Ein Aspekt der E-Autos

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
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LCV
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Ein Aspekt der E-Autos

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http://www.kfz-betrieb.vogel.de/index.c ... cmp=nl-125

Was eigentlich logisch ist, wird gern unter den Teppich gekehrt.
In meinen Augen sind reine E-Autos absoluter Blödsinn. Nur wer
in der Großstadt wohnt, könnte den E-Autos noch etwas abgewinnen.
Aber in der City ist wiederum das Straßenbahn-, S- und/oder U-Bahn-
Netz die einfachere Variante, vor allem angesichts der Preise bei
derart zweifelhaftem Nutzwert.

Gruß Frank
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Silvan
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Re: Ein Aspekt der E-Autos

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... und per pedes wäre ja auch eine Alternative - keine Hustenduschen, kein Axel Schweiss, kein Handy-Blabla!
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LCV
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Re: Ein Aspekt der E-Autos

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Hallo Silvan,

in unserer Kleinstadt bin ich in der glücklichen Lage, alle wichtigen Anlaufstellen wie Post, Bank, Krankenkasse, Läden im Umkreis von 500 m vorzufinden. Mein Auto bleibt manchmal 3-4 Tage in der Garage. Ich nehme es nur für den wöchentlichen Großeinkauf oder wenn das Wetter extrem schlecht ist. Ansonsten nur für weite Strecken. Ein E-Auto wäre geradezu ein Witz. Was auch oft vergessen wird: Wo lade ich die Batterien. Meine Garage steht frei ca. 20 m vom Haus. Um eine Leitung zu verlegen, müsste der gepflasterte Hof aufgegraben werden. Ich hatte mich mal erkundigt, weil Beleuchtung und Steckdose in der Garage schon angenehm wären. Ist ein ziemlich teurer Spaß. Ich denke, dass sehr viele Leute dieses Problem hätten.

Gruß Frank
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Alex G.
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Re: Ein Aspekt der E-Autos

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Die Logistik ist tatsächlich das Hauptproblem. Ich könnte für meine Kurzstrecke tatsächlich ein E-Auto gebrauchen, aber ich wohne in einer Mietwohnung in der Stadt (Einkaufen und alles zu Fuß in 5 Min., Straßenbahn und Busse quasi vor der Tür, nur für die Arbeit, da schlechte Anbindung, benötige ich das Auto), also wie soll ich das Ding denn z.B. laden??? Soll ich des Nachts - vielleicht auch im Winter (bei dann gesteigerten Heizkosten und Friererei;-))) - die Stromleitung durchs geöffnete Fenster rauslegen, wenn ich denn mal einen Parkplatz direkt vor dem Fenster bekomme? Meine Stromrechnung möchte ich dann auf Dauer auch nicht sehen, ob das wirklich die Benzinkosten aufwiegt...????

Das ist alles wieder Lobbyarbeit, das Buttern der Stromkonzerne, und die ansonsten in puncto Ausstoß hinterherhinkenden (deutschen) Hersteller können dann durch 1-2 Alibi-Elektrokistchen ihren Ausstoß schönen. Entsorgung der Baterien??? Ungelöst. Effizienz und tatsächliche Kosten??? Unbekannt. Anschaffungskosten??? Erstmal viel zu hoch. Technik??? Ausgereift??? ...

Die ganze Debatte halte ich für Augenwischerei! Den Konsumenten dumm halten, damit er auf jeden - wiederum teureren - Zug folgsam aufspringt und sich so ein gutes Gewissen erkaufen kann.

Alex G.
Behagen
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Re: Ein Aspekt der E-Autos

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Hallo

@Alex

Woher kommt Dein Wissen,das die Stromkonzerne ihre Hände da im Spiel haben??
Wenn Du Dich mal wirklich mit der Materie beschäftigen würdest,würde Dir sehr schnell auffallen
das wir viele dieser "tollen" Ideen unseren Akademikern zu verdanken haben !!
Weltfremd wie die sind,in ihrem Glashaus sitzend,wohl versorgt,von allen Sorgen befreit,lässt sich
schnell mal eine unausgegorene Idee in die Welt setzen.
Das die Stromkonzerne da nun mitmachen --- tja man denkt es wäre ein positives Prestige Projekt.
Unsere Autobauer brauchen das ganze schon eher als Deckmantel für den Flotten CO2 Ausstoss.

Nurmal so nebenbei: die Anfrage eines Kollegen von mir,ob man nicht auf unserem Firmenparkplatz
einpaar Stromtankstellen einrichten könnte(immerhin ist unser Kraftwerk eines der grössten in Deutschland)
wurde abgelehnt --- zu hohe Investitionskosten,zuwenig Resonanz(wobei man nichtmal nachgefragt hat wer es denn nutzen würde)
Für die Hauptverwaltung in Berlin waren das keine Kriterien,dort hat man es gemacht.Musste man ja auch,sonst hätte man ja
das Pilotprojekt mit der Uni nicht durchziehen können.

Ich habe es ja hier schonmal gesagt: die Elektromobile sollen ja dann auch zur Regelung des Stromnetzes benutzt werden !
Eine "super Idee" von unseren Vordenkern (wenn sie doch nur mal richtig Nachdenken würden)

Aber was rede ich da --- die Stromkonzerne sind natürlich an allem Schuld, ---- ja ne is klar

Bernd
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LCV
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Re: Ein Aspekt der E-Autos

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Hallo Bernd,

"schuld" sind IMMER die Politiker in Berlin und Brüssel. Die geben die Richtlinien vor. Dass nun Stromanbieter oder Autohersteller davon profitieren bzw. die Gelegenheit nutzen, kann man ihnen nicht verübeln. Es wäre sogar fahrlässig, die Entwicklungen zu ignorieren, da andere dann vielleicht schlauer sind. Lobbyarbeit mag sicher auch etwas mitwirken.

Ich finde aber, unsere Politiker sollten bestenfalls Grenzwerte vorgeben, jedoch nicht der Industrie auch noch vorschreiben, wie man diese zu unterschreiten hat. Damit hemmt man die Forschung und setzt womöglich auf das falsche Pferd. Deshalb kommen solche unausgegorenen Konzepte wie die Verordnung über Sparglühlampen zustande. Um einen gewissen Spareffekt zu erreichen, gefährdet man die Gesundheit (wenn so eine Lampe zu Bruch geht) und muss Endlager einrichten, die fast schon denen von Atommüll ähneln. Und in Bezug auf alternative Antriebe schwätzt unsere Kanzlerin von bestimmten Mengen von E-Autos, die bis zum ... verkauft werden sollen. Logisch, dass die Industrie (auch in Hinblick auf Fördermittel) das forciert, obwohl man vielleicht bessere Konzepte in der Schublade hat. Die bleiben dann liegen, bis vielleicht unsere Politiker auch endlich entdecken, dass es der falsche Weg war. Dann schwenkt man um und macht der Industrie Druck. Die aber hat durch die Politik viele Jahre an Entwicklungsarbeit versäumt. Wenn in diesem Lande jeder nur machen wollte, wovon er was versteht, wäre vieles einfacher. Wenn aber Minister nach Proporz und Koalitionsvereinbarungen auf ihre Posten kommen, statt nach Qualifikation, kann das ja nichts werden.

Gruß Frank
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Behagen
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Re: Ein Aspekt der E-Autos

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Hallo

@Frank

völlig Richtig was Du sagst --- aber ich habe hier vor Ort ebend auch erlebt welchen Einfluss unsere Akademiker
(je nach ihren Interessen --- sprich Geldgebern) haben.
Das ganze ist sowieso immer ein Hauen und Stechen um das grösste Stück vom Kuchen,bei dem wir dann die
Zeche bezahlen dürfen.

Übrigens: ein super Beispiel für die Inkompetenz der Politiker ist die Strombörse.
Vor der Einführung der Strombörse haben(ausgerechnet) die Stromkonzerne gewarnt,das wird den Strom teurer machen.
Unsere Politiker "Niemals,mehr Wettbewerb,niedrigere Endverbraucherpreise"
Ratemal wer Recht hatte und sich heute die Hände reibt.

Gruss Bernd
lanciadelta64
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Re: Ein Aspekt der E-Autos

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Ciao Bernd,

unabhängig von dem, welchen Nutzen das Elektroauto für die Stromindustrie bringt oder nicht, frage ich mich, wie man die Mehrenergie, die man bedürfte, wenn alle Autos auf Strom umstiegen, bewerkstelligen wollte. In Italien hat es vor zwei Jahren im Sommer ein Blackout gegeben, weil auf einmal alle Haushalte ihre Klimas eingeschaltet hatten. Das heißt für mich, dass zumindest in absehbarer Zeit es gar nicht so einfach möglich wäre, Autos auf Elektrik umzustellen.

Die Autoindustrie - und Politiker, die sich profilieren wollen - haben eine "Marktlücke" entdeckt, um neue Kunden zu finden, dabei sind viele Fragen/Probleme rund ums Elektroauto gar nicht beantwortet/gelöst.

Dazu heißt Elektroauto noch mehr Elektronik und wenn du bedenkst, dass unsere Hersteller immer noch "zu blöd" sind, die einfachsten elektronischen Dinge lange haltbar zu machen ("zu blöd" ist relativ gemeint, denn in Wirklichkeit geht es um Kosten), wie soll das bei einem Elektroauto funktionieren. Kurz- bis mittelfristig halte ich daher diese Technik nicht für praktikabel. Sie mag in der Zukunft an Bedeutung gewinnen und vielleicht dann auch einen beachtlichen Anteil haben, aber heute stimmt Marketinggerede und Realität nicht einmal annährend überein. Es wird vielmehr uns eingeredet, als in der Praxis gehalten werden kann.

Wir sind noch meilenweit von der praktischen Anwendung eines Elektroautos entfernt, zumindest in der Art, wie wir alle heute Autos nutzen. Dann müsste schon ein Umdenken der Autofahrer eintreten, aber wie wir wissen, sind das Entwicklungen, die nur langsam vor sich gehen und nicht von heute auf morgen.

Tanti saluti

Bernardo
Behagen
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Re: Ein Aspekt der E-Autos

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Hallo

@Bernardo

Da kommen wir ebend wieder in den Bereich,in dem unsere Intellektuelle Elite eine wichtige Rolle spielt.
Die rechnen Dir an Hand von Statistiken vor wie es gehen könnte --- dumm nur das dazu aber die Bedingungen
immer genau so sein müssen wie sie sie in ihren Statistiken erhoben haben.So ist das Leben aber nicht,es gibt immer
Veränderungen und Bedingungen die abweichen.
Theoretisch könnte man in der Nacht eine Menge Autos mit Strom aufladen,praktisch kann ich Dir versichern wird das oft
nicht gehen,weil da schon ganz andere Aufgaben erledigt werden müssen.(z.B. nutzt man die Nachtstunden
um Pumpspeicherwerke "aufzuladen" oder um Reparaturen in den Kraftwerken durchzuführen)
Auf solchen Statistiken beruht ja auch die "tolle"Idee mit den Smartmetern und der daran angeschlossenen Waschmaschine,
die dann an geht wenn der Strom am günstigsten ist.Super wenn dann Nachts um 3 Uhr 30 im gesamten Wohngebiet alle
Waschmaschinen an gehen.Da kann man nur hoffen das die Wäsche nicht schon 3 Wochen auf den richtigen Strompreis
warten musste.
Und weil Du vom Stromausfall gesprochen hast --- ich bin echt gespannt wie das diesen Winter in Deutschland wird.
Wohl dem der die Möglichkeit hat sich eine Stromunabhängige Heizmöglichkeit zu besorgen.
Früher hab ich meinen Ofen verflucht,dieses Jahr wünschte ich er wäre noch vorhanden.

Gruss Bernd
costaricapingu
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Re: Ein Aspekt der E-Autos

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Bin ganz Eurer Meinung. Reine E-Autos mit Batterien werden immer Stadt-Nischenautos bleiben. Für Pizzaservice oder Hauskrankenpflege aber vielleicht schon interessant, falls zukünftig die Preise sinken.

Insgesamt denke ich aber schon, dass sich Elektroantriebe weiter durchsetzen werden. Viel sinnvoller sind meiner Meinung nach die kombinierten Antriebe, wie jetzt im Opel Ampera vorgestellt. Ein rein durch Elektromotoren angetriebenes Fahrzeug, das die Energie über eine kleine Pufferbatterie von einem Gnerator o.ä. erhält. Wenn man dann im Gegensatz zum Ampera (normaler 1.4er Serienbenziner) einen hocheffizienten Verbrennungsmotor installieren würde, der immer im optimalen Betriebszustand laufen die Batterie lädt, dann wäre sicher eine bessere Effizienz und Umweltverträglichkeit bei guterAlltagstauglichkeit (Reichweite, vorhandenes Tankstellennetz) zu erwarten.

Alternativ wäre dann später eine Brennstoffzelle anstelle des Verbrennungsmotors zum laden der Pufferbatterien denkbar. Auch hier wäre der Vorteil, dass man einen Tank (Wasserstoff oder evtl. auch Methanol) schnell befüllen kann und nicht ewig an der Steckdose hängen müsste.

Naja, alles noch Zukunftsmusik, bin gespannt in welche Richtung sich die Mobilität entwickelt.
----------------------------
Aktuell:
Fiat Freemont 2.0MJ (Bj. 2012, 141.000km)
Fiat Punto 1.2 16V (Bj. 2002, 181.000km)
Lancia Beta HPE (Bj. 1984, 116.000 km)[/I]
Ehemalige:
Fiat Panda 1000CL (Bj. 88, Exitus bei 298.000km), Fiat Punto 60SX (Bj 95, Exitus bei 238.000km), Lancia Dedra TDS SW (Bj. 1995, abgewrackt bei 286.000km), Fiat Croma 1.9MJ (verkauft mit 118 Tkm), A112 Abarth (Bj. 84, verkauft)
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