und justierte ihn. Dabei hilft das laute, fast fühlbare "Klacken" des Schalters. Der Motor muss hierbei nicht laufen.

Bild: 1: Schalter für Schubabschaltung; 2: obere Befestigungsschraube 3:untere Befestigungschraube und Angelpunkt

[delor]

Wie alle meine bisherigen Fahrzeuge darf auch mein Beta freier die Luft ansaugen...
Ein K&N - Luftfilter war Pflichtprogramm. Ich habe ihn bei ebay als Neuware (!) erstanden.
Er ist kein exorbitanter Leistungsbringer. Ich merke aber sehr wohl eine Steigerung des ohnehin schon sehr feisten Drehmoments.

[LCV]

Hallo,

gibt es da nicht zwei Probleme? Bei BMW ist die Streuscheibe doch normalerweise plan und bei den Original-Carello-Scheinwerfern gewölbt. Das wäre mir zwar egal, aber wenn es aus irgendeinem Grund um Originalität geht, könnte es Ärger geben. Z. B. könnte ein besonders sturer TÜV-Mensch dem Auto das H-Kennzeichen verweigern, wenn es dann mal zur Prüfung geht.

Ich hatte bei meinem Beta, aber auch beim 2000 Berlina die 5 3/4" Doppelscheinwerfer drin. Damals gab es von BOSCH noch Nachrüstscheinwerfer, die auch mit gewölbtem Glas erhältlich waren. BOSCH versprach auch 30% mehr Lichtausbeute. Alle 4 Scheinwerfer kosteten gerade mal soviel, wie ein Lancia-Händler für 1 gebrauchten (!!!) aus seinem Raritätenlager haben wollte. Leider aber jetzt nicht mehr in Produktion. Die drei Clips an der Rückseite des Einsatzes sahen zwar etwas anders aus, aber sie passten dennoch. Außerdem wurde ja noch der Chromring darüber befestigt. Der BMW-Scheinwerfer hatte jedoch eine andere Anordung der Clips, sodass der Scheinwerfereinsatz diagonal gestanden hätte. Damit ist die Lichtbündelung nicht im Sinne des Erfinders. Das Problem konnte man nur lösen, indem man die Clips weggeflext hat und den Einsatz mit Silikon fixierte. Darüber dann der Chromring. Nicht schön, aber besser als nichts.

Im Übrigen, egal welche Lösung man anwendet, die alten Einsätze auf keinen Fall wegwerfen. Wenn das Glas unbeschädigt ist, kann man sie für wenig Geld bei einer Firma nahe Kapstadt per Vacuum plating renovieren lassen. Dank starkem Euro lohnt sich das trotz der Transportkosten. Wer Interesse hat, kann von mir die Adresse bekommen.

Gruß Frank

[LCV]

Hallo,

entschuldige, ich möchte nicht als Klugscheißer erscheinen. Ich habe aber gelernt, dass Gummidichtungen nicht mit Fett oder Öl in Berührung kommen dürfen. Dafür gibt es spezielle Gummipflegemittel, die Gummi wieder elastisch machen.
Hat Lagerfett denn Eigenschaften, die den Gummi nicht angreifen?

Gruß Frank

[delor]

Hallo Frank,

es hat nichts mit "klugscheißen" zu tun, wenn man gut gemeinte Ratschläge anzweifelt. Ich bin eine gehörige Portion kritik- und diskussionsfähig -D

O.K. im Chemieunterricht war ich nicht wirklich eine Leuchte. Von öl- und benzinresistenten Gummis und Schläuchen habe ich mal was gehört.
Daher habe ich auch die Dichtungen mit Lagerfett (!) abgedichtet. Wenn ich schlechte Erfahrungen damit gemacht hätte, würde ich nicht darüber berichten.

Sicherlich kann man auch andere Pflegemittel benutzen.

[LCV]

Das hatte ich noch einfacher gelöst. Beim Einspritzer sitzt der rechteckige Luftfilterkasten genau in der vom Krümmer aufsteigenden heißen Luft. Dadurch wird die Luft unnötig aufgeheizt, was den Verbrauch vor allem im Hochsommer erhöht. Je wärmer die Luft, desto geringer ist der Sauerstoffanteil. Also drückt man auch etwas stärker auf das Gas und die Abgaswerte sind auch schlechter als nötig. Da ich weder in die Wüste noch "Off-road" fahre, habe ich im Sommer kurzerhand den ganzen Filterkasten entfernt. Auf den Wellschlauch vor dem Luftmengenmesser habe ich eine 5-fache Lage Nylonstrumpf übergezogen und mit einer Schlauchschelle gesichert. Das reichte total gegen Staub. So alle 6 - 8 Wochen wurde der Strumpf erneuert.

Ein Clubmitglied in Griechenland hatte das Problem, dass im Hochsommer bei der extremen Hitze das Auto zu stottern begann. Vermutlich erhitzte sich alles so stark, dass es Dampfblasen im Sprit gab. Er hat dann Aluminiumwellschlauch (den man als Marderschutz oder als Ersatz für diese idiotischen Vorwärmschläuche aus Papier nimmt) bis in den Grill verlegt, damit der Fahrtwind frontal hinein bläst. Natürlich auch Nylonfilter dazwischen. Der Schlauch wurde so verlegt, dass er wenig von Motor und Auspuff aufgewärmt wurde. Das Problem wurde dadurch behoben.

Wenn ich den Filterkasten entfernte, hatte ich das möglicherweise subjektive Gefühl, das Auto sei von der Leine gelassen. Irgendwie frei. Bei längeren Fahrten war der Durchschnittsverbrauch auch messbar niedriger als mit Filter.

Gruß Frank

[LCV]

Ich gehe mal davon aus, dass die alten Hasen wissen, welches Öl man einfüllen sollte. Von Neulingen werde ich aber öfters gefragt, wieso an Ampeln oder beim Schalten der Öldruck komplett in den Keller fällt. Fragt man dann nach, haben die Jungs ein Syntheticöl 0W/40 eingefüllt. Das Beste ist gerade gut genug für mein "Schätzchen"! Das ist natürlich Unsinn. Diese Öle gab es noch garnicht, als der Beta gebaut wurde. Und logischerweise haben die Motorenkonstrukteure die damals erhältlichen Ölsorten einkalkuliert und empfehlen in der Betriebsanleitung diese entsprechend. Also nimmt man im Sommer ein ganz normales Erstraffinat SAE 20W/50 und wird keine Probleme haben. Wird das Auto auch im Winter gefahren, steigt man auf SAE 15W/40 um. Das Syntheticöl ist einfach zu dünn. Das gilt nur für Vergaser und i.e. Beim Volumex muss man nach der Werksvorschrift vorgehen, da die thermische Belastung viel höher ist. Ebenso bei Turbomotoren (Delta, Thema usw.).

Diese Synthetikölgeschichte könnte bei noch älteren Fahrzeugen sogar zum Motorschaden führen. Das supermoderne Öl könnte schlagartig alle Ablagerungen im System, vor allem in der Ölwanne, auflösen und dem Motor den Garaus machen. Auch ist es schon vorgekommen, dass diese Öle das damals verwendete Dichtungsmaterial angegriffen haben und der Wagen plötzlich an allen Ecken und Enden zu tropfen begann.

Gruß Frank

[delor]

Hallo Frank,

natürlich gibt es Herausforderungen...
Dass das Ganze passt ist ja auf dem Bild zu erkennen. Ich habe auch noch die DE-Scheinwerfer zu liegen (Hohoohooooo - Blasphemie!!!).

Zum ersten Problem:
tatsächlich sind die angepunkteten Halter der BMW-Scheinwerfer einfach nur solange hin-und her zu bewegen, bis sie abfallen...
Der pure Reflektor passt nun in die Carello-Halterung und wird alleine durch den Chrom-Ring fixiert.

Zum zweiten Problem:
mein Beta ist noch zu jung, als dass ich mir um ein H-Kennzeichen Gedanken machen muss (ist ja auch nur in Deutschland nötig - der deutschsprachige Raum ist größer!). Des Weiteren glaube ich nicht, dass ein TÜV-Büttel die Unterschiede bei unseren Raritäten kennt und einen reflektierenden Reflektor besser findet als ein beleuchtetes braunes Etwas.
Und wem die Streuscheibe tatsächlich (vielleicht auch aus original-fetisch Gründen>:D<) zu flach und das Original zu teuer sein sollte, kann sich auch im Teile-Regal bei VW (z.B.Scirocco) etc. bedienen. Wie das passt - keine Ahnung.

Ich habe die BMW-Funzeln gewählt, wegen dem Freiflächen-Reflektor und weil die Baujahre noch nicht allzu weit weg sind.
Meinen Fulvia werde ich damit auch ausrüsten. Vieleicht sogar in gelb B)

Ich kenne diverse Fulvia mit H-Kennzeichen und eben diesen Scheinwerfern!!!

Vor Repros sei gewarnt!

[delor]

Hallo Frank,

jetzt muss ich aber mal klug scheissen -D

Prinzip: je kälter die Luft, desto höher der Sauerstoffanteil.

Die Luft, die Du mit Deiner Konstruktion Deinem Motor zuführst dürfte bei der Temperatur um ein deutliches höher liegen, als die, die durch den Luftfilterkasten fließt. Du holst Dir ja so beim I.E. die Frischluft direkt über dem heißen Zylinderkopf und Abgaskrümer ab!
Dein Argument mit dem Leistungsverlust und damit Mehrverbrauch stimmt. Aber davon sind selbst modernste Motoren, die gerade eben vom Band laufen betroffen.
Deine Konstruktion muss somit kontraproduktiv wirken!!!

Des Weiteren bin ich davon überzeugt, dass durch einen Nylonstrumpf mehr Staub durchgeht, als durch ein ölgetränktes Baumwollgeflecht.
Klar - die meisten von uns werden eine Wüste nur von Bildern her kennen und diese nicht durchfahren.
Doch wer sich mal seinen Wasserkasten oder einfach mal nur seine vorderen Federbeindome angesehen hat, fragt sich wo der ganze Dreck herkommt!
Meist sind es Feinstäube, für die das doch recht grobe Geflecht eines Nylon-Strumpfes (an Damen-Fahrwerke gern gesehen) kein Hindernis ist.

Dieser Dreck vermischt sich dann mit dem Motorenöl und wirkt auf Dauer wie Handwaschpaste - schmirgelschmirgelschmirgel...

Im übrigen habe ich subjektiv keine Unterschiede bei der Leistung feststellen können, ob ich nun ohne Luftfilterkasten - also offen direkt ab Luftmengenmesser oder mit Kasten und K&N-Filter.

Ich will keine Werbung machen und ich bekomme auch nichts dafür. Aber die Filter sind echt gut!!!