Probefahrt Delta 1,8 Di Turbojet

lanciadelta64
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Probefahrt Delta 1,8 Di Turbojet

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Salve,

nun bin ich den Delta 1,8 Turbojet gefahren. Zuerst heute Morgen der Schock, weil der Wagen noch im Autohaus ohne Kennzeichen stand, doch dann sagte mir mein Bekannter, ich werde vorläufig ihn als einziger fahren, weil es sich um ein Ausstellungsstück handelt und erst in nächster Woche zugelassen wird. Ich bekam die „rote“ Nummer für hinten. Und da stand dann auf dem Tacho 5 Km. So jungfräulich. Kein Verkäufer, nicht die Besitzer des Autohauses, sind den Delta zuvor gefahren.

Dann stieg ich ein und konnte mich ein wenig mit dem Delta vertraut machen, denn für die nächsten 280 Km sollte er meiner sein ;) Zum Innenraum wurde hier viel gesagt. Für mich aber sind die Sitze tadellos (dazu später mehr), außer dass sie keinen Seitenhalt wie Sportsitze geben. Das Cockpit wird von vielen kritisiert, weil es dem Bravo zu ähnlich sei. Nun wenn ich mit dieser Einstellung alle Autos betrachte, bleibe ich wohl in Zukunft ohne Auto. Bei BMW sehen die Cockpits fast alle gleich aus, egal ob 25.000 Euro oder 80.000 Euro, bei VW mit Skoda und Seat sieht es nicht viel anders aus. Einzig Audi hat den neueren Modellen den Luxus eines eigenständigen Cockpits verpasst, wobei auch hier fast alle identisch aussehen.

Für mich stört die Verwandtschaft zum Bravo überhaupt nicht, denn schon das Cockpit im Bravo finde ich wunderschön, viel besser als das von den Golfs und Co. Das im Delta ist dazu hochwertiger als das im Bravo. Für mich bleibt es ein sehr schönes Cockpit. Wenn es etwas gibt, was mich stört, dann ist das leider das Fehlen von Zusatzinstrumenten. Nicht einmal ein Grande Punto Abarth SS besitzt solche. Das ist das, was mich nervt und nicht die Verwandtschaft zum Bravo.

Und nun zum Test. Ich bin zuvor schon zwei Deltas gefahren (und heute noch einen Golf 6 GTI und Alfa 159 TBi)) und da der hier mit einem Automaten ist, musste ich mich erst einmal umstellen, denn zu groß ist der Wunsch, einzukuppeln ;) Da dieser Delta den Automaten hat, ist er nur sehr schwer mit dem Biturbo zu vergleichen, aber dennoch lassen sich einige Dinge dazu anmerken.

Dem Turbojet fehlt zum Beispiel die Citymatic, man kann die Lenkung nicht leichter einstellen, dafür mit dem elektronischen Fahrwerk (das hier nicht vorhanden war) härter werden lassen. Die Lenkung gefiel mir wiederum besser als im TwinTurbo, was auf eine andere Kennung schließen lässt. Beide Deltas, Twinturbo und Turbojet liefen bei mir mit 18ern und als Platino, also mit Schiebedach. Mir wirkte der Turbojet noch ein Tick leiser. Lediglich die Windgeräusche an den Außenspiegeln hört man bei höheren Geschwindigkeiten. Auch wirkte der 1,8er härter als der Diesel. Während der Twinturbo nur kurze Wellen spürbar an Wageninnere mitteilte, waren hier schon andere Unebenheiten zu spüren, nicht wirklich hart, nicht wirklich störend, aber spürbar, was auch hier auf einer anderen Abstimmung schließen lässt. So verhielt er sich in den Kurven auch noch stabiler als der Twinturbo.

Da der Turbo noch so jungfräulich war, konnte ich ihn natürlich nicht extrem bewegen und begrenzte die Drehzahlorgien auf 4.500 Touren, einmal auf 5.000, weil ich vergessen hatte, auf Automatik umzustellen (ich hatte da die sequenzielle Wahl). Zur Leistungscharakteristik ist natürlich schwer Vergleiche zum Twinturbo zu ziehen, denn der Automat auch in sequenzieller Stellung verweigert radikalen Durchzug im oberen Gang. Er schaltet automatisch einen oder zwei Gänge herunter. Man muss also langsam beschleunigen, damit er im obersten Gang bleibt. Dennoch wirkte der Turbojet wesentlich vehementer und daher sind zumindest vom Gefühl her die besseren Fahrleistungen durchaus realistisch. Der Turbojet macht also mehr spaß als der Diesel, hat mehr Biss, wobei auch beim Turbojet immer die Gefahr besteht, mit einem Bein im „italienischen Gefängnis“ zu sein, denn die Art und Weise, wie er die Leistung entfaltet, ist schon beeindruckend. Kein Krawall, fast unscheinbar. Tempomat-Fahren ist schon fast ein Muss, weil man das Gefühl für die tatsächliche gefahrene Geschwindigkeit verliert.

Die Bremsen waren schon vorher bei allen Deltas sehr gut und zählen auch in den anderen Deltas zu den Stärken des Autos, aber im Turbojet sind sie noch einmal bissiger und es bedarf der Gewöhnung, aber mit Gefühl lassen sie sich dennoch gut dosieren. Da der Wagen ja neu ist, habe ich im Gegensatz zum Twinturbo die Bremsen nicht voll ausprobieren können, aber das, was man schon merken konnte, verspricht ein tolles Bremssystem und den Fahrleistungen des Auto gewachsen zu sein.

Zum Automaten: Man spürt im Automatik-Modus natürlich leicht die Gangwechsel, aber das geschieht sehr weich und im sequenziellen Modus ist der Gangwechsel sensationell. Ich schaffe mit Sicherheit manuell nicht schneller zu schalten (eher im Gegenteil) und es ist dem DSG von VW in keiner Weise unterlegen (zumindest nicht dem vom Golf 5, das ich kenne, der heutige GTI war mit manuellem Getriebe).

Ich war noch nie ein Fan von Automatikgetrieben, aber an das hier kann ich mich gewöhnen. Wenn man es gut kennt, sich auf alle Sonderheiten eingestellt hat, macht es im sequenziellen Modus Spaß und im Automatik-Modus bereitet es Genuss am Komfort. Das ist wesentlich angenehmer als die Kupplung im Twinturbo (die Kupplung im T-Jet ist das wesentlich angenehmer).

Zum Verbrauch: nun war mein Delta noch jungfräulich und ich weiß Gott nicht an den Delta gewöhnt. Bei konstanter Autobahnfahrt mit Tempomat mit Richtgeschwindigkeit deutscher Autobahnen sind Verbrauchswerte um die 6 Liter möglich, bei vollem Turboeinsatz sind es 25 Liter. Auf einer Gesamtfahrtstrecke von 283 Km habe ich 11,5 Km pro Liter verbraucht (in Italien rechnet man IMMER, wie viele Km man mit einem Liter schafft), also ca. 8,7 Liter (nach Bordcomputer wohl gemerkt). Das ist angesichts der Fahrweise von mir, der Problematik, dass ich mich mit dem Automaten noch nicht so gut auskenne und natürlich auch den Turbo benutzt habe, ein guter Wert, vor allem, wenn man dem gegenüberstellt, dass der Twinturbo bei mir nicht über 11,9 Km pro Liter hinauskam (also 8,4 Liter). Allerdings bin ich den Twinturbo noch härter angegangen und habe mich dort mehr mit dem Verhalten der beiden Turbolader beschäftigt (wann geht der erste an, wann der zweite und wann klinkt sich der erste wieder aus).

Beides Turbos, Benziner wie Diesel, ziehen praktisch vom Standgas ab voll durch. Keine Irritationen des Laders, keine Irritationen beim Durchzug. Was ich noch sagen wollte. Viele kritisieren die Sitze im Delta. Für mich sind sie absolut ideal. Ich finde auf Anhieb die ideale Sitzposition und auch nach über 280 Km keine Ermüdungserscheinungen. Sie sind wesentlich besser als die in meinem alten Dedra Turbo (mit Normalsitze). Mit Sicherheit hätte ich mir auch für diesen Delta Recaro-Sitze gewünscht, weil diese Sitze hier keine Sportsitze sind und mehr den Komfort betonen, denn die Sportlichkeit, sprich Seitenhalt. Das ist das Manko, aber auch nur, weil man die Sportsitze nicht einmal gegen Aufpreis ordern kann. Das wäre dann wirklich der Kakao auf dem Cappuccino gewesen ;)

Dann bin ich anschließend den Alfa mit der gleichen Maschine gefahren, da natürlich mit Schaltung und hier musste ich mich erst einmal an einer nicht leichten Kupplung gewöhnen und hier wirkte der Motor etwas zugeschnürter, was vielleicht auf ein höheres Gewicht schließen lässt. Hier war der Motor nicht so bissig, aber das fällt eher auf, wenn man beide hintereinander gefahren ist (Dean hat auch beide gefahren, vielleicht hat er andere Erfahrungen sammeln können und meine sind durch den Kauf des Deltas parteiisch). Den Alfa bin ich dazu auch nur 35 Km gefahren, zu wenig, um genaue Eindrücke zu sammeln, nur soviel, er war mir zu hart. Für italienische Straßen ist das eindeutig zu hart und eine Frage der Zeit, bis alles zu klappern anfängt. Beim Testwagen war noch alles ruhig.

Dann bin ich zum bekannten VW-/Audi-Händler hier gefahren. Er ist Generalvertreter der Provinz für beide Marken und ich durfte den neuen GTI bewundern. Was mir hier auffiel. Das ist ein ganz anderes Auto, qualitativ wirkt er locker eine Klasse tiefer und das Cockpit…obwohl besser als im 5er Golf (mein Gott, der im 5er war nicht anzuschauen), ist es immer noch von dem entfernt, was ich als akzeptabel ansehen kann.

Ich bin den Golf ca. 50 Km gefahren, allerdings mit Beifahrer (ich könnte ja den „armen“ Golf kaputtfahren ;) ) Was fiel mir auf? Toller Klang, genau das Gegenteil vom Delta, der total leise ist. Der Golf ist hier sportlicher, der Delta komfortabler. Die Handschaltung gefiel mir überhaupt nicht und der Verkäufer bestätigte mir, dass sie sehr teigig sei und er schon allein deswegen den Kunden das DSG empfehle.

Der Motor wirkte vom Durchzug schwächer als der Delta. Da ich ihn aber ausdrehen konnte, fiel mir auf, dass er auch bis 6.000 Touren gut zieht. Man kann merken, dass der Delta mehr Drehmoment besitzt. Auch hier waren die Bremsen toll, sehr gut zu dosieren, vielleicht weniger bissig. Straßenlage, soweit ich das in so kurzer Zeit beurteilen kann, sehr gut, aber auch nicht unbedingt für den „Nürburgring“ (da ist der Abarth SS ein ganz anderes Kaliber), nicht so leise wie der Delta, aber leise genug. Die Lenkung ausreichend präzise, aber auch nicht besser als im Delta Turbojet.

Der Verbrauch ist nicht vergleichbar, weil a) die Strecke zu kurz war b) ich mich durch die Stadt durch den Stau wälzen musste, was den Verbrauch hochtrieb. Dazu habe ich vergessen gehabt, den Computer auf „0“ zu stellen und somit sind die Werte auch von anderen Fahrern mit eingerechnet. Hier lag der Wert bei 9,9 Km pro Liter, also ca. 10 Liter/100 Km. Ich denke mir, dass ein paar „Heizer“ vor mir unterwegs waren. Bei Richtgeschwindigkeit lag der Verbrauch in etwa auf dem Niveau des Deltas, mit der gleichen Spannbreite von 5 Liter bei schonender Fahrt bis 25 Liter bei vollem Turboeinsatz. Übrigens auch hier wie beim Delta schon über dem Standgas sauberer Turboschub, ohne wirkliche Schwäche, wenn auch für mein Gefühl etwas weniger Drehmoment im Durchzug.

Ich habe jedenfalls meinen Kauf nicht bereut (ich kannte ja den Delta eh schon vorher) und meine Befürchtungen wegen des Automaten, wurden nicht bestätigt. Im Gegenteil. Es ist ein sehr gutes Getriebe und das im „Normalmodus“.

Saluti

Bernardo

PS: mein Lancia-Händler hat allein heute 2 Deltas (normale) verkauft bekommen ;)
mogli
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Joined: 22 Dec 2008, 22:24

Re: Probefahrt Delta 1,8 Di Turbojet

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Ciao Bernardo,
Als Erstes mal einen großen Dank für die ausführliche Beschreibung hier. Das war sicher mit Mühe verbunden - zumal
man wirklich merkt, daß Du zwar ein Liebhaber von Benzinern bist - aber trotzdem bemüht hast objektiv zu bleiben.
Was insbesondere die Typen Turbojet 1.8 und Biturbo Multijet bettrifft - so wird es da wohl kaum echte Unterschiede
in der Abstimmung real geben. Was die Unterschiede im Fahrverhalten betrifft - so war es mal super, daß beide Platinos waren , beide 18 Zöller hatten und beide die gleichen Brembobremsen haben. Was die Originalstoßdämpfer betrifft - so bin ich mir sicher, daß die beide die Gleichen haben werden. Bei nur 100 kg Unterschied von ~1500 kg Gesamtgewicht
macht das keinen Sinn - andere Federn einzubauen - bzw. andere Stoßdämpfer - Ausgerechnet auf jedes Rad - sind das gerade mal 25kg. Der Unterschied der beiden Typen dürfte auch geringer werden, wenn Du im Turbojet mit 4 Personen fährst und im Multijet nur zu zweit - dann kommt man in Summe auf das gleiche Gewicht - mit dem einzigen Unterschied, daß beim Diesel die Last vorne stärker ist. Ich habe mich theoretisch und praktisch einigermaßen oft mit frei gedämpften Schwingungen beschäftigt (Feder-Masse-Dämpfersyssteme) - aber eher im Feinmechanischem Sinne - nur die pyhsikalischen Gesetze bleiben auch bei großen Systemen gleich.
Die beste Schwingungsdämpfung beim Auto - bewegte Masse (Rad) sollte minimal sein - die unbewegte Masse (Karosserie) sollte so schwer, als möglich sein. Da spielt dann Massenträgheit und insbesondere die Dämpfung auch noch eine große Rolle. Leichte Autos mit harter Dämpfung fangen gern zum hoppeln an und heben leichter von der Straße ab (was mir im Mito passiert ist) - schwere Autos mit weicherer Federung neigen zum Schweben (Citroeneffekt)
Schwere Autos mit härterer Federung lassen zwar Stöße leichter durch, aber sind Träge beim aufschaukeln - bei guten Dämpfern kaum spürbar.
Delta Turbojet ist etwas leichter - daher subjektiv leichter manövrierbar, da die Vorderachse weniger belastet ist, dafür aber wird er stärkere Bodenwellen leichter durchlassen. -> wirkt sportlicher
MjetBi - etwas schwerer - auch die Lenkung wirkt strenger - nicht so leichtfüßig - bei Stößen dämpft er aber noch besser, weil die zusätzlichen 100kg erst bewegt werden müssen. -> wirkt komfortabler. In den Kurven schieben aber die 100kg mehr (wahrscheinlich nur durch das Motorengewicht verursacht) - den Wagen stärker nach Außen (Fliehkraftwirkung) jedoch nur scheinbar - denn die Achslasten sind beim Diesel vorne höher - was man aber eher wahrnimmt, sind die Fliehkräfte - absolut gesehen müsste der Diesel ein paar Kmh in der Kurve mehr vertragen, bevor er die Haftung verliert - das müsste aber gemessen werden und wäre kompliziert.
Also erscheinen mir die Unterschiede im Handling nicht unbedingt als andere Abstimmung - sondern verursacht durch
den nicht unbeachtlichen Unterschied der vorderen Achslast. Die Gesamtheit Deiner Beschreibung deutet nämlich darauf hin, daß vom Fahrwerk kein Unterschied gemacht wurde (wäre auch kaum wirtschaftlich).
Bezogen aber auf Dein elektronisches Fahrwerk, welches Du geordert hast, wird der Unterschied zwischen den Beiden
nur mehr minimal - bis überhaupt nicht spürbar sein - dafür braucht es aber erst mal wieder die beiden Motorisierungen in Verbundung mit den elektron. Stoßdämpfern. Der einzige Unterschied der bleiben wird - ist wahrscheinlich der in der Empfindung der Lenkung. Wellen von irgendwelchen Dingen auf der Straße (Gullideckel und Co') sollten dann Geschichte sein.
Du kannst das auch beobachten, wenn Du mal einen neuen Audi TT auf der Autobahn siehst
(der hat serienmäßig auch solche Stoßdämpfer drinnen - nur wird deren Viskosität durch ein Magnetofluid gesteuert)
und gleichzietig die anderen Fahrzeuge beobachtest, wie Die ganz leicht schaukeln und wie das elektronische System im TT es komplett wegbügelt. Lustig zu beobachten : je älter ein anderes Auto dazu im Vergleich - umso stärker nicken die herum. Besonders die tiefergelegten mit härteren Federn und Ultraniederquerschnittsreifen
ausgestatteten Pubertätsbomber- meistens auch nicht zu überhören, da deren Besitzer ein Auto mit einem fahrbaren Lautsprecher verwechseln.

Gruß Günter
Mik75
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Re: Probefahrt Delta 1,8 Di Turbojet

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Salve Bernardo,

toller Bericht!
Freut mich das Du doch die richtige Entscheidung bzgl. des Motors getroffen hast.

Was mich gerne interessieren würde ist, wie die Verarbeitung der Deltas war die Du probegefahren bist.


Saluti, Michele
lanciadelta64
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Joined: 07 Jan 2009, 20:28

Re: Probefahrt Delta 1,8 Di Turbojet

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Ciao Günter,

es wird sehr wohl bei FIAT unterschieden zwischen Autos, die für den Export gedacht sind oder vorwiegend im Ausland verkauft werden sollen. Ich habe diese Erfahrung häufiger gemacht. Ich erinnere mich an den Uno. Die deutsche Version (meine) war härter als die italienische Version und das bei gleicher Bereifung, dafür wirkte der deutsche Uno schon fast sportlich in Kurven.

Es wäre durchaus möglich, dass der 1,8er in erster Linie für den ausländischen Markt gemacht wurde (wie auch von Francois so geäußert), während der Twinturbo in erster Linie für den italienischen Markt gemacht wird.

Übrigens hat der Twinturbo keine Brembo-Bremsanalge, sondern "nur" eine "normale" mit kleineren Bremsscheiben vorne und hinten, was aber sich im Alltag kaum bemerkbar macht. Die Bremsen vom Turbobenziner wirkten etwas bissiger, aber die Bremssysteme aller Deltas sind in meinen Augen stark. Vielleicht wird sich der Unterschied im Extrembereich bemerkbar machen, aber sonst? Man darf auch nicht vergessen, dass der TurboJet einen Automaten hat und die Bremsen eh stärker beansprucht werden.

Also ich hätte auch nichts gegen den Twinturbo gehabt. Er hat mir gefallen, ein sauberer Biturbo, ohne Schwächen und selbst vom Klang her konnte man den Dieselcharakter erst beim Herunterschalten merken.

Die Werksangaben bescheinigen dem Turbojet die etwas besseren Fahrleistungen, dafür dürfte der Twinturbo weniger verbrauchen, auch wenn ich denke, dass sie außerhalb des Stadtverkehrs nicht so sehr auseinanderliegen.

Wer mehr als 25.000 Km pro Jahr fährt und sein Auto eh nicht so überlange hält, hat im Twinturbo eine sehr gute Wahl. Wer aber wie ich mit dem Delta weniger als 25.000 Km pro Jahr fahren wird, der hat mit dem Turbojet eine echte Alternative zum Twinturbo.

Ich mag beide, Twinturbo und Turbojet und hätte man den Turbojet nicht gebaut, wäre der Twinturbo für mich eine echte Alternative gewesen, auch wenn ich kein Fan von Dieselmotoren bin.

Saluti

Bernardo
lanciadelta64
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Re: Probefahrt Delta 1,8 Di Turbojet

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Ciao Michele,

alle drei von mir gefahrenen Deltas waren von der Verarbeitung her tadellos, auch der erste Delta, und der war aus der ersten Serie, also das Präsentationsfahrzeug für den Delta am 12.6.08. Ich beobachte nun den Delta seit fast einem Jahr und bis heute habe ich im Autosalon bei den ausgestellten Deltas Fehler entdecken können, anders als beispielsweise beim 159er, beim die Fehler mir ohne zu suchen ins Auge fielen. D.h. der Delta hat zumindest hier in Italien von Anfang an einen guten Level gehabt, was mir zeigt, dass in Cassino eine gute Qualitätskontrolle herrscht.

Ich habe auch im Netz noch von keinem Fall gelesen, dass ein Delta mit extrem vielen Mängeln aufgefallen wäre. Was ich so lesen kann, scheint die Qualität besser als beim nicht schlechten FIAT Bravo zu sein. Das alles ist auch nicht so verwunderlich, auch weil der Delta auf dem Bravo basiert und der wiederum auf den FIAT Stilo. Das garantiert einen gewissen Standard.

Saluti

Bernardo
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