Delta vs. A4 Avant

Dean
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Joined: 21 Dec 2008, 19:26

Delta vs. A4 Avant

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Hallo zusammen

1. Das ist nicht ein offizieller Vergleich von einer Zeitschrift, sondern von mir.
2. Bitte nicht alles zu persönlich nehmen.

Also..., gestern hatte ich wieder mal die "Ehre" mit 'nem A4 Avant 2.0 TDI (Jg. 2009) zu fahren (ca. 150km).
Bin überrascht dass es so viele Leute gibt, die so viel Geld ausgeben für..., na sagen wir mal "Karre".

Wo bitte hat die 5. Person in diesem Auto Platz? Der Mitteltunnel (egal ob 4x4 oder nicht), ist zwischen den hinteren und vorderen Sitzen etwa 25cm hoch, sprich, man amputiert diesem Mitfahrer zuerst die Beine, dann hat er vielleicht Platz.

Platzangebot allgemein, inkl. Kofferraum, für ein Auto in dieser Preisklasse einfach nur ein Witz.

Verarbeitung allgemein..., mit Sicherheit NICHT besser als beim Delta, Aluapplikationen am Armaturenträger wie beim Delta "silbern" lackiert auf Kunststoffträger. Sieht etwa gleich billig aus wie beim Delta. Sitze mit Stoffbezug im Audi einfach schäbig, billig und HÄSSLICH. Schleifpapier als Bezug wäre wohl angenehmer gewesen.
Wohlfühlambiente = 0000000000!!!!!

Fahreigenschaften: Am Delta wird die Lenkung immerwieder mal als zu leichtgängig definiert, beim Audi sollte es ja direkt und dynamisch sein. Ich sag's mal so..., wenn ein Audifahrer meint, dass ein Audi 'ne direkte Lenkung hat, dann soll er so gut sein und mal 'nen 159-er fahren, dann weiss er mit Bestimmtheit was eine direkte Lenkung ist. Abgesehen davon ist diese im Audi sowas von teigig und speckig, dass einem die ganze Lust am Fahren abhanden kommt.
Fahrbahnkontakt gleich null (16"), beim Delta von mir aus "holperig", aber auf alle Fälle anwesend.

Entertainment-System (wenn man es so nennen darf) ist veraltet und absolut unlogisch aufgebaut. Anstatt einen Klang von sich zu geben, brummte es einfach, sei es beim Radiohören wie beim CD hören. In meinem kC mit Originalaudio ohne Bosé klingt es bedeutend sauberer.::o

Und weshalb bitte, muss die Systembedienung zwischen den vorderen Sitzen platziert werden? Und dazu noch eher Beifahrer-orientiert? Also von Ergonomie nicht die Spur einer Ahnung.

Auch anders ausgedrückt, in diesem Auto findet man nichts, aber auch gar nichts. Alles UNLOGISCH platziert.

Material Oberkante Armaturenbrett: hätte ich etwas mehr herumgewurstelt, hätte ich den Armaturenträger zerstört. Weich wie ein Gummiball und "abreissbar", da lobe ich mir die feste Konstruktion im Delta mit dem Benova-/Hartplastikmaterial.

Fenster lassen sich nicht "schrittchenweise" öffnen, entweder ist's zuviel oder zuwenig. In der Regel zuviel.

Ausleuchtung der Strasse im Dunkeln gleich null, hatte das Gefühl dass man IKEA-Teelampenkerzen verbaut hatte.

Traurig finde ich, dass es noch Ingenieure gibt, die für sowas ein Studium hinlegen müssen.

Ich könnte weitermachen, aber dann hat wohl unser Admin ein Problem mit dem Serverspeicher.

Trotz alle dem aber auch was positives, die 7-Gang-Automatik ist der Hammer, das werden die Italo's in 1000 Jahren nicht hinkriegen. Hätte man sowas in 'nem Thesis verbaut oder aber auch in grössere Fahrzeug wie den 4-Porte, müssten die Italo's nicht immer wieder neu Update-Software's schreiben.

Grundsätzlich für mich nicht nachvollziehbar, weshalb man sich ein Audi kaufen muss, das Auto kann praktisch nichts besser als ein Lancia, ausser vielleicht den Wiederverkaufspreis aufrecht zu erhalten, das ist aber ein anderes Thema, wo die Nachfrage gross ist, ist auch der Verdienst grösser oder besser gesagt, der Verlust kleiner.

Ich würde auf alle Fälle so ein A4 nicht mal meiner Mutter schenken, wenn ich ihr sowas antun würde, würde mich man wohl enterben.

Vom Design reden wir lieber nicht, da dies wirklich Geschmacksache ist, auf alle Fälle sind die Italo's liebevoller designt als die deutschen Produkte.

Lieber Herr Da Silva, es braucht nicht viel Phantasie um etwas auch schön aussehen zu lassen. Aber vielleicht etwas mehr Eier, vielleicht liegen die an Ostern unter einem Gebüsch?

Der Audifahrer hat die selbe Strecke mit meinem Auto gefahren und ist begeistert und lächelnd aus meinem Auto gestiegen, und meinte nur, dass es ihn "ankotzen" würde wieder in diese "SCHEISSKARRE" (seine Worte) zu steigen.

Ach ja, nach 150km war es schon fast ein Wunder, dass man mir nicht ein Rollstuhl hinstellen musste..., mir tat einfach nur alles weh, deshalb versteh' ich auch nicht die Kriterien gegenüber den Delta-Sitzen. Bin 1,83m gross und 84kg schwer.

Falls noch jemand da ist, der glaubt dass ich nur "negativ" eingestellt bin gegenüber einem Audi, den bitte ich eine Probefahrt mit 'nem Audi zu machen, sicherlich wird er einige Punkte ebenfalls bemängeln wie ich es gerade getan habe.

Mir geht's nicht darum nur herumzunörgeln, aber immerwieder den Delta zu kritisieren als keinen echten Lancia finde ich äusserst "billig" und "unüberlegt".

Und zuletzt noch, der Audi kostet schäbige 42'000 Euro, da kaufe ich mir 'nen Delta und locker noch 'nen anderen Lancia dazu. Auch wenn Occassion, aber wenigstens bleibt mir die Freude 2 Autos fahren zu dürfen.

So, genug gestänkert, let's work.

Gruss Dean
(aktuell 25'000km ohne wie und was mit dem Delta 1.4 T-Jet)
lanciadelta64
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Re: Delta vs. A4 Avant

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Ciao caro Dean,

was soll ich dir sagen? Ich bin den neusten A4 nicht gefahren, also kann und werde ich nichts Negatives bezüglich der "inneren" Werte dieses Autos schreiben, aber wir hatten einen Audi A6 Allroad als "Dienstfahrzeug" für unsere Immobilienagentur, weil ein Allradler bei uns wirklich von Nöten war und ist (heute haben wir einen Touareg, der vom Innenraum tolle Materialien benutzt, aber unzuverlässiger als Microsoft ist und das soll schon etwas heißen ;) )

Der A6 hatte alles andere als "tolle" Sitze und ich bin weiß Gott keiner, der den Sitzen italienischer Fahrzeuge immer ein gutes Zeugnis ausgestellt hat. Denn die Sitze meines Dedra Turbos waren alles andere als toll (da waren die Recaro meines Freundes eine Welt für sich), aber dieser A6 hatte eine Rücklehne, die so kurz war, wie ich es niemals zuvor (Ausnahme mein FIAT 500 und unser alter FIAT 124 aus dem Jahre 1969) bei einem Auto erlebt habe (zumindest erinnere ich mich nicht daran). Man musste die Kopfstützen wirklich komplett herausziehen, damit sie den Kopf stützten. Bei 1,81 m brauche ich das bei meinem Punto gar nicht. Die sitzen in der untersten Stufe und stützen meinen Kopf gut.

Auch die Lenkung war für meinen Geschmack alles andere als toll, aber ich bin vielleicht hier sehr empfindlich. Das Fahrverhalten war weder hervorrangend gut noch besonders schlecht, der Fahrkomfort für diesen Typus von Auto angebracht, ohne "französische Sänfte" zu haben und dank Allrad hatte man auch bei Nässe ein angenehmes Gefühl.

Dafür war die Materialanmutung alles andere als toll (der Touareg ist da auf einem anderen Level, auch wenn ich diese klobige Mittelkonsole samt Tunnel ausladend hässlich finde, aber das ist halt eben zum Typus passend). Knistergeräusche aus dem Heck war der Normalfall. Im Gegensatz zum Touareg aber war er dann sehr zuverlässig und kannte die Werkstatt nur von den Inspektionen. Na ja, Bluetooth war eh kein Thema und Autotelefon konntest du nur das benutzen, was vom Hersteller angeben war, aber das gilt auch für unseren Touareg, der mit einem Nokia bestückt ist (in meinem Punto benutze ich, was ich will, wichtig nur es ist Bluetooth tauglich).

Ich bin mit dem Audi einmal nach Deutschland gefahren (2x1.200 Km) und es war eine negative "Aha-Erfahrung".
Wie gesagt, es war immerhin ein "älterer" Audi und somit nicht unbedingt vergleichbar mit den neuen, aber im Vergleich zu meinem schon zu derzeit alten Dedra Turbo war der Audi, abgesehen von der hervorragenden Allradtechnik mit Höhenverstellung des Fahrwerks etc. in Punkto Fahrdynamik, Langstreckenkomfort und Ambiete unterlegen.

Ich bin den A3 als Sportback gefahren (ohne die LEDs), allerdings zu kurz, um ein wirkliches Urteil bilden zu können und daher werde ich mich diesbezüglich auch nicht äußern.

Dafür habe ich einen 3er BMW bei der Präsentation des Deltas begutachtet. Es war ein 320 d, schwarz und als Touring. Er hatte Xenon (wenn ich mich nicht irre, haben die die serienmäßig), dazu Metallic-Lackierung und eine elektrische Sitzverstellung samt Heizung. Der kostete sage und schreibe 43.000 Euro. Dafür bekamst du Sitzbezüge, die ich nicht einmal bei Massenherstellern wie FIAT oder VW erlebt habe. Sogar ein FIAT Panda hat da bessere Bezüge und auch VW macht hier absolut keine Fehler.

Außer der weiche obere Bereich des Cockpits war alles andere hartes Plastik und die Mittelkonsole mit Radio und Heizungssystem war der Hammer im Negativen. Nicht nur hartes billiges Plastik, sondern auch noch teilweise sehr glatt. So etwas hatte nicht einmal der Uno und ich erinnere mich auch an keinem Golf, der so etwas eingebaut hatte.

Dann die Mittelarmlehne, ähnlich wie im Delta, aber wenn du sie öffnetest, war sie im Delta mit Filz ausgelegt, beim BMW nur Hartplastik mit einer rutschfesten Gummieinlage, wie du sie im Delta in der Getränkehalterung hast.

Platzmäßig kam dann die nächste Überraschung. Mein Vater, der seitdem er von einem Auto angefahren und schwer verletzt wurde, Probleme beim Einsteigen in Autos hat, steigt im Delta ohne Probleme auch hinten ein, im kürzeren Bravo geht das nicht und im BMW, der ja so lang ist wie der Delta ist, war es ihm fast unmöglich, einzusteigen, selbst bei komplett vorgeschobenen Vordersitzen.

Damit nicht genug. Mit meiner Größe schaffst du es nicht, die Füße unter die Vordersitze zu bekommen, weswegen du mit den Beinen sehr angewinkelt sitzt und auch hier natürlich dank Heckantrieb ein mittlerer Tunnel, der das Sitzen einer dritten Person zur Qual werden lässt, auch wenn die Innenbreite die des Deltas in nichts nachsteht. Von den Fahrqualitäten kann ich nichts sagen, da ich keinen 3er neueren Datums gefahren bin, also enthalte ich mich auch hier eines Kommentars.

Nur soviel: Der Delta als 2,0 Multijet -also vergleichbar mit nem 320d- kostet als "Oro" 27.100 Euro. Mit Xenon, elektrischer Sitzverstellung, Heizungsautomatik und schwarzer Lackierung kommst du auf knapp 30.000 Eur. Dabei fehlen dem BMW viele Dinge, die im Delta serienmäßig sind (Sitze halb Leder, halb Alcantara z.B.), sodass schon allein so ein Preisunterschied von 13.000 Euro herauskommt, der ausstattungsbereinigt mindestens bei 14.000 bis 15.000 Euro liegen dürfte, also locker ein gut ausgestatteter Grande Punto, oder wenn einer ein VW Golf Fan ist, ein Basis Golf neben dem Delta.

Wenn du aber genügsamer bist, kaufst du dir einen FIAT Panda nebenbei, oder einen Punto Classic und kannst aus dem Delta ein "Schönwetterauto" machen, denn bis du den Unterschied zwischen 320d Touring auf der einen Seite und Delta plus Panda auf der anderen Seite aufgebraucht hast, vergeht einige Zeit.

Un saluto

Bernardo
Dean
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Re: Delta vs. A4 Avant

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Ciao Bernardo

Versteh' mich nicht falsch, in 1. Linie geht's mir nicht darum ein Produkt zur Sau zu machen.

Was mich viel mehr nervt ist das Getue in unserer Gesellschaft, jeder 2. oder 3. jammert von wegen "keine Kohle, kein Job" usw., und dann kauft man sich trotz alle dem ein sogenanntes "Premiumprodukt", dass aus meiner Sicht noch Lichtjahre von Premium entfernt ist. Und wofür das? Um gegenüber dem Nachbarn nicht schlecht da zu stehen.

Ist doch absolut idiotisch und krank.

Und dann fragt man sich weshalb auf diesem Planeten alles monoton usw. wird.

Nicht das der Delta das beste Fahrzeug ist, noch lange wird das nicht der Fall sein, aber bei Lancia bekomme ich wenigstens 5 Jahre Garantie (Schweiz), bei Audi 2 Jahre Gewährleistung.

Aber wie sagt man so schön, die Menschen sind so naiv und dumm, dass sie verarscht werden WOLLEN und MÜSSEN.

Viel Spass beim Eier-suchen e alla prossima

Saluti dalla svizzera

Dean
lanciadelta64
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Re: Delta vs. A4 Avant

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Ciao Dean,

was du sagst, ist wirklich ein alter Hut. Ich hatte einen Ritmo 105 TC, der 14.000 D-Mark plus 500 Überführung gekostet hatte. Ein VW Golf GTI kostet damals roh (und roh heißt hier wirklich roh, denn blankes Bleck in den Türen und im Kofferraum, Kontrolllamen nicht vorhanden etc., nicht einmal hintere Gurte, weil die noch nicht Pflicht waren, Seitenblinker nicht vorhanden...) über 19.000 Mark. Ausstattungsbereinigt betrug der Unterschied ca. 9.000 Mark, also über 4.500 Euro und das vor 26 Jahren. Ein 70 PS Golf kostete schon über 15.500 Mark, auch roh.

Nach drei Jahren haben wir den Ritmo gegen den Uno Turbo getauscht gehabt und immerhin noch 11.500 Mark bekommen. Wenn man scharf kalkuliert, kommen teilweise Unterschiede heraus, da kann man sich locker nebenbei ein zweites Fahrzeug leisten. Beim Dedra Turbo wahr es ähnlich. Wir haben für den 39.500 Mark bezahlt, mit Micalizzata-Lackierung, Alcantara, Spoiler hinten, Optoelektronik innen, geteilte Rückbank und eine spezielle Dachantenne. Ein 325i kostete locker mehr als 10.000 Mark mehr, also ein FIAT Uno nebenbei.

Aber nicht das war im Endeffekt das, was uns und vor allem mich bewog, einen Italiener zu fahren. Ich habe immer Autos gefahren, die MIR gefielen, die Betonung liegt auf MIR. Es ist und war mir immer egal, was andere denken oder sagen, denn ich kaufe ein Auto für mich, ich muss damit fahren, damit leben. Ich konnte nie etwas mit deutschen Autos anfangen und ich kann es auch heute nicht. Ich habe früher viele Autos vermittelt, vor allem natürlich deutsche und was für Schrott mir oft unter den Augen gekommen ist, spottet wirklich alles. Manchmal bekam ich von Händlern Hausverbot, nur weil ich den Klopftest machte, um zu wissen, ob da nach noch Blech ist.

In der heutigen Zeit sind die Autos mehr oder weniger ähnlich. Perfekte Autos wirst du selten finden, manche haben Glück, andere Pech, der eine bekommt ein Mittwoch-Auto, ein anderer, eines, dass montags gebaut wurde.

Ich jedenfalls bin immer mit Italienern gut unterwegs gewesen. Wenn man die Schwachstellen kennt, passt man sich entsprechend an, passt auf die Besonderheiten auf und somit fährt man i.d.R. gut damit. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass unsere Autos immer Neufahrzeuge waren, mit einer Ausnahme, ein FIAT 127 als gebrauchter Zweitwagen und der war alles andere als zuverlässig. Nach 2 Jahren haben wir den abgestoßen und einen neuen FIAT Uno 45 Fire gekauft und der lief 130.000 Km wie ein "Schweizer Uhrwerk", lediglich eine Verteilerkappe hatte sich nach 90.000 Km verabschiedet, was typisch für die Laufleistung bei den Fire-Motoren war. Danach haben wir den verkauft. Dieser Uno war wie ein "Muli". Mit dem sind wir mit 3 und 4 Personen, voll geladen über den Gothardpass gekommen, jedes Mal eine Strecke von 1.500 Km.

Das einzige wirkliche Manko bei dem Uno waren die Sitze, die seinerzeits bei anderen Fahrzeugen der Konkurrenz besser waren. Aber Platzwunder, großer Kofferraum für seine Klasse, gut ausgestattet (für damalige Verhältnisse), sehr zuverlässig, genügsam und mit Fahrleistungen für einen 45er, die nicht schlecht waren.

Heute haben fast alle Hersteller einen Level erreicht, der sehr ähnlich ist. Es ist heute keine Frage mehr, ob ein Auto gut ist oder nicht, sondern ob er mir gefällt, ob er meinen Ansprüchen gerecht wird, ob er das richtige Fahrzeug für den persönlichen Einsatz ist.

Wir hatten einen A6 Allroad und bei all den in meinen Augen nicht zufriedenstellenden Qualitäten, war für unseren Einsatz ein gelungenes Auto. Aber für den Privateinsatz hätte ich mir den niemals gekauft. Denn wenn schon einen Allradler, dann wäre bei mir ein FIAT Panda 4x4 gekommen, der hätte für meinen Einsatz mehr als gerreicht, weil ich nicht schnellstmöglich an zwei Orten gleichzeitig sein muss, keinen Kunden halbwegs "beeindrucken" muss, und auch niemals Mischstraßen befahren muss, die von 1000 Km Autobahn angefangen bis schlimmste Feldwege reichen.

Der Touareg wiederum hat mir gezeigt, dass so ein Auto ein Blender ist. Er kann theoretisch alles, aber bitte nicht ausnutzen, denn sonst wird es richtig teuer. Das sehr hohe Gewicht von 2,5 Tonnen gepaart mit sehr leistungsstarke Motoren fordern ihren Tribut an Technik. Alles voller Elektronik, die anfällig wird, wenn man das Auto dafür benutzt, wofür es theoretisch gebaut wurde.
Aber wahrscheinlich werden die meisten Touareg-Besitzer eh nur auf normalen Straßen fahren und somit nicht diese Probleme haben.

Premium ist ein Wort, das gerne in den Mund genommen wird, aber bisher habe ich noch nicht verstanden, was der Unterschied zwischen "Normalfahrzeugen" und den "so genannten" Premium-Fahrzeugen ist...

"Premium" beginnt eigentlich ab einer wirklich bestimmten Summe, die für den Normal-Autofahrer unerreichbar ist. Ob A- oder B-Klasse Mercedes, ob Mini oder 1er BMW. Sie mögen vom Namen her "Premium" sein, aber aufgrund Kostenkalkulation wird auch bei ihnen teilweise radikal der Rotstift angesetzt, teilweise schlimmer als bei so manchem Massen-Hersteller.

Mercedes war wenigstens früher ein Synoym für langlebige Fahrzeuge, wenn wir von Getriebeproblemen und schlechte Sitze absieht. Mittlerweile kennen die Rostprobleme, technische Defekte und andere "Kinderkrankheiten", die man nicht erwarten würde.

Schon in den 80er Jahren gingen deutsche Taxi-Besitzer bei Mercedes protestieren. Vor zwei Jahren (?) entschuldigte sich der CEO von Daimler für die "Qualitätsprobleme", was bedeutet, dass seit Mitte der 80er Jahre Mercedes auch nicht mehr das ist, was sie einmal waren.

Dennoch bezahlen wir Unsummen dafür. Es ist sehr wahrscheinlich, dass mein nächstes Fahrzeug wieder ein Lancia wird, aber auch hier habe ich zuerst lange mit dem Bravo geliebäugelt, weil er optisch ein sehr schönes und gelungenes Auto ist. Allerdings fehlen mir bei ihm die Motoren und der hintere Platz ist einfach zu gering (der Kofferraum für mich dagegen ausreichend). Ausstattungsbereinigt bei gleichen Motoren liegt der Unterschied zwischen Bravo und Delta bei etwa 1.500 Euro. Da der Delta auch von der Karosserie etwas höher anzusiedeln ist und auch nicht nur materialmäßig besser ist, besser verarbeitet und auch technisch etwas aufweniger ist, ist der Preis-Unterschied gerechtfertigt, dazu ist der Delta wahrscheinlich von Design auch noch in 5 Jahren sehr modern und aktuell, der Bravo aber wirkt dann schon sehr "alt".

Man stellt sich einmal vor, ein VW Golf 5.00000001 kostet in Italien bei ähnlichem Motor und Ausstattung mindestens so viel wie ein Lancia Delta, wahrscheinlich sogar noch mehr, denn in Sachen Skonto ist es leichter, bei einem Lancia-Händler zu verhandeln, als bei VW.
Der Golf GTI dürfte bei ähnlichen Fahrleistungen mit 5 Türen und DSG mindestens genauso teuer sein wie ein Delta 1,8, wobei der Delta bereits mit Alcantara und Leder ausgetattet ist.

Aber solange die Leute das Geld zahlen, können die ihre Preise durchdrücken. Ich höre immer in Italien, dass viele sagen "warum sollen wir keine Ausländer kaufen, wenn unsere Autos eh aus dem Ausland kommen"?

Da frage ich mich, was ein Porsche Cayenne-Besitzer sagen soll? Wenn ich bedenke, wie teuer der ist, auf welcher Basis er aufbaut und wo er gebaut wird, ist man ja bei FIAT mit dem Panda schon fast bescheiden. Denn solche Gewinnmargen wie beim Porsche träumen wohl alle Hersteller...

Ich wünsche dir auch Buona Pasqua

Saluti dall´Italia
neu_gierig
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Re: Delta vs. A4 Avant

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Ach, wie recht ihr doch habt! :-) Erfreuen wir uns, an unsren wunderschönen Delta's (Lancia's...) und lassen den Rest der Welt Mercedes, BMW, Audi oder noch langweiliger VW fahren... Gäbs die nicht, wär unser Auto ja nur halb so toll,... ;)

Also, viel Spaß mit dem Delta...
.martin
mp
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Joined: 21 Dec 2008, 22:35

Re: Delta vs. A4 Avant

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das Spiel kannst aber drehen wie du willst
z.B da gibt es doch Leute die doch glatt einen Lancia kaufen nur um gegenüber den Nachbarn nicht schlecht da zu stehen. Dabei bekommen sie das gleiche Auto und weniger Geld einen Fiat Bravo und eine grösseren Skoda Octavia und billiger ist der auch.
lanciadelta64
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Re: Delta vs. A4 Avant

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na ja, und bei gleicher Ausstattung und Motorisierung bekommst du für einen Oktavia Kombi auch einen Croma. Denn so günstig ist Skoda nun auch wieder nicht. Das mit den Nachbarn mag beim Ypsilon noch funktionieren, beim Musa auch -vorausgesetzt man hat noch einen Luxusliner in der Garage, aber beim Delta wird man bestenfalls Erstaunen über das Design ernten, positive wie negative Reaktionen erzeugen, aber keiner käme auf die Idee, einen Delta als "Angeberfahrzeug" zu kaufen.

Die Zeiten, dass man mit einem Lancia zumindest in Italien gegenüber dem Nachbarn angeben konnte, sind lange, sehr lange vorbei. Bestenfalls bekommt man die Frage gestellt, warum denn einen Italiener und nicht einen Audi, Mercedes oder BMW?

Ob Lancia oder FIAT, das ist für viele ziemlich das Gleiche. Selbst mit einem Thesis hätte man dich hier eher müde belächelt, entweder für einen "institutionellen" Schmarotzer gehalten, der auf Staatskosten durch die Gegend fährt oder eben einen "armen Schlucker", für den das Geld nicht riecht, sich einen "richtigen Deutschen" leisten zu können.

Also mit Applaus kannst du hier nicht rechnen, es sei denn es ist genau das, was man sucht, nämlich individuell zu sein.
Ich fahre einen Punto, hatten in der Familie einen Dedra Turbo und vielleicht wird es wieder ein Lancia, aber ich habe genauso einen Bravo am Anfang in Erwägung gezogen, aber Motor und fehlender Platz auf der Rückbank sorgten dafür, dass ich den Bravo nicht mehr in Betracht gezogen habe. Auch ist der Preisunterschied -bei gleicher Motorisierung und Ausstattung nicht so groß, als dass man nun sich mit einem Delta da etwas einbilden könnte.

Und der Turbojet, den ich haben will, wird keine besonderte Beschriftung noch sonst wie von den normalen Deltas zu unterscheiden sein, also könnte es ja auch ein gut ausgestatteter 1,6 Multijet sein.

Ich würde auch nicht einen A4 mit einem Delta vergleichen, sehr wohl aber einen A3 Sportback und da sind die Preisunterschiede gegeben und selbst ein Golf kommt preislich auf dem Level eines Deltas, sofern man nicht gleich das Basismodell vom Golf nimmt.

Auch der Bravo ist nur dann wirklich sehr günstig, wenn man den mit 90PS nimmt, nimmt man ihn mit dem 1,6 Multijet, wird es auch richtig teuer. Die Einstiegsmodell haben eh nur die Aufgabe, die Leute zu blenden und zu sagen, "es gibt einen günstigen Wagen". In Wirklichkeit bestellt ihn keiner.

Was den Bravo zurzeit (ohne Abwrackprämie) interessant macht, sind die eventuellen Rabatte, die du bei einem Bravo bekommen kannst, speziell wenn du einen gleich vom Hof nimmst.

Da kommt man dann sehr günstig. Aber das wird auch im Laufe der Zeit dem Delta passieren, sodass auch für ihn richtige Abschläge bekommt bzw. Tageszulassungen den tatsächlichen Preis drücken. Aber auch hier muss man dann aufpassen, dass man den Wagen möglichst roh nimmt, sonst passiert es wie bei FORD Italien, dass man zwar ein sehr günstiges Auto bekommen kannst, aber wenn du anfängst den Focus oder auch den Ka so zu bestücken, wie es bei anderen Herstellern Standard ist, kommt er dir teurer als die Fahrzeuge der Konkurrenz.

Schnäppchen kannst du zurzeit vielleicht mit dem Astra machen und auch der neue Megane ist zumindest in Italien mit großen Abschlägen zu bekommen. Wobei auch hier das Prinzip gilt, ein Astra hat ein größeres Image als ein Lancia Delta, ein Corsa ein größeres als ein Grande Punto usw usw usw usw.

Lediglich mit Abstrichen Musa und Ypsilon haben ein gewisses Image, aber auch hier gilt, eine A-Klasse ist natürlich um Längen Image trächtiger. Lancia ist wirklich etwas für Individualisten, für Leute, die sich um Namen, Image nicht kümmern, sondern entweder einen Lancia als solches gefällt, weil das Design ankommt und/oder aber, weil man sich von der Masse abheben möchte. Gegenüber dem Nachbarn zu glänzen, sind sie zumindest in Italien nicht geeignet und ich glaube auch kaum in Deutschland oder Österreich.

Wie gesagt, ich fahre mit Fiat oder Lancia. Mir ist das egal, welches Image ein Fahrzeug hat. Gefällt es mir, passt es in mein Budget und erfüllt es meine Anforderungen, kaufe ich ein Auto, egal ob da nun ein FIAT-Emblem darauf ist oder ein Lancia-Schild.

Ich hätte mir niemals den Ypsilon beispielsweise geholt und halte den Punto für MEINE Bedürfnisse das bessere Auto. Mir gefällt der FIAT 500 riesig und wahrscheinlich wäre er eine Sünde wert, aber nüchtern betrachtet, ist ein Panda das bessere Auto, aber auch das langweiligere und wer keine Kinder hat, wird mit dem 500 natürlich mehr Spaß haben.
mp
Posts: 3216
Joined: 21 Dec 2008, 22:35

Re: Delta vs. A4 Avant

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Zitat
"Gegenüber dem Nachbarn zu glänzen, sind sie zumindest in Italien nicht geeignet und ich glaube auch kaum in Deutschland oder Österreich. "
Dá täuscht du dich - Lancia hebt sich gegeüber all den Puntos,Polos Fabias Japanern und Koreanern noch immer ab und die Leute die aus einen Lancia steigen wollen auch gegenüber Anderen zeigen das sie ein "Mehr an Auto und was Besseres haben.
Glaub das ist ja das Grundproblem der Italiener bzw. der Manager im Konzern. Sie können die hohe Wertigkeit der Marke im Ausland auch gegenüber Alfa nicht richtig einschätzen...und bevorzugen eben und für mich die falsche Marke.
lanciadelta64
Posts: 9055
Joined: 07 Jan 2009, 20:28

Re: Delta vs. A4 Avant

Unread post by lanciadelta64 »

Dass sie auf die falsche Marke setzen, sehe ich genauso wie du, denn Lancia hat gerade unter diese andere Marke auch bisher gelitten und musste zurückstecken und was hat es am Ende gebracht?

Wenn ich sehe, mit welchem Aufwand Alfa gefördert wird, mit welchem Aufwand Werbung gemacht wird und wenn du dann die Zulassungszahlen siehst, kann man schnell erkennen, dass das Ergebnis nicht unbedingt im Verhältnis zum Aufwand steht.

Ich lese auch in anderen Lancia-Foren, dass gerade der Delta-Kunde nicht der 50-Jährige mit Hut ist, sondern sehr viele junge Leute unter 30 darunter sind. Musa und Ypsilon werden auch in Italien eher von jüngeren Frauen und bis zum mittleren Alter gefahren. Also besitzt die Marke mehr Anziehungskraft als so mancher denkt.

Alfa hat dagegen viel länger Crash-Kurs gehabt und nicht erst seit der FIAT-Übernahme. Alfa ist spätestens seit den 70ern ein ruiniertes Unternehmen, während Lancia noch in den 80er bis Mitte der 90er Jahre gute Jahre besaß. Ich höre auch immer wieder, dass in den USA eher Lancia sich verkaufen würde als Alfa (ich kann das nicht beurteilen).

Aber sollte es stimmen, wäre es mit Sicherheit wert, darin zu investieren. Audi wurde vom Aschenputtel zur Prinzessin im VW-Konzern. Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass man in der Domäne von BMW und Mercedes hätte einbrechen können. Ich hätte niemals darauf gewettet und dennoch war es möglich. Wichtig ist dabei, dass man ein Konzept hat und des dann auch voll und ganz durchzieht.

Audi ist nun fast überall vertreten, egal ob Coupés, Cabrios, Sportwagen, SUVs, Kompaktklasse, Mittelklasse usw usw usw und sollte ein Kleinwagen von Audi kommen, ist man praktisch in fast allen Segmenten vertreten.

Wenn ich mir dagegen das von Lancia anschaue, kommen mir die Tränen.
SalvaGer
Posts: 651
Joined: 21 Dec 2008, 23:21

Re: Delta vs. A4 Avant

Unread post by SalvaGer »

Ich habe relativ gute Kontakte in die USA und ich kann nur eines sagen, es ist in der Tat das falsche Pferd auf das gesetzt wird. Den Amis ist Alfa "egaler" als Lancia, wirklich in der Wahrnehmung ist dort nur der Spider ob seines berühmten Filmauftritts.

Man fängt eh von Null an dort. Alfa stünde in Konkurrenz zur deutschen Fabrikaten, allen voran BMW. Selbst wenn die Lage im US-Markt derzeit nicht allzu rosig ist für die Bayern, auf einen "Bimmer" lassen bis auf die Japan-Fanboys dort wenige was kommen.

Hätte Lancia eine Modellpalette, die einen oder zwei nette "Sedan" umfassen würde, könnte man sehr wohl gegen den großen amerikanischen und japanischen Rest antreten und wäre nicht auf den einen, "gefühlten" Konkurrenten festgelegt, wie es mit Alfa wäre.

Wenn man aber nun die Stimmen aus New York hört, dann wird wieder ein grandioser Fehler gemacht. Bis einschließlich 4 Zylinder Fiat, das halbe Dutzend von Chrysler. Wenn eines italienische Wagen in Erinnerung bringt, ist es neben einem feinen Design (falls vorhanden) der Motorenbau.

Ich besitze zwar auch einen Italiener mit einem franko-skandinavischem Motor und das ist nicht so schlecht wie meistens kolportiert wird, aber eigentlich gehört in ein italienisches Auto ein Motor aus dem gleichen Land.

Um es mal deutlich zu machen, Anfang der 70er produzierte Alfa mehr Fahrzeuge als BMW. Seitdem ging es, wie Bernardo im Prinzip auch sagt, nur bergab. Und das ist auch in der Wahrnehmung so.

Dabei hatte man die Chance mit dem 156er, das Blatt zu wenden.

Nebenbei, das Lancia-Design der Ende 80er/ Anfang 90er kam an, es kommt heute noch an, nicht umsonst feiert Skoda Erfolge mit der Weiterentwicklung der Lancia-Front. Denn eines steht für mich felsenfest, der erste Octavia und der FL-Favorit (Felicia) hatten eine Lancia-Front. Man entferne gedanklich aus dem Grill den Mittelsteg und jeder weiß was ich meine.
Fasten your seatbelts. It's going to be a bumpy night.
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