Allwetterreifen für Delta III ,1,8 Platino

[Christian Albert]

Hallo,
da ich außer meiner Urlaubsfahrten nach Italien nicht mehr so viel Kilometer mit meinem Delta fahre,möchte ich nach 6 Jahren nicht 2 x neue Bereifung ( 1x Winter und 1x Sommer )kaufen. Ich fahre im Jahr nicht mehr wie 6 000 Km und wohne auch nicht in einer Gegend,wo wir sehr starke Winter haben ( Halle/Saale ,Sachsen-Anhalt ).
Meine Frage an Euch : Habt Ihr schon die Erfahrung mit Allwetterreifen auf dem Delta III gemacht und wie ,sowie mit welcher Marke seit Ihr zufrieden ?
Vielen Dank
Christian Albert

[mv750fan]

Ich fahre All-Seasons am Delta 1,9 TwinTurbo in 225/40/18 Dunlop SP Sport 01 A/S und am Fiat 500 in 195/45/16 Kleber Quadraxer.
Beide erwähnte Fabrikate sind mit der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen "Schneeflocke" versehen und gelten bei mehr als 4mm Restprofil als Winterreifen.

Aber: All-Seasons haben nunmal einen schlechten Ruf....wie auch anders. ADAC und ÖAMTC ziehen ja jedes Jahr über die Ganzjahresreifen richtig böse her. Ich habe mich vor 4 Jahren entschlossen den Dunlop am Delta zu probieren. Mittlerweile hab ich 50tkm runtergespult und bin jetzt auf einer Restprofiltiefe von rund 4mm. Vor 2 Wochen hab ich mir 4 neue Kleber in 225/40/18 für den Delta bestellt - mal sehen ob die genausogut funktionieren wie die 195er am Fiat.

Man darf sich natürlich keinen Wunderreifen erwarten, der im Sommer so gut wie der beste Sommerreifen und im Winter sogut wie der beste Winterreifen ist. Klar muss man bei Schneefahrbahn mit einem Kompromiss leben, aber ich hatte in den letzten 4 Jahren vielleicht gerademal 5 bis 10 Tage richtiges Winterwetter. Viel öfters (also im Frühling und Herbst fast jeden Tag) Schnuddelwetter: also feucht, Laub, richtig schmierig und da funktionieren die All Seasons mM nach besser als ein Winterreifen. Auch im Hochsommer bei Nässe haben die Pneus durch die weiche Gummimischung und das tiefe Profil (Wasserableitung -> Aquaplaning) durchaus Vorteile gegenüber Sommerreifen.

Ein weiterer Vorteil von All Seasons, wenn man gerademal 10tkm im Jahr fährt; die sind nach 4 Jahren auf 4mm Restprofil und müssen getauscht werden um als WR anerkannt zu werden - somit kommt man nicht in die Verlegenheit mit alten Reifen unterwegs zu sein. Vielleicht nicht günstiger als SR und WR, aber man hat nie alte Reifen drauf und ist über einen breiten Temperaturbereich sicher unterwegs.

Nachteil ist auf jeden Fall mal höherer Verschleiß und vermutlich ein wenig höherer Spritverbrauch.
Aja und sicherlich auch leicht Sägezahngefährdet: zumindest wenn man an heißen Tagen mehrmals hintereinander voll beschleunigt. Hatte ich einmal, aber nach einem Tausch Reifen von VA auf HA und umgekehrt hat sich das Thema schnell erledigt.

Am Firmenwagen sind wir gezwungen "richtige" Winterreifen zu verwenden, aber an sonnigen Wintertagen an denen die Asphalttemperatur ansteigt sind die sowas von ungut zu fahren - eiern rum und schmieren das es nicht ärger geht - da lob ich mir meine All Seasons die über einen breiten Temperaturbereicht gut (aber nicht perfekt) funktionieren.

Aja und jeder Reifen: egal ob Sommer- Winter- All Season- wie auch Semislick und auch Motorradreifen haben Kompromisse.
Auf meinem 2. Wagen fahre ich Semislick: perfekt wenn die auf Temperatur sind, aber wehe es zieht eine Regenwolke auf.
Die Reifen auf dem Motorrad sind 2CT (also weiche Gummimischung auf den Flanken und eine etwas härtere auf der Lauffläche) toll über einen breiten Temperturbereich, aber wehe man geht damit auf die Rennstrecke - sobald das Temperaturfenster nach ober verlassen wird, wirds gefährlich...........Kompromis.

Mich haben die Teile überzeugt.

[LCV]

Sägezahn lässt eher auf mangelhafte Stoßdämpfer schließen.

Der Verschleiß ist auch nicht generell zu bewerten. Auf dem Thema
waren Fulda cristall 3000 Allwetterreifen drauf. Wieviele km da schon
gefahren worden sind, weiß ich nicht. Jedenfalls waren die Hinterreifen
beim Verkauf nach weiteren 125.000 km !!! immer noch deutlich über
der Grenze, wo man Ärger mit der Polizei bekäme. Die vorderen kann
ich nicht beurteilen, weil durch einen mechanischen Reifenschaden
gewechselt werden musste und dieser Reifen nicht mehr lieferbar war.
Vermutlich war diese Langlebigkeit geschäftsschädigend.

Ich habe aber im Laufe der Zeit bei weit über 50 Autos festgestellt,
dass ein Reifen auf einem Typ super sein kann, aber auf einem
anderen absoluter Mist. Die damaligen Michelin XWX VR-Reifen
hielten auf einem 280 SE gut 50.000 km. Trotz des mercedestypischen
negativen Sturzes. Auf meinem 633 CSi war dieser Typ vorn nach
9.000 km unten, hinten nach 12.000 km. Gut, der hatte ein hartes
Sportfahrwerk, aber der Dunlop D3 Sport schaffte mühelos vorn
35.000 km und hinten weit über 40.000 km.

Deshalb sind nur Erfahrungen bei gleichem Fahrzeugtyp, gleichem
Fahrwerk und ähnlicher Fahrweise hilfreich.

Gruß Frank

[Christian Albert]

Hallo Frank,
vielen Dank für die umgehenden Tipp's.
LG
Christian Albert

[Christian Albert]

mv750fan schrieb:
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> Ich fahre All-Seasons am Delta 1,9 TwinTurbo in
> 225/40/18 Dunlop SP Sport 01 A/S und am Fiat 500
> in 195/45/16 Kleber Quadraxer.
> Beide erwähnte Fabrikate sind mit der vom
> Gesetzgeber vorgeschriebenen "Schneeflocke"
> versehen und gelten bei mehr als 4mm Restprofil
> als Winterreifen.
>
> Aber: All-Seasons haben nunmal einen schlechten
> Ruf....wie auch anders. ADAC und ÖAMTC ziehen ja
> jedes Jahr über die Ganzjahresreifen richtig
> böse her. Ich habe mich vor 4 Jahren entschlossen
> den Dunlop am Delta zu probieren. Mittlerweile hab
> ich 50tkm runtergespult und bin jetzt auf einer
> Restprofiltiefe von rund 4mm. Vor 2 Wochen hab ich
> mir 4 neue Kleber in 225/40/18 für den Delta
> bestellt - mal sehen ob die genausogut
> funktionieren wie die 195er am Fiat.
>
> Man darf sich natürlich keinen Wunderreifen
> erwarten, der im Sommer so gut wie der beste
> Sommerreifen und im Winter sogut wie der beste
> Winterreifen ist. Klar muss man bei Schneefahrbahn
> mit einem Kompromiss leben, aber ich hatte in den
> letzten 4 Jahren vielleicht gerademal 5 bis 10
> Tage richtiges Winterwetter. Viel öfters (also im
> Frühling und Herbst fast jeden Tag)
> Schnuddelwetter: also feucht, Laub, richtig
> schmierig und da funktionieren die All Seasons mM
> nach besser als ein Winterreifen. Auch im
> Hochsommer bei Nässe haben die Pneus durch die
> weiche Gummimischung und das tiefe Profil
> (Wasserableitung -> Aquaplaning) durchaus Vorteile
> gegenüber Sommerreifen.
>
> Ein weiterer Vorteil von All Seasons, wenn man
> gerademal 10tkm im Jahr fährt; die sind nach 4
> Jahren auf 4mm Restprofil und müssen getauscht
> werden um als WR anerkannt zu werden - somit kommt
> man nicht in die Verlegenheit mit alten Reifen
> unterwegs zu sein. Vielleicht nicht günstiger als
> SR und WR, aber man hat nie alte Reifen drauf und
> ist über einen breiten Temperaturbereich sicher
> unterwegs.
>
> Nachteil ist auf jeden Fall mal höherer
> Verschleiß und vermutlich ein wenig höherer
> Spritverbrauch.
> Aja und sicherlich auch leicht
> Sägezahngefährdet: zumindest wenn man an heißen
> Tagen mehrmals hintereinander voll beschleunigt.
> Hatte ich einmal, aber nach einem Tausch Reifen
> von VA auf HA und umgekehrt hat sich das Thema
> schnell erledigt.
>
> Am Firmenwagen sind wir gezwungen "richtige"
> Winterreifen zu verwenden, aber an sonnigen
> Wintertagen an denen die Asphalttemperatur
> ansteigt sind die sowas von ungut zu fahren -
> eiern rum und schmieren das es nicht ärger geht -
> da lob ich mir meine All Seasons die über einen
> breiten Temperaturbereicht gut (aber nicht
> perfekt) funktionieren.
>
> Aja und jeder Reifen: egal ob Sommer- Winter- All
> Season- wie auch Semislick und auch Motorradreifen
> haben Kompromisse.
> Auf meinem 2. Wagen fahre ich Semislick: perfekt
> wenn die auf Temperatur sind, aber wehe es zieht
> eine Regenwolke auf.
> Die Reifen auf dem Motorrad sind 2CT (also weiche
> Gummimischung auf den Flanken und eine etwas
> härtere auf der Lauffläche) toll über einen
> breiten Temperturbereich, aber wehe man geht damit
> auf die Rennstrecke - sobald das Temperaturfenster
> nach ober verlassen wird, wirds
> gefährlich...........Kompromis.
>
> Mich haben die Teile überzeugt.

Ich danke Dir für die ausführlichen Tipp's und denke genau so.
LG
Christian Albert

[oddo]

Also ich bin mal einen Winter (Bayern-Österreich) mit All Season gefahren, allerdings auf einem Mitsubishi Pajero 3.2. Fazit, das ist lebensgefährlich bei starker Schneefahrbahn. Der Bremsweg ist gegenüber Winterreifen dramatisch länger. Einmal wäre ich beim Abbiegen fast auf eine Verkehrsinsel gerutscht, ein andermal mußte ich wegen Stau rechts in die Wiese ausweichen, da ich sonst den stehenden Autos hinten aufgefahren wäre.

[Christian Albert]

Hallo ,
nach längeren Gesprächen und Überlegungen habe ich mich nun doch entschieden wieder Winter-und Sommerreifen getrennt von einander zu fahren und auf Allwetterreifen zu verzichten.Ich möchte nicht an der Sicherheit sparen.
Vielen Dank für Eure Tipps.
LG
Christian Albert

[mefisto2011]

Gute Entscheidung. Gestern in der Automobil-Sendung auf Vox wurden noch mal Ganzjahresreifen getestet, durchweg 4 bis 8 Meter längerer Bremsweg, das ist für mich induskutabel

[LCV]

Haben die auch getestet, wie sich der Bremsweg auf trockener oder regennasser Straße gegenüber Winter- und Sommerreifen verhält?
In früheren Tests war es jedenfalls so, dass alle getesteten Winterreifen eben außer auf Schnee und Eis anderen Reifentypen
hoffnungslos unterlegen waren.

Wenn nun der längere Bremsweg auf Schnee oder Eis ein KO-Kriterium sein soll, man aber mal überlegt, an wie vielen Tagen
tatsächlich Schnee oder Eis auf der Straße ist, so macht der Winterreifen nur für Leute Sinn, die im Gebirge wohnen oder in
jeder freien Minute in Skigebiete fahren. Andererseits ist dort sehr schnell der Punkt erreicht, an dem ohnehin Schneeketten
benötigt oder sogar vorgeschrieben werden. Dann ist es ziemlich egal, welcher Reifen darunter ist.

Ein weiterer Punkt ist, dass in Schneegegenden die Räumkommandos zur Not sogar im Sommer ausrücken, da man dort
auch darauf vorbereitet ist und die Erfahrung hat. In meiner Gegend gibt es im Schnitt pro Winter 3 oder 4 Tage mit Schnee
oder Glatteis. Also hätte ich den besseren Bremsweg an diesen 3-4 Tagen, aber über mehrere Monate einen schlechteren.
Diese Rechnung geht nicht auf. Dazu kommt, dass bei normalen Straßenverhältnissen viel schneller gefahren wird als bei
echten Winterbedingungen. Wer in andere Autos rutscht, hat wohl eher versäumt, entsprechend vorausschauend zu fahren
und den grundsätzlich längeren Bremsweg einzukalkulieren. Statt anderer Reifen empfehle ich einen Fahrsicherheitskurs
im Gebirge. Die Beherrschung des Autos in Extremsituationen sollte man üben, und zwar im Zusammenhang mit dem
jeweiligen Auto. Größe, Gewicht, Antriebsart usw. lassen jedes Auto anders reagieren. Um ein schleuderndes Auto wieder
abzufangen, sollte man wissen, wie es reagiert. Was bei einem hilft, macht es beim anderen noch schlimmer. Abgesehen
davon sind Vollbremsungen auf Eis und Schnee die schlechteste Lösung, trotz aller Helferlein. Voraussicht und viel
Gefühl sind gefragt.

Solche Tests sollen in erster Linie dem Umsatz der Reifenindustrie helfen, wobei man hinterfragen sollte, wie unabhängig
der Test wirklich ist. Wenn man an diverse Vorkommnisse beim ADAC denkt ...
Auch die Winterreifenpflicht, die sich die Politiker ausgedacht haben, dient doch eher dem Wachstum als der Sicherheit
der Bürger. Bei uns werden ja wenigstens Ganzjahresreifen und M&S akzeptiert. In manchen Staaten ist es streng nach
Kalender zwingend vorgeschrieben, wobei der Kalender nur bedingt das Wetter widerspiegelt.

[mv750fan]

volle Zustimmung (tu).