Vor dem Abschied?

bejo
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Vor dem Abschied?

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Hallo zusammen,
möglicherweise gibt es wieder einen Delta weniger. Hatte letztes Wochenende bei Lyon auf der Heimreise vom Urlaub auf der Autobahn eine Frontalkollision mit einem Polo (Schuldfrage ist klar: der Andere). Sohn, Frau und ich kamen mit ein paar Prellungen und Hämatomen davon, der Schrecken sitzt natürlich tiefer. Der Delta sieht nach Totalschaden aus. Aber: Drei Airbags und die Gurte haben uns gerettet. Der Motorraum ist enorm verkürzt und sieht "sehr unordentlich" aus, aber moderne Autos haben halt doch in Sachen Sicherheit der Fahrgastzelle ihre Vorteile.
Irgendwie will ich noch nicht dran glauben, dass mein geliebter Delta das Zeitliche gesegnet hat. Mal sehen, was die französische Versicherung dazu sagt.

Mit neuem Leben ausgerüstet, grüßt
Bejo
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LCV
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Re: Vor dem Abschied?

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Hauptsache, Ihr habt es gesundheitlich gut überstanden. Blech kann man ersetzen. Sicher ist es ärgerlich, aber das Risiko fährt immer mit.

Frontal auf der Autobahn? Geisterfahrer?

Reparieren würde ich nicht. Denn sollte das ein zweites Mal passieren, reagiert das gerichtete Material nicht genauso gut, auch wenn
Versicherungen einem das einreden wollen. Lieber auf Reparaturkostenbasis abrechnen und ein anderes Auto kaufen. Auf jeden Fall
auch zum Arzt gehen und Schmerzensgeld verlangen. Man ist ja bei Unfällen immer etwas angeschmiert. Das Schmerzensgeld kann
helfen, ein gleichwertiges Auto zu kaufen. Blöd natürlich, dass nach französischem Recht reguliert wird. Wenn man eine Rechtsschutz-
versicherung hat, kann die auch einen Anwalt in F einschalten. Ist die Schuldfrage von der Polizei dokumentiert worden?
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bejo
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Re: Vor dem Abschied?

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Danke für die Tipps. Schuldfrage ist klar und von der Polizei bestätigt. Rechtsschutz habe ich. Wird nach Anwaltsaussagen aber alles wohl ziemlich dauern. "Gegner" kam entweder ins Schleudern oder versuchte an der Auffahrt zur Autobahn nach links abzubiegen (als Geisterfahrer auf meine Spur). Ich selbst hatte Tempomat auf 90 eingestellt, da nur soviel erlaubt war und es auch regnete.
Das mit der verminderten Stabilität sehe ich auch so. Warte aber mal erst das Gutachten ab. Vor allem sehe ich keine Alternative. Ich fahre meine Autos in der Regel lange. Bei meinen Jahresfahrleistungen (30-40.000) ist Diesel sinnvoll. Euro 5 kaufe ich aber nicht mehr, denn sonst werde ich wieder wie damals bei meinem Alfa 156 kalt enteignet, indem man Euro 5 verbietet (Aussagen aus BaWü dazu gibt es ja schon). Die einzige Alternative: Wieder einen Delta 1.6 Multijet mit DFN (da ich als Dauerstaugeplagter im Raum Stuttgart das will), dann halt schon so alt, dass auch ein Fahrverbot für Euro 5 in 3-4 Jahren kein Problem mehr ist.

War übrigens rein Interessehalber gestern auf dem Weg nach Hause bei drei nebeneinander liegenden Autohäusern und habe die "Kompetenz" von drei Verkäufern "genossen". Beispiel: Meine Frage: "Hat der dann ein automatisiertes Schaltgetriebe? Oder ein DSG? Oder einen normalen Wandler? Und wenn ja mit wievielen Stufen?" - Antwort 1: "Da müsste ich mich mal erkundigen." - Antwort 2: "Meines Wissens nach eine normale Automatik. Wieviele Stufen die hat, muss ich nachschauen." - Antwort 3: "DSG mit nach dem Facelift jetzt 7 Stufen."

Aktuell tendiere ich für den Fall der Fälle zu einem Peugeot 308 SW, der mir außen und innen gut gefällt. Werde ihn wohl kommende Woche mal Probe fahren. Er machte auch einen wertigen Eindruck.

Gruß
Bejo
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LCV
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Re: Vor dem Abschied?

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Hi,

in Stuttgart wollen sie ja die blaue Plakette einführen. Diesel nur mit EURO 6.
Man sollte denen mal bei der nächsten Wahl einen Dämpfer verpassen.

Über Citroen und Peugeot würde ich nicht mal nachdenken. FCA hat mich
ja durch die unverschämte Ersatzteilpolitik schon vertrieben. Wenn ich ein
Auto mag, dann will ich es nicht wegwerfen müssen, weil banale Teile im
Preis den Wert des Autos übersteigen, will ich auch nicht wochen- oder
monatelang warten müssen, um endlich zu erfahren, dass man doch nicht
mehr liefern kann. Beim PSA-Konzern läuft es aber ähnlich. Alles nur, um
einen zum Kauf eines Neuwagens zu verleiten.

Da ich 3 Zeta 2.0 Turbo hatte, konnte ich sehr gut erkennen, dass sich
die beiden Konzerne sehr ähnlich verhalten. Die waren ja technisch identisch
mit Evasion und 806.

Meine Lösung ist natürlich etwas extrem, aber ich fahre lieber ein komfortables
großes Auto, das schon Youngtimerstatus hat und mich nur 1/4 der Versicherung
des Zeta kostet, im Spritverbrauch auch nicht schlechter ist als die meisten
neuen Autos. Ich vermisse nichts, habe auch bei jetzt 245.000 km kein
ungutes Gefühl. Kollegen haben mit diesem Typ schon 600.000 km geschafft.
Ich kann es mir aber erlauben, den großen Wagen nur in Ausnahmefällen im
Kurzstreckenbereich einzusetzen, da wir zum Einkaufen ja noch den kleinen
60PS-Y-840 haben. Auf Langstrecke liege ich weit unter 10 l. Hatte neulich
eine längere Tour mit 8,4 l (beim Tanken gemessen, nicht über BC). Für einen
2.3 Turbo mit 195 PS sicher nicht übel. Den Thema 3.0 V6 habe ich allerdings
noch etwas günstiger fahren können, aber der hatte eine 5-G-Schaltung, dieser
eine 4-G-Automatik. Ersatzteile sind überhaupt kein Problem. Den Zeta habe ich
u.a. wegen nicht mehr lieferbarer E-Teile abgestoßen.

Da sich die Politik z.Zt. auf den Diesel eingeschossen hat, würde ich Benziner
oder evtl. mit LPG nehmen. In Frankreich gibt es ja auch solche Ideen, Diesel
ganz auszusperren. Dazu kommt die viel höhere Steuer, ein zu geringer Preis-
unterschied zwischen Super 95 und Diesel. Der Verbrauch ist auch nicht mehr
so sensationell. Den Benziner werden die sich auch noch vornehmen, um diese
Umweltschwindler mit Elektroantrieb zu forcieren. Aber bis dahin hat meiner
das H-Kennzeichen oder ich ziehe auf eine autofreie Nordseeinsel um und fahre
mit dem Rad.

Gruß Frank
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bejo
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Re: Vor dem Abschied?

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Ja wenn das Wörtchen wenn nicht wär´...
Derzeit ist doch überhaupt nicht absehbar, wo die verkehrspolitische Reise letztendlich hingeht, weder in Deutschland noch Europa. Aber danke für den Tipp in Sachen langfristiger Ersatzteilversorgung. Muss ich mir dann halt doch einen Mercedes kaufen :S . Mein Nachbar hat einen 124er und kriegt alles, bis zur letzten Dichtung.

Gruß Bejo
bejo
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Re: Vor dem Abschied?

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So, nach langen Wochen im Ringen um Gutachter, gegnerischer Versicherung, Sprachproblemen und anderen Widrigkeiten ist der Delta verschrottete Geschichte. Am Montag melde ich ihn ab. 5 Jahre bin ich ihn über 125.000 KM gefahren, nie hat er gemuckt oder mich im Stich gelassen. Bremsscheiben hat er mehr als von mir gewohnt verschlissen, 3 Airbags haben wir "verbraucht" bei dem Autobahncrash in Frankreich, ansonsten nur die üblichen Reifenabnutzung. Selbst die Elektronik hat keinen Kummer bereitet. Gäbe es eine Firmenperspektive, ich würde wieder einen nehmen - oder einen Nachfolger.

Ich werde aber im Forum weiter mitlesen und hoffe, dass es weiterhin so aktiv genutzt wird.

Gruß
Bejo
Christian Albert
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Re: Vor dem Abschied?

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Hallo Bejo,
ich wünsche Dir alles gute.
:)-D(tu)(tu)
LG
Christia Albert
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Lancia Lybra 1,8

Lancia Delta II 1,8
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