Was kommt nach dem Delta ? Alfa ?

lanciadelta64
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Re: Was kommt nach dem Delta ?

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Ein Rechenbeispiel: Mein Ypsilon Momo kostete 15.000 Euro. Bei einem KV für einen Audi A1 stand die Summe von über 27.000 Euro für ein halbwegs ähnlich ausgestattetes Fahrzeug (den Einparkassistenten bekommt man bei Audi ja nicht für viel Geld und guter Worte, aber für mich ist das System jetzt nicht wichtig, sondern war dabei), wobei bei dem Preis schon der für "Audi-Verhältnisse" relativ "hohe" Rabatt abgezogen war.

Nun frage ich dich, wie viel kann mein Ypsilon denn verlieren, wobei wohl gemerkt in Italien der Wiederverkaufswert eines Ypsilons sicherlich nicht so schlecht sein dürfte...

Der Preisunterschied ist derart groß, dass ich mir neben meinem Momo locker noch einen weiteren Ypsilon hätte zulegen können, vielleicht als "Silver" mit ein paar Extras. Damit nicht genug, oft vergessen diese "Rechenprofis", dass ich zuerst einmal ja einen höheren Kapitaleinsatz habe und sollte ist einen Audi finanzieren müssen, auch noch eine Zinstilgung hinbekommen.

Daher finde ich es immer witzig, wenn man dann so tut, als seien deutsche Autos im Allgemeinen "Wertanlagen" >:D:D<.

Daher ist es nun müßig darüber zu diskutieren, ob man sein Auto tauschen sollte oder nicht, weil es individuell unterschiedliche Motive gibt und sei es aus "emotionalen" Gründen und seien wir doch alle ehrlich, Autokauf ist selten wirklich rational, sonst würden wir wohl alle mit weißen FIAT Pandas ohne Extras mit Basisausstattung herumfahren;-)
Quo
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Re: Was kommt nach dem Delta ?

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Hat hier jemand mal den Vergleich zur Alfa Romeo Giulietta QV gemacht ?
Wäre der gleiche tolle Motor, nur haptisch müsste man da wohl ein paar Kompromisse eingehen.
lanciadelta64
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Re: Was kommt nach dem Delta ?

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Ja, ich, allerdings mit dem der "ersten" Serie, also der Giulietta mit 235 PS und manuellem Getriebe. Und da war die Giulietta eher "enttäuschend", wie auch an sich die Testergebnisse der Giulietta erstaunlicherweise eher auf Delta-Niveau befanden und der Bravo, weil leichter (eigentlich müsste auch die Giulietta leichter sein), hier den anderen beiden das Nachsehen gab.

Ich glaube sowieso, dass man bei Alfa eher die "Mehrleistungen" dank "Datenblatttricks" schafft bzw. einfach die Serienstreuung des oberen Endes der Skala nimmt, damit die Alfas -theoretisch-mehr leisten. Interessant ist hier das Beispiel Alfa 159er TBi, der angeblich genauso schwer wie der Delta hätte sein müssen, aber schon von den Werksangaben etwas schlechter beschleunigte, wobei man beim näheren Hinschauen dann sah, dass der TBi nach "DIN" getestet wurde, also nur mit Fahrer und Zusatzgewicht, während die EU-Norm Fahrer und Beifahrer mit jeweils Zusatzgewicht vorschreibt. Und so war denn auch der Delta durchweg in den Tests "spritziger" und das deckte sich auch mit meinen Erfahrungen.

Der TurboJet oder TBi, wie immer man ihn nennen will, leistet - auch bei den Alfas - durchweg im Schnitt 15 bis 20 PS und beim Drehmoment lagen auch bei denen im Schnitt 340-350 Nm an. Anders ausgedrückt, der Unterschied zur Giulietta ist weit geringer als man glauben mag.

Der Delta mit RSS ist - zumindest aus meiner Sicht - mindestens der Giulietta, die es ohne RSS gibt - von der Straßenlage her "ebenbürtig". Ich würde sogar behaupten, dass der Delta deutlich besser geradeaus läuft, also stabiler bei höheren Geschwindigkeiten ist, die Giulietta dafür in engeren Kurven dank des kürzeren Radstands im Vorteil.

Fahrleistungsmäßig sind die Unterschiede - immer auf die erste Serie mit 235 PS bezogen - nur "messtechnisch" spürbar. Ich würde sogar behaupten, dass dank des Automaten mit der hervorragenden Anpassung an der Motorcharakteristik man sogar leicht im Vorteil ist, weil der Automat IMMER perfekt hochschaltet, auch im manuellen Modus, denn der Automat schaltet bei maximal 6.000 Touren hoch, bleibt immer im optimalen Bereich. Man muss bei der Giulietta schon deutlich mehr aufpassen, diesen "perfekten" Punkt nicht zu verpassen. Dazu schaltet man den Automaten manuell im Sportmodus derart schnell, dass man mit keinem manuellen Getriebe hinterherkäme, so sehr man auch schnell schalten kann - und ich bin einer, der extrem schnell manuell schalten kann.

Mittlerweile hat die Giulietta - offiziell - 5 PS mehr bekommen und das Doppelkupplungsgetriebe. Die Unterschiede sind auch von den Werksangaben deutlicher, sodass ich einmal vermute, dass der nach den Jahren hier und da ein paar PS mehr noch bekommen haben dürfte und von dem, was ich so gehört habe, soll der nun tatsächlich auch gut im Futter sein, anders als die erste Serie.

Wie gesagt, ich kenne nur die erste Serie, die ich als Testfahrzeug hatte und hatte mir deutlich mehr erwartet gehabt.

Der Rest ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und hinterlässt ein zwiespältiges Gefühl bzw. sehe ich in der Giulietta keinen wirklichen Delta-Nachfolger -zumindest nicht für mich - eher dann schon in der Giulia, die ja auch nicht viel größer als der Delta ist.

Wenn man die Konkurrenz im Segment nimmt, also Golf, A3, 1er BMW oder den Franzosen, macht das "Julchen" keine so schlechte Figur, im Gegenteil. Kommt man aber vom stylischen Delta, der auch vom Design ein Konzept folgt, dann fallen auf einmal viele "negative" Punkte auf.

Der Delta folgt der "Delta-Logik", sogar bei den Felgen kommt das Delta-Logo vor, genauso bei den Blinkern etc. Die Giulietta wirkt für mich unausgewogen, so als habe man von allem etwas genommen und einfach zusammengesteckt, ohne darauf zu achten, ob es auch wirklich zueinander passt.

Es hatte den Eindruck, als habe man um jeden Preis Dinge verändern wollen, damit man nicht so nahe am Bravo oder Delta liegt, aber genau das ist in meinen Augen - vom Design her - der große Fehler gewesen.

Vorne passen die Scheinwerfer nicht wirklich (da ist sogar MiTo passender) und die LEDs sehen so aus, als kämen sie aus dem Zubehörladen bzw. gehen bei eingeschaltenem Licht beinahe "unter". Die hinteren LEDs wiederum sind wunderschön und von hinten ist die Lichteinheit mit das Schönste, was man so sieht, allerdings baut der Delta komplett auf LEDs, während bei der Giulietta die Blinker "Standard" sind (was vielleicht von der Kostenseite im Falle eines Defekts für den Kunden nicht unbedingt von Nachteil sein muss).

Aber das sind Detailkritikpunkte und insgesamt kann ich mit dem Außendesign noch leben. "Geschockt" bin ich aber vom Innendesign und hier kann ich mich nur sehr schwer daran gewöhnen. Das sieht wie eine "BMW" oder Renault-Megane-Kopie aus und das meine ich negativ, denn schon da gefallen mir die Innenräume total nicht.

Die Drehknöpfe für die Heizungsregulierung sind derart größ, dass ich mich frage, wie viel Liter Barolo die Designer vorher getrunken haben. Beim Renegade oder einem 500x mag das noch passen, aber bei einer Giulietta ist das zu grob (besser der MiTo oder Alfa 159er/147er etc.) und auch das Navisystem, egal ob der ersten oder zweiten Generation, also egal ob nun "herausfahrbar" oder im Armaturenbrett eingearbeitet, beides gefällt mir überhaupt nicht. Im zweiten Fall sieht das noch schlimmer aus.

Mehr noch, bei einem 500er mag diese Plastikeinlage am Armaturenbrett noch gut passen, aber bei einem angeblichen "Premium-C-Segment-Fahrzeug" nicht. Da gefällt mir sogar der Bravo besser und der Delta hat hier entweder Benova oder, wie in meinem Fall, Poltrona-Frau-Leder.

Auch die Türverkleidungen sehen bei der Giulietta, speziell die hinteren "billiger" aus als im Delta oder selbst dem Bravo. Positiv dagegen ist das mit Filz ausgelegte Handschuhfach und die doppelte Türdichtung, die aber die Giulietta sicherlich leiser als den Delta macht (aber wohl besser vor Dreck schützt).

Besser ist wiederum auch, dass man Haubendämpfer hat.

Platzmäßig, also Platzverhältnisse und Kofferraumvolumen, ist die Giulietta zwar "Golf und Co-Level", aber gegenüber Bravo und dem dem Delta sowieso weit unterlegen.
Der Bravo bietet rund 50 Liter mehr Kofferraumvolumen, im Bravo ist der Einstieg hinten eindeutig besser und selbst der in Punkto Kopffreiheit hinten Delta bietet mehr Kopffreiheit als die Giulietta (hinten), von der Kniefreiheit reden wir schon gar nicht.

Anders ausgedrückt, betrachtet man die Giulietta oberflächlich, sieht sie im Vergleich zu einem A3 und Co, bekommt man ein insgesamt gutes Auto, aber kommt man vom Delta, fühlt man sich in der Giulietta eine Klasse tiefer angesiedelt. Ich persönlich hätte bei gleichem Motor immer den Bravo vorgezogen, der mir in jeder Hinsicht besser als die Giulietta gefiel.
Quo
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Re: Was kommt nach dem Delta ?

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Moin, dann stehe ich mit meinem Empfinden nicht so ganz allein.
Gefahren bin ich die QV nicht, aber halt schon persönliche Eindrücke gesammelt.

Und genau, der Innenraum ist das größte Manko. Ich fühl mich da einfach nicht wohl.
Da hilft es auch nicht, dass sie aufgrund des besseren Leistungsgewicht etwas besser gehen wird.

Wenn man ehrlich, brauche ich den 1.8 nicht. Auch wenn er viel Spaß macht.
Der 1.4 T-Jet langt für den Alltag völlig.
lanciadelta64
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Re: Was kommt nach dem Delta ?

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Wenn man 159er und 147er kannte, vom Delta kommt, dann tut man sich mit dem Innenraum der Giulietta sehr schwer. Der Delta ist halt "oberhalb" der Giulietta angesiedelt und das merkt man auch. Aber lassen wir einmal die Fakten wie Größe, Kofferraum, Platzverhältnisse beiseite, so leidet die Giulietta daran, dass man um jeden Preis den Ursprung "vertuschen" wollte, also hat man Veränderungen gegenüber Bravo und Delta vorgenommen, was aber andererseits auch nicht unendlich kosten sollte, dass alles unharmonisch wirkt.

Auch bin ich kein Fan des "Minimalismus", wie er gerade von den deutschen Herstellern gepflegt wird.
Das Außendesign ist natürlich immer wichtig, aber auch nur bis zu einem bestimmten Punkt, denn -normalerweise-siehst du ja dein Auto, sofern du nicht das Auto im Wohnzimmer hast oder immer vor deinem Fenster >:D< meistens nur einen kurzen Augenblick. Das heißt, die größte Zeit sitzt und sieht man sein Auto von innen und somit muss es mir vor allem vom Innenraum her gefallen, ich mich wohnlich und wohl fühlen und mein Herz erwärmen.

Daher habe ich ja auch einen Fabel für italienische Autos, die mir vor allem immer vom Innenraum her gefallen haben und daher ist die Giulietta so eine Enttäuschung gewesen. Da ist die Giulia - zumindest wenn man den Fotos glauben kann - wieder eher in der Tradition italienischer Autoinnendesigner...
mefisto2011
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Re: Was kommt nach dem Delta ?

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Ich sehe das nicht so dramatisch. Der Delta ist vom Innenraum auch kein Überauto, da wird auch nur mit Wasser gekocht. Der Papa Bravo ist fast noch der harmonischste. Hatte nur zeitweise Instrumente, die man nicht ablesen konnte. Schlimm finde ich den Mito, die Instrumente sind ja noch okay, aber der Mittelteil des Armaturenbretts ist grauselig. Und bei den Frontleuchten ist mein Empfinden identisch, Giulietta sosolala, Mito in einigen wenigen Farbkombinationen erträglich, sonst no go. Der Delta käm mir auch nicht in allen Farben und Felgen ins Haus, leider findet man nur wenige, die wirklich Farbe bekennen (ich beklagte es schon mal und der Blick nach Italien bestätigt das eigentlich nur noch - obwohl man dort ob der größeren Anzahl natürlich mehr Chancen hat, einen blauen oder roten zu finden.
mefisto

aktuell: Lybra SW 1,9 JTD

davor
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Dedra TD (220.000 km und Schluss)
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lanciadelta64
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Re: Was kommt nach dem Delta ?

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Nun ja, der Delta hatte Benova oder wie bei mir das Lederarmaturenbrett von Poltrona Frau. Aber was viel wichtiger ist, es wirkt gerade mit dem Navi wie aus einem Guss, dazu auch farblich alles passend, also nicht "rote" Schalter mit polarweißen Instrumenten wie bei der Giulietta, sondern alles Ton in Ton. Aber der absolute Hammer sind diese Klimabedieungselemente, die zu einem "Panzer" vielleicht passen, aber da war selbst das System meines Punto II mit der Klimaautomatik filigraner und schöner oder wenn wir bei Alfa bleiben wollen, die vom 147er oder 159er.

Was für dich nicht so groß an Unterschied ist, ist für mich enorm und eine "Beleidigung" für meine Augen. Mit dem Delta nachts eine Reise machen, macht Spaß, mit dem Innenraum in der Giulietta für mich ein No Go. Dann hätte ich gleich einen ABM zulegen können, bei denen erwartet man so einen Schund...
acerdirk
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Re: Was kommt nach dem Delta ?

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Außer die gelbe Sitzheizung im Delta :)
catshark
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Re: Was kommt nach dem Delta ?

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lanciadelta64 schrieb:
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> Nun ja, der Delta hatte Benova oder wie bei mir
> das Lederarmaturenbrett von Poltrona Frau. Aber
> was viel wichtiger ist, es wirkt gerade mit dem
> Navi wie aus einem Guss, dazu auch farblich alles
> passend, also nicht "rote" Schalter mit
> polarweißen Instrumenten wie bei der Giulietta,
> sondern alles Ton in Ton.

Hallo,
auch ich bin vom Poltrona Frau Armaturenbrett begeistert, (auch wenn sich das Leder oberhalb des Tachos zu lösen beginnt), jedoch bereitet mir das integrierte Navi zunehmend sorgen. Alle paar Monate "vergisst" es sämtliche Einstellungen und das mit den Navikarten ist ohnehin ein Desaster, Auto 4 Jahre alt und es ist nicht möglich, neuere Karten als Q4/2013 zu erwerben (nennt sich dann 2015), deshalb habe ich auch noch die Original aus dem Jahr 2012 installiert. Das integrierte Navi wirkt wie du sagst aus einem Guss, nur wie tauscht man sowas ohne dass man sich eine grausige Optik einhandelt? Meinen Delta möchte ich auf jeden Fall noch mindestens 4 Jahre weiterfahren, ob das Naviradio da durchhält bezweifle ich. Ein neues Original kostet abartige € 2.000 und hatte komplett veraltete Karten.

Grüße
Günther
lanciadelta64
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Re: Was kommt nach dem Delta ?

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Nun mein Delta wird im Juli 7 Jahre alt ;-), hat weder beim Leder noch beim Navi Probleme. Aber das ist eh ein anderes Thema, denn die gleiche Problematik würde ja im Endeffekt auch den Giulietta-/Bravo-Kunden treffen.
Man sollte schauen, dass man vielleicht über eBay solche Geräte bekommt: http://www.ebay.it/dsc/i.html?LH_TitleD ... lta&_pgn=1

http://www.ebay.it/sch/i.html?_pgn=1&_n ... ia%20delta

Beim Kartenmaterial müsste das Gleiche gelten wie für die Giulietta mit InstantNav bzw. umgekehrt....
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